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Message Mitteilungsbulletin E.E. Zunft zu Schuhmachern Basel 1/2025, Nr. 109Zunftwahlen 2025:Zwei verdiente Vorgesetzte scheiden aus, neue Kräfte wirken fortan im Vorstandwa. Dieser 24. März 2025 brachte unserer Zunft einige wichtige Neu-wahlen und Verschiebungen inner-halb des Vorstandes. Wiederum wur-den die Zunftbrüder in den gemütlichen VKB-Keller tief unter der Erde eingeladen, um wichtige Entscheidungen für die kommenden Jahre zu treen. 49 stimmberechtigte Zunftbrüder sind der Einladung gefolgt und haben in der guten Stube Platz genommen. Bei einem Bier erwarten sie gespannt den Verlauf des Wahlgeschäfts, bei dem zwei Rücktritte aus dem Vor-stand zu behandeln sind. Lukas Huber, Seckelmeister seit 2001, und Stephan Stöckli, Schreiber I seit 2019, werden zu ersetzen sein. Dies macht auch eine Rochade im Vor-stand nötig: Sechser Michele Heusser übernimmt die Finanzen. Auch die Rechnungsrevisoren sind neu zu be-setzen.

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2Speditives WahlgeschäftKurz nach 19.30 Uhr konnte Meister Frank Nyfeler die Wahlversammlung mit einem Willkommensgruss erö-nen und das Wahlgeschäft in Angri nehmen. Da der Meister selbst dies-mal nicht bestätigt werden muss, ist auch kein Tagespräsident nötig, und so geht’s auch gleich los. Stefan Baiker übernimmt die Aufgaben des Wahl-schreibers und wird das Protokoll führen.Michele Heusser, Martin Ricklin und Patrick Winkler stellen sich zur Wie-derwahl und werden auch problemlos bestätigt. Alle Wahlen und Bestäti-gungen werden oen durch Hand-erheben durchgeführt.Wichtigstes Traktandum danach ist die Wahl von zwei neuen Vorstands-mitgliedern. Durch die beiden Rück-tritte sind zwei wichtige Ressorts neu zu besetzen. Vorgeschlagen sind To-bias Heusser, zünftig seit 2016, und Michel Georgy, zünftig seit 2023. Auch hier ist die Wahl schnell vorbei und die beiden werden einstimmig und mit grossem Applaus ins neue Amt bestellt. Der Meister wünscht den beiden Neuen eine erfolgreiche Arbeit für unsere Zunft, ein Wunsch, dem sich der «Pfriem» nur anschlies-sen kann! Auch das Revisoren-Team ist diesmal neu zu besetzen. Ivo Heitz, seit 24 Jahren im Amt, und omas Grieder, Revisor seit 12 Jahren, haben ihr Amt abgegeben und werden mit dem herz-lichen Dank für ihre langjährige Arbeit verabschiedet. Ihre Posten übernehmen Stephan Dannegger, Urs Stebler sowie Denis Hügin als Ersatz-revisor. Ihnen allen wünscht der Meis-ter ein erfolgreiches Wirken.Oenlegung der JahresrechnungEin letztes Mal präsentiert Lukas Hu-ber seine Welt aus Zahlen, Bilanzen und Kontofühungen des vergangenen Zunftjahres. Alle wichtigen Zahlen erscheinen an die Wand projiziert, wobei die hinteren Reihen vermutlich ein Fernglas benötigt hätten – aber wie immer liegen alle Bilanzen und Abrechnungen auch auf Papier vor. Lukas kann Erfreuliches berichten, unserer Zunft geht es gut und er kann den Zunftseckel beruhigt an die nächste Generation weitergeben.Auch die Vergabungen unserer Zunft kommen zur Sprache. Über 24’000 Franken waren es 2024, die der Zunftvorstand 16 ganz unterschied-lichen Stellen zukommen liess. Neben den zunfteigenen Gruppen wie Mu-sik, Spiel, Chor und Basler Banner wurden die Cordwainers aus Glasgow, Stiftung Gartenbau Bibliothek, die Feuerschützen Basel, der Verband Fuss und Schuh, Surprise, die Polni-sche Schule Basel, Choose, Soup and Chill sowie das eater Arlecchino mit einer Überweisung bedacht. Die Batzen sind sicher bei allen Empfän-gern sehr willkommen. Für seine Er-läuterungen bekommt Lukas herzli-chen und verdienten Applaus.

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3Gedichte zum AbschiedWenn ein Vorstandsmitglied nach 24 Jahren sein Amt abgibt, bleiben zwangsläug unzählige Erinnerun-gen, viele schöne und auch weniger tolle, zurück. Drei Meistern hat Lukas Huber die Zunftnanzen geführt und so manche Sitzung, manchen Anlass mit seinem «Portemonnaie» begleitet. In den vielen Jahren hat es sicher auch manchmal strube Zeiten gegeben, aber am Schluss darf der abtretende Seckelmeister sicher auf eine erfolg-reiche Zeit zum Wohl der Zunft zu-rückblicken. Dies hat die Wahlver-sammlung ebenso gesehen und mit einem herzlichen Applaus auch ver-dankt.Mit dem Rücktritt von Stephan Stöckli muss ein weiteres wichtiges Ressort neu vergeben werden. Ste-phan ist zwar «nur» sechs Jahre als Schreiber 1 im Amt gewesen, aber wenn man weiss, wie viel Computer- und Versandarbeit, Administratives und wichtige Korrespondenz übers Jahr zu erledigen ist, darf man den grossen Einsatz von Stephan nur an-erkennen und verdanken. Auch ihm spendet das Gremium viel Applaus.Sowohl Lukas als auch Stephan wid-met Meister Frank Nyfeler ein per-sönliches Gedicht als Dankeschön für ihren Einsatz und wünscht ihnen zu-dem mit einem Geschenk alles Gute im «Ruhestand». Wurstsalat und gemütlicher Hock zum SchlussDie «VKB-Beizer» haben für uns einen zünftigen Wurstsalat gezaubert, der nach dem «anstrengenden» Wahl-geschäft besonders gut mundet. Zu-sammen mit einem guten Bier ist der gemütliche Hock danach bestens lan-ciert, die Gespräche an den Tischen sind fröhlich und entspannt. Manch einer hat den Platz gewechselt und es bilden sich immer wieder neue Run-den an den Tischen. Die Zeit vergeht schnell und nach und nach macht sich der eine oder andere auf den Heim-weg. Es war wiederum eine schöne, würdige Wahlversammlung, die in Erinnerung bleibt. – Den «Neuen» im Vorstand wünschen wir gutes Gelin-gen und viel Freude für ihre Arbeit.Das ist der neue Zunftvorstand: gewählt bisMeister Frank Nyfeler 2028Statthalter Oliver Piel 2028Seckelmeister Michele Heusser 2031Schreiber I Tobias Heusser 2031Schreiber II Niggi Zittel 2028Ceremoniar Markus Eschbach 2028Irtenmeister Martin Ricklin 2031Zeugwart Patrick Winkler 2031Sechser Michel Georgy 2031

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4Zum Ruggtritt vom Lugge HuberD Conny sait zum Lugge lueg,y glaub, es isch jetzt langsam gnueg.Do maint dr Lugge, jo hesch rächt,24 Johr – das isch nid schlächt.So lang han ych jetzt d Kasse gschmisse,mit grosser Freud und rainem Gwisse.Und wenn ych jetzt due uhööre,sott das wirgglig niemert stööre.Das, Lugge, sehn mer au e soo,und sin drum wirgglig schambaar froh, hesch Du so lang – das het ys gfrait – Sorg zue uns’rer Kasse drait.Als Kassier muesch vyl Zahle byyge,ob d Aggtie falle oder styyge,ob Zyt hesch oder au grad nid,dä Job, dä hesch u Schritt und Tritt.Als Seggelmaischter bisch am zelle,bis u siebe Kommastelle,bisch am Rächne und am Schiebe,und wenn’s nid stimmt muesch wyter iebe,bis jedi Zahl isch gnau erfasstund ins rächte Konto basst.Kunnt e Rächnig? Kai Probleem!Zwaimool type im System,scho haut s dr Pulver, das isch doch nätt, zue däm, wo gärn dä Pulver hät.Au Byydrääg duet är schnäll verbueche,nid dass mer sy no muess go sueche,im e Konto, z hinderscht hinde,wo sy kuum meh sin zum nde.Ganz wichtig isch d Kontinuitätbi unserer Liquidität, so dass sich d Zunft nie muess geniere, wenn si e Zahlig muess ussehre. Au d Zahle vo dr Buechestroosshet är im Gri, das isch famoos.Är duet für uns au s Gääld aaleege, um dermit d’Rendite z heege, u dass mer Gäld hän in de Händ,für mängi soziali Spänd.Är bhaltet ständig d Übersichtund macht Änds Johr dr Kassebrichtund git Uusskunft, s isch nid glooge,u alli uns’ri gscheyte Frooge.Und das Mool schliesst, Ihr liebe Lyt,d Rächnig nid mit Dezit!Nai, mit Gwinn – es isch e soo –, är brichtet nochhäär Euch dervo.Liebe Lugge, jetzt isch s sowyt,zum Ändi kunnt die langi Zyt,vo Dyn’re Zyt im Vorstand do,wo Du e Lugge zrugg wirsch lo.Du hesch r d Zunft in all de Johrsehr vyl glaischtet, das isch wohr.Das duet ys alle vyyl bedyyteund kaine do wird das bestrytte, wenn y saag r alli jetzt:Mer hän Dy Arbet meh als gschetzt.Zum Abschiid loss ych s mir nid näh,vo alle Dir e Gschängg hit z gäh.Zunft applaudiert Dir bis es kracht,Du hesch Dy Arbet sehr guet gmacht.Es goht an Di dr greeschti Dangg!In Frindschaft griesst dr Maischter FranggZum Ruggtritt vom Stephan StöckliDr Stephan sait: «Y kumm zum Änd und gib my Amt in neyi Händ.Y bi jetzt – ohni z ibertryybe – e bitzli mied vom vyle Schryybe.»Dr Schryyber het, mer muess en loobe,e grossi Hampe voll Ugoobe,won är als, speditiv und guetfür uns’ri Zunft ussehre duet.Ob Luscht hesch u dr Monetshogg oder u dr Stuubehogg kai Bogg.Das isch im Schryyber ainerlai,d Yylaadig, die hesch gly dehai.Dr Höhepunggt in uns’rer Zunft,isch als uns’ri Zämmekunft.Au dörte laadet är uns yyund schryybt: «S isch klaar, mer isch derby.»Stoht als dr «Pfriem» aa zum Versand,verpaggt är dä für uns vo Hand,und au die Basler Banner-Zytigschiggt är vo Hand, maischt am e Frytig.Git s wichtigi Informatione, wo s informiere sich duet lohne.Schiggt är ys rasch die «Latest News» –per Mail, das bruucht denn fascht kai Pfuus.Dass är nid x-mool muess probiere,duet är als d Lyschte noocheehre mit Nummere und mit Adräässe – s isch numme blööd, duets ain vergässe,ihm z mälde «Ych bin jetzt mal fortund lebe am en andren Ort».Denn hörsch en bis u Basel uechebim läschtige Adrässe sueche.Hän mir denn in dr Zunft als Bsuech, git s r die e Geschtebuech.

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5Au das isch ains vo vyle Sache,wo dr Schryyber als muess mache.Ihr sehn, dr Schryyber isch e liebe Siech,y waiss nid, was yy ohni miech.Wär all die Arbet u sich nähm – e mängge wär r das z bequäm. Au r dr Stephan isch jetzt gly,sy Zyt im Vorstand scho verby.Mer dängge danggbar an die Stunde,wo Du als Dail vo uns’rer Runde,mit Härzbluet und au mit Vernuftvyl glaischtet hesch für unseri Zunft.Au Du muesch wisse, do und jetzt,mer hän Dy Arbet sehr sehr geschetzt.Du hesch r d Zunft in däne Johre Hue gschat – au das isch wohr.Zum Abschiid loss ych s mir nid näh,au Dir e Gschängg hit z ibergäh.Zunft applaudiert Dir bis es kracht,Du hesch Dy Arbet prima gmacht.Es goht an Di dr greeschti Dangg!In Frindschaft griesst dr Maischter FranggDas sind die neuen VorgesetztenTobias HeusserGeboren am 22. Februar 1984, zünftig seit 2016. Tobias ist ledig und wohnhaft in Birsfelden. Er hat eine Ausbildung als Elektromonteur und arbeitet seit bald zwanzig Jahren in ver-schiedenen Funktionen bei der Firma üring AG in Basel, die für Handwerker Produkte im Holz- und Baubereich anbietet. Seine Ausbildung ergänzte er als Technischer Kaufmann mit Eidg. Fachausweis. Seit 2019 ist Tobias verantwortlich für die Logistik der Firma in-klusive Shopbereich. Mit der Übernahme der Firma durch die schweizweit tätige Kuratle & Becker AG übernimmt er per April 2025 am Standort Basel die Funktion als Leiter Verkauf Innendienst und Leiter Logistik. Als seine Hobbys bezeichnet Tobias Motorradfahren, Boot-fahren und Möbelbau für den Eigenbedarf. Michele Heusser ist sein Cousin.Michel GeorgyGeboren am 28. Juni 1982, zünftig seit 2023. Michel ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist in Basel wohnhaft. Nach seiner Ausbildung zum Elektromonteur mit Berufsmaturität bildete er sich drei Jahre an der Technikerschule für Informatiker in Pratteln weiter, wo er als Dipl. Techniker HF abschloss. Danach folgte ein dreijähriges Studium an der Fachhochschule NW mit dem Abschluss «Bachelor Information Technology». Seit 2009 ist er als erfahrener IT-Spezialist bei der 4eyes GmbH in Basel tätig, seit 2016 auch als Partner. Seine Erfahrung bringt er seit 2013 zudem als Prüfungsexperte für Informatik-Lehrlinge ein. Michel treibt in seiner Freizeit gerne Sport und ist aktiver Tambour bei der VKB 1884.

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6Von einer Weihnachtskrippe und virtuoser Musikwa. Dieser erste Dezembersamstag ist ein grauer, regneri-scher und ungemütlicher Tag. Man ist froh, wenn man den Schirm und den nassen Mantel aufhängen und im Trockenen bleiben kann. Besonders fein ist es, wenn der Aufenthalt drinnen bedeutet, dass man sich im Silber-bergsaal des Alterszentrum «Zum Lamm» zu Tisch setzen darf! Auch in diesem Jahr hat unser Zunftvorstand die schöne Tradition der Weihnachtsfeiern der über 75-jäh-rigen Zunftbrüder fortgesetzt und dazu wie immer auch die Partnerinnen eingeladen. Über 50 Gäste sind es auch diesmal, die an den festlich gedeckten Tafeln Platz nehmen und, zusammen mit den Zunftpegern, diese familiären Stunden geniessen dürfen.Den kleinen Vorraum aus früheren Zeiten gibt es leider nicht mehr, er musste dem Umbau des Hauses in den letzten Jahren weichen. Deswegen geht der Apéro dieses Tages auch direkt im Saal vonstatten und leitet nahtlos über zu den kommenden gemeinsamen Stunden.Der leuchtende Weihnachtsbaum begrüsst alle Gäste und vermittelt gleich die heimelige Stimmung einer bunten Weihnachtsstube. Bald haben alle ihren Platz gefunden und in der Küche wird der erste Gang, eine feine Suppe, vorbereitet. Traditionsgemäss hat der Vorstand die Zunft-schürzen übergezogen und übernimmt gekonnt den Ser-vice, sodass an diesem Nachmittag alle prompt bedient werden.Zwei charmante Damen aus Finnland mit virtuoser Musik Es ist seit vielen Jahren ein sehr schöner Brauch, unsere Weihnachtsfeier mit musikalischen Beiträgen zu berei-chern und den festlichen Rahmen zu unterstreichen. Lange Jahre war es das «Wurzle-Quintett», die jungen Musiker vom «Ginestra-Quartett», deren Werdegang wir während zehn Jahren verfolgen konnten, die beiden Cel-listinnen Deborah Tolksdorf und Mia Jeger. Sie alle haben jeweils unsere Feier musikalisch begleitet. In diesem Jahr nun hatten wir das Vergnügen, zwei charmante Damen mit internationalem Ruf kennenzulernen, deren Wurzeln sich in Finnland benden: Pauliina Haustein und Chris-tina Helke. Der Platz reicht hier gar nicht, um alle Statio-nen und Tätigkeiten der beiden aufzulisten. Das Wich-tigste sei hier erwähnt: Pauliina Haustein ist Cellistin, klassischer Improvisator und Pädagogin, Studium an der Sibelius-Akademie in Helsinki, danach ein Jahrzehnt Cello-Erfahrung und Gastspiele um die ganze Welt, z.B. Walt Disney Concert Hall und Hollywood Bowl in Los Angeles. Sie wurde gefördert von vielen führenden Pro-fessoren (Guildhall School of Music & Drama und e Yehudi Menuhin School), und viele weitere Stationen.2016 folgte ein Doktorat in künstlerischer Darbietung. Seit 2022 ist Pauliina eine gefragte Improvistionskünst-lerin und Pädagogin, die weltweit eingeladen wird, ihr Wissen weiterzugeben. Viele weitere Stationen gäbe es noch zu erwähnen. Pauliina ist Mutter von Zwillings-mädchen und lebt in der Region Basel. Auf ihrer Home-page pauliinahaustein.com gibt es weitere Infos.Christina Helke begann an der Musikschule Kampen in Holland und absolvierte ihr Vorstudium am Konservato-rium Lahti. Danach Studium für Violine und Viola an der Musikakademie Basel bei verschiedenen Professoren. Sie war Mitglied im nnischen und Schweizer Jugend-orchester und Solistin im Akademischen Orchester Basel. Seit 2008 ist Christina regelmässige Zuzügerin im Sin-fonieorchester Basel und stellvertretende Stimmführerin beim Collegium Musicum Basel. Als leidenschaftliche Orchester- und Kammermusikerin spielt die Vierfach-mama in verschiedenen Formationen im In- und Ausland. facebook.com/public/Christina-Helke.Die beiden aufgestellten Musikerinnen haben unsere Weihnachtsfeier den ganzen Nachmittag über bis hin zu den Weihnachtsliedern mit ihren tragenden und klassi-schen Melodien bestens unterhalten und sind auch ent-sprechend mit grossem Applaus geehrt worden.

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7Meisterliche Worte und eine besondere WeihnachtsgeschichteMeister Frank Nyfeler beginnt seine Grussadresse mit einem weihnachtlichen Gedicht aus der Feder des Basler Dichters Blasius (Felix Burckhardt) mit dem Titel «Wieh-nachts-Stuube», das mit den Versen beginnt:Gutzi, Epfel, Danneeschtli,heerlig schmeggt s dernoo im Huus.D Stuube non em Wiehnachtsfeschtligseht grad wie verwandlet uus.Biecher, Sogge, Ski und Stimpe,zunderobsi, duurenand …Bi de neie Naaselimpelyt persee e Goethe-Band.Yfrig macht dr Bappe hindemit dr Ysebahn Radau.D Buebe stehn derby und nde,schliesslig kennte sie das au.Kurz und guet: gspyrsch au dr Maagehie und doo en Augebligg,vo de Zeeche bis an Graagestäggsch im Wiehnachts-Stuube-Gligg.…Das Gedicht hat noch einige Verse mehr und erzählt vom «Wiehnachts-Stuube-Gligg», nachdem die Familie die Geschenke ausgepackt hat …Der Meister richtet sodann seine Weihnachtsgrüsse an alle älteren Zunftbrüder und ihre Angehörigen, die in den Silberbergsaal gekommen sind. Er schliesst aber auch jene ein, die krank oder nicht in der Lage sind, dabei zu sein. Sie alle gehören zur Zunftfamilie und ihnen gelten seine Weihnachtsgrüsse. Er hebt die lange schöne Tradition dieser jährlichen Feier hervor und wünscht allen ein fröh-liches und angenehmes Zusammensein in der weihnacht-lichen Stube.Und weil’s grad so schön gemütlich ist nach dem ersten Gruss aus der Küche, ist nun die wie immer mit Spannung erwartete Weihnachtsgeschichte das nächste Highlight. Sie heisst «Die Weihnachtskrippe der Jungfer Wirz» und stammt von Anna Keller (1879–1962) aus dem Jahr 1940. Sie war Lehrerin in Basel und wurde erst später Lyrikerin und Jugendschriftstellerin. Also:Die Jungfer Wirz hat Sorge, dass der Heilige Abend un-bemerkt bleiben könnte, deshalb kauft sie ein Bäumchen und eine Schachtel Kerzen. Später kommen Äpfel, Nüsse und Lebkuchen dazu. Selig trippelt sie auf dem Glatteis nach Hause. Auf der Dachkammer ndet sie unter altem Gerümpel ein altes Kreuz als Halter für das Bäumchen. Sie ndet auch glänzende Kugeln und einen alten Stern für die Spitze. Sorgfältig drapiert sie alles um das Bäum-chen. «Alte Närrin, für wen hast du den Baum heraus-geputzt?», schimpft sie sich selber, aber die Freude über-wiegt, hatte sie doch vor vielen Jahren in ihrem Kindergarten mit den Buben und Mädchen ebenfalls den Baum geschmückt. Doch etwas fehlte ja noch, die Krippe! In der Kommode fand sie unter allerlei Kram eine grosse Schachtel. Da lagen sie alle: die kleinen Heiligen, da war Josef, kleine Engel, da war Maria mit dem Jesuskind, auch die Tiere waren noch da und die Hirten. «Denken wohl die Kinder von damals noch an diese Zeit», sinniert Jung-fer Wirz. Die schicken ja heute ihre eigenen Kinder in den Kindergarten.» Schliesslich tauchten auch die Heili-gen Drei Könige auf, die Junger Wirz besonders sorgfältig aufstellte. Jetzt war die ganze Krippe aufgebaut. Sie setzte sich in den Lehnstuhl, denn sie war jetzt müde. Sie schloss die Augen, und da kamen alle ihre Kinder aus dem frü-heren Kindergarten in die Stube, es waren viele und sie kannte alle mit Namen. Am andern Morgen erzählte man sich in der Stadt: «Denkt euch, vor dem brennenden Weihnachtsbäumchen ist am Heiligen Abend die alte Kindergartentante gestorben!» Viele der grossen Leute waren damals bei den Weihnachtsfestchen der Jungfer Wirz dabei gewesen. «Weisst du noch?»Nach der gespannten Stille im Silberbergsaal während der Geschichte dann der grosse Beifall für die besinnliche, aber doch auch heitere Geschichte aus dem letzten Jahr-hundert, an das wir uns ja noch sehr gut erinnern … Inzwischen sind auch die guten Geister in der Küche aktiv gewesen und so werden wir von unserer Service-Crew mit einem feinen Braten mit Gemüsebeilage ver-wöhnt. Dies gibt wie immer auch ausgiebig Gelegenheit für gute Gespräche und fröhliche Unterhaltung. Man sieht ja die Angehörigen nicht alle Tage und kann so die Ereignisse der letzten Monate diskutieren und die vielen Freundschaften pegen. Später dann rundet das leckere Dessert dieses Weihnachtsmahl bestens ab.Mit dem Bhaltis zurück in den AlltagDie Zeit vergeht bei solchen Anlässen stets im Flug und damit kommen nun auch unsere Weihnachtslieder zu ihrem Recht. Die beiden Musikerinnen geben auch hier alles und begleiten uns durch die Melodien der altbekann-ten Lieder zu Advent und Weihnachten. Und so klingt schliesslich dieser Nachmittag, begleitet noch von Kaee und feinen Gutzi, fröhlich aus. Verabschiedet mit allen guten Wünschen und dem Zunfthonig als Bhaltis geht’s nach einem tollen Nachmittag dann bald hinaus in den trüben Abend und in den Alltag.

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10Rasanter Start ins neue Jahrwa. Wenn die Zunftbrüder und die Basler Bevölkerung am Neujahrsmor-gen beim Dreizackbrunnen das neue Jahr begrüsst und mit Hypokras an-gestossen haben, ist auch unsere tra-ditionelle Neujahrsparty auf der Stube nicht mehr fern. Diesmal wars ein Montag, und wenn dieser 6. Januar zudem noch fast ein Feiertag ist, er-klärt dies vielleicht, warum der An-drang auf der Zunftstube in anderen Jahren auch schon etwas grösser war. Mag sein, dass der eine oder andere Zunftbruder zu Hause – mit der Kö-nigskrone auf dem Haupt – seine Untertanen auf Trab halten und des-halb «Prioritäten» setzen musste oder dass die Nachwirkungen vom Silves-ter noch nicht überstanden waren, wer weiss? Immerhin waren es dann trotzdem fast 50 Zunftbrüder, die die steile Stäge im «Fälkli» erklommen und so die erste Woche des neuen Jahres perfekt begonnen haben. Irten-meister Martin Ricklin mit seiner Mannschaft hat jedenfalls einmal mehr den besonderen Rahmen für diesen Abend gezaubert, wozu natür-lich auch die vielen Köstlichkeiten zählen, die unser Haus-Käsemeister «wirths huus» überbracht hat. Dies allein wäre ja schon ein Grund zum Kommen und die halbe Miete ge-wesen, aber die traditionelle Super-stimmung (und der Grälleliwein) tun stets ein Übriges, damit diese Neu-jahrsparty an die früheren Jahre naht-los anknüpft. Und vor allem natürlich das Wiedersehen und der Plausch mit den Kollegen und ihren Sprüchen, darauf freut man sich.Schon kurz vor 18 Uhr an diesem Montagabend sind die ersten Zunft-brüder da und werden auch sofort mit einem Cüpli begrüsst. In unserer «Wohnküche» sind die emsigen Hel-fer bereits beim Brotschneiden, Glä-serfüllen und Verteilen der Wind-reedli, wohlwollend begutachtet von Chef Martin, auf dass während des Abends keiner der Gäste etwa darben müsste … Den stillen Helfern hinter der eke, die jedes Mal einen prima Job machen, gebührt einmal mehr ein Dankeschön – was wäre eine Party ohne sie? Sie sind es auch, die etwas später die feinen Wurst- und Käse-spezialitäten den Zunftbrüdern kre-denzen. Inzwischen hat sich die Stube drüben fast gefüllt und man macht sich über das kulinarische Angebot her, das, so scheint es, fast zu viel des Guten her-gibt. Doch gemach – wir haben schliesslich recht tüchtige Esser unter uns, die den wahren Wert reichlichen Essens zu schätzen wissen … Am Neujahrstag haben wir kürzlich den «Hypokras» aus der Brunnenröhre ge-nossen, heute jedoch sind, wenigstens

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11zu Anfang, die dicken Flaschen mit dem Prosecco im Umlauf. Wenn man bedenkt, was in alten Zeiten alles an Essenzen und anderen Zutaten in den Gewürzwein gekippt wurde, wären die Leute damals wohl auch lieber beim «normalen» Wein geblieben – obwohl der «Hypokras» damals, sogar von den königlichen Herrschaften, als «Magentrost» und «Lebenselixier» an-gepriesen wurde. 14 Gewürze und spezielle Essenzen sah das Ur-Rezept im Mittelalter vor, wobei es bis heute wohl mehrere Dutzend Abwandlun-gen gibt. Ob man in diesen Mauern im 13./14. Jahrhundert auch schon «Hypokras» genossen hat und mit wel-chen Zutaten? Aber wir schweifen ab …Bei so einem köstlichen Picknick in geselliger Runde und verwöhnt mit anregenden Getränken braucht es natürlich nicht lange, bis der Funke zündet und die Gäste auftauen. Ge-sprächssto gibt es ja genug – unser Zunftjahr 2024 hat einige bemerkens-werte Höhepunkte gebracht. Vom Zunftanlass bis zum Stubenhock: es gab mannigfache Gelegenheiten, sich zu treen und zu feiern; manch einer durfte vielleicht einen besonderen Ju-beltag begehen usw., und natürlich gehörten wie jedes Jahr auch ernstere Momente dazu. Die emen gingen also sicher nicht aus und überdies standen ja der Spass und das Zusam-mensein im Vordergrund.Unsere Party war also lanciert und bereits wechselten einige von den Grälleli zum Bier über, was nach ei-niger Zeit für den Irtenmeister etwas Sorge bereitete, weil der Kühlschrank irgendwann nichts mehr hergab, aber zum Glück fanden sich noch einige ungekühlte Sixpacks, um alle zufrie-denzustellen. Dies ist beileibe keine Kritik an unserem Irtenmeister, war doch viele Jahre lang der «Chlöpf-moscht» das einzige Getränk der Wahl! Und das mit dem abgelaufenen Bier früherer Jahre ist noch sehr gut in Erinnerung …Man weiss, dass es jeweils auch für unseren Meister ein Anliegen ist, bei dieser Gelegenheit ein paar Worte an die «Stubenhocker» zu richten. Seine Grussadresse leitete Frank Nyfeler mit zwei Zitaten ein und liess nochmals kurz das vergangene Zunftjahr auf-leben. Mit grosser Sorge blickt er je-doch auf die gegenwärtige Weltlage mit ihren Konikten in vielen Län-dern, das unsägliche Kriegsgeschehen in der Ukraine und anderen Regionen und nicht zuletzt die Ungewissheiten, wie es nach der Wahl der Staatschefs in verschiedenen Ländern diesseits und jenseits des Atlantiks mit der Welt weitergeht … «Wir haben das Privileg, trotz allem hier auf unserer Stube gemütlich zusammenzusitzen und das neue Jahr zu beginnen, und das ist viel wert!», sagt er. Gleichzeitig fordert er alle auf, an unseren Anläs-sen in den kommenden Monaten teil-zunehmen und vielleicht auch Zunft-brüder, die man schon länger nicht gesehen hat, zu ermuntern, an einen Anlass mitzukommen und sich viel-leicht wieder etwas häuger zu zeigen.Irgendwann ist (fast) alles aufgegessen und nach Stunden nähert sich unsere Party dem Ende. Nun ist es nicht so, dass irgendetwas übrig bleiben würde, nein!, Foodwaste gibt’s bei uns nicht. Schliesslich gibt es Papiersäcke, in denen man alle Sachen mitnehmen kann, die verschmäht wurden, das gibt allemal noch ein schönes Zmorge am nächsten Tag. Nach und nach leeren sich die grossen Tische in der Stube und man bereitet sich, mit dem herzlichen Dank an Irtenmeister und Helfer, auf den Aufbruch vor. Nun ist es ja nicht so, dass die Party hier zu Ende wäre. «e Show must go on!», heisst es so schön, und was läge des-halb näher, als die Tradition in einer bekannten Basler Beiz am Seibi fort-zusetzen. Der lange Tisch ist wie im-mer schnell zusammengestellt, die erste Runde bestellt, und nach und nach trudeln auch weitere Brüder ein – zuletzt und sehr willkommen auch unsere Servicemannschaft. Es geht noch einige Zeit weiter am langen Tisch, aber das ist wiederum eine andere Geschichte …

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1213Im Winter 1897-98 war die Lage in Basel kritisch: Die Landschaft be-gehrte auf und französische Truppen näherten sich bedrohlich der Eid-genossenschaft. In der Führungs-schicht war mancher gegenüber der Aufklärung aufgeschlossen, von den Idealen der Revolution angetan. Die Regierung bemühte sich um freie Hand, dem Druck der neuen Forde-rungen mit Konzessionen zu begeg-nen, wofür sie erst einmal den Segen der konservativ gesinnten Zünfte für ihr Vorgehen einholen wollte.Die Regierung beschloss am 16. Januar, dass am übernächsten Tag eine Zunftbefragung durchzuführen sei. Alle Zünfte und die 3 Ehrenge-sellschaften sollen in den Zunfthäu-sern durch Verlesung von Dokumen-ten informiert werden und zu einem Regierungsvorschlag Stellung neh-men. So wurde mutmasslich unsere Zunftgemeinde ins Zunfthaus an der Freien Strasse aufgeboten – ein un-erhörter Vorgang, waren doch im ganzen 18. Jh. nur die Vorgesetzten zu Beschlusssitzungen zusammen-getreten. Die Versammlung der Gartnernzunft hat der Historiker C. Zingg auf lebendige Art dargestellt; Wohlgemerkt: dabei stand ihm u.a. ein Versammlungsprotokoll zur Ver-fügung.Kein Eintrag zur historischen Versammlung ins Buch der SchuhmachernzunftIm Protokollbuch unserer Zunft ist kein Eintrag zum 18.1.1798 zu n-den. Es ist zu hoen, dass im Zuge ei-ner breiten Forschung in den Zunft- und den Regierungsakten Hinweise zutage treten. Nicht auszuschliessen ist, dass die Versammlung zunftin-tern nirgendwo festgehalten wurde, wie oenbar auch bei der Brotbe-ckenzunft (‹Brot und Stadt›, 2006, S. 30). Immerhin ist der Beschluss bekannt: Alle Zünfte einschl. der Schuhmachern hiessen den Antrag der Regierung gut. Die anschliessen-Die Schuhmachern-zunft genehmigt die Revolution – zur histo-rischen Versammlung der Zunftgemeinde am 18. Januar 1798In Basel weiss jedermann, dass die Zünfte einst Tei-le und Träger einer lange währenden Ordnung – des Zunftregiments – waren. Doch gestalteten sie die Geschichte auch in revolu-tionären Momenten mit, wo sich eine Ordnung auöste und eine neue gesucht war? Ein solcher seltener Mo-ment erlebte Basel Anfang 1798, als die Stadtregierung, bevor sie die Grundsätze der Freiheit und Gleichheit proklamierte, alle Zünfte hiess, am 18. Januar ihre Zunftgemeinde einzuberu-fen, um deren Einverständ-nis einzuholen. Wer sein Wissen über die Geschichte unserer Zunft vertiefen will, interessiert sich zu Recht dafür, was die Zunftbrüder zu Schuhmachern an jenem kalten Januartag sagten und entschieden. Die Schuhmacherzunft genehmigt die Revolution …Zunft Geschichte2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 132025-26-03 Layout_Priem_2.indd 13 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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13Im Winter 1897-98 war die Lage in Basel kritisch: Die Landschaft be-gehrte auf und französische Truppen näherten sich bedrohlich der Eid-genossenschaft. In der Führungs-schicht war mancher gegenüber der Aufklärung aufgeschlossen, von den Idealen der Revolution angetan. Die Regierung bemühte sich um freie Hand, dem Druck der neuen Forde-rungen mit Konzessionen zu begeg-nen, wofür sie erst einmal den Segen der konservativ gesinnten Zünfte für ihr Vorgehen einholen wollte.Die Regierung beschloss am 16. Januar, dass am übernächsten Tag eine Zunftbefragung durchzuführen sei. Alle Zünfte und die 3 Ehrenge-sellschaften sollen in den Zunfthäu-sern durch Verlesung von Dokumen-ten informiert werden und zu einem Regierungsvorschlag Stellung neh-men. So wurde mutmasslich unsere Zunftgemeinde ins Zunfthaus an der Freien Strasse aufgeboten – ein un-erhörter Vorgang, waren doch im ganzen 18. Jh. nur die Vorgesetzten zu Beschlusssitzungen zusammen-getreten. Die Versammlung der Gartnernzunft hat der Historiker C. Zingg auf lebendige Art dargestellt; Wohlgemerkt: dabei stand ihm u.a. ein Versammlungsprotokoll zur Ver-fügung.Kein Eintrag zur historischen Versammlung ins Buch der SchuhmachernzunftIm Protokollbuch unserer Zunft ist kein Eintrag zum 18.1.1798 zu n-den. Es ist zu hoen, dass im Zuge ei-ner breiten Forschung in den Zunft- und den Regierungsakten Hinweise zutage treten. Nicht auszuschliessen ist, dass die Versammlung zunftin-tern nirgendwo festgehalten wurde, wie oenbar auch bei der Brotbe-ckenzunft (‹Brot und Stadt›, 2006, S. 30). Immerhin ist der Beschluss bekannt: Alle Zünfte einschl. der Schuhmachern hiessen den Antrag der Regierung gut. Die anschliessen-Die Schuhmachern-zunft genehmigt die Revolution – zur histo-rischen Versammlung der Zunftgemeinde am 18. Januar 1798In Basel weiss jedermann, dass die Zünfte einst Tei-le und Träger einer lange währenden Ordnung – des Zunftregiments – waren. Doch gestalteten sie die Geschichte auch in revolu-tionären Momenten mit, wo sich eine Ordnung auöste und eine neue gesucht war? Ein solcher seltener Mo-ment erlebte Basel Anfang 1798, als die Stadtregierung, bevor sie die Grundsätze der Freiheit und Gleichheit proklamierte, alle Zünfte hiess, am 18. Januar ihre Zunftgemeinde einzuberu-fen, um deren Einverständ-nis einzuholen. Wer sein Wissen über die Geschichte unserer Zunft vertiefen will, interessiert sich zu Recht dafür, was die Zunftbrüder zu Schuhmachern an jenem kalten Januartag sagten und entschieden. Die Schuhmacherzunft genehmigt die Revolution …Zunft Geschichte2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 132025-26-03 Layout_Priem_2.indd 13 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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14Zunft Geschichte de Entwicklung war radikaler als der Zünfte Segen. Zwei Tage danach war der Freiheitsbaum auf dem Münster-platz errichtet, vier Tage danach die Unteilbare Helvetische Republik aus-gerufen.Ob wir das Fehlen eines Ein-trags nun bedauern oder nicht, wir müssen plausible historische Er-klärungen suchen, warum unser Zunftschreiber zum 18.1.1798 nichts protokollierte. C. Zingg bietet einen guten Ansatz hierzu. Er schildert das Gros der Gartnernzünfter als unpoli-tische Bürger, welche die Führung der Regierungsgeschäfte der Obrig-keit überliessen, weil der einfache Zünfter weder die Zeit noch die Er-fahrung dafür hatte. Die Denkart der Schuhmacher dürfte dieselbe gewesen sein, und es ist nicht zu ver-muten, dass sie z. Bsp. am 18.1.1798 über die Revolution debattierten wie in einer heutigen Demokratie. Die Schuhmachernzunft führte ihr Buch in jenen revolutionären Jahren, doch die Sitzungsprotokolle und Eingaben drehten sich nicht um Freiheitsbäu-me, sondern um die Bedrängnis der Schuster durch schlechte Konjunk-turlage und zugezogene Konkurren-ten.Stephan Winkler2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 142025-26-03 Layout_Priem_2.indd 14 08.04.25 08:4908.04.25 08:49Zunft GeschichteZunft Geschichte Wie im 19. Jahrhundert Schuhe hergestellt wurden 15Was hat Dich veranlasst, den Schuh in der modernen Schweiz zu Deinem wissenschaftlichen Thema zu machen?Ich richtete mein Studium auf die schweizerische Wirtschaftsgeschich-te aus. 2011 besuchte ich das stillge-legte Areal der Bally Schuhfabriken und hatte das auslösende Erlebnis. Ich stiess dort auf ein nicht erschlos-senes Lager von 30‘000 Paar Schuh-modellen, die von den 1890er Jahren bis 2000 reichen, ferner auf Werbe-graphik über viele Jahre: Ein gros-ses materielles Archiv nebst einem wertvollen Dokumentenarchiv. Das weckte mein Interesse. Zwar sind auch andere Zweige wie die chemi-sche Industrie in Basel ein bedeu-tendes Forschungsfeld, ich sagte mir aber: Dieses kann ich getrost den Baslern überlassen.Konnte das herkömmliche Schuhhandwerk 19. Jahr- hundert neben radikalen Neuerungen fortbestehen?Reduzieren wir das 19. Jh. nicht auf einen ‹Siegeszug der Industriepro-duktion›, denn neben der aufkom-menden Industrie bestanden andere Produktionsformen fort. In diesem Jahrhundert sehen wir eine ‹Gleich-zeitigkeit des Ungleichzeitigen›, hier (in einigen Städten) zünftig orga-nisierte Schuhmacher, dort (in an-deren Städten und auf dem Land) freie Schuhmacher. Jedes Dorf hatte mindestens einen Schuster, der häu-g sein Handwerk und daneben ein wenig Landwirtschaft betrieb. Die Dorfbevölkerung kannte ihn per-sönlich und schenkte ihm aufgrund seiner manuellen Fähigkeiten und Materialvertrautheit ihr Vertrauen.Städte wie Basel hielten bis ins 19. Jh. hinein an einer reglementier-ten Wirtschaft fest: Für Gewerbe galten Zunftzwang, Begrenzung der Produzentenanzahl, Qualitäts-anforderungen und Vorrechte betr. Messeteilnahme. Die alten Hand-werke, darunter die Schuhmache-rei, waren ausgereift und gut orga-nisiert. Neben den Schreinern und den Schneidern waren die Schuster ein typisches Massengewerbe, stellt doch die Bekleidung ein allgemeines Grundbedürfnis dar. Die Schuhe wurden als Einzelanfertigung bzw. Massschuhe hergestellt. Wie im 19. Jahr-hundert Schuhe her-gestellt wurden DER HISTORIKER ROMAN WILD BELEUCHTET FÜR UNS DEN SCHWEIZER KONTEXTRoman Wild, geboren 1985 in Rüschlikon, ist Historiker, Dozent und freischaender Kulturmanager. Sein Buch ‹Auf Schritt und Tritt. Der schweizerische Schuh-markt 1918-1948› ist ein Referenzwerk zur Schuh-produktion und zum Schuh-handel. Für den Pfriem unterhielten sich Patrick und Stephan Winkler am 8.9.2024 in der Zunftstube mit ihm. Das weite Blick-feld von Wild hilft besser zu verstehen, wie die zünftigen Schuhmacher in unserer Stadt die Umbrüche seit 1800 erlebt haben. Hier wird das Gespräch über das 19. Jh. wiedergegeben, in der nächsten Ausgabe wird das 20. Jh. zum Zuge kommen.2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 152025-26-03 Layout_Priem_2.indd 15 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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14Zunft Geschichte de Entwicklung war radikaler als der Zünfte Segen. Zwei Tage danach war der Freiheitsbaum auf dem Münster-platz errichtet, vier Tage danach die Unteilbare Helvetische Republik aus-gerufen.Ob wir das Fehlen eines Ein-trags nun bedauern oder nicht, wir müssen plausible historische Er-klärungen suchen, warum unser Zunftschreiber zum 18.1.1798 nichts protokollierte. C. Zingg bietet einen guten Ansatz hierzu. Er schildert das Gros der Gartnernzünfter als unpoli-tische Bürger, welche die Führung der Regierungsgeschäfte der Obrig-keit überliessen, weil der einfache Zünfter weder die Zeit noch die Er-fahrung dafür hatte. Die Denkart der Schuhmacher dürfte dieselbe gewesen sein, und es ist nicht zu ver-muten, dass sie z. Bsp. am 18.1.1798 über die Revolution debattierten wie in einer heutigen Demokratie. Die Schuhmachernzunft führte ihr Buch in jenen revolutionären Jahren, doch die Sitzungsprotokolle und Eingaben drehten sich nicht um Freiheitsbäu-me, sondern um die Bedrängnis der Schuster durch schlechte Konjunk-turlage und zugezogene Konkurren-ten.Stephan Winkler2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 142025-26-03 Layout_Priem_2.indd 14 08.04.25 08:4908.04.25 08:49Zunft GeschichteZunft Geschichte Wie im 19. Jahrhundert Schuhe hergestellt wurden 15Was hat Dich veranlasst, den Schuh in der modernen Schweiz zu Deinem wissenschaftlichen Thema zu machen?Ich richtete mein Studium auf die schweizerische Wirtschaftsgeschich-te aus. 2011 besuchte ich das stillge-legte Areal der Bally Schuhfabriken und hatte das auslösende Erlebnis. Ich stiess dort auf ein nicht erschlos-senes Lager von 30‘000 Paar Schuh-modellen, die von den 1890er Jahren bis 2000 reichen, ferner auf Werbe-graphik über viele Jahre: Ein gros-ses materielles Archiv nebst einem wertvollen Dokumentenarchiv. Das weckte mein Interesse. Zwar sind auch andere Zweige wie die chemi-sche Industrie in Basel ein bedeu-tendes Forschungsfeld, ich sagte mir aber: Dieses kann ich getrost den Baslern überlassen.Konnte das herkömmliche Schuhhandwerk 19. Jahr- hundert neben radikalen Neuerungen fortbestehen?Reduzieren wir das 19. Jh. nicht auf einen ‹Siegeszug der Industriepro-duktion›, denn neben der aufkom-menden Industrie bestanden andere Produktionsformen fort. In diesem Jahrhundert sehen wir eine ‹Gleich-zeitigkeit des Ungleichzeitigen›, hier (in einigen Städten) zünftig orga-nisierte Schuhmacher, dort (in an-deren Städten und auf dem Land) freie Schuhmacher. Jedes Dorf hatte mindestens einen Schuster, der häu-g sein Handwerk und daneben ein wenig Landwirtschaft betrieb. Die Dorfbevölkerung kannte ihn per-sönlich und schenkte ihm aufgrund seiner manuellen Fähigkeiten und Materialvertrautheit ihr Vertrauen.Städte wie Basel hielten bis ins 19. Jh. hinein an einer reglementier-ten Wirtschaft fest: Für Gewerbe galten Zunftzwang, Begrenzung der Produzentenanzahl, Qualitäts-anforderungen und Vorrechte betr. Messeteilnahme. Die alten Hand-werke, darunter die Schuhmache-rei, waren ausgereift und gut orga-nisiert. Neben den Schreinern und den Schneidern waren die Schuster ein typisches Massengewerbe, stellt doch die Bekleidung ein allgemeines Grundbedürfnis dar. Die Schuhe wurden als Einzelanfertigung bzw. Massschuhe hergestellt. Wie im 19. Jahr-hundert Schuhe her-gestellt wurden DER HISTORIKER ROMAN WILD BELEUCHTET FÜR UNS DEN SCHWEIZER KONTEXTRoman Wild, geboren 1985 in Rüschlikon, ist Historiker, Dozent und freischaender Kulturmanager. Sein Buch ‹Auf Schritt und Tritt. Der schweizerische Schuh-markt 1918-1948› ist ein Referenzwerk zur Schuh-produktion und zum Schuh-handel. Für den Pfriem unterhielten sich Patrick und Stephan Winkler am 8.9.2024 in der Zunftstube mit ihm. Das weite Blick-feld von Wild hilft besser zu verstehen, wie die zünftigen Schuhmacher in unserer Stadt die Umbrüche seit 1800 erlebt haben. Hier wird das Gespräch über das 19. Jh. wiedergegeben, in der nächsten Ausgabe wird das 20. Jh. zum Zuge kommen.2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 152025-26-03 Layout_Priem_2.indd 15 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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16Zunft GeschichtePatrick Winkler und Roman Wild schauen Schuhmachernägel aus dem frühen 20. Jahhundert an.Seite 17–19: Werbeanzeigen von 1888, 1912, 1902 und 1907Wie brach die industrielle Produktion in diese handwerkliche Welt herein?Die Stunde Null der Schuhindust-rie in der Schweiz kann auf das Jahr 1847 datiert werden mit einer Fabrik in Winterthur, in der eine Arbeits-teilung errichtet und gewisse Ar-beitsschritte mechanisiert wurden. Wenig später, 1851, folgte der gros-se Player, die Firma Bally in Schö-nenwerd. Ihr Gründer Carl Franz Bally hatte kleingewerblich Elastik-bandprodukte hergestellt, bevor er als Quereinsteiger in die Schuh-branche wechselte. Er musste 1 bis 3 Jahrzehnte lang zähe das knowhow der industriellen Schuhproduktion aufbauen, bis seine Stellung in der neuen Branche gefestigt war. Seine ersten experimentell hergestellten Schuhe waren von ungenügender Qualität und konnten nur im Aus-land (Südamerika) abgesetzt wer-den. Bally traf auf viel Misstrauen, und doch konnte er sich das Grund-wissen bei Schuhmachermeistern beschaen.In den Kreisen des Schuhhandwerks waren Industrielle wie C. F. Bally ungebetene Konkurrenten. Bally war das Ziel von Kritik, bis hin zu einer Morddrohung 1864. Dank der Analyse des Produktionsprozesses, der Anwerbung von Fachleuten und der Anschaung von Maschinen aus Grossbritannien und den USA wur-den die Bally-Schuhe nach und nach besser. In den 1880er/90er Jahren hatten sie eine gute Qualität nach modernen Standards erreicht. Bally war das erste Unternehmen von re-levanter Grösse, das bei Zulieferern und Abnehmern Vertrauen schuf.Bally gewann die Kundschaft, indem er auf die Karte grosses Sortiment setzte. Die Käufer und Käuferinnen konnten reale Produkte anprobie-ren, sich im Spiegel betrachten und die Auswahl treen, statt die Imagi-nation anstrengen zu müssen und erst nach einer Herstellungszeit von 2 bis 5 Wochen das gewünschte Mo-dell zu sehen.Bally war mit mehreren Tausend Mitarbeitenden mit Abstand das grösste Unternehmen der Bran-che. Daneben entstanden kleine-re Schuhfabriken insbesondere im Raum Olten bis Schönenwerd, an-gespornt durch die Erfolgsgeschich-te der Bally. Es kam vor, dass leiten-2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 162025-26-03 Layout_Priem_2.indd 16 08.04.25 08:4908.04.25 08:49Zunft Geschichte Wie im 19. Jahrhundert Schuhe hergestellt wurden 17de Bally-Angestellte sich absetzten und ihre eigene Schuhmanufaktur gründeten.Wurden die traditionellen Schuhmacher im Gefolge dieser Entwicklung im Markt an den Rand gedrängt?Sie wurden nicht von heute auf mor-gen komplett verdrängt. Es blieben ihnen namentlich drei Nischen. Die erste sehe ich bei der Militärschuh-macherei: Für den Staat waren Schuhe nach spezi schen Anforde-rungen in grosser Zahl herzustel-len, eine Lizenz wurde gescha en, für die eine Prüfung abzulegen war; der Lizenzinhaber genoss eine Ab-satz- und Preisgarantie. Die zweite Nische befand sich dort, wo unge-achtet des industriellen Schuhange-bots die Massschuhmacherei fort-lebte: Bei orthopädisch konzipierten Schuhen (sie waren ein Luxuspro-dukt; im 20. Jh. sollten Sportschuhe dazukommen). Eine dritte Nische betri t die Randerscheinung der Störschuhmacherei: In ländlichen Gebieten der Voralpen zogen Fah-rende von Bauernhof zu Bauernhof und übten ihr Handwerk dort aus, wo die Kundschaft lebte.Auf der Basler Landschaft hatte das Weben von Seidenband in Heimarbeit schon vor dem 19. Jh. einen Aufschwung erlebt. Gab es Vergleichbares bei der Schuhproduktion?Vereinzelt vergaben Fergger (Mit-telsmänner zw. Kapitalgeber und Heimarbeitern), die hauptsächlich in der Seidenbandbranche wirkten, die Herstellung von Lederoberteilen an Landhandwerker. Ich deute die-se Randerscheinung allerdings als Konjunkturpu er. Auch die erste Schuhfabrik in Winterthur und Bal-ly gri en für die Lederzubereitung auf Heimarbeiter zurück.Nachdem sich 1830 die Land-schaft von der Stadt getrennt hatte, verlegten Basler Seiden-band-Unternehmer die Produk-tion in die Stadt hinein.Eine ähnliche Bewegung in der Schuhbranche trat nicht ein, weil wie gesagt die Heimarbeit für Le-derteile an Landschäftler nicht bedeutend war. Von Basel in den Kanton Solothurn (dem Standort grosser Schuhindustrien) waren die Distanzen nicht zu gross, so dass verschlungene Wege gefunden wur-den, um die Schuhe in Liestal und in Basel abzusetzen.Holte sich die Industrie das Fachwissen und die Fähigkeiten von Handwerksschuhmachern oder liess sie ihre Arbeiter-schaft fi rmenintern ausbilden?Man beachte: Die Schweiz kannte damals keine beru ich orientier-ten ö entlichen Schulen. In den Industriebetrieben galten anfäng-lich die Devisen learning by doing und trial and error, nach und nach wurde best practice entwickelt und eine Betriebsschulung eingerichtet. (Gut dokumentiert ist der Fall Bally, wo wir auf ergiebige Tagebücher des Unternehmers zurückgreifen kön-nen.) Die Branche pro tierte von zahl-reichen in Deutschland, aber auch 2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 172025-26-03 Layout_Priem_2.indd 17 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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16Zunft GeschichtePatrick Winkler und Roman Wild schauen Schuhmachernägel aus dem frühen 20. Jahhundert an.Seite 17–19: Werbeanzeigen von 1888, 1912, 1902 und 1907Wie brach die industrielle Produktion in diese handwerkliche Welt herein?Die Stunde Null der Schuhindust-rie in der Schweiz kann auf das Jahr 1847 datiert werden mit einer Fabrik in Winterthur, in der eine Arbeits-teilung errichtet und gewisse Ar-beitsschritte mechanisiert wurden. Wenig später, 1851, folgte der gros-se Player, die Firma Bally in Schö-nenwerd. Ihr Gründer Carl Franz Bally hatte kleingewerblich Elastik-bandprodukte hergestellt, bevor er als Quereinsteiger in die Schuh-branche wechselte. Er musste 1 bis 3 Jahrzehnte lang zähe das knowhow der industriellen Schuhproduktion aufbauen, bis seine Stellung in der neuen Branche gefestigt war. Seine ersten experimentell hergestellten Schuhe waren von ungenügender Qualität und konnten nur im Aus-land (Südamerika) abgesetzt wer-den. Bally traf auf viel Misstrauen, und doch konnte er sich das Grund-wissen bei Schuhmachermeistern beschaen.In den Kreisen des Schuhhandwerks waren Industrielle wie C. F. Bally ungebetene Konkurrenten. Bally war das Ziel von Kritik, bis hin zu einer Morddrohung 1864. Dank der Analyse des Produktionsprozesses, der Anwerbung von Fachleuten und der Anschaung von Maschinen aus Grossbritannien und den USA wur-den die Bally-Schuhe nach und nach besser. In den 1880er/90er Jahren hatten sie eine gute Qualität nach modernen Standards erreicht. Bally war das erste Unternehmen von re-levanter Grösse, das bei Zulieferern und Abnehmern Vertrauen schuf.Bally gewann die Kundschaft, indem er auf die Karte grosses Sortiment setzte. Die Käufer und Käuferinnen konnten reale Produkte anprobie-ren, sich im Spiegel betrachten und die Auswahl treen, statt die Imagi-nation anstrengen zu müssen und erst nach einer Herstellungszeit von 2 bis 5 Wochen das gewünschte Mo-dell zu sehen.Bally war mit mehreren Tausend Mitarbeitenden mit Abstand das grösste Unternehmen der Bran-che. Daneben entstanden kleine-re Schuhfabriken insbesondere im Raum Olten bis Schönenwerd, an-gespornt durch die Erfolgsgeschich-te der Bally. Es kam vor, dass leiten-2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 162025-26-03 Layout_Priem_2.indd 16 08.04.25 08:4908.04.25 08:49Zunft Geschichte Wie im 19. Jahrhundert Schuhe hergestellt wurden 17de Bally-Angestellte sich absetzten und ihre eigene Schuhmanufaktur gründeten.Wurden die traditionellen Schuhmacher im Gefolge dieser Entwicklung im Markt an den Rand gedrängt?Sie wurden nicht von heute auf mor-gen komplett verdrängt. Es blieben ihnen namentlich drei Nischen. Die erste sehe ich bei der Militärschuh-macherei: Für den Staat waren Schuhe nach spezi schen Anforde-rungen in grosser Zahl herzustel-len, eine Lizenz wurde gescha en, für die eine Prüfung abzulegen war; der Lizenzinhaber genoss eine Ab-satz- und Preisgarantie. Die zweite Nische befand sich dort, wo unge-achtet des industriellen Schuhange-bots die Massschuhmacherei fort-lebte: Bei orthopädisch konzipierten Schuhen (sie waren ein Luxuspro-dukt; im 20. Jh. sollten Sportschuhe dazukommen). Eine dritte Nische betri t die Randerscheinung der Störschuhmacherei: In ländlichen Gebieten der Voralpen zogen Fah-rende von Bauernhof zu Bauernhof und übten ihr Handwerk dort aus, wo die Kundschaft lebte.Auf der Basler Landschaft hatte das Weben von Seidenband in Heimarbeit schon vor dem 19. Jh. einen Aufschwung erlebt. Gab es Vergleichbares bei der Schuhproduktion?Vereinzelt vergaben Fergger (Mit-telsmänner zw. Kapitalgeber und Heimarbeitern), die hauptsächlich in der Seidenbandbranche wirkten, die Herstellung von Lederoberteilen an Landhandwerker. Ich deute die-se Randerscheinung allerdings als Konjunkturpu er. Auch die erste Schuhfabrik in Winterthur und Bal-ly gri en für die Lederzubereitung auf Heimarbeiter zurück.Nachdem sich 1830 die Land-schaft von der Stadt getrennt hatte, verlegten Basler Seiden-band-Unternehmer die Produk-tion in die Stadt hinein.Eine ähnliche Bewegung in der Schuhbranche trat nicht ein, weil wie gesagt die Heimarbeit für Le-derteile an Landschäftler nicht bedeutend war. Von Basel in den Kanton Solothurn (dem Standort grosser Schuhindustrien) waren die Distanzen nicht zu gross, so dass verschlungene Wege gefunden wur-den, um die Schuhe in Liestal und in Basel abzusetzen.Holte sich die Industrie das Fachwissen und die Fähigkeiten von Handwerksschuhmachern oder liess sie ihre Arbeiter-schaft fi rmenintern ausbilden?Man beachte: Die Schweiz kannte damals keine beru ich orientier-ten ö entlichen Schulen. In den Industriebetrieben galten anfäng-lich die Devisen learning by doing und trial and error, nach und nach wurde best practice entwickelt und eine Betriebsschulung eingerichtet. (Gut dokumentiert ist der Fall Bally, wo wir auf ergiebige Tagebücher des Unternehmers zurückgreifen kön-nen.) Die Branche pro tierte von zahl-reichen in Deutschland, aber auch 2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 172025-26-03 Layout_Priem_2.indd 17 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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18Zunft GeschichteFrankreich angeworbenen Schuh-macher-Meistern. Ich halte einen gewissen Wissenstransfer vom Schuhmachergewerbe zur Industrie durchaus für wahrscheinlich, doch begegne ich der Trennung der Ka-tegorien ‹Gewerbe› und ‹Industrie› grundsätzlich mit Vorbehalt. Es ist ja nicht ein für alle Mal festgelegt, bei welchem Grad der Mechanisie-rung und Arbeitsteilung ein Hand-werks- zum Industriebetrieb wird, die Kategorien benden sich im Fluss.In den 1840er Jahren bekam die ‹geschlossene Wirtschaft› der Stadt Risse, 30 Jahre später war sie aus der Realität ver-schwunden und aus der Ver-fassung gestrichen. War das der Untergang unserer Schuh-macher?Im schweizerischen Rahmen war das Jahr 1874 eine Zäsur, als mit Revision der Bundesverfassung ein einheitlicher Markt hergestellt und die Gewerbefreiheit garantiert wur-de. Es bestanden gewisse Hinder-nisse fort, die Situation war regional unterschiedlich. Man dachte nicht ab sofort in grossen Dimensionen, die Nachbarschaft bzw. die Nähe blieben im Denken wichtig. Doch wurde künftig einheitlich über die Hindernisse diskutiert. Ich beurtei-le das Basler Paster nach 1874 als liberal gegenüber Zuzügern, als ein goldener Boden. Es wäre zu unter-suchen, wie viele auswärtige Schuh-macher sich niederliessen und wel-che Auswirkungen das für Basel hatte.Der Boom des industriellen Schuhs zwang die handwerklichen Schuh-macher sich anzupassen. Eine er-folgreiche Strategie war, sich in der Reparatur zu behaupten. Leder wie Schuhe waren hochwertige Produk-te, die ein halbes Leben lang halten sollten und dementsprechend ge-pegt wurden. Als Faustregel galt, dass eine Instandsetzung bzw. Re-paratur sich lohnte, wenn sie nicht mehr als 1/3 des Neuwerts kostete. Die Konsequenz: Mit dem Repa-rieren von Schuhwerk wurde ein Geschäft gemacht. Vor der Franzö-sischen Revolution war das Reparie-ren unter Schuhmachern allgemein verpönt, weil darin nicht die hohe Kunst und Fertigkeit des Hand-werks zum Ausdruck komme. Da-nach setzte ein langsames Umden-ken in der Beziehung zum Markt ein. Während der Berufsstolz einem Schuhmachermeister noch verbot, Reparaturarbeit an Fabrikschuhen auszuführen, waren seine Söhne - die nachfolgende Generation - dazu bereit. «Hier das Schuhmachergewer-be, dort die Schuhmachern-zunft» Wann trennten sich die Wege? Ab wann machte die Zunft sich Anderes als die Ver-teidigung des Handwerks zur Aufgabe?Ich sehe einen Umbruch im Jahr 1874: Oenbar gingen von da an das Gewerbe und die Zunft unter-schiedliche Wege. Ich würde als Historiker die Zunft als eine öko-nomische Ideologie auassen – eine bestimmte Idee des Umgangs mit Konkurrenz, der Sicherstellung von 2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 182025-26-03 Layout_Priem_2.indd 18 08.04.25 08:4908.04.25 08:49Zunft GeschichteQualität, der sozialen Sicherung, ferner von Alltagsmomenten, Fes-ten und Feiern im Jahresverlauf. Betrachten wir die Zünfte im ge-samtschweizerischen Kontext, kon-stituierten sich zahlreiche Vereine für die unterschiedlichsten Zwecke, die wir unter regionalem oder funk-tionalem Blickwinkel betrachten, und so können wir auch an die Zünfte in der Moderne herangehen.Richten wir den Blick auf Wirt-schaftszweige und ihre Interes-senverbände, so stellen wir fest, dass sich bis zum Ersten Weltkrieg ein Flickteppich herausbildete, der bezüglich der Repräsentativi-tät problematisch war. Im Bereich der Textilindustrie z. Bsp. waren hunderte von Einzelverbänden ent-standen, und die frustrierten Be-hörden mussten sich ständig fragen, welche Verbände nun die legitimen Vertreter der Branche waren. Der schweizerische Binnenmarkt war im 19. Jh. (und darüber hinaus) hoch-gradig kartellistisch und teilweise sogar korporatistisch untergliedert, und Interessenverbände hatten oft das Ziel, die bestehenden Hinder-nisse in ihrem Sinn zu beein ussen; die Schuhmacher machen da keine Ausnahme. Wenn die Schweiz ge-genüber dem Ausland den Liberalis-mus vertreten hat, ging es vorwie-gend um die Exportbranchen.In Bezug auf das Schuhmacher-gewerbe könnte im Rahmen einer Forschung eruiert werden, ob der baselstädtische Schuhmachermeis-terverein ein ussreich war oder die Interessen auf der schweizerischen Ebene vertreten wurden, mit aus-wärtigen, z. Bsp. den solothurni-schen, Verbänden als Taktgebern. Wer waren die treibenden Personen? Bestanden Hierarchien des Ein us-ses (mittels Ämterkumulation)? Die Geschichte des Basler Schuhma-cherverbands zu erforschen lohnt sich jedenfalls, v. a. wenn ein gutes Verbands- und Zunftarchiv zur Ver-fügung steht.Wie informierten sich die Basler Behörden über die Situation der Schuhmacher im 19. Jh., und was wissen wir heute darüber?Wenn wir die Zustände eines Ge-werbes quantitativ rekonstruieren wollen, sind wir mit der Schwierig-keit konfrontiert, dass bis gegen Ende des 19. Jh. keine Statistikdaten erhoben wurden. Vereinzelt wurden Umfragen, Schätzungen, Industrie- und Gewerbszählungen durchge-führt, die ein Schlaglicht auf Situa-tionen und Entwicklungen werfen, uns aber keine statistischen Zeitrei-hen anbieten. Stossen wir auf einen gut dokumentierten Einzelfall aus dem 19. Jh., ist dies ein Glücksfall, doch um von diesem Fall allgemei-ne Aussagen abzuleiten, müssen wir mit Vorsicht Plausibilitätsannah-men tre en.Erkennst Du einen ‹roten Faden›, der sich vom alten Handwerk hin zur Fabrik-produktion zieht?In den Quellen der Schuhbranche tre e ich konstant ein gewisses Mass an Zweckpessimismus an. Er färbt ebenso die Stellungnahmen gegenüber Behörden wie die Nach-richten im eigenen Berufskreis und die Mitteilungen an Lieferanten und Kundschaft. Ein Grundtenor des Misstrauens gegenüber der weite-ren Entwicklung wurde gep egt, denn kommuniziert wurde letztlich um etwas zu bewirken, namentlich Gesetze bzw. Verwaltungsmassnah-men zum Schutz der eigenen Bran-che. Stockte das Geschäft, wurde dies lautstark bekannt gemacht; lief es aber rund, wurde das nicht an die grosse Glocke gehängt. Nehme ich sie beim Wort, so bleibt mir un-erklärlich, wie die angeblich ständig gebeutete Schuhbranche sich den Bau von schmucken Vereinshäusern leisten konnte. Eine Forschung über Eure Zunft und den Schuhmacher-meisterverband kann eine Gele-genheit sein, diese Erscheinung im lokalbaslerischen Kontext zu verfol-gen und zu bewerten.Besten Dank für dieGewährung des InterviewsYoutube-Link zu diesem Beitrag:Die Pfriemredaktion übernimmt die Verantwortung für Transkription und Edition der Tonaufnahme. Wie im 19. Jahrhundert Schuhe hergestellt wurden 192025-26-03 Layout_Priem_2.indd 192025-26-03 Layout_Priem_2.indd 19 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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18Zunft GeschichteFrankreich angeworbenen Schuh-macher-Meistern. Ich halte einen gewissen Wissenstransfer vom Schuhmachergewerbe zur Industrie durchaus für wahrscheinlich, doch begegne ich der Trennung der Ka-tegorien ‹Gewerbe› und ‹Industrie› grundsätzlich mit Vorbehalt. Es ist ja nicht ein für alle Mal festgelegt, bei welchem Grad der Mechanisie-rung und Arbeitsteilung ein Hand-werks- zum Industriebetrieb wird, die Kategorien benden sich im Fluss.In den 1840er Jahren bekam die ‹geschlossene Wirtschaft› der Stadt Risse, 30 Jahre später war sie aus der Realität ver-schwunden und aus der Ver-fassung gestrichen. War das der Untergang unserer Schuh-macher?Im schweizerischen Rahmen war das Jahr 1874 eine Zäsur, als mit Revision der Bundesverfassung ein einheitlicher Markt hergestellt und die Gewerbefreiheit garantiert wur-de. Es bestanden gewisse Hinder-nisse fort, die Situation war regional unterschiedlich. Man dachte nicht ab sofort in grossen Dimensionen, die Nachbarschaft bzw. die Nähe blieben im Denken wichtig. Doch wurde künftig einheitlich über die Hindernisse diskutiert. Ich beurtei-le das Basler Paster nach 1874 als liberal gegenüber Zuzügern, als ein goldener Boden. Es wäre zu unter-suchen, wie viele auswärtige Schuh-macher sich niederliessen und wel-che Auswirkungen das für Basel hatte.Der Boom des industriellen Schuhs zwang die handwerklichen Schuh-macher sich anzupassen. Eine er-folgreiche Strategie war, sich in der Reparatur zu behaupten. Leder wie Schuhe waren hochwertige Produk-te, die ein halbes Leben lang halten sollten und dementsprechend ge-pegt wurden. Als Faustregel galt, dass eine Instandsetzung bzw. Re-paratur sich lohnte, wenn sie nicht mehr als 1/3 des Neuwerts kostete. Die Konsequenz: Mit dem Repa-rieren von Schuhwerk wurde ein Geschäft gemacht. Vor der Franzö-sischen Revolution war das Reparie-ren unter Schuhmachern allgemein verpönt, weil darin nicht die hohe Kunst und Fertigkeit des Hand-werks zum Ausdruck komme. Da-nach setzte ein langsames Umden-ken in der Beziehung zum Markt ein. Während der Berufsstolz einem Schuhmachermeister noch verbot, Reparaturarbeit an Fabrikschuhen auszuführen, waren seine Söhne - die nachfolgende Generation - dazu bereit. «Hier das Schuhmachergewer-be, dort die Schuhmachern-zunft» Wann trennten sich die Wege? Ab wann machte die Zunft sich Anderes als die Ver-teidigung des Handwerks zur Aufgabe?Ich sehe einen Umbruch im Jahr 1874: Oenbar gingen von da an das Gewerbe und die Zunft unter-schiedliche Wege. Ich würde als Historiker die Zunft als eine öko-nomische Ideologie auassen – eine bestimmte Idee des Umgangs mit Konkurrenz, der Sicherstellung von 2025-26-03 Layout_Priem_2.indd 182025-26-03 Layout_Priem_2.indd 18 08.04.25 08:4908.04.25 08:49Zunft GeschichteQualität, der sozialen Sicherung, ferner von Alltagsmomenten, Fes-ten und Feiern im Jahresverlauf. Betrachten wir die Zünfte im ge-samtschweizerischen Kontext, kon-stituierten sich zahlreiche Vereine für die unterschiedlichsten Zwecke, die wir unter regionalem oder funk-tionalem Blickwinkel betrachten, und so können wir auch an die Zünfte in der Moderne herangehen.Richten wir den Blick auf Wirt-schaftszweige und ihre Interes-senverbände, so stellen wir fest, dass sich bis zum Ersten Weltkrieg ein Flickteppich herausbildete, der bezüglich der Repräsentativi-tät problematisch war. Im Bereich der Textilindustrie z. Bsp. waren hunderte von Einzelverbänden ent-standen, und die frustrierten Be-hörden mussten sich ständig fragen, welche Verbände nun die legitimen Vertreter der Branche waren. Der schweizerische Binnenmarkt war im 19. Jh. (und darüber hinaus) hoch-gradig kartellistisch und teilweise sogar korporatistisch untergliedert, und Interessenverbände hatten oft das Ziel, die bestehenden Hinder-nisse in ihrem Sinn zu beein ussen; die Schuhmacher machen da keine Ausnahme. Wenn die Schweiz ge-genüber dem Ausland den Liberalis-mus vertreten hat, ging es vorwie-gend um die Exportbranchen.In Bezug auf das Schuhmacher-gewerbe könnte im Rahmen einer Forschung eruiert werden, ob der baselstädtische Schuhmachermeis-terverein ein ussreich war oder die Interessen auf der schweizerischen Ebene vertreten wurden, mit aus-wärtigen, z. Bsp. den solothurni-schen, Verbänden als Taktgebern. Wer waren die treibenden Personen? Bestanden Hierarchien des Ein us-ses (mittels Ämterkumulation)? Die Geschichte des Basler Schuhma-cherverbands zu erforschen lohnt sich jedenfalls, v. a. wenn ein gutes Verbands- und Zunftarchiv zur Ver-fügung steht.Wie informierten sich die Basler Behörden über die Situation der Schuhmacher im 19. Jh., und was wissen wir heute darüber?Wenn wir die Zustände eines Ge-werbes quantitativ rekonstruieren wollen, sind wir mit der Schwierig-keit konfrontiert, dass bis gegen Ende des 19. Jh. keine Statistikdaten erhoben wurden. Vereinzelt wurden Umfragen, Schätzungen, Industrie- und Gewerbszählungen durchge-führt, die ein Schlaglicht auf Situa-tionen und Entwicklungen werfen, uns aber keine statistischen Zeitrei-hen anbieten. Stossen wir auf einen gut dokumentierten Einzelfall aus dem 19. Jh., ist dies ein Glücksfall, doch um von diesem Fall allgemei-ne Aussagen abzuleiten, müssen wir mit Vorsicht Plausibilitätsannah-men tre en.Erkennst Du einen ‹roten Faden›, der sich vom alten Handwerk hin zur Fabrik-produktion zieht?In den Quellen der Schuhbranche tre e ich konstant ein gewisses Mass an Zweckpessimismus an. Er färbt ebenso die Stellungnahmen gegenüber Behörden wie die Nach-richten im eigenen Berufskreis und die Mitteilungen an Lieferanten und Kundschaft. Ein Grundtenor des Misstrauens gegenüber der weite-ren Entwicklung wurde gep egt, denn kommuniziert wurde letztlich um etwas zu bewirken, namentlich Gesetze bzw. Verwaltungsmassnah-men zum Schutz der eigenen Bran-che. Stockte das Geschäft, wurde dies lautstark bekannt gemacht; lief es aber rund, wurde das nicht an die grosse Glocke gehängt. Nehme ich sie beim Wort, so bleibt mir un-erklärlich, wie die angeblich ständig gebeutete Schuhbranche sich den Bau von schmucken Vereinshäusern leisten konnte. Eine Forschung über Eure Zunft und den Schuhmacher-meisterverband kann eine Gele-genheit sein, diese Erscheinung im lokalbaslerischen Kontext zu verfol-gen und zu bewerten.Besten Dank für dieGewährung des InterviewsYoutube-Link zu diesem Beitrag:Die Pfriemredaktion übernimmt die Verantwortung für Transkription und Edition der Tonaufnahme. Wie im 19. Jahrhundert Schuhe hergestellt wurden 192025-26-03 Layout_Priem_2.indd 192025-26-03 Layout_Priem_2.indd 19 08.04.25 08:4908.04.25 08:49

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20NEWS  aus dem Vorstand Zunftmusik-Obmann Jan van Berkel hat sein Amt abgegebenDie Anerkennung des Vorstan-des und der ganzen Zunft geht an Jan van Berkel, den abtreten-den Obmann unserer Zunftmu-sik. Jan hat das Amt als Leiter und Organisator von Roby Würth übernommen und wäh-rend der vielen Jahre mit viel Freude und Einsatz ausgeübt. Die musikalische Leitung über-nahmen zu dieser Zeit Roger Gutzwiller und anschliessend Yves Dobler, der nach wie vor als musikalischer Leiter die Zunftmusik betreut.Die ersten Kontakte von Jan mit der Zunftmusik erfolgten durch Toni Heinis, damals bei der Feldmusik Basel. In dieser Zeit lernte er auch Saxofon spielen und war in diversen Chö-ren als Sänger aktiv. Direkt nach seiner Aufnahme in die Zunft 2000 übernahm er dann die Aufgaben als Obmann. Unzählige Konzerte mit der Zunftmusik in Basel und aus-wärts hat er mit seinem Instrument und seiner Stimme be-gleitet und daneben auch viel Aufbauarbeit geleistet. Seit vielen Jahren gehören auch seine Auftritte am Saxofon und als Sänger bei den «Spice Ramblers» zu seiner «Karriere», die jeweils am Zunftbrunch für Furore sorgen.Der Zunftvorstand und die Zunftbrüder der E. Zunft zu Schuhmachern danken Jan herzlich für sein Engagement während vieler Jahre und freuen sich natürlich, dass sein Kön-nen der Zunftmusik auch weiterhin erhalten bleibt.Inzwischen hat Stephan Trüeb das Amt des Zunftmusik-obmanns übernommen und wird die Big Band in die Zukunft begleiten, zusammen mit dem musikalischen Leiter Yves Dobler. Auch ihm dankt der Vorstand für seine Bereitschaft und den Einsatz und wünscht ihm viel Erfolg. Gesucht: Delegierter für die JungbürgerfeierWir suchen einen neuen Delegierten der Zunft, welcher als Bindeglied zwischen Zunft und OK Jungbürgerfeier die Ein-sätze unserer Zunftbrüder an der Jungbürgerfeier koordiniert. Der Aufwand ist überschaubar und beschränkt sich auf die Zeit kurz vor und während der Jungbürgerfeier. Damit wären zwei Sitzungen erforderlich sowie der Einsatz an der JBF. Es wäre schön, wenn sich ein Zunftbruder für diese Aufgabe melden würde. Besuch des Meisters in LondonAuf Einladung von Master Jonathan Church der Worshipful Company of Cordwainers nahm der Meister im März an deren Civic Dinner in Saddler’s Hall in London teil. Zu diesem Anlass laden Master und Wardens die Mitglieder der Zunft sowie Gäste von anderen «ledrigen» Zünften aus England ein. Es war für unseren Meister eine grosse Ehre, als einziger «Nicht-Brite» die E. Zunft zu Schuhmachern Basel zu ver-treten. Bei gutem Essen und angeregten Gesprächen konnten die Kontakte mit verschiedenen Alt-Meistern, welche schon in Basel waren, aufgefrischt werden. Master Jonathan Church freut sich auf seinen Gegenbesuch an unserem Zunftanlass in Basel. Der Zunftsonntag im Waisenhaus ist abgesagtDer Fünfer-Ausschuss hat entschieden, den Zunftsonntag im Waisenhaus vom 17. August 2025 erneut abzusagen. Es ist leider nicht gelungen, einen OK-Präsidenten zu gewinnen, der mit seinem Team diesen zünftigen Anlass planen und durchführen würde. Der Fünfer-Ausschuss bedauert, dass dieser traditionelle Anlass auch in diesem Jahr nicht statt-nden kann.Auf eine Durchführung in den Folgejahren wird der Fünfer-Ausschuss anlässlich des Frühjahrs-Meisterbotts näher ein-gehen. Zu Gast bei den Cordiners in GlasgowAnfang Februar besuchte eine Delegation des Vorstandes, be-stehend aus Meister, Statthalter und Sechser mit Damen, die Incorporation of Cordiners in Glasgow und nahm an deren Choosing Dinner teil. Das Choosing Dinner ist ein unter-haltsamer Charity-Anlass, an dem Geld für ihr Projekt «Body and Sole» gesammelt wird. Mit diesem Projekt unterstützen die Cordiners junge Menschen, welche es sich nicht leisten können, damit sich diese gute Sportschuhe zur Ausübung ihres Sports kaufen können. Als Gastgeschenk haben die «Schuhmacher» aus Basel eine Spende an das Projekt mitge-bracht.

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21Das Alfred-Gerber-Mähli im Antiken-MuseumAm 24. Januar 2025 fand das alljähr-liche Alfred-Gerber-Mahl der E. Zunft zu Schuhmachern im Antiken-museum Basel statt. Der feierliche Anlass begann mit einem Apéro im Foyer des Museums, bei dem die Gäste willkommen geheissen und auf den Abend eingestimmt wurden.Im Anschluss an den Apéro führte Kurator Dr. André Wiese die Anwe-senden durch die Dauerausstellung des Antikenmuseums, welche eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken und Artefakten aus der Antike, insbesondere aus der griechi-schen, etruskischen und römischen Zeit, beherbergt. Die Gäste erhielten wertvolle Einblicke beim Rundgang durch die Spezialausstellung «Ägyp-ten – Pharaonen und ihre Welt». Der Kurator des Ägypten-Teils gewährte tiefergehende Einblicke in die reiche Geschichte und Kultur des alten Ägyptens und erklärte die verschiede-nen Exponate.Im Anschluss an die Führung ver-sammelten sich alle Gäste im Mu-seums-Bistro, wo das eigentliche Mahl stattfand. Der Zunftmeister, Frank Nyfeler, begrüsste die versam-melten Vorstandsmitglieder und Gäste. Seine Ansprache begann er mit der Telefonanruf-Anekdote eines Rei-sebüros: Anrufer: «Haben Sie Reisen nach Ägypten?», Reisebüro: «Ja, haben wir», Anrufer: «Welche Orte bieten Sie an?», Reisebüro: «Alexandria, Kairo, Damanhur, … wann wollen Sie reisen?», Anrufer: «Gar nicht, ich brauche die Namen nur für ein Kreuz-worträtsel» …Der Meister erönete sodann die Be-grüssungsrunde mit einer besonderen Anerkennung an Dr. Reto Baumgart-ner, ein ehemaliger Fussballer des FC Basel, der seit 2020 Präsident des Ver-eins und zudem als Direktor des Ge-werbeverbandes Basel tätig ist. Dr. Baumgartner, der seit 1990 in Basel lebt und bis 1994 für den FCB spielte, hat einen Master-Abschluss in Be-triebswirtschaft und ist seit 2023 Di-rektor des Gewerbeverbands, der heute 5500 Mitglieder in 70 Verbän-den vereint. Der Zunftmeister hob hervor, wie beeindruckend es sei, dass jemand mit so vielfältigen Aufgaben und Erfolgen dennoch die Zeit nde, die Zunft zu beehren.Ein weiterer besonderer Gast war Robi Schärz, der Obmann des Fas-nachts-Komitees und ein echter Rie-hener. Schärz, der ursprünglich als Heizungszeichner ausgebildet wurde und heute als technischer Verkaufs-berater in der Heizungsbranche arbei-tet, ist leidenschaftlicher Tambour im Dupf-Club und ein wichtiger Teil der

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22Basler Fasnacht. Zudem engagiert er sich in der Fondation Barry für Bern-hardinerhunde und verbringt oft Zeit im Wallis auf dem Grossen St. Bern-hard. Der Zunftmeister würdigte Schärz’ Engagement für die Basler Fasnacht und seine Bedeutung für die Kultur der Region. Ein weiteres Highlight des Abends war die Anwesenheit von Dr. Sam Schüpbach, Mitmeister der E. Zunft zu Weinleuten und ein ausgewiesener Experte im Bereich Coaching und Unternehmensentwicklung. Dr. Schüpbach, der in Riehen aufwuchs und an der Universität Basel sowie in Florenz und Siena Geschichte und Italienisch studierte, promovierte an der Harvard University in Cambridge bei Boston. Heute ist er Senior Part-ner und Standortleiter von PRO 4 S Unternehmensentwicklung und In-haber der reSolut GmbH. Seine Ex-pertise und sein Engagement für die beruiche Entwicklung und Füh-rungskommunikation wurde von der Zunft besonders gewürdigt.Ein weiterer festlicher Moment war die Ehrung mehrerer Zunftmitglieder für ihre aussergewöhnlich lange Mit-gliedschaft. Patrick Herberich, René Brandenberger und Peter Oberer wur-den für ihre 50-jährige Zugehörigkeit zur Zunft geehrt. Doch die höchste Ehrung galt Werner Huber, der sage und schreibe seit 70 Jahren Mitglied der Schuhmachernzunft ist. Der Meister lobte die jahrzehntelange Treue dieser Mitglieder und bedankte sich herzlich bei ihnen für ihr un-ermüdliches Engagement und ihre Verbundenheit zur Zunft.Darüber hinaus wurde Jan van Berkel, der nach 23 Jahren das Amt des Ob-mannes der Zunftmusik abgegeben hatte, für seine hervorragende Arbeit ausgezeichnet. Unter seiner Leitung hatte die Zunftmusik einen bedeuten-den Wandel durchlaufen und sich zu einem unverzichtbaren Teil der Zunftanlässe entwickelt. Der Zunft-meister würdigte die musikalische Be-gleitung von Zunftanlässen, die ohne Jan van Berkels unermüdlichen Ein-satz nicht die gleiche Qualität und den gleichen Esprit gehabt hätten.Ein besonders herzliches Dankeschön richtete der Zunftmeister an den Ce-remoniar, Markus Eschbach, der die gesamte Organisation des Alfred-Gerber-Mahls mit grosser Sorgfalt und Hingabe durchgeführt hat. Ohne seinen engagierten Einsatz wäre dieser gelungene Abend nicht möglich ge-wesen.Das Alfred-Gerber-Mähli 2025 war ein wahrhaft festlicher Abend, der nicht nur die Tradition der E. Zunft zu Schuhmachern feierte, sondern auch die Gemeinschaft der Zunft-brüder und deren langjährige Beiträge zu den vielfältigen Bereichen der Zunftkultur würdigte. Der Abend bot eine gelungene Mischung aus kultu-rellem und kulinarischem Genuss sowie Ansprachen und Ehrungen, die den Anwesenden noch lange in Er-innerung bleiben werden.Text und Fotos: Patrick Winkler

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23Karl Reinschmidt-Derjeu9.2.1931–21.2.2025wa. Die Nachricht vom Hinschied unseres Zunftbruders Karl Reinschmidt-Derjeu er-reichte uns am Samstag, 22. Februar, nur einige Tage nach seinem 94. Geburtstag, den wir leider wegen seiner Krankheit nicht mehr zünftig begehen konnten. Karl durfte im Spital ruhig und ohne Schmerzen ein-schlafen. Karli wurde 1979 in der Safranzunft in unsere Zunft aufgenommen und wirkte 50 Jahre lang als Pfeifer im Zunftspiel (siehe auch unten). Wir verlieren mit ihm einen treuen, zuverlässigen Freund, der eine gesellige Runde schätzte und immer für einen Spruch gut war. Mit unserer «Alten Garde» der über 90-Jährigen verband ihn eine schöne Freundschaft, insbesondere mit unserem Berner Zunftbruder Werner Räe.Dank Karlis Sohn Bernhard und seiner Gattin Yvonne durften wir einen ausführ-lichen Blick in seine Lebensstationen wer-fen. In den ersten Lebensjahren wohnte er in Birsfelden und im Surinam in Basel, während der Kriegsjahre lebte er in Rot-henuh BL. Danach zog es ihn zurück nach Birsfelden, wo er rund 70 Jahre verbrachte. Nach der Lehre bei EMB Elektromotoren-bau AG in Birsfelden folgte die Meister-schule in Winterthur. Er hat damals auch in Holland gearbeitet, später bei EMB, Maschinenfabrik Burckhardt sowie Sulzer-Burckhardt Kompressoren. Die Flab-Rek-rutenschule absolvierte Karli in Emmen, die auch Sohn Bernhard später am gleichen Ort durchlief. Karli liess sich damals den Besuchstag bei seinem Sohn nicht nehmen und erkannte dabei, dass er damals im glei-chen Zimmer wie sein Sohn die kurzen Militärnächte verbracht hatte … Am Basler Birsköpi lernte er seine Gattin Yvonne kennen, die er damals im wilden Wasser vor dem Ertrinken gerettet hat; dort haben sie sich auch verliebt und später in Holland geheiratet. Einen sehr engen Be-zug hatte Karli auch zu den Eltern von Gattin Yvonne, den Grosseltern von Bern-hard in Holland.Das Reisen hat es dem Ehepaar Rein-schmidt besonders angetan. Viel in Hol-land, aber auch in den USA (hier besonders auf Hawaii bei einer Freundin von Yvonne) und vielen andern Ländern war man zu Gast, dazu kamen viele Kreuzfahrten, wo man Meeresluft schnupperte. Manchmal waren es auch «nur» Familienbesuche im Schwarzwald.Auch der Radsport hat es Karli angetan. Mit Freund Hans Keist, dem Götti von Bernhard, spielte er viele Jahre Radball im Velo Moto Club Birsfelden. Hier kommt auch das Segeln ins Spiel: mit einer eigenen kleinen Jacht gings auf den Bielersee, später mit Freunden auf Segeltörns in die Baha-mas, das Mittelmeer und Holland. Die Familie ist also ganz schön weit herumge-kommen …Eine grosse Leidenschaft von Karli Rein-schmidt war, wie man weiss, die Fasnacht im Allgemeinen und die Vereinigten Klein-basler (VKB) im Besonderen. Der frühere Leiter unseres Zunftspiels, Paul Zeier, er-innert sich an die vergangenen Jahre und schreibt dazu in seinem Nachruf:«Kurz vor der Fasnacht ist unser Zunft-bruder Karl Reinschmidt am 21. Februar nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 94 Jahren verstorben. Von 1967 an war er während über 50 Jahren aktiver Pfeifer beim Stamm und der Alten Garde der VKB. Seit 1975 wirkte er zuerst als Gast-Pfeifer im Spiel E.E. Zunft zu Schuh-machern mit. 1979 wurde er dann oziell als Zunftbruder aufgenommen. Die Zuge-hörigkeit zur unserer Zunft bedeutete ihm eine besondere Ehre und auch eine klare Verpichtung, wenn immer möglich an allen Zunftanlässen teilzunehmen und ak-tiv mitzuwirken. Karli war ein liebenswür-diger und froher Mensch, der das gemüt-liche Zusammensein mit den Zunftbrüdern und dem Spiel sehr geschätzt hat. Leider hat er in den letzten Jahren gesundheits-halber auf die Mitwirkung im Zunftspiel auf der Strasse verzichten müssen. Umso mehr hat er sich auf die Auftritte im Rah-men des Zunftessens gefreut. Wir werden Karli in der Zunft und im Spiel sehr ver-missen. Seiner Frau Yvonne und seiner Familie kondolieren wir herzlich und wün-schen ihnen viel Kraft in der so schweren Zeit des Abschiednehmens.»Karli Reinschmidts Asche ist noch vor den Basler Fasnachtstagen im engsten Familien-kreis dem Rhein übergeben worden.Beim Ausflug in Thun im Herbst 2024

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24Wie wär’s mit Tee?Ein unterhaltsamer Abend mit der «Baseldytschi Bihni»wa, Bis ins erste Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts war der Besuch einer Vorstellung der «Baseldytschi Bihni» wiederkehrender Termin im Zunft-datenkalender. 2012 besuchten wir zum letzten Mal eine Vorstellung, damals mit dem Titel «Aggt mit Blueme», eine Verwechslungs- und Liebeskomödie. Danach war Funk-stille, zum einen, weil vermutlich das Interesse etwas nachgelassen hatte, zum andern vielleicht auch, weil der Vorstand nach anderen Events Aus-schau hielt, wer weiss? Dass der Be-such im Kellertheater im Lohnhof nun einen Neustart erlebt, ist eine angenehme Überraschung, denn die «Baseldytschi Bihni» ist bekannt für ihre interessante Stück-Auswahl und deren optimale Umsetzung. Nicht zu vergessen auch die stete Sorge des En-sembles um die Erhaltung eines ge-pegten Baseldytsch.An diesem kalten Januar-Abend also strömten viele Zunftbrüder und ihre Angehörigen und Freunde zum Lohnhof und füllten bald das Foyer im Keller mit buntem Trubel. Und weil die Zunft vor der Vorstellung einen feinen Apéro riche und allerlei Getränke oerierte, konnte die Stim-mung nicht besser sein und die Vor-freude auf zwei spannende Stunden mit dem Ensemble des eaters war bei allen spürbar. Dieser eater-abend ist ja immer auch ein gesell-schaftliches Ereignis, man trit Leute, die man sonst eher selten zu Gesicht bekommt, Freunde, denen man viel-leicht längst einen Besuch oder ein Treen schuldet, aber ebenso Ehe-gattinnen, für die so ein Abend eine schöne Gelegenheit ist, auch einmal Zunftluft zu schnuppern. Und diese Einladung ins Kellertheater hat An-klang gefunden, und wie! Die Drug-gede war vergleichbar mit der früherer Jahre, die Helferinnen und Helfer hinter der eke hatten alle Hände voll zu tun. Eine turbulente Stunde ging so im Nu vorbei und bald wuchs die Erwartung, was die kommende Vorstellung wohl bringen würde. Er-wartungsvoll nahm man kurz nach 20 Uhr Platz im eatersaal und schon gings los – Vorhang auf!Die «Baseldytschi Bihni» ist mit dem Schappo-Preis ausgezeichnet in die 132. Saison gestartet. Die «Kumeedi» von Enrico Maurer spielt in Basels nobelstem Hotel, wo man mit Span-nung den Filmstar Ruedi Amann er-wartet, der hier die letzten Szenen seines Films Tödliche Liebe drehen soll. Die Ankunft des Stars bringe dem Hotel jedoch Probleme. Dieser ist am Ende seiner Karriere und hat das Leben satt. Deshalb hat er einen Prokiller auf sich angesetzt für sei-nen bühnenwirksamen endgültigen Abgang. Hoteldiener Hubacher gerät darob an den Rand des Wahnsinns, der sich gegen die tödliche Gefahr wappnen sowie die aufdringliche Re-gieassistentin Isabelle und die anderen beteiligten Damen wehren muss. Weil Amann sich in die Journalistin Helen verliebt, will er den Prokiller wieder abbestellen, was sich jedoch als Prob-lem erweist. Igor, der mit der Pistole herumfuchtelt, erweist sich nämlich als viel zu weich für diesen Job und hat dazu ein ganz anderes Motiv. Wer also ist der Prokiller und wer kann ihn (oder sie?) stoppen? Die Antwort

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25auf all die Fragen scheint eine Tasse Tee zu sein …Wie das bei Komödien so üblich ist, ergeben sich im Lauf des Spiels so manche Turbulenzen, Verstrickungen und komische Situationen, die das Ensemble mit grossem Können, Hu-mor und Spielfreude meistert. Hotel-diener Hubacher (Philipp Borghesi) läuft zu grosser Form auf, aber auch alle andern Protagonisten (Michael Hug, Daniele Dahinden, Stephanie Stadler, Iris Heuss, Karin Kolb, Sa-bine Mack und Marc Gianola) stehen ihm in nichts nach. Der Schlussap-plaus jedenfalls ist lang und hochver-dient!Meister Frank Nyfeler fällt sodann das Vergnügen zu, dem Ensemble für diese sehr geglückte und amüsante Darbietung den herzlichen Dank und die Anerkennung unserer Zunft zu übermitteln und die Damen und Her-ren auch mit einem Geschenk zu überraschen. Diese Zunftvorstellung jedenfalls macht Lust auf mehr und darf im nächsten Jahr auf jeden Fall eine Fortsetzung erfahren!www.baseldytschibihni.ch

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27Zunftpfleger-TeamEine Ära geht zu Endewa. An den Zunftwahlen in diesem Jahr endete ein Kapitel in unserer Zunftgeschichte: Seckelmeister Lukas Huber gab nach 24 «Dienstjahren» sein Amt in jüngere Hände und Vor-standsmitglied Michele Heusser über-nahm das schwierige Amt des Kassen-warts mit den vielfältigen Aufgaben. Unser Zunftpeger-Team hatte in-sofern eine enge Verbindung zu Lu-kas, weil er viele Jahre lang als Ver-bindungsmann zwischen dem Vorstand und unserem Team wirkte und Beschlüsse und Entscheidungen, die unsere Arbeit betrafen, an uns weiterleitete und ebenso Wünsche des Vorstands überbrachte. Lukas war an vielen unserer Sitzungen dabei und hat uns in vielen Belangen auch unter-stützt. Ihm verdanken wir auch ein sehr entspanntes Arbeiten bei unseren vielfältigen Ausgaben. Nach den Zunftwahlen Ende März wird fortan Ceremoniar Markus Eschbach diese Funktion der Verbindung zum Zunft-vorstand übernehmen. Markus war bereits an einigen unserer Sitzungen dabei und wird diesen Job lückenlos weiterführen.An unserer Januar-Sitzung durften wir die Gelegenheit wahrnehmen, um Lugge Huber für seine jahrelange Zu-sammenarbeit mit uns ein Danke-schön zu vermitteln und ihn ebenso mit einem kleinen Bhaltis zu überra-schen. Obmann Peter Richner fand herzliche Worte zu seinem Abschied in den «Ruhestand». Wir Zunftpe-ger freuen uns aber immer auf ein Wiedersehen. Der kleine Abschieds-vers sei eine Hommage an einen guten Freund … Dr Lugge Huber heert u …Aine vo de Zunft-Ikone,wo scho so lang am Rueder sitzt,wo jongliert het mit Millione,clever, sälbschbewusst und gwitzt,duet si Poschte jetzt verlohund git scho bald sy Kasse ab.Är duet sich pensioniere lohund haut zem Irish People ab.Mir kenne das jo guet verstoh,wenn d so vyl Batze muesch verwalte,mit Gläubiger dy ummeschlo –do gits nur ains, muesch aabeschalte!Syt vierezwanzig Johr d Finanzevo däre Zunft het är im Gri,au mängmool mit so Fruscht im Ranze,und trotzdäm isch u Kurs das Schi,will syni Vorstands-Mitkolleegee tolli, glatti Bandi sin,wo sich u glychem Kurs beweege –do ligt e gueti Arbet drin!Wie vyli Zumft- und anderi Ässemit tolle Gescht und Prominäntehet är scho zahlt und nit vergässe,au är muess halt emool in Ränte.Mit mängem Baizer, noch und färn,het är sich miesse ummeschloh,will s Budget amme guet und gärnihn mängmool nit het schloofe lo.Die Brieder hän au immer gärnno schnäll e neyi Fläsche bschtellt,bevor me z Ziri, z Solothurn und z Bärnin Zug het miesse – wird verzellt!Das het die Rächnig uetriebe,dr Lugge, dä macht das nit mit,will d Guttere halbvoll sin bliebe,und s Resutat: «Das zahl i nit!»Fir mänge British Gentleman,wo do am Rhy uf Bsuech isch ko,isch är Translater gsi, au wenns als stressig gsi isch hie und do.Bis spoht in d Nacht hän si als wyter,gfeschtet non em ozielle Fescht,und none Whisky, none Lyter –die Kaibe wänn als nie ins Näscht.S isch nit so lycht als Kassewart,s git vyli Pichte, Arbet, Sorge,mängmool blybt dr nyt erspart,verwachsch mit diggem Kopf am Morge,und dänggsch, so ka’s nit wytergo,my Närvegoschtym griegt e Schade.Me sett sich pensioniere lound an e Südseestrand go bade.Nur laider goht das nit, die Gsellevom Bürgergmaindroot sorge vorund dien d Finanze ganz gnau zelle,will’s stimme muess am Änd vom Johr.Me muess au Hyser no verwalte,die zwai dert an dr Buechestross,me sett dr Wärt drvo erhalte –dasch nit so aifach, zwyfellos.Jetzt heert er u, s’isch schad, so maini,e Seggelmaischter so z verliere.Fir ihn isch das e Freud, e glaini –jetz am Atlantik däne go spaziere.Bevor är waich wird in dr Biireund nimme richtig rächne ka,do gang i lieber zue de Ire,u d Insle, woni bald mi Friede ha,

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28sait är und duet sy Döschwo rüschte,dä kame au mit Guinness fülle,dert ääne an dr Galway-Küschte,deert gang i jetzt go Düümli drülle.Mir winsche ihm vo Härze Gliggund gueti Rueh am Meeresstrand.Uf s Guinness-Glas dr ständig Bligg –und dorum also: Tschau mitnand!S isch toll gsi, mit Dir zämmeschaedie vyyle Johr im Zunftverband.Mit guete Sprüch als scharfer Waehets prima funktioniert mitnand. Mir Päger sage härzlig Danggr all die scheene Zumftmomänt.Jetzt ändet au dä Schnitzelbangg –machs guet – und das wärs gsi am Änd …Mr winsche alles Gligg u Ärde,e gueti Zyt im Land dert an dr Ire-See. Dass Dyni Winsch dert Tatsach wärde,doch trotzdäm au – u Wiederseh!Dezember-News aus den USA2024 war ein verrücktes Jahr in allen Belangen. Das Wetter sprang von einem Höhepunkt zum anderen. Schnee hatten wir anfangs ja nicht allzuviel (was uns nicht so viel aus-macht, denn Schneeschaufeln ist nicht unbedingt unser Hobby). Aber dann kam die Regenzeit mit viel Was-ser vom Himmel bis Mitte Mai. Dann kein Regen mehr, dafür eine «Aen-hitze» acht Wochen lang jeden Tag zwischen 30 und 40 Grad, und nachts keine Abkühlung. Es gab ein oder zwei kleine Gewitter mit starkem Wind und dann sassen wir im Dunk-len, denn die Bäume wurden ihre durren Äste los und die hingen in den Drähten. Wir haben ja immer noch die Wäscheleinen vom EW, Telefon und natürlich für den Internet-Ver-kehr. Wir bekamen dann einen schö-nen Herbst mit dem Indian Summer, wenn alle Ahornbäume rot werden. Ab 1. Oktober sind die «Pumpkin-People» (Kürbis-Leute) zu Gast bei uns in Jackson. Da werden ganze Ge-schichten in Kürbis-Präsentationen gebastelt und im Vorgarten ausge-stellt. Viele Läden präsentieren auch, was sie verkaufen: Ende Oktober ver-schwinden denn diese Sachen wieder, nachdem sie prämiert worden sind.Über den November will ich nicht viele Worte verlieren. Nur zu dem Wahlverhalten möchte ich die Situa-tion etwas näher belichten. Viele Amerikaner wählen entweder Repu-blikaner oder Demokraten, NICHT weil sie die betreende, zu wählende Person mögen. Sondern weil in der Familie «Müller» schon der Urgross-vater, der Grossvater und der Vater diese Partei gewählt hat, sollten die Jungen auch diese Partei wählen. Für uns ist das fast nicht verständlich, dass man fast blind hinter einer Partei her-läuft. Somit Ende der Politik …Während ich dies schreibe, ist Weih-nachten ja schon vorbei und ich muss mich beeilen, dass der Bericht noch im 2024 in die Schweiz gelangt. Wir haben am Heiligen Abend ca. 15 cm Schnee weggeputzt und hatten seither Ruhe mit Schnee. Ansonsten war es bei uns beiden ruhig mit gutem Essen. Nun gehen wir ganz ruhig dem Jah-resende entgegen und hoen, dass das Neujahr allen nur Gutes bringt. Vor allem wünschen wir für alle gute Ge-sundheit und Wohlergehen.Nachtrag von Ende Februar:Im Februar hatten beide Hartmanns gesundheitliche Probleme: Nelly mit einer Gallenkolik, die inzwischen be-hoben ist, dann Roger mit einer tüch-tigen Grippe. Er ng an zu husten und bekam Fieber, sodass sie wieder in den Notfall mussten, Roger mit 40 Grad Fieber. Der Befund war eine Inuenza A mit Husten. Nun behan-deln sie das Fieber (Nelly unterdessen auch) und hoen, dass das Ganze bald vorbei ist. Sie sprechen jetzt nicht mehr miteinander, sondern sie husten zusammen. Und am 28. Februar stand die Feier zur Goldenen Hoch-zeit an, ebenfalls hustend … Trotz allem herzlichen Glückwunsch auch von uns Baslern.Damit bis zum nächsten MalRoger und Nelly HartmannHier gibts Hundefutter zu kaufen. Man hat sogar eine interne Bäckerei und macht im Sommer HUNDE-EISBleu, blanc, rouge: Man mokiert sich über die Franzosen oder French Canadier …

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29Dieter Jenni ist verstorbenAm 17. Februar ist Dieter Jenni im 73. Altersjahr völlig unerwartet verstorben. «Didi» ist in unserer Zunft wohlbekannt, war er doch über 20 Jahre lang mit der Zunft-musik als Bassist an vielen Zunft-tagen und Auftritten dabei. Ebenfalls viele Jahre war er Teil der «Spice Ramblers» Jazzband, die jeweils am Familienbrunchauf der Kraftwerkinsel in Birsfelden für beste Unterhal-tung sorgt. Weil Didi nicht Basler Bürger war, blieb ihm der Beitritt als Zunftbruder leider verwehrt. Trotzdem hat er sich in unserem Kreis stets sehr wohlgefühlt und sowohl an den Konzerten der Zunftmusik als auch in der Jazzband mit viel Freude mitgemacht.Wir erinnern uns an Didi als geselligen und beliebten Freund und engagierten Musiker, der unseren Musik-formationen eine wichtige Stütze war.Dies … und das …Neyjohrs-Aadringgede beim DreizackbrunnenPünktlich um 11 Uhr an diesem Mittwoch, 1. Januar des neuen Jahres, kündigt sich das Spiel der E. Zunft zum Goldenen Stern mit dem «Arabi» in der Freien Strasse an und macht bald darauf Halt beim Dreizackbrunnen, aus dem in Kürze der Hypokras sprudeln wird. Der «Meister vom Stern», Sergio Pesenti, begrüsst zu Beginn eine Rei-segruppe aus Deutschland, deren Besuch hier den Schluss-punkt einer Silvestertour bildet. Er bleibe aber trotzdem beim Baseldytsch, zu dem man besonders Sorge tragen müsse.Erfreulich viele Besucher sind auch am Anfang dieses Jahres gekommen – ausser Baseldeutsch hört man auch viele andere Sprachen – und erfreuen sich des strahlenden Wetters und der guten Stimmung. Auch viele Kinder tummeln sich um den Brunnen und warten mit ihren Eltern auf die Ansprache des Meisters. Er begrüsst alle Bebbis und Heimwehbasler, aber ebenso die vielen Be-sucherinnen und Besucher aus nah und fern. Sogar aus Japan sind sie gekommen … Sergio Pesenti macht sich Gedanken zu emen unserer Zeit, vor allem gilt seineSorge und sein Augenmerk natürlich unserer Heimatstadt,ihren Problemen, aber auch ihrer bunten Vielfalt. Sein Dank gilt auch allen, die diesen Anlass möglich machen und dafür sorgen, dass er weiterlebt.Die Druggede rund um den Brunnen mit dem iessenden Gewürzwein ist wie allewyl am 1. Jänner enorm, aber mit ein wenig Geduld und Gelassenheit kommen schliesslich alle zu ihrem Hypokras sowie Würstchen und Schwöbli …KORRIGENDUMzum Artikel im «Pfriem 3/24»Zunftgeschichte Seite 16:Im letzten Abschnitt wird Samuel Schüpbach-Guggenheim, der in dieser Ausgabe 1/25 als Autor schreibt, als Meister der E. Zunft zu Rebleuten genannt. Richtig ist, Samuel Schüpbach ist Meister der E. Zunft zu Weinleuten!Auch unsere Schwesterzunft zu Gerbern hat gewähltDer neue Zunftvorstand: gewählt bisAndreas Hunziker Meister 2028Jonas Hunziker Statthalter 2028Roland Stöckli Seckelmeister 2031Jörg Salathin 2031Nicolas Schlumberger 2028Patric Vögelin 2031Christian Vögtli 2028Dominik Wehrly 2031

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30Zunft-Whiskey «Mourne Dew Single Malt»An der Zunft-Wahlversammlung konnten die bestellten Flaschen des von Lukas Huber «importierten» Irish Whis-key abgeholt werden. Viele Flaschen sind schon weg, ei-nige sind aber noch zu haben. Lukas Huber wird dem-nächst noch eine weitere Charge des Whiskeys bestellen und weiteren Interessenten zum Kauf anbieten.Interessenten melden sich direkt bei Lukas: per Mail (schuhhuber@balcab.ch) oder Telefon (079 543 56 46).Eine neue Heimat für Roger GutzwillerEine Mail-Nachricht von Mitte Dezember letzten Jahres an den Zunftvorstand und verschiedene andere Personen hat eine wichtige Zäsur im Leben unseres Zunftbruders Roger Gutzwiller angekündigt. Roger wird seinen Wohn-sitz 2025 vom Baselbieter Maisprach ins ferne ailand verlegen, der Sonne und schönen Sandstränden entgegen. So lautet seine Ankündigung:«Gerne teile ich der Zunft oziell mit, dass ich mich zu-sammen mit meiner lieben Frau entschlossen habe, nicht nur mit knapp 60 Lenzen in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, sondern diesen in unserem geliebten Südost-asien zu verbringen. Finanziell wäre ein so früher Vor-Ruhestand in unserem Land kaum zu stemmen, in ai-land ist dies hingegen kein Problem.Stand heute verlassen wir im Verlaufe des April 2025 die Schweiz und beziehen in einem wunderschönen Resort in Hua Hin (knapp zwei Autostunden südlich von Bang-kok) unser neues Zuhause. Hua Hin ist ziemlich bekannt als Badeort vieler ais, ist aber auch die Sommerresidenz des thailändischen Königshauses und hat einen bekann-ten, schönen weissen Sandstrand.Selbstverständlich bleibe ich der Zunft insofern erhalten, als dass ich keinen Austritt gebe, sondern hoe, bei unse-ren Besuchen in der Schweiz wieder beim einen oder anderen Anlass dabei zu sein. Dies gilt leider nicht für die Zunftmusik, bei welcher ich heute so oder so den deni-tiven Austritt gebe.Es gibt den einen oder andern Zunftbruder, welcher auch immer wieder in Asien oder ailand unterwegs ist. Wir haben bereits vereinbart, dass wir uns jeweils treen und zusammen einen Kurzbericht für den «Pfriem» machen. Wir freuen uns sehr auf unseren neuen Lebensabschnitt, während dies seit vielen Jahren unser Traum ist. Wir sind auch seit Jahren regelmässig in Asien unterwegs.»Selbstverständlich sind wir sehr gespannt auf die ersten Be-richte und Fotos aus ailand, die natürlich im «Pfriem» sehr willkommen sind. Den beiden Auswanderern wünschen wir alles Gute in ihrer neuen Heimat und dass sich alle ihre Wünsche erfüllen. Die Red.Die Monatshocks 2025Restaurant Rheinfelderhof, jeweils 18.00 UhrUnsere Monatshocks erfreuen sich bei den Zunftbrüdern mehr denn je grosser Beliebtheit. Das Restaurant wurde im Sommer/Herbst umgebaut, deshalb haben wir im September und Oktober im Restaurant Murano Station gemacht. Hier die verbleibenden Monatshock-Daten für2025: 5.Mai, 2.Juni, 4.August, 1.September, 6.Oktober, 3.November, 1.Dezember.Die Monatshocks im August und September nden im Restaurant Murano statt!Alle Zunftbrüder sind eingeladen!

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31Vor 25 Jahren …Ein Blick zurück nach einem Vierteljahrhundert …wa. Die Zeiten ändern sich, und wir uns mit ihnen. Viele unserer Zunftbrüder waren beim grossen 750-Jahr-Jubiläum noch nicht dabei und manche, die 2000 mitgefeiert haben, weilen leider nicht mehr unter uns. Ein paar Bilder von damals vermitteln einen kleinen Eindruck vom Jubiläumsakt in der Martinskirche, der Modeschau auf dem Rüme-linsplatz und dem Zunftmusig-Oobe im Casino.

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32Die nächsten VeranstaltungenMittwoch, 16. April Zunftpeger: Führung Sanität im ZeughausSamstag, 24. Mai Zunftanlass in Basel (Zunftjubiläum 775 Jahre)Mittwoch, 25. Juni Zunftpeger: Tierpark Lange Erlen mit Zvieri im ParkrestaurantMontag, 7. Juli Stubenhock auf der ZunftstubeSonntag, 10. August Familienbrunch auf der Kraftwerkinsel BirsfeldenÄnderungen sind möglich✽  ✽  ✽Monatshocks Rheinfelderhof: Jeweils Montag, 18.00 Uhr 5. Mai, 2. Juni Restaurant Murano: 4. August und 1. SeptemberUnsere Jubilare 202512. Mai 80 Jahre Rolf Bertschmann21. Mai 91 Jahre Michel Früh-Brenner24. Mai 82 Jahre Fritz Gloor28. Mai 86 Jahre Walter Ammann 9. Juni 90 Jahre Christoph Holzach22. Juni 65 Jahre Freddie Balmer16. Juli 84 Jahre Jürg Hammer-Stump22. Juli 92 Jahre Werner Huber-Horn23. Juli 94 Jahre Hermann Pfau-Leber 8. August 90 Jahre Markus Rudin-iele13. August 83 Jahre Werner Eich-Bolliger14. August 75 Jahre Remo Keist23. August 81 Jahre Antoine Heinis-Bron23. August 80 Jahre René Winkler-Huser23. August 75 Jahre Beat SuterWir wünschen unseren Jubilaren vor allem gute Gesundheit und gratulieren herzlich!IMPRESSUM«Der Pfriem», MitteilungsblattE.E. Zunft zu Schuhmachern Basel38. Jahrgang, Nr. 109, April 2025Erscheint 3–4 mal jährlichBeiträge bitte an: Walter AmmannNeuweilerstrasse 29, 4054 Baselwaltiammann@bluewin.chProduktion: Birkhäuser+GBC AG,4153 ReinachBeiträge bitte möglichst per E-Mailin Word oder Excel!Redaktionsschluss Nr. 2/2025:Anfang Juli 2025Die Verfasser der einzelnen Beiträgeäussern ihre persönliche Meinung zum jeweiligen Thema. Die RedaktionAm Samschtig, 24. Mai 2025isch Zunftaaloss in BaselJubiläum 775 Johr! ’s isch kai Frog – me isch drby!