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WHAT THE BUG?! Science Quiz rund um die Insekten des Waldes

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WHAT THE BUG?!SCIENCE-QUIZ RUND UM DIE INSEKTEN DES WALDESHANDBUCH FÜR LEHRPERSONEN

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April 2024ISBN: 978-3-903258-80-8What The Bug?! Science Quiz rund um die Insekten des Waldes Handbuch für LehrpersonenHerausgeber: Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 WienFür den Inhalt verantwortlich: Peter MayerFachliche Redaktion, Konzeption, Projektleitung: Irene Gianordoli Konzeption und Ausarbeitung: Bernhard WeingartnerFachliche Unterstützung: Gernot Hoch & Gottfried Steyrer Videoproduktion: Florian Winter Projektmitarbeit: Franziska Krainer & Erich Czernin Visuelle Realisierung und Layout: Irene Gianordoli & Gerald Schnabel Lektorat: Christian LacknerFotos: Florian Winter, Andrey Ponomarev, Matthieu Gauvain, Philipp Hoenle, PixabayKontakt:Falls Sie Fragen, Anmerkungen oder Anfragen bezüglich des Handbuchs „What The Bug?! Science-Quiz rund um die Insekten des Waldes“ haben, kontaktieren Sie uns bitte unter:Bundesforschungszentrum für Wald (BFW)Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 WienMail: direktion@bfw.gv.atFörderung:Das Handbuch „What The Bug?! Science-Quiz rund um die Insekten des Waldes“ entstand imRahmen des Projektes „What the bug?! Cross-generational storytelling“. Mit Unterstützung durchdas Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.YouTube-Playlist mit Experimenten: https://www.youtube.com/playlist?list=PLzRvJOjES_olEYiA2Mn_SKII8kgj83xT9IMPRESSUM

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Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,wie katapultieren sich Schnellkäfer durch die Luft? Wie kannder Schwarze Kiefernprachtkäfer Waldbrände aus vielenKilometern Entfernung wahrnehmen? Und was steckt hinterden schillernden Farben des Großen Puppenräubers?Entdecken Sie die faszinierende Welt der Insekten desWaldes mit optischen Täuschungen, abstürzenden Hub-schraubern und geschmolzener Schokolade auf einer CD –all das erwartet Sie nämlich im neuen Science-Quiz rund umdie Insekten des Waldes. Als Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW)möchte ich Sie in die faszinierende Welt der Insekten desWaldes entführen und Ihnen ein innovatives Lehrhandbuchvorstellen, das im Rahmen des Projekts "What The Bug?!Cross-generational storytelling" entstanden ist. Das vorliegende Science-Quiz wurde entwickelt, um nichtnur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lehrpersonenaktiv an einem lehrreichen und unterhaltsamen Lernprozessteilhaben zu lassen. Das BFW setzt sich intensiv für denSchutz und die Förderung der Biodiversität im Wald ein, unddieses Quiz reflektiert die einzigartige Verbindung vonWissenschaft, Technologie und Natur, die den Kern unsererForschungsmission ausmacht.In einer Zeit, in der die Wissenschaftsskepsis in Österreichsehr hoch ist, ist es uns besonders wichtig, denwissenschaftlichen Prozess transparent und erlebbar zumachen. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es denSchülerinnen und Schülern, von der Fragestellung über dieHypothese bis hin zum Experiment und den Erkenntnissen VORWORTaktiv teilzuhaben. Wir möchten nicht nur Wissen vermitteln,sondern auch die Begeisterung für die Insekten des Waldessowie den Schutz dieser Vielfalt wecken.Wir sind stolz darauf, dass dieses Lehrhandbuch nicht nureinen bedeutenden Mehrwert für den Schulalltag darstellenwird, sondern auch im Sinne der Bildung für nachhaltigeEntwicklung einen wichtigen Beitrag leistet. Das Science-Quiz eröffnet uns die Möglichkeit, gemeinsam dasBewusstsein für die Bedeutung der Artenvielfalt und denSchutz der Biodiversität zu stärken. Möge dieses Quiz dazubeitragen, die nächste Generation von Naturforscherinnenund Naturforschern zu inspirieren und ihre Neugier für diefaszinierende Welt der Insekten zu wecken.Mit besten Grüßen,Peter MayerLeiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW)

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Einleitung Wozu haben manche Insekten zwei "Schlägel" am Rücken?1. Welche Aussage stimmt NICHT: Hornissen...2. Wie viele Nachkommen können vier Buchdrucker-Weibchen in einem Jahr bekommen?3. Welcher Nützling ernährt sich gerne von Borkenkäfern und deren Larven?4. Welche Aussage stimmt NICHT? Der Hirschkäfer...5. Was macht der Schnellkäfer, wenn er schutzlos am Rücken liegt?6. Wozu leuchten Glühwürmchen in der Nacht?7. Welches Insekt hilft, Medikamente gegen Malaria und Tuberkulose zu finden?8. Wie versuchen die Männchen des Großen Eichenbocks mögliche Partnerinnen zu beeindrucken?9. Welche Aussage stimmt NICHT? Der schwarze Kiefernprachtkäfer...10. Die schillernde Farbe des Großen Puppenräubers entsteht...11.INHALTAnleitung: App PlickersQuizfragenHintergrundinformation Schnake: Meisterin der Lüfte!1. Hornisse: Imposante Brummer mit sanftem Wesen. 2. Borkenkäfer: Meister des Versteckens mit Biss!3. Ameisenbuntkäfer: Flink und farbenfroh. 4. Hirschkäfer: Imposantes Geweih, leidenschaftliche Kämpfe und süße Rauschmomente.5. Schnellkäfer: Akrobaten der Lüfte mit Klick.6. Glühwürmchen: Magisches Lichtspiel der Nacht.7. Asiatischer Marienkäfer: Biologische Vielfalt als Schatzkammer für neue Medikamente.8. Großer Eichenbock: Musiker mit majestätischen Antennen.9. Schwarzer Kiefernprachtkäfer: Feuerspürer der Natur. 10. Großer Puppenräuber: Waldglamour mit hoher Geschwindigkeit 11.Seite 5Seite 6Seite 7Seite 19

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Das Handbuch „What The Bug?! Science-Quiz rund um dieInsekten des Waldes“ ist speziell für Lehrpersonen derSekundarstufe I und II konzipiert. Es bietet eine interaktiveund unterhaltsame Möglichkeit, Wissen zu vermitteln unddie Schüler:innen aktiv in den Unterricht einzubeziehen.Die App “Plickers”, die im Science-Quiz zum Einsatz kommt,unterscheidet sich durch ihre Benutzerfreundlichkeit vonanderen Quiz-Apps. Lediglich die Lehrperson benötigt einSmartphone, während die Schüler:innen mit individuellenQR-Codes ausgestattet werden, um an den Abstimmungender Quizfragen teilzunehmen. Diese Methode fördert nichtnur die Beteiligung der Schüler:innen, sondern steigert auchdie Aufmerksamkeit im Unterricht.Die Struktur des Quizzes erlaubt sowohl individuelleTeilnahme mit eigenen QR-Codes als auch die Bildung vonTeams mit einem gemeinsamen Abstimmungscode. Derwissenschaftliche Ansatz des Quizzes veranschaulicht denForschungsprozess, von der Forschungsfrage über dieAufstellung von Hypothesen bis hin zu Experimenten, die zuAha-Erlebnissen führen, bevor die Fragen aufgelöst werden.Um die nahtlose Integration in den Unterrichtsplan zugewährleisten, kann das Science-Quiz in den FächernBiologie und Umweltkunde eingesetzt werden. Es dient alsErgänzung zu den Themen im Biologie-Lehrplan, die sichmit der Vielfalt der Natur und speziell mit Insekten befassen.EINLEITUNGZusätzlich fördert das Quiz das Bewusstsein derSchüler:innen für die Bedeutung der Artenvielfalt und denErhalt der Biodiversität. Des Weiteren kann das Quiz alsEinführung in den Bereich der Bionik zu dienen. Hierbeiwerden besondere Fähigkeiten verschiedener Insektenartenhervorgehoben, die in der Technik Anwendung finden.Es besteht die Möglichkeit, Materialien für Experimente amBundesforschungszentrum für Wald (BFW) auszuleihen,alternativ können Sie die Videos mit Bernhard Weingartner,Physiker und Wissenschaftskommunikator, in der Klasseverwenden, um die Experimente zu veranschaulichen.Abschließend möchten wir Bernhard Weingartner für seinekonstruktive und kreative Zusammenarbeit danken. Ebensogilt unser Dank dem Bundesministerium für Klimaschutz,Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie fürdie finanzielle Unterstützung dieses Projekts „What thebug?! Cross-generational storytelling“. Wir hoffen, dassdieses Quiz eine inspirierende und lehrreiche Erfahrung fürIhre Schüler:innen wird, und laden Sie ein, gemeinsam diefaszinierende Welt der Insekten des Waldes zu entdecken. Viel Freude beim Lehren und Lernen!Seite 5

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ANLEITUNG APP PLICKERSVorbereitungDurchführungAm Laptop einloggen auf www.plickers.comUser: insektenquiz@gmail.comPasswort: WhatTheBug?!Plickers-App am Handy installieren und ebenfalls einloggenLaptop am Beamer www.plickers.com+New Class „Name der Klasse“ Create ClassAdd Studentsbei kleiner Gruppe: evtl. Namen eintragen, ansonsten einfach Nummern eingebenNext DoneADD „What The Bug?“Play NowJede:r Schüler:in oder jedes Team bekommt nun eine ausgedruckte Plickers-QR-Code-Karte. Falls die Namen der Schüler:innen oder Teams eingetragen wurden,auf die richtige Zuordnung achten!Ab jetzt: Bedienung mit dem Handy!In die App Plickers einsteigenUnten auf das graue Feld „What The Bug?“ klickenAm Beamer wird nun die 1. Frage eingeblendet Abstimmungsmodus erklären: A, B, C, oder D die Plickers-QR-Code-Karte mitder gewählten Antwort nach oben haltenAm HandyFoto-Modus (blauer Kreis)Karten scannen (Zeit lassen, evtl. näher kommen, darauf achten, dass die Finger derSchüler:innen den QR-Code nicht überdecken)Foto-Modus aus Evtl. Experiment oder Aktion durchführen SHOW CORRECT klicken und weiterblätternAbschlussSeite 6zurück zum Laptop: X(Evtl. Beamer abstecken)Gruppe anklickenGo to Set Report HIGH-LOWErgebnisliste Gewinner:innen bekannt geben

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WOZU HABEN MANCHE INSEKTEN ZWEI"SCHLÄGEL" AM RÜCKEN? für ein besseres Gleichgewicht1. zum Eierlegen2. zum Massieren3. als Waffe4.Bei genauer Betrachtung der Schnake fällt auf, dass zwei ihrer Flügel deutlichverkleinert sind und nun wie die Schlägel aussehen, die wir Menschenbeispielsweise zum Trommeln verwenden. Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausExperiment: Um die Funktion dieser "Schlägel" herauszufinden, führen wir einExperiment durch: Der erste Hubschrauber kann stabil durch den Raum fliegen.An seinem Rotor – also praktisch an seinen Flügeln – hat er genau solcheSchlägel wie die Schnake. Nun soll herausgefunden werden, wozu diese nützlichsind. Beim zweiten Hubschrauber werden die Schlägel abmontiert und es sollbeobachtet werden, was sich ändert.Erklärung: Offensichtlich braucht der Hubschrauber die Schlägel, um stabil undim Gleichgewicht zu fliegen. Und genau so ist es bei der Schnake. Die beidenverkleinerten Flügel der Schnake, auch als Schwingkölbchen bekannt, sind imLaufe der Evolution zu spezialisierten Strukturen geworden. Im Gegensatz zuvielen anderen Insekten, die vier Flügel besitzen, haben Zweiflügler, wie dieSchnake, nur zwei Flügel. Das zweite Flügelpaar ist bei ihnen zurückgebildet undhat sich zu Schwingkölbchen entwickelt, winzigen Strukturen, die eine wichtigeRolle bei der Stabilisierung und Balance während des Fluges spielen. Seite 7“Show correct“ klickenAuflösung: Als Waffe sind die Schwingkölbchen eindeutig zu kurz, Eierlegen kannman damit nicht. Massieren wäre eine gute Idee, das sollte man der Schnakevielleicht einmal verraten! Antwort 1 ist somit die richtige Wahl!weiterblättern

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WELCHE AUSSAGE STIMMT NICHT:HORNISSEN... fressen Wespen.1. schlafen häufig nur für ca. 30 Sekunden.2. sind auch nachts aktiv.3. überwintern gemeinsam im Nest.4.Hornissen, obwohl groß und laut, sind im Grunde viel gutmütiger als ihr Rufvermuten lässt, und viele Menschen fürchten sich unnötig vor ihnen. Sie stechennur, wenn sie in die Enge getrieben werden oder sich bedroht fühlen. Auch derLärm eines Rasenmähers kann sie gelegentlich nervös machen. Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausErklärung: Hornissen sind friedlich und spielen eine nützliche Rolle, indem sieWespen fressen, die als stichfreudiger gelten. Interessanterweise schlafenHornissen nur für kurze Zeiträume und fliegen sowohl tagsüber als auch nachts,besonders in der Abenddämmerung zwischen 19 und 23 Uhr. Diese nächtlicheAktivität ermöglicht es ihnen, ihre Larven auch nachts zu füttern, und reduziertdie Gefahr durch Feinde. Im Gegensatz zu vielen anderen Insekten überwinternsie nicht. Einzig die begatteten Jungköniginnen überleben den Winter. Sienehmen genügend Nahrung auf, um an einem geschützten Platz außerhalb desNestes zu überwintern. Dabei suchen sie z.B. Schutz in Hohlräumen von Totholz.Das Leben im Nest stirbt spätestens im November vollkommen ab.“Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 4 ist somit die richtige Wahl!weiter blätternSeite 8

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WIE VIELE NACHKOMMEN KÖNNEN VIERBUCHDRUCKER-WEIBCHEN IN EINEM JAHRBEKOMMEN? 1251. 1.2502. 12.5003. 125.0004.Seite 9Der Buchdrucker, eine Borkenkäferart, mag zwar unscheinbar erscheinen, miteiner Größe von etwa 5 mm jedoch verursacht er erhebliche Schäden inFichtenwäldern. Er frisst tunnelartige Gänge direkt unter die Borke, was denTransport von Nährstoffen und Wasser im Baum stört und letztendlich zumAbsterben des Baumes führt. Trotz seiner schädlichen Auswirkungen sollte derBorkenkäfer nicht als "Bösewicht" betrachtet werden, sondern als natürlicherBestandteil des Ökosystems angesehen werden.Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausErklärung: Buchdrucker zeigen ein bemerkenswertes Vermehrungspotenzial. Ein Weibchenkann bis zu 100 Eier legen, von denen etwa die Hälfte überlebt. In dreiGenerationen innerhalb eines Jahres können bereits enorme Populationenentstehen: Von 200 Nachkommen in der ersten Generation steigt die Zahl auf5.000 in der zweiten und erreicht schließlich 125.000 in der dritten Generationim Herbst. Dies verdeutlicht die schnelle Ausbreitung dieses Käfers.“Show cor rect“ klickenAuflösung: Vier Weibchen können also in nur einer Saison über 125.000Nachkommen haben. Diese große Anzahl von Borkenkäfern kann erheblicheSchäden in den Wäldern verursachen und viele Fichten gefährden.weiter blätternGenerationWeibchenEier50% überlebendavon weiblichdavon männlich1.44002001001002.10010.0005.0002.5002.5003.2.500250.000125.00062.50062.500

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WELCHER NÜTZLING ERNÄHRT SICH GERNE VON BORKENKÄFERN UND DEREN LARVEN? Waldameise1. Ameisenbuntkäfer2. Hirschkäfer3. Maikäfer4.Seite 10Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausErklärung: Die Ameise gilt zwar als Waldpolizei und frisst kleine Schädlinge,gegen den Borkenkäfer kann sie jedoch wenig ausrichten. Der Hirschkäferverfügt zwar über mächtige Werkzeuge, setzt sie jedoch nicht beim Fressen ein.Der Maikäfer ist ein Vegetarier, der sich von Blättern und Wurzeln ernährt. ImGegensatz dazu spielt der Ameisenbuntkäfer eine entscheidende Rolle, da er dieLarven des Borkenkäfers frisst und sogar ausgewachsene Käfer schnappt. Damitzählt er zu den wichtigsten Nützlingen im Wald! “Show cor rect“ klicken Auflösung: Antwort 2 ist somit die richtige Wahl!weiter blätternHirschkäferMaikäferWaldameiseAmeisenbuntkäfer

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WELCHE AUSSAGE STIMMT NICHT? DERHIRSCHKÄFER...lebt bis zu 8 Jahre als Larve, aber nur wenige Wochen alsKäfer.ist oft betrunken.kämpft heldenhaft stundenlang um sein Weibchen und stirbtkurz nach der Paarung an Erschöpfung.kann seine Farbe wechseln.Seite 11Hirschkäfer zählen zu den größten und auffälligsten Käfern Europas. DieMännchen beeindrucken mit ihren geweihartigen Mundwerkzeugen, die an dasGeweih eines Hirsches erinnern und beeindruckende Kampfspiele ausführen. DieWeibchen hingegen besitzen kleinere, zangenähnliche Mundwerkzeuge. DieLarven des Hirschkäfers leben in morschem Holz, wo sie sich von abgestorbenenPflanzenteilen ernähren. Der Hirschkäfer ist in verschiedenen Waldtypenanzutreffen, besonders in Laub- und Mischwäldern, wo er eine wichtige Rolle imökologischen Gleichgewicht spielt.Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausErklärung: Der Hirschkäfer verbringt tatsächlich bis zu acht Jahre seines Lebens als Larve,bevor er sich zum prachtvollen Käfer entwickelt und nur noch wenige WochenZeit hat, sich zu paaren. Nach dem Verzehr von vergorenem Baumharz wird ertatsächlich betrunken und zeigt einen torkelnden oder fallenden Flugstil, aberauch im nüchternen Zustand fliegt er wenig elegant. Wenn mehrere Männchen aufeinandertreffen, wird der Baumstamm oder Astschnell zu einer Arena. Diese Kämpfe können stundenlang dauern und endenerst, wenn der Unterlegene mithilfe seiner Zangen vom Baum geworfen wirdoder freiwillig das Weite sucht. Der strahlende Sieger wird zum Platzhirsch, darfdie vom Weibchen erschlossene Nahrungsquelle nutzen und sich schließlichpaaren, bevor er kurz darauf an Erschöpfung stirbt. Doch die Farbe seines prachtvollen Geweihs kann er nicht wechseln!“Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 4 ist somit die richtige Wahl!weiterblättern1.2.3.4.

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WAS MACHT DER SCHNELLKÄFER, WENN ERSCHUTZLOS AM RÜCKEN LIEGT? ER... ruft einen Artgenossen.1. rollt sich zusammen.2. katapultiert sich in die Luft.3. stellt sich tot.4.Seite 12Schnellkäfer, oder auch als Klickkäfer bekannt, bilden eine Familie von Käfern,die weltweit verbreitet ist. Die Larven der Schnellkäfer (Drahtwürmer) ernährensich von Pflanzen, räuberisch oder von totem Material. Schnellkäfer faszinierenmit ihrer einzigartigen Verteidigungsstrategie, wenn sie bedroht werden.Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausExperiment: Um den beeindruckenden Katapult-Mechanismus der Schnellkäferzu veranschaulichen, wird eine Schnappscheibe verwendet. Die Schnappscheibeso lange erwärmen, z.B. mit dem Haarföhn oder vorsichtig über einerKerzenflamme, bis sie im geknickten Zustand bleibt. Jetzt legt man sie mit derSchrift nach oben auf die Tischplatte und wartet. Nach einer Weile springt dieScheibe von selbst nach oben. Genau diesen Mechanismus verwendet derSchnellkäfer, um sich aus ungünstigen Positionen zu befreien oder sich in dieLuft zu katapultieren. Das Wort “schnell” in “Schnellkäfer” kommt nicht daher,dass der Käfer schnell laufen kann, sondern von “hochschnellen”, also dem rasantin die Höhe schießen. Dieses einfache Experiment demonstriert auf anschaulicheWeise die erstaunliche Fluchtfähigkeit dieser Käfer. Erklärung: Bei Gefahr lassen sich Schnellkäfer zu Boden fallen. Wenn sie auf demRücken landen, nutzen sie einen Mechanismus, um blitzschnell bis zu 30Zentimeter in die Luft hochzuschnellen. Dieser Bewegungsauslöser befindet sich in ihrem Brust-Segment und ermöglicht es ihnen, sich geschickt zu verteidigenund in die Luft zu katapultieren. Das charakteristische Klickgeräusch, das beimHochschnellen entsteht, spielt auch eine Rolle im Paarungsverhalten. “Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 3 ist somit die richtige Wahl!weiter blättern

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einen gemeinsamen Rhythmus und bieten eine beeindruckende Lichtshow. Dasbeeindruckt die Weibchen, die sich dann paarungsbereit in die Tiefe stürzen.“Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 2 ist die richtige Wahl!weiter blätternWOZU LEUCHTEN GLÜHWÜRMCHEN IN DER NACHT? um im Dunkeln etwas zu sehen1. um Partner anzulocken2. um ihre Feinde zu blenden3. um vor giftigen Pflanzen zu warnen4.Seite 13Glühwürmchen sind keine Würmer, sondern Insekten und auch als Leuchtkäferbekannt. Sie faszinieren durch ihre einzigartige Fähigkeit zur Biolumineszenz.Dies ist die Fähigkeit von Lebewesen, Licht durch chemische Reaktionen inihrem Körper zu erzeugen.Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausAktion: In abgedunkelten Räumen zeigen Glow-Sticks das Prinzip der Bio-lumineszenz, wie Glühwürmchen Licht erzeugen, um Partner anzulocken. Durchchemische Reaktionen produzieren sie ein kaltes Licht. Im Gegensatz zuherkömmlichen Glühbirnen, die hauptsächlich Wärme abgeben, erreichenGlühwürmchen eine fast 100%ige Lichtleistung. Dies liegt an der effizientenUmwandlung von Luciferin, wobei nur etwa zwei Prozent der Energie als Wärmeverloren gehen.Experiment: Einige Glühwürmchen-Arten wie das amerikanische Glühwürmchen„Photinus carolinus“ synchronisiert zudem ihr Blinken bei der Partnersuche. Allebeginnen nun zu klatschen und versuchen dann, einen gemeinsamen Rhythmuszu finden. Alle machen mit – los geht’s! (Synchronisation abwarten) Ähnlichverhalten sich amerikanische Glühwürmchen-Männchen. In lauen Juninächtensetzen sie sich zu Hunderttausenden auf einen Baum und warten aufvorbeifliegende Weibchen. Sie blinken zunächst chaotisch, finden aber schnell

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WELCHES INSEKT HILFT, MEDIKAMENTE GEGENMALARIA UND TUBERKULOSE ZU FINDEN? Asiatischer Marienkäfer1. Afrikanische Stechmücke 2. Europäische Honigbiene3. Amerikanische Hornisse4.Seite 14HonigbieneHornisseMarienkäferStechmückeFotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausDer Asiatische Marienkäfer wird oft negativ betrachtet, da er die Larven desheimischen Marienkäfers frisst und diesen verdrängt. Ursprünglich wurde erzur Schädlingsbekämpfung eingeführt, da er im Vergleich zum heimischenMarienkäfer das Fünffache an Blattläusen vertilgt.Erklärung: Anders als die anderen genannten Insekten produziert derAsiatische Marienkäfer chemische Verbindungen wie z.B. “Harmonin”, daspotenziell antimikrobielle Eigenschaften gegen Tuberkulose und Malaria-Erreger zeigt. Im Gegensatz dazu sind die Stechmücke, die Honigbiene und dieHornisse nicht für vergleichbare medizinische Entdeckungen bekannt. DerAsiatische Marienkäfer leistet somit einen einzigartigen Beitrag zur Forschungund bietet spannende Perspektiven für die Medizin. “Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 1 ist die richtige Wahl!weiter blättern

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“Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 3 ist somit die richtige Wahl! weiter blätternWIE VERSUCHEN DIE MÄNNCHEN DES GROSSENEICHENBOCKS, MÖGLICHE PARTNERINNEN ZUBEEINDRUCKEN? Ringkampf1. Fühler-Wettstechen2. Wettsingen3. Tanzwettbewerb4.Seite 15Der Große Eichenbock, ein imposanter Bockkäfer, verdankt seinen Namen denauffällig langen Antennen, die vorne an seinem Kopf sitzen. Diese Antennenerinnern an die Hörner des Steinbocks. Als geschützte und bedrohte Art ist derGroße Eichenbock vor allem in Eichenwäldern zu finden. Seine Larven fressenGänge unter der Rinde und ernähren sich dabei von nahrhaftem Rindengewebe,Kambium und Splintholz.Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausExperiment:Diese Art der Tonerzeugung demonstriert man ganz einfach, indem man zweiStyroporstücke mit glatter Oberfläche mit Druck aneinander reibt.Erklärung: Beim Eichenbock entscheiden sich die Weibchen wirklich für diebesten Sänger. Der Große Eichenbock ist nämlich für ein charakteristischesGeräusch bekannt, das entsteht, indem er bei seinen nächtlichen Streifzügen dievorderen zwei seiner drei Brustsegmente aneinander reibt.

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des Kiefernprachtkäfers, Wärmestrahlung zu sehen, ermöglicht es ihm, idealePlätze für die Eiablage zu finden.“Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 4 ist somit die richtige Wahl!weiterblätternWELCHE AUSSAGE STIMMT NICHT? DERSCHWARZE KIEFERNPRACHTKÄFER...legt seine Eier in abgebrannte oder sogar noch glühende Bäume.1.nimmt Rauchgas aus mehreren Kilometern Entfernung wahr.2.kann wie mit einer Wärmebildkamera Wärmestrahlung sehen.3.erkennt die Sirene von Feuerwehrautos.4.Seite 16Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausExperiment:Eine IR-Fernbedienung direkt auf die Teilnehmenden richten und einenbeliebigen Knopf drücken. Niemand wird ein Signal erkennen, weilInfrarotstrahlung für uns Menschen unsichtbar ist. Durch einen einfachen Trickkönnen wir diese aber sichtbar machen: Man nimmt ein Smartphone imKameramodus und betrachtet die IR-Fernbedienung durch die Kamera desSmartphones. Drückt man jetzt auf einen Knopf, nimmt man ein flackerndesBlinken wahr. Die Kamera hat nämlich einen breiteren Empfindlichkeitsbereichals das menschliche Auge und macht so Infrarotlicht sichtbar.Erklärung: Der Kiefernprachtkäfer hat eine erstaunliche Fähigkeit entwickelt: Er kann mitseinen Fühlern Rauchgase wahrnehmen und so abgebrannte oder noch glühendeBäume aufspüren. Diese einzigartige Technik diente als Inspiration für dieEntwicklung von Rauchmeldern. Der Kiefernprachtkäfer kann auchWärmestrahlung wahrnehmen. Wärmestrahlung ist Licht im Infrarot(IR)-Bereichund für uns Menschen unsichtbar. Um dies zu verdeutlichen, können wir einExperiment mit einer IR-Fernbedienung durchführen und durch dieSmartphone-Kameras das unsichtbare Blinken sichtbar machen. Die Fähigkeit Foto: iNaturalist Andrey PonomarevFoto: iNaturalist Andrey Ponomarev

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Experiment: Schillernde SchokoladeDie Beschichtung einer CD wird entfernt und die CD mit flüssiger Schokoladeüberzogen. Beim Trocknen übernimmt die Schokolade die Struktureigenschaftender CD. Dieser Effekt wird durch Interferenz erzeugt, wenn Lichtstrahlen auf diedünnen Schichten in der Schokolade treffen. Die unterschiedlichen Farbenentstehen durch die Interaktion der Lichtwellen mit den Schichten, was zueinem faszinierenden schillernden Effekt führt. Das Experiment veranschaulichtauf einfache Weise die Prinzipien der Lichtinterferenz und Farbentstehung. “Show cor rect“ klickenAuflösung: Antwort 4 ist die richtige Wahl!DIE SCHILLERNDE FARBE DES GROSSENPUPPENRÄUBERS ENTSTEHT… durch optische Täuschung.1. wie beim Handydisplay.2. wie bei einer Rose.3. wie bei einer CD.4.Seite 17Der Große Puppenräuber ist ein imposanter Käfer, der von Frühling bis Herbstnachts in Wäldern anzutreffen ist. Seine metallisch schimmernde Färbung undseine langen Antennen machen ihn leicht erkennbar. Er ernährt sichhauptsächlich von Raupen und Puppen von Schmetterlingen, was zur natürlichenRegulation der Insektenpopulationen beiträgt. Tagsüber versteckt er sich meistan sonnigen Stellen unter Totholz oder Steinen.Fotomodus QR-Codes scannen Fotomodus ausExperiment: Benham-ScheibeDie Benham-Scheibe veranschaulicht eine optische Täuschung, die aufsubjektiver Farbwahrnehmung basiert. Durch Kontrastmuster auf einerrotierenden schwarzen und weißen Scheibe entsteht ein scheinbaresFarbenspiel. Dieses Experiment verdeutlicht, wie Bewegung unsere visuelleWahrnehmung beeinflusst.Experiment: USB-Mikroskop - PixelDas USB-Mikroskop gewährt faszinierende Einblicke in die Farbwelt einesHandydisplays. Durch die Vergrößerung der drei Hauptfarben werden dieGrundlagen der Farbmischung und ihre Rolle bei der Bildwiedergabeverdeutlicht. Dieses Experiment erklärt praxisnah die Technologie digitalerDisplays und zeigt, wie Pixelkombinationen eine Vielfalt von Farben erzeugen.Foto: iNaturalist Matthieu GauvainFoto: iNaturalist Philipp Hoenle

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Quiz-Abschluss:Zurück zum Laptop: Enter klicken(Evtl. Beamer abstecken)Gruppe anklickenGo to Set Report HIGH-LOWErgebnisliste Gewinner:innen bekannt gebenSeite 18

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Kleine Krabbler mit großer BedeutungMit über einer Million bekannter Arten bilden die Insekten die artenreichste Tiergruppe,wobei Forschungen darauf hinweisen, dass zahlreiche unentdeckte Spezies in tropischenGebieten und Regenwäldern darauf warten, entdeckt zu werden. Diese faszinierendenLebewesen haben beeindruckende Anpassungen vollzogen und besiedeln nicht nur denBoden, sondern auch die Lüfte und Gewässer. Ob in luftigen Höhen oder versteckt imLaubwald, Insekten haben nahezu jeden Lebensraum erobert – mit Ausnahme des offenenMeeres und der Polargebiete.Ihre Größenvielfalt ist ebenso beeindruckend wie ihre Anpassungsfähigkeit, wobei sie jenach Art zwischen 0,4 mm und 30 cm variieren. Charakteristische Merkmale sind ihrdreigeteilter Körper – Kopf, Brust und Hinterleib – sowie ihre sechs Beine (drei Paare),umhüllt von einer schützenden Chitinschicht.Doch nicht nur in Bezug auf ihre Anatomie sind Insekten von großer Bedeutung. ImÖkosystem des österreichischen Waldes spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Bestäubungvon Blüten, der Zersetzung von organischem Material und in komplexen Nahrungsketten.Hier entfaltet sich ihre enorme ökologische Bedeutung.Trotz ihrer herausragenden Rolle sind Insekten jedoch bedroht. Forschungsergebnissezeigen einen alarmierenden Rückgang sowohl in der Biodiversität als auch in der Biomasseder Insekten. Dieses besorgniserregende Phänomen, bekannt als Insektensterben, wirftdrängende Fragen über den Zustand unserer Ökosysteme auf.HINTERGRUNDINFORMATIONENSeite 19

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Die Schnake, auch als Groß- oder Hirschmücke bekannt, istin Österreich weit verbreitet und prägt vor allem feuchteGebiete. Anders als Mücken ernährt sie sich nicht von Blut,sondern von Nektar und Pflanzensäften, was sie zu einemwichtigen Bestäuber von Blüten macht.Die Flügel der Schnaken, die zur Insektenordnung"Zweiflügler" gehören, sind faszinierend angepasst. Siehaben nur ein funktionales Flügelpaar, während das zweitePaar zu kleinen, schwingenden Strukturen, denSchwingkölbchen, reduziert ist. Diese dienen nicht demeigentlichen Flug, sondern sind entscheidend für die Balanceund Manövrierfähigkeit der Schnake in der Luft.Die spezielle Anatomie der Schnakenflügel, insbesondere derSchwingkölbchen, erinnert an die Funktionsweise vonHelikoptern und liefert einen interessanten Einblick in dieBionik. Die Evolution hat Mechanismen hervorgebracht, dienicht nur das Überleben der Insekten sichern, sondern auchals Vorbild für effiziente und anpassungsfähige Flugsystemein der menschlichen Technologie dienen können.SCHNAKE, MEISTERIN DER LÜFTE!Seite 20Hornissen gehören, ebenso wie Bienen und Ameisen, zu denHautflüglern und zeichnen sich zudem durch ihrestaatenbildende Lebensweise aus. Ein Hornissenstaatbesteht aus Königin, Arbeiterinnen und Drohnen. Diesesozialen Insekten bevorzugen dunkle und trockene Orte, wieetwa Baumhöhlen oder auch von Menschen geschaffeneStrukturen wie Schuppen, Garagen oder Dachböden.Trotz ihrer furchteinflößenden Größe sind Hornissen imUmgang mit Menschen friedliche Insekten. Ein Stich voneiner Hornisse ist im Allgemeinen nicht wesentlichschmerzhafter als der einer Wespe. TatsächlicheKonfrontationen mit Menschen enden oft nur dann miteinem Stich, wenn sich jemand dem Nest in einer alsbedrohlich empfundenen Weise nähert.Die ökologische Rolle der Hornissen ist von herausragenderBedeutung. Sie ernähren sich von anderen Gliederfüßern,darunter auch Wespen, und sind daher gern gesehene Gästein Gärten, da sie zur Regulierung von Schädlingen beitragen.Bedauerlicherweise hat die Hornissenpopulation drastischabgenommen, weshalb sie heute zu den geschützten Artengehört. Diese Entwicklung wirft nicht nur einen Schatten aufdie ökologische Vielfalt, sondern unterstreicht auch dieDringlichkeit, den Schutz dieser Insekten zu fördern.HORNISSE: IMPOSANTE BRUMMERMIT SANFTEM WESEN

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Der Buchdrucker hat sich auf die Fichte spezialisiert undverursacht erhebliche wirtschaftliche Schäden in derForstwirtschaft. Die Larven graben Gänge unter der Borke,stören den Nährstoff- und Wassertransport des Baumes undkönnen zu seinem Absterben führen.Die Lebensweise des Buchdruckers beginnt mit demPionierkäfer, der in die Rinde eines Baumes bohrt und eine"Rammelkammer" anlegt. Durch die Freisetzung von Phero-monen lockt er Artgenossen an, paart sich und legt Eierentlang eines Muttergangs ab. Die schlüpfenden Larvenbeginnen mit ihrem Fraßgang, und nach der Verpuppungschlüpfen die Jungkäfer. So können abhängig von derWitterung zwei bis drei Generationen pro Jahr entstehen.Die Vermehrung des Buchdruckers wird stark von derTemperatur beeinflusst und die Klimaerwärmung begünstigtseine Verbreitung. Diese Anpassungsfähigkeit stellt eineHerausforderung für die Forstwirtschaft dar undunterstreicht die komplexen Wechselwirkungen zwischenInsekten, Bäumen und Umweltbedingungen.BORKENKÄFER: MEISTER DESVERSTECKENS MIT BISS!Seite 21Der Ameisenbuntkäfer, mit seinem Aussehen und seinerBewegungsweise, erinnert an eine bunte Ameise und ist einhäufiger Bewohner von Fichten- und Kiefernwäldern. Dieserfarbenfrohe Käfer spielt eine entscheidende Rolle als einerder wichtigsten Gegenspieler der heimischen Borkenkäfer,insbesondere des Buchdruckers und des Kupferstechers.Seine Anwesenheit macht ihn zu einem gern gesehenen Gastin der österreichischen Forstwirtschaft.Der flache Körperbau des Ameisenbuntkäfers ermöglicht esihm, sich geschickt unter der Borke zu verstecken und vondort aus die Jagd auf Borkenkäfer zu eröffnen. Dabei nimmter nicht nur die erwachsenen Käfer ins Visier, sondern auchdie Larven. Ebenso durchstreifen die Larven des Ameisen-buntkäfers gerne die Gänge der Borkenkäfer, wo sie Eier undLarven erbeuten. So regulieren Ameisenbuntkäfer und ihreLarven sehr effektiv die Borkenkäferpopulation.Die Beziehung zwischen dem Ameisenbuntkäfer und denBorkenkäfern verdeutlicht die Vielfalt der Interaktionen imWald und die Bedeutung von natürlichen Feinden bei derAufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts.AMEISENBUNTKÄFER: FLINK,FARBENFROH

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Der Hirschkäfer, bekannt für sein imposantes Erscheinungs-bild und sein beeindruckendes Geweih, ist mittlerweile eineseltene und geschützte Art. Sein bevorzugter Lebensraumsind Eichen- und Buchenwälder, wo er die Wurzelstöckedieser Bäume für die Aufzucht seiner Larven nutzt.Das imposante Geweih der Männchen wird ausschließlichwährend kämpferischer Auseinandersetzungen eingesetzt,um die Gunst eines Weibchens zu erringen. Diese Kämpfekönnen stundenlang dauern und enden oft tragisch mit demTod des Männchens kurz nach der Paarung.Der Hirschkäfer hat auch eine ungewöhnliche Vorliebe fürzuckerhaltige Säfte, die aus Baumritzen austreten. DasTrinken dieser Säfte kann zu einem betrunkenen Zustandführen, der zu seinem torkelnden Flugmuster beiträgt. DieMännchen sind zudem nicht in der Lage, selbst Bäumeanzuritzen, daher sind sie auf die Weibchen angewiesen, umdiesen ungewöhnlichen Trinkgenuss zu erleben.HIRSCHKÄFER: IMPOSANTESGEWEIH, LEIDENSCHAFTLICHEKÄMPFE UND SÜSSERAUSCHMOMENTESeite 22Schnellkäfer sind weithin verbreitete Insekten, die einefaszinierende Verteidigungsstrategie nutzen. Bei Gefahrlassen sie sich einfach zu Boden fallen, und es kannvorkommen, dass sie dabei auf dem Rücken landen. IhrenNamen verdanken sie einem beeindruckenden Mecha-nismus, mit dem sie sich blitzschnell aus dieser misslichenLage befreien und bis zu 30 Zentimeter in die Luft schnellenkönnen, dabei mehrere Loopings machen. In unmittelbarerNähe hört man dabei sogar ein charakteristischesKlickgeräusch, weshalb der Käfer auch unter dem Namen“Klickkäfer” bekannt ist.Die Larven einiger Schnellkäferarten werden Drahtwürmergenannt. Diesen Namen verdanken sie ihrem harten Chitin-panzer, der sie starr macht. Diese Drahtwürmer können alsSchädlinge in Gärten, landwirtschaftlichen Flächen undBaumkulturen gefährlich werden. Trotz ihrer möglichenAuswirkungen auf bestimmte Anbausysteme faszinierenSchnellkäfer durch ihre einzigartige Verteidigungsstrategieund ihren bemerkenswerten Fluchtmechanismus.SCHNELLKÄFER: AKROBATEN DERLÜFTE MIT KLICK

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Wir nennen sie Glühwürmchen, dabei sind sie wederWürmer noch glühen sie. Glühwürmchen, auch alsLeuchtkäfer bekannt, sind faszinierende Insekten, die oft mitromantischen Bildern in Verbindung gebracht werden.Biologisch betrachtet sind Glühwürmchen für ihreeinzigartige Fähigkeit zur Biolumineszenz bekannt. Amhinteren Ende ihres Bauches können sie während derPaarungszeit ein kühles Licht erzeugen, das dazu dient,einen Partner zu finden. Das Leuchtsignal variiert je nach Arthinsichtlich Dauer, Frequenz und Rhythmus.In Österreich kommen hauptsächlich zwei Arten vonLeuchtkäfern vor: der Große Leuchtkäfer und der KleineLeuchtkäfer. Die Weibchen des Großen Leuchtkäfers, diesich am Boden aufhalten, leuchten, um männlicheArtgenossen anzulocken und sich zu paaren. Im Gegensatzdazu können bei den Kleinen Leuchtkäfern sowohl diefliegenden Männchen als auch die Weibchen leuchten.Grundsätzlich sind bei Glühwürmchen jedoch nur dieMännchen in der Lage zu fliegen.Glühwürmchen sind auf naturbelassene Lebensräumeangewiesen und eignen sich daher hervorragend alsIndikatorarten für intakte Ökosysteme. Glühwürmchen sindnicht nur aufgrund ihres bezaubernden Leuchtenswillkommene Gäste in Gärten, sondern auch ihre Larvenhaben einen praktischen Nutzen: Sie ernähren sich vonSchnecken.GLÜHWÜRMCHEN: MAGISCHES LICHTSPIEL DER NACHTSeite 23Der Asiatische Marienkäfer, ursprünglich aus Japan undChina, ist nun auch in Nordamerika und Europa anzutreffen.Als biologische Schädlingsbekämpfung gegen Blattläuseeingeführt, beeindruckt er durch seinen starken Appetit undkann bis zu fünfmal mehr Blattläuse pro Tag fressen als derheimische Siebenpunkt-Marienkäfer. Leider kann er auchdie Larven des Siebenpunkt-Marienkäfers fressen unddadurch dessen Population verdrängen.Der Asiatische Marienkäfer ist auch bekannt für seineFähigkeit, eine Vielzahl von Chemikalien zu produzieren,darunter Substanzen mit möglichen antimikrobiellenEigenschaften. Eine Schlüsselsubstanz namens Harmoninwurde identifiziert, die Wirkung gegen Tuberkulose- undMalaria-Erreger zeigt. Forscher:innen untersuchen dasPotenzial des asiatischen Marienkäfers als Quelle fürMedikamente gegen diese Krankheiten.Diese Entdeckungen zeigen das Potenzial von Insekten alsQuelle für neue Medikamente und betonen die Bedeutungdes Schutzes der Artenvielfalt.ASIATISCHER MARIENKÄFER:BIOLOGISCHE VIELFALT ALSSCHATZKAMMER FÜR NEUEMEDIKAMENTE

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Der Große Eichenbock, auch unter den Namen Heldbock,Riesenbock oder Spießbock bekannt, zählt mit einerimposanten Körperlänge von 5 cm zu den größtenheimischen Bockkäferarten. Seinen Namen verdankt er denauffällig langen Antennen, die vorne an seinem Kopf sitzenund oft nach hinten gebogen sind, was an die Hörner desSteinbocks erinnert. Diese geschützte und vom Aussterbenbedrohte Art zeigt eine Vorliebe für absterbende, alteStieleichen an sonnigen Standorten, während Totholz undgesunde Bäume gemieden werden. Neben seiner ökologischen Rolle ist der Große Eichenbockauch für ein charakteristisches stridulierendes Geräuschbekannt, das entsteht, wenn er seine Brustsegmente reibt.Diese akustische Eigenheit verleiht ihm eine zusätzlicheBesonderheit und dient der Partnerwahl. Männliche Tiereführen einen gesanglichen Rivalitätskampf mit Zirpen aus,ohne den Gegner zu verletzen. Der Große Eichenbock stelltnicht nur ein faszinierendes Beispiel für die Vielfalt derNatur dar, sondern auch ein Symbol für den Schutz und dieErhaltung bedrohter Arten in unseren Wäldern.GROSSER EICHENBOCK: MUSIKERMIT MAJESTÄTISCHEN ANTENNENSeite 24Der schwarze Kiefernprachtkäfer, vorwiegend auf derNordhalbkugel zu finden, fällt besonders durch seinePyrophilie auf. Dies bedeutet, dass der Käfer die Fähigkeitbesitzt, Brände aus der Ferne zu erkennen. Da er nicht in derLage ist, die Abwehrmechanismen gesunder Bäume zuüberwinden, nutzt der Kiefernprachtkäfer den Bast vonverbrannten Bäumen, um dort Eier zu legen. Die Weibchenlegen ihre Eier in verkohlte Baumrinden, und dazuverwenden sie den durch Brände geschwächten Baum.Ein Merkmal des schwarzen Kiefernprachtkäfers ist seininfrarotempfindliches Sinnesorgan an der Unterseite, dasBrände in einer Entfernung von bis zu 50 Kilometernwahrnehmen kann. Diese erstaunliche Fähigkeit dient nichtnur seiner Fortpflanzung, sondern hat auch in derForschung, wie z.B. der Bionik, Anwendung gefunden. DasPrinzip des Feuererkennens beim Schwarzen Kiefern-prachtkäfer diente als Inspiration für die Entwicklung vonFeuermeldern, die so sensibel wie die Sinnesorgane dieserKäfer werden sollen. Diese Anwendung zeigt, wie die Naturals Vorbild für technologische Entwicklungen dienen kann.SCHWARZERKIEFERNPRACHTKÄFER:FEUERSPÜRER DER NATUR

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Der Große Puppenräuber, auch als Waldlaufkäfer bekannt,ist in den Wäldern Österreichs selten anzutreffen. Seineschillernde grünliche oder bläuliche Rüstung verleiht ihmeine unverkennbare Aura. Als geschickter Läufer fühlt er sichvor allem in feuchten Laub- und Mischwäldern zu Hause.Der Waldlaufkäfer spielt eine wichtige Rolle bei derRegulation von Insektenpopulationen, indem er sichhauptsächlich von Schmetterlingsraupen ernährt. Die Larvendes Großen Puppenräubers, bekannt als "Puppenräuber",tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu erhalten,indem sie die Puppen verschiedener Insektenarten jagen,darunter auch Schädlinge wie der Eichenprozessionsspinnerund der Schwammspinner.Laufkäfer wie der Große Puppenräuber sind bedeutendeIndikatoren für die Gesundheit von Waldökosystemen undbieten Einblicke in die lokale Biodiversität. Ihre Erforschungträgt dazu bei, die komplexen Wechselwirkungen innerhalbder Waldlebensräume zu verstehen.GROSSER PUPPENRÄUBER:WALDGLAMOUR MIT HOHERGESCHWINDIGKEITFoto: iNaturalist Matthieu GauvainSeite 25Foto: iNaturalist Philipp Hoenle

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LINKSSchnakehttps://www.biologie-schule.de/schnake-steckbrief.phphttps://www.br.de/radio/bayern1/tipula-100.htmlhttps://www.insects.ch/kategorie/zweiflugler-diptera/schnaken-tipulidaehttps://wunsiedel.bund-naturschutz.de/fauna-flora-des-fichtelgebirges/wildtiere/zweiflueglerhttps://www.vbio.de/aktuelles/wissenschaft/von-fliegen-und-muecken-schwingkoelbchen-helfen-auch-beim-krabbelnHornissehttps://www.swr.de/swr4/tipps/ist-eine-hornisse-gefaehrlich-oder-harmlos-wie-hornissen-vertreiben-100.htmlhttps://www.plantopedia.de/hornissen-haeufige-fragen/Buchdruckerhttps://www.bfw.gv.at/borkenkaefer-information-monitoring/https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/insekten/borkenkaefer-monitoring-fuer-oesterreichhttps://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/insekten/artikelsammlung-zu-borkenkaeferhttps://www.bfw.gv.at/ausbildung-borkenkaefer-spuerhundeteams/https://www.bfw.gv.at/know-your-enemy-gilt-auch-im-wald/Ameisenbuntkäferhttps://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/tiere-im-wald/insekten-wirbellose/borkenkaeferantagonistenhttps://www.tierenzyklopaedie.de/ameisenbuntkaefer/https://www.wsl.ch/de/publikationen/natuerliche-feinde-von-borkenkaefern/Hirschkäferhttps://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/tiere-im-wald/insekten-wirbellose/der-hirschkaeferhttps://bfw.ac.at/cms_stamm/050/PDF/Steckbriefe_biodiversitaet_beobachten_2018.pdfhttps://www.planet-wissen.de/natur/tierwelt/tiere_im_wald/pwiederhirschkaefer100.htmlhttps://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/hirschkaefer-lucanus-cervusSchnellkäferhttps://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/kaefer/14045.htmlhttps://www.biologie-seite.de/Biologie/Schnellk%C3%A4fer?utm_content=cmp-truehttps://www.spektrum.de/lexikon/biologie/schnellkaefer/59814Glühwürmchenhttps://www.science.org/doi/abs/10.1126/science.1190421https://sciencev2.orf.at/stories/1653088/index.htmlhttps://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/warum-leuchten-gluehwuermchen/Asiatischer Marienkäferhttps://healthcare-mittelhessen.eu/winzige-gesundheitshelfer-wie-insekten-helfen-neue-medikamente-zu-entwickelnhttps://www.laborpraxis.vogel.de/insekten-helfen-bei-der-impfstoffentwicklung-a-1104374/https://www.chemie.de/news/93406/insekten-neues-potenzial-fuer-chemie-und-pharma.htmlGroßer Eichenbockhttps://www.spektrum.de/lexikon/biologie/eichenbock/20216https://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/grosser-eichenbockkaefer-cerambyx-cerdoSchwarzer Kiefernprachtkäferhttps://www.uni-bonn.de/de/universitaet/presse-kommunikation/presseservice/archiv-pressemitteilungen/2008/kaefer-hoert-wenn-es-brennthttps://www.biologie-seite.de/Biologie/Schwarzer_Kiefernprachtk%C3%A4ferhttps://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/insekten/die-eiche-und-ihre-prachtkaeferGroßer Puppenräuberhttps://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/baeume-und-waldpflanzen/laubbaeume/in-und-an-der-eichehttps://www.lwf.bayern.de/biodiversitaet/biologische-vielfalt/249240/index.phpSeite 26