Return to flip book view

Juwelier#Business 03-04/2024

Page 1

EURO 1503-04/2024PRO & CONTRA LAB-GROWNDER LUPENREINE BUSINESS-CHECKWISSEN & PROFITIERENZEHNTHEMEN, DIEBEWEGENLAB-GROWN________0,50 CT = 260 EURO VKÖFFNUNGSZEITENKann man zwei Tage schließen?Thomas Geschwill macht es!___________WO STEHT DIEDREHVITRINE RICHTIG?Es gibt nur zwei Standorte___________GIBT ES EIGENTLICHLUPEN FÜR KUNDEN?Wir geben Durchblick___________WEITERE THEMEN#Neue Rabattalternativen#Wenn Reparaturen nicht abgeholt werden#Wie verkauft sich Nachhaltigkeit?___________>> ROUND TABLEAntworten auf die Personalnot

Page 2

Page 3

Page 4

PERSÖNLICHKEIT BEGINNT AM HANDGELENKZEIT FÜR DESIGNMEISTER CHRONOSCOPE Seit den 1930er Jahren tragen die feinsten Junghans Uhren das Prädikat Meister. Bis heute verbinden sie die Faszination für die Uhrmacherei und ästhetische Gestaltung auf souveräne Art und Weise. Automatikwerk, Stoppfunktion, Saphirglas, wasserdicht bis 5 bar. 27/4223.02www.junghans.deJH_AZ_27_4223_02_Juwelier#business_230x300_0224.indd 1JH_AZ_27_4223_02_Juwelier#business_230x300_0224.indd 1 08.02.2024 11:23:0008.02.2024 11:23:00

Page 5

IMPRESSUM: Mediafreiheit Verlag und Agentur GmbH, Sielminger Hauptstraße 78, 70794 Filder-stadt, office@mediafreiheit.de; Geschäftsführung: Martin Büchele, Regine Konrad; Redaktionsleitung: Ulrich Voß, E-Mail: u.voss@juwelierbusiness.de, Tel.: +49 7158 91 99 872; Redaktion: Alexander Wiemer-van Veen, E-Mail: a.wiemer@juwelierbusiness.de; Artdirektion: Regine Konrad, E-Mail: r.konrad@juwelierbusiness.de; Anzeigenleitung: Christina Jansch, E-Mail: c.jansch@juwelierbusiness.de, Tel.: +49 7159 1678049, Mobil: +49 151 25 09 28 60; Fotos: Hersteller, Shutterstock; Lektorat: Horst Ebner; Druck: Kohlhammer Druck, Stuttgart; Erfüllungsort und Gerichtsstand: Stuttgart; Bankver-bindung: Raiffeisenbank Rupertiwinkel eG, IBAN: DE40 7016 9191 0002 8285 10, BIC: GENODEF1TEIZEITEN, DIE BEWEGENEDITORIALES GIBT VIELE GRÜNDE, OPTIMISTISCH ZU SEIN!HERZLICHSTULRICH VOSS # CHEFREDAKTEURMARTIN BÜCHELE # HERAUSGEBERSie haben es schon auf der Titelsei-te gesehen, wir haben uns verän-dert. Warum? Weil sich die Zei-ten ändern – und zwar schnell. Das haben wir zum Anlass genommen, unser Konzept zu schärfen und noch näher an unsere Leser zu rücken. Wei-terhin werden wir informieren und ex-klusiven, spannenden Lesestoff bieten. Stärker im Fokus aber stehen Juweliere und Goldschmiede mit ihren Alltags-themen. Servicethemen werden eine größere Rolle spielen, es wird einen stärkeren Praxisbezug geben und vor al-lem viele Tipps und Erfahrungsberich-te. Es sind Themen, die bewegen.Wir wollen aber auch, dass Sie stärker profitieren – und zwar nicht nur durch Wissen, sondern auch im wörtlichen Sinn durch attraktive Angebote unserer Partner. Deswegen klebt auf der Titel-seite einer jeden Ausgabe das kleine Vorteilsheft mit aktuellen Aktionen zu Ihrem Vorteil. Deswegen hat Juwelier# Business den Untertitel Wissen & Profi-tieren erhalten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und Profitieren.PERSÖNLICHKEIT BEGINNT AM HANDGELENKZEIT FÜR DESIGNMEISTER CHRONOSCOPE Seit den 1930er Jahren tragen die feinsten Junghans Uhren das Prädikat Meister. Bis heute verbinden sie die Faszination für die Uhrmacherei und ästhetische Gestaltung auf souveräne Art und Weise. Automatikwerk, Stoppfunktion, Saphirglas, wasserdicht bis 5 bar. 27/4223.02www.junghans.deJH_AZ_27_4223_02_Juwelier#business_230x300_0224.indd 1JH_AZ_27_4223_02_Juwelier#business_230x300_0224.indd 1 08.02.2024 11:23:0008.02.2024 11:23:00

Page 6

4INHALT#THEMEN, DIE BEWEGEN08 ÖFFNUNGSZEITEN WERDEN ZUM PROBLEM10 REPARATUREN, DIE NICHT ABGEHOLT WERDEN12 DAS BIRKIN-BAG-PROBLEM14 GIBT ES LUPEN FÜR KUNDEN?16 WO STEHT DIE DREHVITRINE RICHTIG?18 PRO & CONTRA LAB-GROWN20 JUWELIERFAZIT: ZUKUNFT = SCHMUCK22 FINDE DEN FEHLER: BUNTE SCHMUCKIDEE24 GARANTIEVERLÄNGERUNG ALS RABATTALTERNATIVE26 NACHHALTIG ARGUMENTIEREN IM VERKAUFSGESPRÄCH #ALLES FÜRS JUWELIER- BUSINESS32 MANAGER DER AUSGABE: MARC SPRINGSTEIN36 ROUND TABLE: ANTWORTEN AUF DIE PERSONALNOT44 EPPLI BAUT UM: DAS GRÖSSTE AUKTIONSHAUS DEUTSCHLANDS46 LADENBAU 2.0: WAS SAGT DER LIEFERANT DAZU48 SÜSSE IDEE: HARIBO & THOMAS SABO50 GEMWORLD: BUCHUNGEN BEREITS IM PLUS52 WERTGARANTIE ALS VERKÄUFERBONUS #PRO & CONTRA LAB-GROWN56 DER MARKT TEILT SICH58 DIE WICHTIGSTEN K.O.- KRITERIEN FÜR DEN EINSTIEG60 DER BEFÜRWORTER: LUTZ REUER 62 DER GEGNER: CHRISTOPH PAUKNER 64 WIE SICH MARKEN ENTSCHEIDEN 66 TIPPS FÜR DEN VERKAUF67 ENGELKEMPER: EIN NEIN MIT BEGRÜNDUNG69 UMFRAGE: WAS SAGT DER FACHHANDEL70 TALFAHRT ODER TALSOHLE: DIE PREISENTWICKLUNG74 DAS RICHTIGE WORDING 08 #THEMEN, DIE BEWEGENWIE STARK KANN MAN ÖFFNUNGSZEITEN KÜRZEN? EIN BEISPIEL32 #ALLES FÜRS JUWELIER-BUSINESSDREI JAHRE DABEI, KEINE ZEIT FÜRS TAGESGESCHÄFT: MARC SPRINGSTEIN 56 #PRO & CONTRA LAB-GROWNDER MARKT TEILT SICH. UNSERLUPENREINER BUSINESS-CHECKJUWELIER#BUSINESS # HEFT 03-04/2023DER INHALTCONTRALAB-GROWNPROLAB-GROWN

Page 7

#PRO & CONTRA LAB-GROWN76 INSIDER IM INTERVIEW: JEANETTE FIEDLER 78 GIBT ES GUTE TESTGERÄTE?80 MARTIN RAPAPORT TEILT AUS82 GERHARD SCHREINER WINKT AB83 WARUM NICHT BEIDES?: TRAUMWERK 84 DER DRITTE WEG – VINTAGE-DIAMANTEN86 LAB-GROWN NEBENHER: ERNSTES DESIGN88 LAB-GROWN & EIGENMARKE: DAS JMC-KONZEPT90 ERSETZT DER LAB-GROWN ZIRKONIA?94 OFFENE FRAGEN95 DAS FAZIT #PARTNERSCHAFT98 DAS SIND DIE PARTNER DES FACHHANDELS100 PARTNER-NEWS #AM SCHLUSS104 BEZUGSQUELLEN116 HABEN WIR EIN UHREN- PROBLEM, HERR STREHLE? 78 #PRO & CONTRA LAB-GROWNAM ENDE HÄNGT’S AM P.O.S.! ABER GIBT ES GUTE TESTGERÄTE?116 #AM SCHLUSSUHREN GEHEN NICHT, SAGEN MANCHE. SIE VERMELDEN REKORDE, HERR STREHLE?S. Paukner GmbH | Gold 750 mit BrillantenTel. +43 699 17779833LEIDENSCHAFTFÜR GENERATIONEN.www.palido.comzsklv

Page 8

6BILD DER AUSGABEDIE INSPIRATIONBEGEHRLICHKEIT DURCH INSZENIERUNGSchmuck zu inszenieren ist eine Kunst für sich. Oft überstrahlt das Beiwerk, die Deko, das eigentliche Objekt. Das ist in diesem Fall nicht passiert, konnte nicht passieren. Denn Fotograf Martin Pitonak hat zunächst den Ring in all seiner Farbpracht optimal ausgeleuchtet und abgelichtet. In einem zweiten Durchgang kamen die Blumen, vier Dahlienköpfe, hinzu, und beide Fotos wurden übereinandergelegt. Hochzeit geglückt. Fotograf: Martin Pitonak, www. welpix.com

Page 9

CARL ENGELKEMPER MÜNSTER · LINDBERGHWEG 144 · 48155 MÜNSTER · TEL. 0251 6603-0 · INFO@ENGELKEMPER.DE · WWW.ENGELKEMPER.DEIHRE VORTEILEn vielfältiges Angebot auf kleinster Flächen Preislagen für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerungn starke Animation zu Spontankäufenn hohe Drehung trotz geringer Beratungsleistungn Marge bis zu 3,3n schnelle lückenlose Lieferung statt Lagerrisikon kostenlose Leihvitrinen für Uhren und Schmuck, auf Wunsch mit Ihrem Logon einfachste Nachbestellung über Barcode- Scanner – direkt in den Warenkorb unseres B2B Online-Shopsn vollständig digitale AbwicklungGROSSER EFFEKTGERINGES RISIKOBASISWAREDER GARANT FÜRDAUERHAFTSTARKENUMSATZ!

Page 10

8THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMDer Personalmangel trifft jeden Einzelhändler (siehe Round Table in dieser Ausgabe). Juwelier Thomas Geschwill hat seinen eigenen Weg gefunden und macht zwei Tage in der Woche zu – nicht, um Personal zu sparen, sondern um sich besser seinen wichtigen Kunden widmen zu können, die lieber Abendtermine haben. THEMEN, DIE BEWEGEN ÖFFNUNGSZEITEN1.

Page 11

9THEMEN, DIE BEWEGENIn Einkaufszentren kleben Schilder an den Türen: „Wegen Personalmangels geschlossen!“ Was kann der Juwelier tun? Thomas Geschwill von Juwelier am Schloss in Schwetzingen hat seine Antwort gefunden, reduziert die Öffnungszeiten auf 25 Stunden pro Woche und lädt seine Stammkunden lieber zu Einzelterminen außerhalb der Öffnungszeiten.Warum soll ich in der Mittags-zeit aufhaben, wenn sowieso keiner kommt?“, fragte sich Thomas Geschwill schon vor Jahren. Diesen Gedanken hat er nun ver-stärkt. Neuerdings hat er neben dem Mon-tag auch den Dienstag geschlossen. Denn zumeist steht er allein im Geschäft. Die Ehefrau hat neben anderen Projekten das Trendgeschäft auf der gegenüberliegen-den Straßenseite übernommen, so dass Geschwill im Hauptgeschäft der Mann für alle Fragen ist – und zudem noch als Gold-schmiedemeister regelmäßig am Werk-tisch sitzt. Seine Öffnungszeiten richten sich also in erster Linie nach ihm. Ziem-lich früh war für ihn schon klar, dass er Mittagspause macht. Doch Geschwill wäre nicht er selbst, wür-de er nicht beständig optimieren – immer den Kundenwunsch im Hinterkopf behal-tend. Seine Stammkunden benötigen keine Standardöffnungszeiten. Sie sind eher hin-derlich fürs intensive Beratungsgespräch. Genau diese enge Kundenbeziehung pflegt Geschwill, was man an den ungeahnten Erfolgen mit seinen Topmarken Schaffrath (Juwelier#Business berichtete darüber), Se-rafino Consoli und Gellner sowie bei seiner neuen Marke Schmuckwerk erkennt.KANN MAN ZWEI TAGE IN DER WOCHE SCHLIESSEN?FAZIT Öffnungszeiten sind kein Selbstzweck. In Frequenzlagen und für Servicekunden mögen sie sinnvoll sein, für Geschäfte mit hohem Stammkundenanteil eher nicht. Thomas Geschwill hat mit seiner Entscheidung, auch den Dienstag geschlossen zu halten, im Sinne der Kundenbeziehung ge-handelt und somit richtig entschie-den. Der Konsument – zumal nach den Erfahrungen der Lockdowns, als der Facheinzelhandel komplett geschlossen hatte – wird Verständ-nis dafür haben. TIPP VON JUWELIER GESCHWILL: PROBLEM ÖFFNUNGSZEITENUm sich voll und ganz auf seine Top-marken und ihre Kunden fokussieren zu können, kürzt Thomas Geschwill nun seine Öffnungszeiten und lädt die Stammkunden lieber zu Einzeltermi-nen in den Frühabend – wenn's dem Kunden passt. #THOMAS GESCHWILLJUWELIER IN SCHWETZINGEN„WARUM SOLL ICH IN DER MITTAGSZEITAUFHABEN, WENN SOWIESO NIEMAND KOMMT?“

Page 12

10THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMVerzogen, verstorben, arbeitslos geworden, schlicht unachtsam: Was macht man mit einer frisch reparierten Uhr, die vom Kunden nicht abgeholt wird? Juwelier und Goldschmied Guido Stegmann kennt eine Antwort. THEMEN, DIE BEWEGEN WERKSTATTPROBLEME2.

Page 13

11THEMEN, DIE BEWEGENMan kennt es. In der Schublade liegen erledigte Reparaturstücke, die nicht abgeholt wurden. Was macht man damit, zum Beispiel bei Geschäftsaufgabe? Juwelier und Goldschmied Guido Stegmann hat eine Lösung gefunden.Nein, er ist kein Jurist. Aber Guido Stegmann ist als öffentlich bestell-ter und vereidigter Sachverständi-ger für das Gold- und Silberschmie-dehandwerk ohnehin juristisch erfahren und sitzt in dieser Funktion regelmäßig bei Gericht. Die Idee mit dem „zufälligen Untergang“ kam ihm bei der Beschäfti-gung mit Reparaturtüten. Was sollte/muss da eigentlich draufstehen? Und sollte man auf der Tüte schon mal den Fall der Fälle vorbereiten, nämlich dass der Kunde nicht zum Abholen erscheint?Stegmann rät dazu, bereits bei der Abgabe zur Reparatur die Haftungsfrage abzuklären, falls mal ein Stein beim Ausfassen kaputtge-hen oder im Ultraschallbad rausfliegen soll-te. Zudem empfielt er, ein konkretes Datum auf die Tüte zu schreiben, wann aller Vor-aussicht nach die Reparatur fertig gemacht sein müsste. Denn dann, sollte die die re-parierte Ware fertig sein und nicht abgeholt werden, kann die erste Fristsetzung folgen.Bisher, so Guido Stegmann, besteht im Fall eines trotz Fristsetzung nicht abge-holten Reparaturgegenstands die Mög-lichkeit, das Schmuckstück oder die Uhr durch einen vereidigten Auktionator ver-steigern zu lassen. Der Haken daran: Nach Abzug der Reparaturkosten sowie der Ver-steigerungskosten haftet der Händler für den Restbetrag, und zwar 30 Jahre lang (vermutlich sogar einschließlich Zinsen). Es gibt aber einen anderen Fall. Der Kunde holt die Reparatur nicht ab, wird schrift-BESTELLT UND NICHT ABGEHOLTFAZIT Wie gut, dass sich Guido Stegmann auf dem Feld der Juristerei etwas auskennt und beim „zufälligen Untergang“ fün-dig geworden ist. Wie gut, dass der Goldschmied oder Uhrmacher eine Antwort hat, sollte eine reparierte Ware untergegangen sein. Ent-scheidend hierfür aber ist ein gutes Handling bei der Reparaturannah-me einschließlich Fristsetzung.WAS PASSIERT MIT VERGESSENEN REPARATURSTÜCKEN?lich daran erinnert, dann aber geht der Gegenstand verloren, beispielsweise weil es ein Hochwasser gab. Diese Fäl-le passieren. Im Juristendeutsch heißt das, es kam zu einem „zufälligen Unter-gang“. Nach § 446, Satz 1, BGB, geht mit der Übergabe die Gefahr des zufäl-ligen Untergangs auf den Käufer über. Sprich: Sobald die Reparatur gemacht und die Fristsetzung erfolgt ist, ist der Goldschmied oder Uhrmacher aus der Haftung. Konkret heißt das, sobald eine einmalige schriftliche Aufforderung an den Kunden, die Reparatur bis zu einem gewissen Zeitpunkt abzunehmen, ver-schickt ist, dieser aber den Termin hat verstreichen lassen, haftet der Gold-schmied oder Uhrmacher nicht mehr für den zufälligen Untergang der Ware. Der Juwelier ist aus der Haftung. #GUIDO STEGMANNJUWELIER UND GOLDSCHMIED„WICHTIG IST, DASS DER GOLDSCHMIED ODER UHR-MACHER NACH GETANER ARBEIT AUS DER HAFTUNG IST, AUCH WENN DIE WARE NICHT ABGEHOLT WIRD.“

Page 14

12THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMDie begehrte Birkin-Bag gibt es nur, wenn man andere Hermès-Produkte kauft. Kunden kommen auf eine Blacklist, wenn sie ihre Bugatti-Autos weiterverkaufen. Das kommt Ihnen bekannt vor? Aktuelle Gerichtsprozesse offenbaren interessante Details aus anderen Branchen. THEMEN, DIE BEWEGEN WENN KUNDEN PROBLEME MACHEN3.

Page 15

13THEMEN, DIE BEWEGENSie könnten zu wahrhaftigen Luxusproblemen führen. Derzeit werden in Gerichtsprozessen Details über Luxusrmen und deren Kundenbeziehungen bekannt, die man so noch nicht öffentlich gelesen hat.DAS BIRKIN-BAG-PROBLEMKAUFHISTORIE & BLACKLISTS: LUXUSMARKEN IN ERKLÄRUNGSNOTDie Details, die derzeit über Birkin-Bag, Bugatti oder Tesla öffentlich werden, sind auch für Luxusjuwe-liere interessant. Denn die Parallelen zu gängigen Geschäftspraktiken beim Ver-kauf von Rolex, Patek Philippe &. Co. sind offensichtlich. Neu ist, dass all diese Details an die Öffentlichkeit kommen, die sonst diskret hinter verschlossenen Türen blei-ben. Gerichtsprozesse oder das allgemeine Mitteilungsbedürfnis auf den Social-Me-dia-Kanälen bringen Wahrheiten und Halb-wahrheiten ans Tageslicht, die für Händler problematisch werden können. Aktueller Stein des Anstoßes ist der Birkin-Bag-Prozess, der derzeit in Kalifornien inter-essante Details über Hermès offenbart. Zwei Interessenten haben die Luxusfirma ver-klagt, weil sie nicht an die begehrten Hand-taschen der Birkin-Bag-Serie kommen. Laut Klageschrift hatten die beiden Interessenten keine „ausreichende Kaufhistorie“ dafür. Die eine Klägerin habe nach eigenen Aussagen „Zehntausende von Dollar“ bei Hermès aus-gegeben, ihr sei aber gesagt worden, dass der Artikel nur an „Kunden verkauft wird, die unser Geschäft konsequent unterstützen“. Der andere Kläger sei darauf hingewiesen worden, „dass er noch andere Artikel und Accessoires kaufen müsse“, ist nun in der Anklageschrift zu lesen. Mitsamt Details, etwa dass Hermès-Verkäufer keine Provision für Birkin-Taschen, dafür aber eine dreipro-zentige Provision für die verkauften Zusatz-produkte erhielten, um eine Kaufhistorie aufzubauen. Hermès verstoße gegen das Kartellrecht, indem es den Verkauf eines Ar-tikels an den Kauf eines anderen binde.Das dürfte Patek Philippe-Konzessionären bekannt vorkommen, beziehungsweisen den ehemaligen Konzessionären, die unter Umständen nicht nur die Uhrenmarke, sondern mit ihr auch die begleitenden Schmuckeinkäufe verlieren. Ebenso gibt es bei begehrten Rolex-Modellen große Ambitionen der Kunden, eines der raren Stücke kaufen zu können. Einen Schritt weiter in der Eskalationsstu-fe der problematischen Kundenbeziehung ist man bereits bei Bugatti. Bei der legen-dären Edelautomanufaktur gibt es angeb-lich eine Blacklist von Käufern. Auf dieser Liste stehen Kunden, die es gewagt hätten, ihre Bugattis weiterzuverkaufen. Gleiches Vorgehen wird wohl derzeit bei Tesla eingeführt. Auch dies wurde nun durch einen Gerichtsprozess öffentlich. Der FAZIT In allen drei Fällen geht es um das höchste Gut einer Luxus- marke, das Image. Die Unternehmen wollen es schützen, so wie Uhren- rmen derzeit gegen so genannte Flipper vorgehen. Der Kunde ist König – aber nur, wenn er sich so benimmt.Kunde habe gegen eine einjhrige Antiver-kaufsklausel, die Tesla in den Kaufvertrag zum Modell Cybertruck aufgenommen hat, verstoßen. Seine zwei Reservierun-gen wurden storniert. Tesla will mit dieser Klausel einen Par-allelmarkt verhindern, da die Nachfra-ge nach dem neuen Cybertruck derzeit das Angebot stark übersteigt und Ver-braucher gern bereit sind, mehr Geld auf den Tisch zu legen. In der Uhren-branche heißen diese Verkäufer Flip-per – auch sie verkaufen die begehrten Uhren nach Erhalt auf dem Zweitmarkt weiter und treiben somit die Preise in ungeahnte Höhen, was man im-mer wieder an irrwitzigen Preisen für „Daytona“- oder „Nautilus“-Modelle erkennen kann, den „Einhörnern“ der Uhrenindustrie. #Vorwurf: Wer seinen Cybertruck zu früh weiterverkauft, kommt auf eine Blacklist.

Page 16

14THEMEN, DIE BEWEGENFoto: www.swatchgroup.comAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMNein, auch in diesem Fall ist George Clooney kein realistisches Vorbild, als er angeblich ganz spontan bei seinem Besuch in der Omega-Manufaktur zur Lupe griff. Uhrmacherlupen kann man dem Kunden nicht aufs Auge drücken. Es gibt aber Alternativen für den guten Durchblick. THEMEN, DIE BEWEGEN VERKAUF MIT DURCHBLICK4.

Page 17

15THEMEN, DIE BEWEGENOb lupenrein oder nicht ist in der Bewertung ein fundamentaler Unterschied. Auch Feinheiten eines Manufakturkalibers sind entscheidend. Wie aber kann man das dem Kunden zeigen?Eine klassische Uhrmacherlupe könnte den Kunden unnötig überfordern.. Viel einfacher gehtes mit hochwertigen LED-Leselupen, wie bei Juwelier Lepple in Esslingen.Bei Juwelier Lepple in Esslingen steht auf jedem Beratungstisch mittlerweile einer der praktischen Handlupen. Chef Jens Keller und jeder seiner Mitarbeiter im Verkaufsteam wollen nicht mehr ohne sie sein. Eine be-sondere Fassart, ein besonders farbstarker Farbedelstein, ein schön gezeichnetes Zif-ferblatt, eine besondere Komplikation, die Frage nach der Reinheit und Farbe des Di-amanten oder schlicht und ergreifend die Dokumentation von Schäden am Produkt – das alles wird mit der Lupe eingefangen. Die Handlupe ist bei Juwelier Lepple un-verzichtbar geworden. Praktisch und un-kompliziert in der Handhabung und vor allem nicht kompliziert für den Kunden. Dass dieser zur Uhrmacherlupe greift, wie es angeblich damals George Clooney ge-tan hat bei der Besichtigung des Omega-Werkes, wobei das legendäre Werbefoto entstanden ist, ist unwahrscheinlich und auch nicht sinnvoll. Denn der Kunde wird mit der Lupe nichts anfangen können und die Anwendung vermeiden wollen, bevor es peinlich wird. Grundsätzlich interessant für unsere Bran-che sind Lupen mit zehnfacher Vergrö-ßerung. Schließlich wird „lupenrein“ als höchste Reinheitsstufe von Diamanten laut Definition vergeben, wenn die Steine unter zehnfacher Vergrößerung keinerlei Ein-schlüsse oder Unreinheiten aufweisen. #GIBT ES LUPEN FÜR KUNDEN?TIPP VON JUWELIER LEPPLE: MEHRWERT SICHTBAR MACHEN„DIE LESELUPE KOMMTIN FAST JEDEM KUNDEN-GESPRÄCH ZUM EINSATZ.“JENS KELLERJUWELIER LEPPLEVoller „Durchblick“ im Verkauf: Mittlerweile gibt es Leselupen auch in Varianten mit 30-facherVergrößerung und Akku-auadung via USB-Kabel.

Page 18

16THEMEN, DIE BEWEGEN THEMEN, DIE BEWEGEN WO STEHT DIE DREHVITRINE RICHTIG?5.12EINGANGKASSESITZPLÄTZEAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMEs ist in jedem Geschäft gleich: Für die Drehvitrine gibt es nur zwei passende Standorte. Entweder steht sie dort richtig, wo alle vorbeikommen (1), oder dort, wo man am meisten Zeit hat (2). Das wissen gute Ladenbauer wie ODS, die diese Grak erstellt haben, längst und wenden es in ihren Planungen an.

Page 19

17THEMEN, DIE BEWEGENSie ist für viele Kunden unverzichtbare Anlaufstelle im Geschäft und für viele Händler unverzichtbarer Umsatz- und vor allem Ertragbringer. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Drehvitrine aber ist der Standort im Ladengeschäft. Es gibt nur zwei passende Stellen!Die Drehvitrine gehört mittlerweile zu einem elementaren Umsatzbrin-ger. Auch in Zeiten sinkender Ge-winnzahlen großer Fashion- und Life-stylemarken gehören Basics in der Vitrine zu Ertragsgaranten. Entscheidend für diesen Erfolg ist das Gesamtkonzept. Spezialisten wie Stephan Koch, der der Erste in der Branche war, der sich zu 100 % auf die Präsentation von Drehvitrinen beim inhabergeführten Juwelier speziali-siert hatte (Amor war zu dieser Zeit nur im Kaufhaus), ermöglichen mit diesem Möbel ungeahnt hohe und stabile Absatzzahlen. Doch wer glaubt, die Vitrine muss nur aufgestellt werden und funktioniert dann optimal, der steckt nicht tief genug in der Materie. Denn Stephan Koch und andere Spezialisten wie Engelkemper, Max Fröh-lich oder Ladenbauer wie Ebersberger oder ODS haben zwischenzeitlich interessante Erfahrungswerte gesammelt. Der Standort innerhalb des Geschäftes ist entscheidend. Woher man das weiß? Weil man es aus-probiert hat. Denn man konnte sich nicht so recht erklären, warum die Drehvitrinen bei einem Juwelier besser funktionieren als beim vergleichbaren Kollegen. Deswe-gen hat man an den richtigen Stellschrau-be gedreht. Da die Möbel meist flexibel sind, können sie im Geschäft umplatziert werden. Das Ergebnis ist klar – und für so ziemlich jedes Geschäft gleich. Es gibt ES GIBT NUR ZWEI PLÄTZE FÜR DIE DREHVITRINEFAZIT Es gibt nur zwei passende Platzierungen für die Drehvitrine. Entweder dort, wo die höchste Frequenz ist, oder dort, wo die längste Verweildauer ist. WO DAS INTELLIGENTE VERKAUFSMÖBEL AM BESTEN STEHTnur zwei passende Standorte im Geschäft: Die Vitrine steht dort richtig, wo entwe-der die Frequenz am höchsten ist oder die Verweildauer. Sie steht nicht richtig, wo es schön aussieht, wo es einen Stroman-schluss gibt oder wo gerade Platz ist.BESTE FREQUENZLAGEChrist macht es, Kraemer auch: Wenn es die Räumlichkeiten zulassen, stehen die Silber-Basic-Vitrinen an der Eingangstür. Dort, wo alle Kunden vorbeikommen. Denn die Zielgruppe dieses Schmuckseg-ments ist maximal groß. Wohl jede Frau hat Ohrstecker, Herzchen, Kreuzchen und Kettchen in ihrer Schmuckschatul-le. Nebeneffekt dieser Platzierung: Die Drehvitrine baut Hemmschwellen ab und „dreht“ die Kunden ins Geschäft. Alter-nativer Standort, sollte die Tür zu schmal sein, ist direkt hinter der Tür. Hauptsache beste Lauflage.LÄNGSTE VERWEILDAUERDort, wo der Kunde steht, steht auch die Drehvitrine richtig. An der Kasse oder am Serviceabholpunkt kommt die „Spaß-funktion“ der Drehvitrine am besten zur Geltung. „Einfach mal drehen!“, das ma-chen wartende Kunden sehr gern. Und an-gefasst, ist halb gekauft. #Drehvitrinen sind ein kleines Umsatzwunder – aber nur, wenn der Standort im Geschäft stimmt.

Page 20

18THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMDer Diamant fasziniert seit jeher. Das synthetische Pendant verunsichert. Ist es nun besser? Oder überhaupt eine Konkurrenz? Diese und einige Fragen mehr nehmen wir auf 40 Seiten unter die Lupe. Fair, aber in der Sache hart. THEMEN, DIE BEWEGEN PRO & CONTRA LAB-GROWN6.

Page 21

19THEMEN, DIE BEWEGENEin neues Produkt verspricht immer, auf aktuelle Verbraucherbedürfnisse besser reagierenzu können. Was verspricht der synthetische Diamant eigentlich und was davon hält er ein? Gamechanger oder Flop? Die Meinungen dazu gehen auseinander. Hier ein kurzer Vorgeschmack. Für die Fakten bitte weiterblättern. PRO & CONTRA LAB-GROWNDAS AUFREGERTHEMA IM CHECKWEITERLESEN S. 56CONTRALAB-GROWNPROLAB-GROWN„Die Juweliere ruinieren sich gerade ihre Echtschmuckkollektion, weil sie für Lab-Grown keine Verkaufsstrategie haben.“CHRISTOPH PAUKNER, PALIDO„Ich bin froh, dass ich nicht investiert habe.“GERHARD SCHREINER, SCHREINER JEWELLERY„Solange die Unterscheidbarkeit zum echten Diamanten nicht geklärt ist, machen wir nicht mit.“GUIDO ABELER, ENGELKEMPER„Echter Diamantschmuck lässt sich wieder verkaufen. Für Synthesen gibt es nichts – einfach, weil kein Abnehmer da ist.“MATTHIAS BREUER, BREUER DIAMONDS„Diese Aufregung gab es auch bei Zirkonia. Und, hat Zirkonia dem Juwelier geschadet? Nein.“JÖRG PATOTSCHKA, JMC„Viele Juweliere sind froh und erleichtert, dass wir ein Lab-Grown-Angebot haben.“ANDREAS ERNST, ERNSTES DESIGN„Der Umsatz beim Echtschmuck ist wegen Lab-Grown nicht eingebrochen. Es gibt keine Kannibalisierung.“LUTZ REUER, JUWELIER REUER„Wenn alle Beteiligten wissen, was sie tun, dann ist die Synthese ein hochinteressantes Produkt.“JEANETTE FIEDLER, DDI

Page 22

20THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMEs ist nicht weniger als die Zukunftsfrage, die Juwelier Stephan Lindnerin seiner Rede auf der Pressekonferenz zur Inhorgenta gestellt hat.Hat der Juwelier Zukunft und wenn ja, wie? THEMEN, DIE BEWEGEN DIE ZUKUNFT IST SCHMUCK7.

Page 23

21THEMEN, DIE BEWEGENSo deutlich wie selten hat Stephan Lindner, Präsident des Bundesverbands Juweliere und Mitinhaber von Juwelier Fridrich in München, die Rolle des Schmucks als Zukunftsgaranten des Juweliers herausgestellt. Seine Rede hört sich an wie die Betriebsanleitung „Zukunft“ für den Juwelier. Hier die kommentierte Zusammenfassung seiner Rede.ZUKUNFT JUWELIER = ZUKUNFT SCHMUCK DEUTLICHE WORTE VON JUWELIER STEPHAN LINDNERZAHLENLindner vermeldet Rekorde. Das Rekord-niveau von 2022 mit Wachstum von 21 % sei nicht zurückgependelt, sondern 2023 um 0,3 % übertroffen worden auf 5,32 Mrd. Euro. Auch im Vergleich zum Vor- coronajahr 2019 bleibe ein deutliches Plus von 11 Prozent. Dies sei „Konsolidierung auf allerhöchstem Niveau“.SCHMUCKGrund für das Schmuckplus sei der Wunsch der Kunden nach Wert und Werthaltigkeit. „Luxus läuft. Der gehobene Schmuck trägt den Markt.“ Lindners Jahresfazit 2023: mehr Umsatz mit weniger Kunden. die Fre-quenz in Innenstädten bleibe mangelhaft. Juwelierkunden aber kaufen gezielt und wertorientiert.UHRENInteressant ist, was Lindner nur am Ran-de erwähnte: Uhren. Letztlich lässt sich dies als Fortführung von dem verstehen, was er bei der letztjährigen Pressekon-ferenz formuliert hatte: „Der Schmuck treibt den Markt – auch wenn die Uhren lauter klappern. Es profitieren die Händ-ler, die sich um hochwertigen Schmuck kümmern und nicht um das Diktat der großen Uhrenmarken. Nicht jeder Liefe-rant ist des Juweliers Freund.“Fachberatung. Die reinen Onlinehänd-ler verlieren bei Schmuck und Uhren Marktanteile (10,4 % in 2023 im Ver-gleich zu 12,2 % in 2022 und 14,4 % in 2021). Gesucht werde bei Schmuck und Uhren das Live-Erlebnis, die Inspiration beim Anprobieren und die persönliche Beratung vor Ort.SONSTIGESNachhaltigkeit und Lab-Grown durften als Themen nicht fehlen. Entscheidend für die Glaubwürdigkeit sei es, die nach-haltige und verantwortungsvolle Ferti-gung auch in Bezug auf die Herkunft der Materialien belegen zu können. Ebenso wichtig sei, „dass niemand unseren Kun-den eine Mogelpackung andreht“. Nä-heres sei dem neuen Onlineportal www.diamant-wissen.de zu entnehmen. #FAZIT Stephan Lindner streicht zwei Punkte heraus: Es geht um Schmuck und Kunden- zufriedenheit. Wer diese beiden Felder beherrscht, hat Zukunft.Foto: Volker RennerSTEPHAN LINDNERVERBANDSPRÄSIDENT UND JUWELIER„WIR MACHEN MIT SCHMUCK EINE HALBE MRD. EURO MEHR UMSATZ ALS VOR DER PANDEMIE.“ONLINEStationäre Juweliere seien beim hoch-wertigen Schmuck mehr denn je Anlauf-stelle Nummer 1. Kunden suchten hier vor allem Sicherheit und persönliche

Page 24

22THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMBei Sabo ist der Bär los. Der lifestylige Silberschmuckproduzent hat eine Kooperation mit Haribo bekannt gegeben. Ziel: Farbe und gute Stimmung ins Schaufenster bringen. Apropos gute Stimmung: Finden Sie auf dem Vorlagetablett den Fehler, den wir versteckt haben? THEMEN, DIE BEWEGEN HARIBO, TIERISCH BUNT8.

Page 25

23THEMEN, DIE BEWEGENEs war der bunte Hingucker auf der Inhorgenta. Im Eingangsbereich und später in der neuen Lifestylehalle sorgte der neue Haribo-Schmuck von THOMAS SABO für Abwechslung und Verwechslung – so perfekt gemacht ist der Schmuck. Aber ist er auch etwas für denechten Juwelier?FINDE DEN FEHLER SABOS HARIBO-SCHMUCK IST PERFEKTER ALS DAS ORIGINALSeit Jahren, spätestens der Pandemie, den Lockdowns und dem damit einhergehenden Frequenzrückgang im Einzelhandel konzentrieren sich viele Juweliere auf Echtschmuck und hö-here Durchschnittspreise. Aber sollen sie dieser bunten Verlockung widerstehen? Knalliges Kristallglas zwischen 49 und 399 Euro VK mit Schwerpunkt bis 150 Euro?Wohl kein Inhorgenta-Besucher hat bei die-sem Thema nicht gelächelt – ob als Fan der Goldbären oder einfach nur, weil es endlich mal wieder Farbe zu sehen gab. Haribo und THOMAS SABO, das passt schon sehr gut zusammen. Auf das Tempo drücken konnte der Silberschmuckhersteller schon immer. Mit der bekannten und bunten Marke Ha-ribo umso mehr. Zumal Kooperationen der-zeit hoch im Kurs stehen, berichtet auch Ralf Barthelmeß, Senior Vice President Wholesa-le bei THOMAS SABO, im Interview ab Sei-te 46 und verweist auf Adidas und Gucci. Der Konsument und somit auch der Markt sind lockerer geworden. Mix and Match auch bei den Marken. Erlaubt ist, was Spaß macht. Und genau das will Sabo erreichen. Abwechslung im Schaufenster. Raus aus der Lethartie, sagt Barthelmeß. #Bitte lächeln! So wie der Inhorgenta-Auftritt beim Fachpublikum für gute Stimmung gesorgt hat, so wird das Konzept auch in der Schaufensterpräsentation des Juweliers auffallen. Man darf von Kunst sprechen, wenn die Nachbildung besser ist als das Original: ein originaler Haribo-Bär und ein Sabo-Bär daneben. „WIR MÜSSEN RAUSAUS DER LETHARGIE.“RALF BARTHELMESSTHOMAS SABOWEITERLESEN S. 48

Page 26

24THEMEN, DIE BEWEGEN THEMEN, DIE BEWEGEN NEUE RABATTALTERNATIVEN9.AUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMJa, die mechanische Uhr ist ein Gebrauchsgegenstand und wird eines Tages kaputt- gehen oder Service brauchen. Seit zwei Jahren können sie über die Wertgarantie versichert werden – gut für den Konsumenten, aber auch ertragreich und clever für den Uhrmacher. Für den Händler kann die Wertgarantie bei konsequenter Anwendung zum Multifunktions-Tool in Sachen Service werden.NEUERSERVICEHÖHERER ERTRAGMEHR FREQUENZNACHHALTIG-KEITWETTBEWERBS-VORTEILSTÄRKEREKUNDENBINDUNGRABATT-ALTERNATIVEHÖHEREMITARBEITER-ZUFRIEDENHEITKEINEZUSATZKOSTEN PROVISIONWERKSTATT-AUSLASTUNGWERKSTATT-PROFITABILITÄTFREIE RECHNUNGS-SCHREIBUNGRECHNUNGEINSCHLIESSLICH LOHNKOSTEN

Page 27

25THEMEN, DIE BEWEGENDie Wertgarantie ist ein Alleskönner für den Uhrmacher.Und nicht zuletzt eine neue Alternative fürs Rabattgespräch.NEUE ALTERNATIVE GEGEN RABATT MEHRWERTSTRATEGIE DER WERTGARANTIEMit der Wertgarantie erschließt sich dem Juwelier eine Welt, die voll-kommen neu, allerdings durch den Kauf von Handy oder E-Bi-ke längst erschlossen ist. Der Verkäufer bietet zum Produkt auch gleich die Ga-rantieverlängerung und darin enthaltene Zusatzleistungen, wie beispielsweise die Absicherung gegen Diebstahl, an. Was im Wertgarantie-Paket für den Juwelier oder Uhrmacher alles steckt, zeigen wir hier. NEUER SERVICE Bislang können Uhren nicht versichert werden gegen Schäden beim Hinunter-fallen, gegen Missgeschicke. Dies ist nun möglich. Ein echter „Entstresser“ für den Besitzer. Ein Servicevorteil für den Ver-käufer. Die Wertgarantie zahlt zudem jede notwenige Serviceleistung, und sei es Bat-terie-, Bandwechsel oder Revision. STÄRKERE KUNDENBINDUNG Der Kunde kommt bei Problemen zum Händler, der ihm die Wertgarantie ver-kauft hat. Und er kommt garantiert, denn er zahlt nichts für diese Leistungen (und auch der Juwelier kann jede Leistung in Rechnung stellen, einschließlich Lohn-kosten!). Das schafft Vertrauen. HÖHERER ERTRAG Für jeden neuen Vertrag erhält das Juwelier-unternehmen 50 Euro Provision – und die besten Handyverkäufer kommen auf 1.000 Verträge im Jahr. Die Wertgarantie lässt sich aber auch hervorragend als Rabattalternative einsetzen. Im Interview berichtet Wertga-rantie-Geschäftsführer Vertrieb Thilo Dröge von einem Juwelier, der die Versicherung als zentralen Baustein seines bevorstehenden Jubiläums nutzt: Jede Uhr aus dem Jubilä-umsjahr ist für fünf Jahre versichert – auch gegen Missgeschicke. Übrigens kostet die Wertgarantie-Teilnahme den Juwelier nichts. NACHHALTIGKEIT „Reparieren statt wegwerfen“: Nach die-ser Devise arbeitet die Wertgarantie und stärkt die freien Werkstätten mit ihrer Dienstleistung. Da jeder Konsument weiß, dass die Reparatur nichts kostet, wird er zum Uhrmacher kommen und reparieren lassen. Dadurch sind mehr Uhren im Umlauf – und der Käufer hat ein Problem weniger. WETTBEWERBSVORTEIL Gute Verkäufer in der Technikbranche verdienen durch den Verkauf von Wert-garantie-Versicherungen monatlich bis zu 1.000 Euro mehr, sagt Thilo Dröge. Ein echter Vorteil gegenüber Unterneh-men ohne Wertgarantie. MEHR FREQUENZ Wer die Wertgarantie systematisch an-bietet, hat einen festen Durchlauf und feste Kunden, die durch die Versicherung immer wieder ins Geschäft kommen. Dies wirkt sich auf die Auslastung der Werkstatt aus, aber auch auf deren Pro-fitabilität, denn der Uhrmacher stellt der Wertgarantie eine freie Rechnung aus, einschließlich Handwerkerstunde. #WEITERLESEN S. 52 „FÜR JEDEN NEUEN VERTRAG ERHÄLT DER JUWELIER 50 EURO PROVISION.“ THILO DRÖGEWERTGARANTIE

Page 28

26THEMEN, DIE BEWEGENAUF DEN PUNKT GEBRACHTDER ARTIKEL IN KURZFORMEine wahrhaft gute Story kann einen großen Streufaktor haben. Sie erleichtert das Verkaufsgespräch und führt dazu, selbst aktiver zu werden. So erging es einer Juwelierin, die der persönlichen Input von ihrem Außendienst erhielt. Thema: Faires Gold. THEMEN, DIE BEWEGEN NACHHALTIGKEIT10.

Page 29

27THEMEN, DIE BEWEGENDas Thema Nachhaltigkeit ist omnipräsent – ndet aber seltsamerweise im Beratungs-gespräch beim Juwelier kaum statt. Was ist, wenn der Lieferant dieses Thema forciert? Wir haben nachgefragt bei Juwelierin Stefanie Wilgenbus aus Borken (Münsterland), die ganz frischen Input ihrer Noën-Außendienstmitarbeiterin bekommen hat.JUWELIER#BUSINESS: Die Pforzheimer Schmuckmanufaktur Noën setzt sich stark für faire Goldminen in Lateinamerika ein. Bei der jüngsten Reise nach Kolumbien war auch Katja Speckmann, Ihre zuständige Außen-dienstmitarbeiterin, dabei. Hilft Ihnen sowas im Verkaufsgespräch?STEFANIE WILGENBUS: Auf jeden Fall. Je persönlicher die Hintergrundinforma-tion, desto besser. Die Geschichte, wie Frau Speckmann mit dabei war in Ko-lumbien, fügt dem Verkaufsgespräch oft noch das letzte Quäntchen hinzu. Beim Verkaufsabschluss gibt es von Noën noch ein kleines Buch mit dazu, in dem die Ge-schäftsführer ihre Motivation für fair ge-handeltes Gold erklären. Sind Ihre Kunden bereit, etwas mehr Geld für den guten Zweck zu investieren? Ja, aber einen höheren Preis muss man immer auch begründen können. Das geht natürlich besser, wenn es der Hersteller wirklich ernst meint und entsprechende Argumente und Geschichten mitliefert. Steigt die Relevanz dieses Themas in Ihrem Geschäftsalltag? Ich merke schon, dass das Thema wich-tiger wird, gerade bei jungen Kundinnen. Die geben das zum Teil auch an die Eltern-generation weiter. Da sollte man sich schon entsprechend positionieren. Meine Einstel-lung ist, dass wir uns bei der Nachhaltigkeit alle an die eigene Nase fassen müssen. >> WIE VERKAUFT SICH NACHHALTIGKEIT?TIPP VON JUWELIER WILGENBUS: JE PERSÖNLICHER DIE GESCHICHTEN, DESTO BESSERGanz einfach: Alles, was bei Noën glänzt, stammt aus fairen Minen! Denn sämtliche Schmuck-stücke werden aus fairmined-zertiziertem Gold oder Silber hergestellt. Katja Speckmann, freie Handels-vertreterin für Noën, und Juwelierin Stefanie Wilgenbus auf der Inhorgenta.„ICH BEGINNE SELBST NACH-ZUFRAGEN, WO DAS GOLD HERKOMMT. ICH DENKE, DAS IST LETZTLICH DER EINZIGE WEG, UM ETWAS ZU VERÄNDERN.“STEFANIE WILGENBUSJUWELIERIN IN BORGEN

Page 30

28THEMEN, DIE BEWEGENDer illegale Bergbau ist in Kolumbien an jeder Ecke gegenwärtig. 80 Prozent der jährlich geförderten 35 Tonnen Gold stammen nicht aus kontrollierten Minen.Das heißt, in letzter Konsequenz auch auf Teile der Marge zu verzichten, wenn es der Sache dient. Natürlich stehen wir weiterhin in Konkurrenz zu anderen Mitbewerbern und müssen schauen, ob sich das rechnet. Aber gerade in unserer Branche, die Produkte herstellt, die man eigentlich nicht zum Leben braucht, gibt es schon eine gewisse Verpflichtung. Denn den Schmuck, den man kauft, soll man auch mit gutem Gewissen tragen.Was war ausschlaggebend für Sie, Noën ins Portfolio aufzunehmen? Dass es eine kleine Firma ist, die für ihren feinen Schmuck bereit ist, weite Wege zu gehen. Die Konsequenz, mit der das nach-haltige Engagement betrieben wird, hat mich gleich beeindruckt. Noën ist nicht unsere größte Marke, aber sehr solide im Umsatz. Und das Engagement der Firma führt dazu, dass ich selbst anfange, auch bei anderen Firmen nachzufragen, wo das Gold herkommt. Ich denke, das ist letztlich der einzige Weg, um etwas zu verändern. #„EINEN HÖHEREN PREIS MUSS MAN IMMER AUCH BEGRÜNDEN KÖNNEN. DAS GEHT NATÜRLICH BESSER, WENN ES DER HERSTELLER WIRKLICH ERNST MEINT UND ENTSPRECHENDE ARGUMENTE UND GESCHICHTEN MITLIEFERT.“ STEFANIE WILGENBUS THEMEN, DIE BEWEGEN NACHHALTIGKEIT10.

Page 31

29THEMEN, DIE BEWEGENFAZIT Das Thema Nachhaltigkeit gehört längst auf den Beratungstisch des Juweliers. Bisher sind es vor allem die Luxuskonzerne, die aus Imagegrün-den und zur Vermeidung von negativen Kampagnen in dieses Thema investieren. Doch Luxuskonzern und Juwelier unterscheiden sich im Kern nicht voneinander in dieser Sache. Beide verkaufen Produkte mit wenig Nutzen und Bedarf, aber mit viel Emotion. Alles, was der Emotion schaden könnte, muss vermieden werden. Die Frage des Konsumenten nach der Nachhaltigkeit des Produkts wird kommen! Gut, wenn man mithilfe der Lieferanten und ihrer Außendienstmitarbeiter eine Antwort geben kann.Eine Handvoll Gold: Aus kolumbianischen Minen bezieht Noën seit Jahren fair gewonnene Rohstoffe für seinen Schmuck. Edelmetalle wie Gold fördern, ohne dabei Quecksilber, Zyanid und andere Chemikalieneinzusetzen – das ist das Ziel der fairen Minen. Eine Ausnahme im Goldkleinbergbau: In der kolumbianischen Mine Chede, die von Noën gefördert wird, sind die Bergarbeiter und ihre Familien gut versorgt.

Page 32

30BUSINESSWOHIN DIE WELT SCHAUT – ROLEX IST SCHON DAOb die Streif in Kitzbühel, Formel-1-Rennen, Wimbledon oder die Oscar-Verleihung: Wenn die Welt auf große Ereignisse schaut, ist Rolex schon da.Bei den Oscars präsentiert sich Rolex jedes Jahr mit einem eigens gestalteten Raum, dem Greenroom (Fotos). Der Legende nach chillen die Promis direkt vor ihren großen Auftritten genau in diesem Raum und sammeln Energie. Gefeiert wird dort später natürlich auch. Und wer wissen will, wie spät es ist, findet ebenfalls eine Antwort.

Page 33

31BUSINESSKURZ & BÜNDIG #BUSINESSSCHWEIZER UHRENEXPORTE RÜCKLÄUFIG Nach zwei Jahren Wachstum verzeichnet die Schweizer Uhren-industrie ein Minus von 3,8 Prozent. „WENN DER JUWELIER NICHT BEREIT IST ZU INVESTIEREN,WIRD ER KEINE GUTEN MITARBEITER BEKOMMEN.“ULRIKE STAUSSIM ROUND TABLE (S.36)Dem Verband der Schweizerischen Uhren-industrie zufolge sorgte unter anderem ein stärkerer Rückgang im Absatzmarkt China für das erste Minus nach dem Hoch in den letzten zwei Jahren.. Einen Hauptanteil trug der Wertverlust bei Edelstahluhren bei (-19,6 Prozent), obgleich diese im Ex-portvolumen sogar stiegen (+3,1 Prozent). BVSU STARTET ONLINE-AUSBILDUNGSINITIATIVEMEHR FIRMENPLEITEN ERWARTETDie Plattform Ausbildung-Schmuck.de informiert über die beruichen Möglichkeiten im Bereich Schmuck. Zentral ist eine spezialisierte Stellenbörse. Kreditversicherer Allianz Trade rechnet mit einem Anstieg der Insolvenzen um dreizehn Prozent in diesem Jahr. Einerseits finden die Betriebe keine Auszubildenden, andererseits werden im-mer weniger Ausbildungsplätze angeboten. Diesem Dilemma wirkt der Bun-desverband Schmuck und Uhren nun entgegen. Ziel der neuen Website ist, besser über die zahlreichen Berufe zu informieren und den Mitgliedern mit der integrierten Stellenbörse die Möglichkeit zu geben, für sich zu werben.Als Gründe für zunehmende Insolvenzen führt das Unternehmen unter anderem die Energiekrise, die Rezession und gestiegene Kreditzinsen an. Und das ist nun schon seit rund drei Jahren zu beobachten. Allerdings ausgehend von einem niedrigen Niveau. Allein im Zeitraum zwischen 2004 und 2022 hat sich die Zahl der Firmenpleiten mehr als halbiert.

Page 34

32BUSINESS

Page 35

33BUSINESSJUWELIER#BUSINESS: Herr Springstein, Sie sind seit April 2021 Geschäftsführer bei BEDRA, eigentlich können Sie jetzt erst Ihre Arbeit richtig aufnehmen, oder?MARC SPRINGSTEIN: Ja, das ist richtig. Meine ersten drei Jahren bei der BEDRA waren geprägt von Fire-Fighting, sponta-nem Eingreifen und schnellem Lösungs-suchen. Ich konnte mir regelmäßig sicher sein, dass die kommende Woche anders läuft als geplant. Zum Beispiel?Eine eilige Suche nach neuen Geschäfts-partnern wurde notwendig, nachdem die bisherigen die Zusammenarbeit aufgrund der Vorkommnisse eingestellt haben. Oder es wurden mal wieder Gerüchte ohne Wahrheitsgehalt über uns verbreitet. Jetzt ist endlich die Zeit gekommen, mit voller Kraft das Tagesgeschäft anzugehen. Wann genau war der Moment, wo Sie wuss-ten, jetzt ist es geschafft, die Zukunft ist ge-sichert, die Unkenrufer hatten nicht recht?An diesen Moment werde ich mich immer erinnern. Am 31. Januar dieses Jahres saß ich in meinem Hotelzimmer in Madrid und hatte die alles entscheidende Telefon-konferenz mit den zwei involvierten Be-hörden geführt. Nach drei harten Jahren war endlich klar, dass selbst die gleich-zeitig stattfindende Corona-Pandemie und dieser Vorfall die BEDRA nicht klein machen konnten. Heute kann ich sagen, wir gehen gestärkt in die Zukunft. Jetzt können wir alles schaffen! Wie haben Sie gefeiert? Stand die ganze Zeit über eine Flsche Champagner im Bürokühlschrank?Bei uns steht immer ein Sekt kalt, denn am Freitag nach Büroschluss sitzen un-sere Mitarbeiter gern noch zusammen. Aber klar, dieser Meilenstein wurde ent-sprechend gefeiert. Es sind nicht mehr alle Mitarbeiter dabei. Was haben Sie gelernt über Loyalität in Krisenzeiten – ein Thema, das wir alle in der Corona-Zeit ja bereits kennen gelernt hatten?Natürlich sorgt so ein Prozess für eine entsprechende Fluktuation. Aber wer aus solch einem Grund nicht mehr mit dabei sein möchte, den brauchen wir nicht – und den vermissen wir auch nicht. Ich bin überzeugt, dass wir jetzt das stärkste BEDRA-Team aller Zeiten haben. Das Team „Zukunft“. Auch die Zahl Ihrer Kunden ist in der Pro-zesszeit gesunken, jeder neue Kunde muss nun den Compliance-Richtlinien folgen. Hat sich auch die Beziehung zu den Kun-den verändert?DER MANAGERDER AUSGABEMEINUNGSMACHERIM GESPRÄCH„JETZT KÖNNEN WIR ALLES SCHAFFEN!“Seit drei Jahren ist Marc Springstein als Geschäftsführer der BEDRAin der Schmuckbranche und war doch nur mit Feuerlöschen beschäftigt. Wie geht es nun weiter, da der Prozess beendet ist und klar ist, dass alle nanziellen Auagen bewältigbar sind? Wir haben nachgefragt beim Geschäftsführer, der endlich zum Tagesgeschäft übergehen kann. AUFATMEN BEI BEDRA: ENDLICH TAGESGESCHÄFT FÜR DEN GESCHÄFTSFÜHRERMARC SPRINGSTEINZUR PERSONVor genau drei Jahren hatte Marc Springstein die Geschäftsführung des Edelmetall-Recyclingspezialisten BEDRA in Weil der Stadt (Baden-Württemberg) übernommen. Wenige Tage zuvor kam es zu einer Hausdurchsuchung der Steuerfahndung und einem Prozess gegen BEDRA-Mitarbeiter wegen Steu-erhinterziehung. Im Dezember 2023 schließlich hatte der Bundesgerichts-hof (BGH) entschieden, dass dies nicht der Fall war. Allerdings muss BEDRA die fällige Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von rund 11 Millionen Euro nachzahlen. Ende Januar 2024 schließlich, so Springstein im Interview, kam es zur Einigung mit allen Behörden und zum Abschluss des langwierigen Gerichtsverfahrens.

Page 36

34BUSINESSDie Edelmetallbranche mit seinen ho-hen Werten zieht leider immer wieder zweifelhafte Leute an. Wir kämpfen mit unserem Compliance-Management-Sys-tem unerbittlich dafür, dass die Branche integer und sauber bleibt. Ganz kon-kret: Sobald sich bei einem Geschäft der leiseste Zweifel einstellt, nehmen wir lieber Abstand. Jeder neue Kunde wird detailliert geprüft. Wie war das am 1. April 2021, als Sie bei der BEDRA Ihren ersten Arbeitstag hatten, wenige Tage nachdem die Steuerfahn-dung im Haus war?Das war natürlich abseits der Norm. Zum offiziellen Start gab es ein großes Meeting in Anwaltsrunde. Damals fehlte mir wirklich die Fantasie, wie lange sich das alles hinziehen könnte. Sind Sie in dieser Zeit zum Hobby-Juristen geworden?(Lacht.) Meine Ehefrau ist Juristin. Einer in der Familie reicht. Bereits während meines Studiums war Jura nicht mein Faible. Aber ich habe mich drei Jahre lang mit diesen Themen sehr intensiv beschäftigt. Das war nicht immer leich-te Kost. Rückblickend kann ich sagen, dass ich in dieser Zeit meinen Horizont wesentlich erweitert habe und persön-lich damit gewachsen bin. Wie sehen Sie heute auf BEDRA? Die BEDRA hat gezeigt, dass sie ganz klar ihre Berechtigung im Markt hat. Trotz aller Widrigkeiten hat sie einen sehr guten Ruf in der Branche und bei ihren Kunden. Die BEDRA lässt sich durch nichts kleinkriegen. Dafür, dass Gab es Erkenntnisse der Befragung, die Sie gleich umsetzen konnten?Unsere Kunden wünschen sich von uns unter anderem eine bessere Erreichbarkeit und weniger verschiedene Ansprechpart-ner. Dem kommen wir gerne nach, indem wir intern zwei Abteilungen umstruktu-rieren. Zukünftig bekommen unsere Kun-den durch einen festen Ansprechpartner im Account-Management das gesamte Produktprogramm aus einer Hand. Bei kniffligen und detaillierten Fragen ste-hen Experten zusätzlich zur Verfügung. Wir werden also aus unseren Spezialisten nun auch Generalisten machen und somit die strikte Trennung zwischen Recycling und Schmuck auflösen. Das erfordert aber auch eine gewisse Übergangsphase, in der unsere Mitarbeiter weiteres Know-how aufbauen werden.BEDRA wird sich von der Echtschmuck-Trendkollektion verabschieden und stärker auf die zeitloseren Basis- und Diamant-schmuckkollektionen konzentrieren. Wird es dadurch weniger wertig werden oder nur weniger trendig?Weniger wertig auf keinen Fall, da wir mit „World of Diamonds“ nach wie vor hochwertig unterwegs sind. Die Trend-kollektion gehört einfach nicht zu unse-ren Kernkompetenzen. Wir sind mit ihr erst spät in den Markt eingetreten und be-haupten uns gegen Unternehmen, die das seit mehreren Jahrzehnten oder länger machen und mit Sicherheit auch besser können. Wir werden unsere Stärken noch weiter ausbauen und unsere Schwächen eliminieren. Auch wenn das bedeutet, mal etwas einzustellen und nicht mehr weiterzumachen. unsere Kunden zwischenzeitlich mal Ab-striche beim Service machen mussten, entschuldige ich mich aufrichtig bei allen. Aber genau auf diese Kritikpunkte werden wir nun aufbauen, uns auf das konzentrie-ren, was wir gut können. BEDRA hat 2023, also mitten in der Zeit des Prozesses, eine Kundenbefragung durchge-führt. Decken sich die Ergebnisse mit Ihren geplanten Strategien?Die Kundenbefragung hat gezeigt, dass wir vieles richtig machen und unsere Kunden sehr zufrieden mit uns sind, uns vertrauen, wir aber auch ein paar Hausaufgaben zu erledigen haben. Wir waren beeindruckt, wie viel qualifizierten Input wir von unse-ren Kunden bekommen haben. Selbstver-ständlich nehmen wir das Feedback mit in unsere strategischen Überlegungen. Nur wer auf die Bedürfnisse seiner Kunden hört und dies auch tagtäglich umsetzt, wird er-folgreich sein. Wer am Kunden vorbeient-wickelt, seine Bedenken und Vorschläge ignoriert, sägt am eigenen Ast.„SOBALD SICH BEI EINEM GESCHÄFT DER LEISESTE ZWEIFEL EINSTELLT, NEHMEN WIR LIEBER ABSTAND.“MARC SPRINGSTEINBEDRA verabschiedet sich von derEchtschmucktrendkollektion. Der Abver-kauf hat auf der Inhorgenta begonnen.

Page 37

35BUSINESSWoher weiß man, was passt oder was nicht passt? Im Management spricht man bei dieser Fra-gestellung von „systemischer Müllabfuhr“. Regelmäßig sollte man sich die Frage stel-len: „Was von all dem, was wir heute tun, würden wir nicht mehr neu beginnen?“ Dies bezieht sich auf Produkte, Märkte, aber auch auf sämtliche Verwaltungsabläufe, Formula-re, Listen, Berichte, Meetings etc. Was macht BEDRA-Angebote aus? Wann ist etwas BEDRA-typisch?BEDRA-typisch sind ein sich ergänzendes, komplementäres Angebot in den Bereichen Edelmetallrecycling und Handelswaren, ebenso Schnelligkeit, Transparenz sowie ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.Rekordhoch beim Goldkurs: Mit welcher Strategie gehen Sie und Ihr Vertriebsteam in die Zeit der Gold-Rallye? Das Rekordhoch beim Goldkurs stellt für uns auch gleichzeitig wieder eine Her-ausforderung dar. An manchen Tagen erhalten wir die fünffachen Fixierungs-volumina wie an regulären Tagen. Die da-durch erhöhten Materialmengen führen zu längeren Durchlaufzeiten, was dazu führt, dass die Zeitspanne zwischen Ma-terialanlieferung und Auszahlung länger wird. Wir alle arbeiten hart daran, alles so schnell wie möglich abzuarbeiten. Wir wissen aber auch, dass dies nicht immer gelingt, und bitten unsere Kunden um Nachsicht und ein wenig Geduld. Wir wissen, dass Schnelligkeit für unsere Kunden in allen Belangen genauso wich-tig ist wie für uns selbst. Sie sind derzeit auch Leiter des Vertriebs-teams. Welcher Input kommt aus dieser Richtung?Unsere Kunden leiden seit einiger Zeit massiv unter den Folgen der Polykrise. Schmuckumsätze sind stark rückläu-fig. Selbst das Weihnachtsgeschäft 2023 war unterirdisch. Dafür ist aber der Alt-goldankauf für viele unserer Kunden ein wichtiges Standbein, vor allem wenn der Kurs in die Höhe schnellt, wie wir es der-zeit wieder sehen. Mir ist das schnelle und direkte Vertriebs-Feedback wichtig, damit wir uns so aufstellen können, dass wir unseren Kunden starke Unterstüt-zung bieten.Das aktuelle Allzeithoch des Goldes kommt für den Schmuckhandel zur rechten Zeit. An manchen Tagen werden bei der BEDRA die fünffachen Volumen angeliefert.„ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS WIR JETZT DAS STÄRKSTE BEDRA-TEAM ALLER ZEITEN HABEN. DAS TEAM ‚ZUKUNFT‘.“MARC SPRINGSTEIN1986 1991 1996 2001 2006 2011 2016 202127.03.2024 – 00:002.010,96 EURQuelle: Gold.deWerden Sie aufgrund Ihrer fast dreährigen Ausnahmeerfahrungen heute andere Ent-scheidungen beziehungsweise Entscheidun-gen anders treffen?Die vergangenen drei Jahre haben mir gezeigt, dass man nichts, aber auch gar nichts für selbstverständlich nehmen kann. Man muss jederzeit sensibilisiert, alarmiert sein und selbst mit dem abwe-gigsten Szenario rechnen. Diese Erkennt-nis werden wir künftig in alle Entschei-dungen einfließen lassen. #

Page 38

36BUSINESSULRIKE STAUSSJUWELIER STAUSSNICOLE KÄMPERKÄMPER CONSULTINGDIETER APPELHANSHANDELSVERTRETERUlrike Stauss ist die dritte Generation von Juwelier Stauss in Rottweil (Baden-Würt-temberg). Nach der Uhrmacherausbil-dung und -meisterschule war sie unter anderem Filialleiterin bei Christ sowie Verkaufsleiterin bei Esprit und Swatch. Sohn Till wird in den nächsten zwei Jah-ren das Geschäft übernehmen.Nicole Kämper ist Beraterin und Traine-rin der Schmuck- und Uhrenbranche. Bis 2015 war sie bei Thomas Sabo Retailma-nagerin. Später hat sie unter anderem für die Diadoro-Verbundgruppe eine E-Learning-Plattform mitaufgebaut. Heute berät und coacht sie Juweliere in allen Fragen des Geschäftsalltags.Dieter Appelhans ist freier Handelsver-treter in der Schmuck- und Uhrenbran-che und für die Marken Manuela Carl, Sternglas und Seinerzeit im Juwelier-facheinzelhandel unterwegs. Zuvor war der gelernte Handelsfachwirt dreißig Jahre bei Juwelier Weiss/Christ tätig, unter anderem als Bereichsleiter.Hört man den Verbänden zu, geht es der Branche prächtig. Schaut man sich in den Innenstädten um, bekommt man ein anderes Bild. Geschäftsschließungen, weil Nach-folger oder Personal fehlen. Wir wollten es genau wissen und haben drei Fachleute in dieser Sache zum Round Table geladen: eine Juwelierin, eine Unternehmensberaterin und einen Handelsvertreter. Sie geben Erfahrungen und Tipps weiter.ANTWORTENAUF DIE PERSONALNOTROUNDTABLE

Page 39

37BUSINESS1NUTZE DENINHABER-BONUS!Es gibt viele Gründe, in Sachen Personalsuche den Kopf in den Sand zu stecken. Als inhabergeführtes Fach-geschäft gibt es aber auch viele Chancen, wie der Round Table gezeigt hat.Fangen wir mit einer Ausnahme an. Eine Juwelierin, die nach eigenen Angaben derzeit kein Personalproblem hat: Ulrike Stauss aus Rottweil. Sie sagt, sie bekomme jederzeit gute Mitarbeiter und könne sie auch halten. Mittlerweile kämen auch wie-der Initiativbewerbungen herrein. Warum? Weil der Sohn in den Startlöchern stehe, den Betrieb übernehmen will und dadurch den Fokus junger Leute auf das Geschäft rückt. Er findet leichter junge Mitarbeiter. Nicole Kämper freut sich, so positive Si-gnale aus Rottweil zu hören. Denn: „Mit-arbeiterführung und Mitarbeiterbindung ist ein Thema, das stark mit dem Erfolg ei-nes Unternehmens zusammenhängt“, sagt sie. Es sei ein positives Qualitätsmerkmal, wenn Personal langfristig bleibe und für Nachfolge gesorgt sei. Inhabergeführte Geschäfte hätten bei der Personalsuche Vorteile, da sie flexibel re-agieren können. Das sei auch notwendig, denn zahlreiche Mitarbeiter wünschen sich kürzere Arbeitszeiten. Oftmals sei die Personaldecke bei Juwelieren allerdings dünner als beispielsweise im Retail, die mehr Teilzeitkräfte beschäftigen. Auch große Industrieunternehmen hätten die-ses Problem mit flexibleren Arbeitszeit-modellen beantwortet.Aber: „Der Knackpunkt ist das Geld. Wenn der Juwelier nicht bereit ist zu investieren, dann wird er keine guten Mitarbeiter be-kommen“, bekräftigt Stauss, die Juwelie-rin der Runde. Diese Idee weitergedacht: „Ich verdiene nur weiterhin gut Geld, wenn ich dieses Geld auch mit meinen Mitarbei-terinnen teile“, so Ulrike Stauss. „Ich bin sicherlich nicht Mutter Theresa – in ers-ter Linie soll mein Geldbeutel gefüllt sein. Aber wenn ich meine Mitarbeiter nicht mo-tivieren und stärker einbinden kann, werde ich sie nicht halten können.“Beispiel Schwangerschaft. Nach eigenen Aussagen bezahlt Ulrike Stauss für alle ihre Mitarbeiterinnen, die wiederkommen, den kompletten Kindergartenbeitrag, und zwar für alle Kinder. Auch wenn die Mitar-beiterinnen planen, drei Jahre in Elternzeit zu gehen, werde trotzdem nach spätestens einem Jahr nachgefragt, wie es läuft. Viel-leicht ist alles gut, die Oma steht parat, und die Mitarbeiterin kann sich vorstel-len, mit vier Stunden in der Woche wieder einzusteigen. Stauss: „Wir müssen am Ball bleiben. Wir müssen Kontakt halten. Wir müssen locken. Beim Discounter an der Kasse bekommen sie vielleicht mehr pro Stunde, aber ganz sicherlich nicht solche Leistungen.“ Nicole Kämper nennt das eine Frage der Gebermentalität: Ein guter Juwelier soll die Mentalität zu Geben haben, wenn ein Mitarbeiter gewonnen wurde. Dazu gehören Vertrauen, ein vernünftiges On-Boarding, am Mitarbeiter dranbleiben und ihn nicht im Alltag ohne Unterstüt-Für Unternehmensberaterin Nicole Kämper ist klar, dass sich Investitionen in Schulungen und Trainings lohnen, denn wenn Mitarbeiter ein Wissen haben, sind sie sicherer. Sie leisten mehr, fühlen sich wohl und bleiben länger.„WENN MAN IN MITARBEITER INVESTIERT, FÜLLT DAS AUCH DEN EIGENEN GELDBEUTEL.“NICOLE KÄMPERUNTERNEHMENSBERATERINzung versauern lassen. „Wenn man eine offene Kommunikation pflegt, bekommt man auch schneller mit, ob was im Team nicht stimmt“, sagt Kämper. Was nicht sein kann, ist, dass Impulse beispielswei-se von ERFA-Tagungen nicht ans Personal weitergegeben werden. „Ich wünsche mir vor allem mehr Offenheit, mehr Mut und Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern“, sagt die Unternehmensberaterin. Denn: „Wenn man in Mitarbeiter investiert, füllt das auch den eigenen Geldbeutel.“ >>

Page 40

38BUSINESSwas trinken und schmeißen eine Runde. Beobachten Sie mal, was passiert, wenn Sie mit zehn Mitarbeitern in eine Bar gehen, alle schick angezogen, gut aussehen, viel lachen und gut drauf sind. Die Leute fra-gen sich, wo die arbeiten. Und wenn sie es wissen, überlegen sie vielleicht, ob ihr Nachwuchs dort nicht auch eine Ausbil-dung machen könnte. Das bringt mehr als eine klassische Werbeanzeige in der Tages-zeitung.“ Auch Schüler auf der Suche nach einem Praktikum hat Ulrike Stauss ganz bewusst auf dem Schirm (siehe folgende Doppelseite).Zudem: „Wir in unserer Branche haben Ware, die wir toll präsentieren können, schöner als alle anderen. Wir sind der Rolls-Royce des Einzelhandels. Das müssen wir auch zeigen. Wir haben eine Vorreiterrolle.“ Was sie derzeit auch motiviert. „Viele In-nenstädte veröden, es gibt immer mehr Leerstände. Das erste Mal seit über dreißig Jahren haben wir wieder die Chance, Neu-kunden über die Stadtgrenzen hinaus zu gewinnen. Weil wir ein Fachgeschäft sind, wo man Trauringe oder Kinderuhren kau-fen, eine Gravur machen oder eine Uhr re-parieren lassen kann. Diese Chance müs-sen wir nutzen. Dafür müssen wir auch mal über unsere Grenzen hinweg Akquise machen.“ 3 WO FINDET MAN NEUE MITARBEITER?Die Personalnot ist groß, die Frage, wo man gute Mitarbeiter ndet, lässt sich aber leicht beantworten: am besten im Fachgeschäft selbst. „Die Akquise geht im Prinzip los, wenn jemand den Laden betritt“, sagt Dieter Ap-pelhans. Dies gilt sowohl für den eigenen Laden als auch für andere Geschäfte, die man besucht. Wenn man in der Gastro-nomie oder einem anderen Fachgeschäft sehr gutes Personal erkennt, sollte man Kontakt aufnehmen. Wichtig dabei: Man braucht immer eine repräsentative Visi-tenkarte, die man bei Bedarf weitergeben kann. „In meiner Zeit bei Juwelier Christ haben wir in erster Linie geschaut, wer zu uns passt. Dann erst kam das Fachliche. Wer hat ein offenes Wesen? Wie bewegt sich jemand? Persönliche Ausstrahlung Für Nicole Kämper ist klar: Investitionen in Schulungen und Trainings lohnen sich, denn wenn Mitarbeiter mehr Wissen haben, sind sie sicherer. „Ein Mitarbeiter, der weiß, was er tut, und gut geschult ist, leistet viel, fühlt sich wohl und bleibt auch länger.“ 2SEI VOR ORT PRÄSENT!Chance Produkt. Der Juwelier und Goldschmied verkauft wunderschöne Produkte in einem hochwertigen Ambiente mit im Idealfall tollen Mitarbeitern. Wie kann man dies nutzen? Ulrike Stauss hat einen Vorschlag. Wer wissen will, wofür der Juwelier vor Ort steht, bekommt hier einen Tipp von Ulrike Stauss: „Gehen Sie mit Ihren Mit-arbeitern nach Ladenschluss doch mal et-Tipp von Ulrike Stauss: „Gehen Sie mit Ihren Mitarbeitern nach Ladenschluss etwas trinken, schmeißen eine Runde. Beobachten Sie mal, was passiert, wenn Sie mit zehn Mitarbeitern in eine Bar gehen, alle schick angezogen, gut aussehen, viel lachen und gut drauf sind. Die Leute fragen sich, wo die Leute arbeiten. Und wenn sie es wissen, überlegen sie vielleicht, ob ihr Nachwuchs dort nicht auch eine Ausbildung machen könnte.“„WIR IN UNSERER BRANCHE HABEN WARE, DIE WIR TOLL PRÄSENTIEREN KÖNNEN, SCHÖNER ALS ALLE ANDEREN. WIR SIND DER ROLLS-ROYCE DES EINZELHANDELS.“ULRIKE STAUSSJUWELIERIN

Page 41

39BUSINESSund Einstellung kann man schlecht lernen – die hat man oder nicht. Alles fängt damit an, wie sich jemand selbst verkauft“, sagt Appelhans. „Ich bin gern in unterschied-liche Geschäfte gegangen, habe beobachtet und Visitenkarten verteilt, letztlich habe ich abgeworben. Manchmal kann man schon über das Schaufenster sehen, ob je-mand interessant sein könnte“, sagt er. In den vergangenen 15 Jahren habe sich aber auch viel verändert. Viele Juweliere hätten noch gar nicht so richtig begriffen, was der demografische Wandel eigentlich bedeu-tet. Zudem ist das Bildungsniveau gestie-gen: Welcher Abiturient kommt schon in ein Juweliergeschäft rein und könnte sich dort eine Ausbildung vorstellen? Ulrike Stauss geht im Fall des Abiturienten noch einen Schritt weiter: „Ich glaube, wir brauchen die Abiturienten gar nicht, son-dern diejenigen, die die Schule oder Univer-sität abbrechen und merken, dass es nicht ihr Ding ist. Das wären dann ältere Auszu-bildende, aber das halte ich für gut, denn dann sind sie als Mensch schon gefestigter.“ „Die Antwort auf viele Probleme, die der stationäre Handel derzeit hat, liegt in der Aktivität des Inhabers vor Ort“, sagt Dieter Appelhans. „Ich als Inhaber muss mich be-kannt machen und die Leute ansprechen, wo ich sie finde. Ein Anruf bei der Arbeits-agentur reicht heute nicht mehr.“ Und wo findet man sie? Appelhans ist Fan der Tanz-schulen. Ulrike Stauss setzt auf Sponsoring. Beispiel: „Wir hatten bei uns in Rottweil Par-tynacht in 24 Locations in der Innenstadt. Da hängt bei uns am Haus ein großes Trans-parent mit einem Rottweiler mit Zigarre und Panama-Hut. Jeder Barkeeper in den einzel-nen Locations bekommt zehn Gutscheine für einen kostenlosen Batteriewechsel. Man muss die jungen Leute da ansprechen, wo sie sind: Partys, Events, Sportclubs. Das sind kleine Sachen, die uns nicht weh tun.“ Auch die Arbeitsagentur schließt Stauss nicht aus. Wichtig sei aber, dass die Stellen-ausschreibung glasklar und deutlich for-muliert ist. Formulierungen wie „perfekt in Schrift und Sprache“ seien wichtig, um nicht falsche Erwartungen bei den Bewer-bern zu wecken. „Das zweite Level beim Deutschkurs des Goethe-Institutes reicht eben nicht aus für unsere Ansprüche“, sagt die Juwelierin. Dieter Appelhans rät auch zur Mitarbeiterakquise im eigenen Geschäft. Beispiel Trauringe. Es seien doch genau die Menschen, die auch als Mitarbeiter interes-sant wären. „Warum werden sie nicht per-sönlich angesprochen, ob sie sich vorstellen „DIE ANTWORT AUF VIELE PROBLEME IM STATIONÄREN HANDEL LIEGT IN DER AKTIVITÄT DES INHABERS VOR ORT.“DIETER APPELHANSHANDELSVERTRETERkönnen, beim Juwelier zu arbeiten? Ich sehe selten Schilder auf der Theke, dass Mitarbei-ter gesucht werden“, wundert sich Appel-hans. Denn diejenigen, die in Frage kämen, hätte oft nicht den Mut, ins Geschäft hinein-zugehen. Oft ist der Juwelier zu elitär. „Die können sich eher vorstellen, im Supermarkt an der Kasse zu sitzen, als beim Juwelier zu verkaufen – obwohl sie wissen, wie es im Supermarkt läuft. Warum gehen die lieber zum Bäcker als zu uns?“Ulrike Stauss setzt dies seit Jahren um. „Möchten Sie Teil unseres tollen Teams werden?“, steht auf einem Aufsteller an ihrer Kasse. „Für mich ist es ganz klar, dass ich die Kunden anspreche, die bereits im Geschäft sind, die mit einer positiven Grundhaltung uns gegenüber hier sind und die sich etwas Schönes leisten wol-len“, sagt Stauss. >>Wahlweise im Schaufenster, auf dem Kassentresen oder – ganz wichtig – bei den Trauringen, dort wo die junge Kundschaft ist: Bei Juwelier Stauss wird offensiv nach Mitarbeitern gesucht.

Page 42

40BUSINESSJung zieht Jung an. Wenn junge Leute hinter dem Tresen stehen, kaufen auch junge Leute ein. Ideal ist also eine ausgewogene Altersstruktur innerhalb des Verkaufspersonals. haltiger sei es, flexibler auf Bedürfnisse des jungen Mitarbeiters einzugehen. Zum Beispiel ihm an einem für ihn wichtigen Tag freizugeben. „Es geht darum, transpa-rent und klar zu kommunizieren und dem Mitarbeiter mehr Vertrauen entgegenzu-bringen.“ Das sieht Ulrike Stauss ähnlich. Ein junger Mitarbeiter, der klare Ansagen erhalte, aber authentisch sein dürfe, sei zu-friedener. „Davon habe ich doch auch was.“ Sie sei beispielsweise einmal von einer jun-gen Mitarbeiterin, die bauchfrei trug, ge-fragt worden, ob es im Betrieb einen Dress-code gebe. „Ein ansprechender Auftritt ist Pflicht. Und wenn bauchfrei attraktiv aus-sieht, warum nicht?“, meint Stauss. „Wir müssen die jungen Leute nicht künstlich älter machen.“ Er wünsche sich vom Juwelier, dass die-ser im neuen Personal häufiger auch die Chance erkenne, zukunftsfähig zu bleiben, erklärt Dieter Appelhans „Denn das Ein-kaufsverhalten hat sich insgesamt insge-samt verändert im Handel.“ Die Juweliere, entgegnet Ulrike Stauss, seien eben auch nicht vor Betriebsblindheit gefeit. In diesem Punkt habe sie von einer Praktikantin eine nützliche Anregung erhalten. Diese soll-te ein fünfminütiges Video über ihr Prak-tikum drehen. „Da bekommt man auch einen Spiegel vorgehalten, weil sie unser Geschäft ganz anders wahrgenommen hat.“ Stauss möchte dies gerne beibehalten und künftig neue Mitarbeiter dazu anregen, ein Video über ihren ersten Monat zu machen. „Dann merkt man, was man noch vertiefen muss oder wo man selbst vielleicht Nach-holbedarf hat.“„ES IST KEINE FRAGE DES STUNDENLOHNS, SONDERN EHER EINE FRAGE DER POSITI-VEN EINSTELLUNG.“ULRIKE STAUSSJUWELIERIN4WAS JUNGE MITARBEITER BRAUCHENDer demograsche Wandel greift: Mitarbeiter überaltern, und der Nachwuchs geht lieber studieren. Die Betriebe müssen also schauen, dass sie attraktiv für junge Leute sind. Und das wäre? Mehr WLAN, mehr Freizeit, mehr Geld? Nicht unbedingt.Jung zieht Jung an. Heißt, wenn junge Leute hinter dem Tresen stehen, kaufen auch junge Leute ein oder können sich vorstellen, dort zu arbeiten. Wohl dem, der wie Ulrike Stauss dafür gesorgt hat. Aber reicht das aus, um sie zu halten? Jein, meint Stauss. Die Digital Na-tives seien zwar sehr offen, ihre „analogen“ Kommunikationsfähigkeiten wie Sprache, Gestik und Mimik aber noch ausbaufähig. „Viele Junge sind mit der realen Verkaufs-situation überfordert. Wir sind nun mal kein anonymer Mausklick im Waren-korb.“ Eine ausgewogene Altersmischung im Team ist deshalb hilfreich. Je ausgewo-gener, desto leichter falle die Einarbei-tung. Denkbar sei auch, ergänzt Dieter Appelhans, sich als Inhaber mal zwei Stunden Zeit zu nehmen und mit jungen Mitarbeitern zu üben, wie man überhaupt einem Kunden gegenübertritt – statt sie ins kalte Wasser zu werfen. „Das Standing ist danach ein ganz anderes.“ In diesem Zusammenhang erinnert Appelhans da-ran, dass viele Außendienstmitarbeiter eine sehr hohe Bereitschaft hätten, neue Mitarbeiter in Bezug auf die eigenen Pro-dukte zu schulen. Einig sind sich die Teilnehmer des Round Table, dass die Betriebe den Perspektiv-wechsel bewältigen müssen. Sie müssen etwas bieten, damit junge Mitarbeiter bei ihnen einsteigen – nicht umgekehrt. Nicole Kämper: „Der Juwelier muss sich selbst und sein Unternehmen eben gut verkaufen. Denn die Bewerber haben auch andere An-sprüche. Es ist alles freier, offener gewor-den.“ Das bedeute nicht automatisch mehr Geld. Dieser Effekt sei nach ein paar Mo-naten verpufft, so Kämper. Weitaus nach-

Page 43

41BUSINESS5WIE MAN MITARBEITER HÄLTPersonal, Personal: Wohin man auch schaut, daran hapert es überall. Doch manchmal sind die Probleme auch hausgemacht. Zum Beispiel, wenn das On-Boarding diffus, überladen und frustrierend ist. Allgemein gilt: Wer einen Plan hat und klug investiert, der bindet besser.Es kann lange dauern, Personal zu finden. Doch in einigen Fällen ist selbiges schnel-ler wieder zur Tür hinaus, als einem lieb sein kann. Einer der Gründe: ineffizientes On-Boarding. Nicole Kämper hat diesen wichtigen Prozess bei verschiedenen Un-ternehmen mitgestaltet und weiß, welche Stolpersteine dahinterstecken. „In vielen Betrieben laufen die Neuen, vielleicht bran-chenfremd, irgendwie im Tagesgeschäft mit, werden oft allein gelassen oder mit zu viel Informationen überhäuft. Statt sämt-liche Kettentypen vom Figaro bis zum Fuchsschwanz auswendig zu lernen, wäre es besser, FAQ’s zu schaffen, damit neue Mitarbeiter die ersten Wochen strukturiert durch den Job kommen.“Mehr Effizienz in der Planung, dafür plä-diert auch Dieter Appelhans. Doch bei Ju-welieren herrsche oft das Gießkannenprin-zip vor. „Die Inhaber gehen von sich aus, also muss der Mitarbeiter auch alles ma-chen.“ Weitaus zielführender sei, sich dar-über klar zu sein, was der neue Mitarbeiter im Endeffekt konkret erfüllen sollte und wie man diesen dabei unterstützen könne. Das Gegenteil sorge für Frust auf beiden Seiten, weiß Nicole Kämper. „Wenn man aber Vertrauen erhält, sich in einem Bereich spezialisieren darf, dann entwickelt man sich weiter – und will auch gerne bleiben.“Ulrike Stauss wendet für das On-Boarding und darüber hinaus das „Paten-Modell“ an. Neue Mitarbeiter bekommen einen „Pa-ten“, sprich Ansprechpartner für bestimm-te Themen und Marken zur Seite gestellt. Wichtig seien nicht nur die Informationen dazu, sondern die Neuen immer ins Ver-kaufsgespräch einzubinden und vorzustel-len, sofern der Kunde nichts dagegen habe. „Aber diesen Fall hatten wir eh noch nie. Und die neuen Mitarbeiter haben das Ge-fühl: Ich gehöre dazu.“ Das Patenprinzip habe sie ursprünglich bei Christ gelernt und für ihr eigenes Geschäft übernommen. Es geht auch mit Eigenverantwortung ein-her. Jeder Mitarbeiter ist für drei oder vier Marken zuständig und verantwortet dafür ein Budget. Die Chefin vertraut darauf, dass alles passt – und das tut es auch. „Die ken-nen ihre Ware viel besser als ich.“Wertschätzung ist für Ulrike Stauss der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung. Auch wenn sie weiß, dass diese beim Gehalt bisweilen auch an ihre Grenzen kommt. „Rottweil ist sicher keine Insel der Seligen. Wir haben auch große Ketten, die 20 Euro Stundenlohn an der Kasse bezahlen. Das bezahlen wir nicht. Es ist aber keine Frage des Stundenlohns, sondern eher eine Frage der positiven Einstellung.“ Für Schulungen oder Messen wie die Inhorgenta nimmt die Chefin beispielsweise ihre komplette Beleg-schaft mit – und schließt dazu ihr Geschäft für einen Tag. „Jeder Mitarbeiter weiß, dass wir den Ausfall wieder reinholen müssen. Aber es strengt sich jeder an, weil er mit-darf. Die Motivation mitzudürfen und spä-ter im Verkauf ist riesig.“Lässt sich aus dieser individuellen Antwort eine allgemeine Lösung ableiten? Viel-leicht. Nicole Kämper erlebt zumindest oft das Gegenteil. In einem Fall wollte sie die Tochter eines Juweliers für eine Weiterbil-dung engagieren. Doch der Senior wiegelte ab: Dann seien diese vielleicht zu motiviert und wollen mehr Gehalt. „Wer so über sei-ne Mitarbeiter denkt, der sollte sie lieber nicht anstellen.“ >>Der „Rolls-Royce im stationären Fachhandel“, der Juwelier, sollte eigentlich genügend Personal nden. Warum aber gehen viele Verkäufer lieber zum Bäcker oder zum Discounter an die Kasse? Darüber diskutierten die Round-Table-Teilnehmer.

Page 44

42BUSINESS6WARUM SICH PRAKTIKA LOHNENPraktika werden oft als nervig, aufwendig und unnütz verbucht. Da sich einige junge Leute doch nicht für eine Ausbildung entscheiden. Aber kann man es sich leisten, es nicht zu tun? Zumal ein Praktikum kein Thema ist, das nur den Jungen vorbehalten ist? Es ist eigentlich kaum nachzuvollziehen: Allerorts wird fehlendes Personal beklagt, aber die Branche investiert seit geraumer Zeit kaum noch in Praktika. Für Dieter Appelhans ist das noch aus einem anderen Grund unverzeihlich: Ohne Praktika ver-baue man auch älteren Arbeitssuchenden die Chance, sich beruflich umzuorientie-ren. „Dass der Quereinstieg in diesem Be-reich seltener gelingt, hängt klar auch da-mit zusammen.“Hat die Branche ein Luxusproblem? Si-cher, es nervt, wenn man Praktika anbie-tet, dies aber nur in wenigen Fällen zu einer Ausbildung führt. Aber kann man es sich leisten, es nicht zu tun? Nicole Käm-per berichtet von einer Kundin, die ihren Praktikanten sogar eine Schulung gönnt. Es wird nicht nur über Gold und Silber informiert, sondern über Körpersprache oder wie die Ansprache funktionieren soll-te. „Sie investiert in Praktikanten in der Hoffnung, dass später ein Auszubildender oder Mitarbeiter daraus wird. Das ist aber leider eine ganz große Seltenheit.“ Für Juwelierin Ulrike Stauss sind Prakti-ka dann sinnvoll, wenn man sie auch als Werbung in eigener Sache betrachtet. Sie erhöhen generell die Bekanntheit. „Wir ha-ben immer Praktikanten. Aber sie kommen nicht über eine Anzeige. Das machen wir über Instagram oder Whatsapp.“ Auf der Suche nach Praktikanten geht Stauss aktiv in die Schulen. Als Goodie werden auch ein Exposé mit Süßigkeiten und ein paar Gutscheine für einen kostenlosen Batterie-wechsel verteilt – für das komplette Lehrer-kollegium. Ist der Praktikant oder die Prak-„EIN MITARBEITER, DER WEISS, WAS ER TUT UND GUT GESCHULT IST, LEISTET MEHR, FÜHLT SICH WOHL UND BLEIBT AUCH LÄNGER.“NICOLE KÄMPERUNTERNEHMENSBERATERINtikantin dann im Betrieb, werden sie gleich als Multiplikator genutzt. Sie erhalten einen Button, der darauf hinweist, dass sie in die-sem Betrieb ein Praktikum machen. Das erhöht buchstäblich die Sichtbarkeit. „Der Praktikant ist fünf Tage in der Woche da, jeden Tag gehen 70, 80 Kunden raus, die diesen Button gesehen haben und es weiter-erzählen. Am Ende der Woche haben 1.000 Leute mitbekommen, dass wir einen Prakti-kanten haben. Und wenn er will, posten wir das auch noch auf Instagram.“ #Runder Tisch im rechteckigen Gehäuse: Chefredakteur Ulrich Voß im Gespräch mit den Round-Table-Teilnehmern. FAZIT Die Personalnot ist ein echtes Problem. Es sollte nicht kleingeredet werden, denn es ist überall spürbar. Doch es gibt Antwor-ten. Juwelierin Ulrike Stauss hat sie gefunden, indem sie konsequent alltagspraktische Lösungsansätze verfolgt. Ihre Waffen sind die des örtlich verankerten und inhabergeführten Serviceunternehmens. Unter-nehmensberater wie Nicole Kämper oder Handelsvertreter wie Dieter Appelhans können mit ihren Erfahrungswerten helfen, indem sie indivi-duelle Lösungen für jeden Standort nden.

Page 45

24. - 27. OKTOBER 2024Internationale Fachmesse & Verkaufsausstellung für Edelsteine und Schmuck

Page 46

44BUSINESSBisher waren die Standorte des Auktionshaues Eppli in der Stuttgarter Innenstadt verteilt. Bald werden sämtliche Warenkategorien desFamilienunternehmens zentral im ehemaligen Spielwaren-Kurtz-Gebäude zusammengefasst. Das neue Eppli Haus wird damit das größte Auktionshaus seiner Art in Deutschland sein.RARES WIRD BARESAUKTIONSHAUS KONZENTRIERT GESCHÄFTSBEREICHEUnterhalb des zentralen Hotspots der baden-württembergischen Landeshauptstadt bietet das Auktionshaus Eppli bereits Hochsicherheitsschließfächer für Wertgegenstände an. Nun ist man bald auch oberhalb präsent. Mit dem neuen Eppli Haus baut das Unternehmen sein Renommee als Fullservice-Dienstleister für Sachwerte und Wertanlagen aus.

Page 47

45BUSINESSDie Zeichen stehen auf Verände-rung. Über 180 Jahre lang wurden in der Stuttgarter Sporerstraße 8 am Marktplatz Spielwaren aller Art verkauft. Drei Jahre nach der Schlie-ßung von Spielwaren Kurtz zieht nun das Auktionsunternehmen Eppli ein und wird hier seine bisher in der Stadt verteilten Standorte konzentrieren. Im neuen Eppli Haus soll es vier Schwerpunkte geben: einen Auktionssaal, ein angeschlossenes Expertenzentrum, ein Flagshipstore sowie ein Juweliergeschäft mit Goldschmiede- und Uhrmacherwerkstatt. Im Auktionssaal werden jeden Samstag internationale Auktionen in verschiedenen Sparten stattfinden. Das Expertenzentrum befasst sich mit Begutachtung, Ankauf oder Objekten zur Versteigerung. Neben Schmuck, Uhren und Designermode gehö-ren auch Kunst, Antiquitäten und Münzen dazu. Der Flagshipstore ist sozusagen das Bindeglied zwischen diesen beiden: Hier werden ausgewählte Pre-owned-Stücke zum Sofortkauf angeboten. Das Juweliergeschäft ist auf Private Sales spezialisiert und bietet zudem mit seiner Goldschmiede- und Uhr-macherwerkstatt einen Rundumservice. Das Auktionshaus Eppli zählt mit bislang neun Standorten zu den größten in Süd-deutschland. Reportagen von Spiegel TV und diverse Fernsehauftritte von Ferdi-nand Eppli in seiner Rolle als Gemmolo-ge und Gutachter („Ramsch und Rares“) haben das Unternehmen auch bundesweit bekannt gemacht. Bei Eppli werden täg-lich 500 Objekte zum Kauf angeboten. Im Bereich Vintage- und Luxusuhr zählt das Auktionshaus mit rund 8 Millionen Euro Jahresumsatz zu den umsatzstärksten in Deutschland. Der jetzige strategische Schritt war nur fol-gerichtig: Die Kapazitäten der bisherigen Auktionssäle und des Expertenzentrums seien inzwischen ausgeschöpft, sagt Ge-schäftsführer Ferdinand Eppli. Mit dem ehemaligen Kurtz-Gebäude wurde nicht nur ein Objekt in bester Lage gefunden, der Umbau auf sechs Etagen und einer Fläche von 2.000 Quadratmetern macht das Auktionshaus auch zum bundesweit größten seiner Art. Den Umbau verant-wortet das Architekturbüro Blocher Part-ners, das unter anderem auch schon Fach-geschäfte von Bucherer neugestaltet oder das Outlet Store von Hugo Boss in Metzin-gen realisiert hat. Für Ferdinand Eppli ist das neue Auk-tionshaus auch ein klares Bekenntnis zum Einzelhandel. „Im Zeitalter des digitalen Handels glauben wir fest an eine räumli-che Präsenz und den zwischenmenschli-chen Austausch. Unsere Produkte wollen ‚live‘ erlebt werden.“ Bis es soweit ist, ist allerdings noch Geduld vonnöten. Ur-sprünglich war der Umzug im Herbst ge-plant. Doch dieser verzögert sich, da die Stadt noch nicht den Bauantrag genehmigt hat. Mit der Eröffnung wird Stand heute frühestens Anfang 2025 gerechnet. # FERDINAND EPPLIAUKTIONSHAUS EPPLI„IM ZEITALTER DES DIGITALEN HANDELS GLAUBEN WIR FEST AN EINE RÄUMLICHE PRÄSENZ UND DEN ZWISCHENMENSCHLICHEN AUSTAUSCH. UNSERE PRODUKTE WOLLEN ‚LIVE‘ ERLEBT WERDEN.“Foto: Wilhelm Betz Fotograe Die im neuen Eppli Haus enthaltenen Schwerpunkte Auktionshaus, Expertenzentrum, Juwelier und Flagshipstore bieten ein besonderes Shopping- und Serviceangebot. Der direkte Zugang auf den Stuttgarter Marktplatz ist strategisch optimal.

Page 48

46BUSINESSMit einem individuellen, exiblen und stark markenunabhängigen Ladenbauist Juwelier Thorn in Dresden neue Wege gegangen (wir hatten umfangreich berichtet). Was aber sagt der Lieferant dazu? Wir haben bei Hauptlieferant Engelkemper, Guido Abeler, nachgefragt. JUWELIER#BUSINESS: Herr Abeler, was ist für Sie das Gelungenste an diesem Projekt?GUIDO ABELER: Es ist die offene, luftige Gestaltung. Der Kunde wird eingeladen, durchzugehen, sich ganz unverbindlich zu informieren. Trotzdem aber wird die Ware nicht versteckt. Kann und soll dieses Ladenbaukonzept Schule machen?Für Einkaufszentren finde ich es sehr gelun-gen. Es richtet sich an die Shoppingmentali-tät. Hier mal hinschlendern, da mal gucken. Würde diese lockere, lifestylige Optik auch in ein Innenstadtgeschäft passen?Das hängt von der Lage und der Zielgrup-pe ab. In Innenstadtgeschäften wird derzeit eher der Lounge-Charakter realisiert, weil doch die Atmosphäre ganz anders sein soll. Gibt es ein Detail am neuen Thorn-Geschäft, das Ihnen besonders gefällt?Ich finde unsere Dreierdrehvitrine direkt am Eingang sehr gelungen platziert. Bes-ser kann man Schmuck und Uhren im Preisbereich zwischen 50 und 100 Euro kaum präsentieren. Zudem baut das Mö-„ER WIRD HERR SEINESLADENS BLEIBEN!“WAS LIEFERANT ENGELKEMPER ZUM NEUEN THORN-GESCHÄFT SAGTbel durch seinen Standort direkt am Ein-gang Hemmschwellen ab, beispielsweise bei jüngeren Kunden, die bisher nicht zum Juwelier gegangen sind. Stört Sie an dem Möbel, dass Ihr Logo kleiner und unten platziert ist, das Logo des Juwe-liers aber größer und auf Augenhöhe? Ganz und gar nicht. Seit rund drei Jahren arbeiten wir erfolgreich mit dieser Idee der beiden Logos. Wir stellen den Juwelier als Marke bewusst in den Vordergrund. CEM und Adora sind Hausmarken der Juweliere, ähnlich wie auch bei „Ja“ oder „Gut und günstig“ im Lebensmitteleinzel-handel. Entsprechend sind die Marken na-türlich auch als Verantwortlichkeitsmarke eingestempelt oder stehen auf dem Ziffer-blatt der Uhren.ODS-Chef Andreas Eickmeier, der das Thorn-Projekt realisiert hat, sagte im Interview (Juwelier#Business 02/24), Juweliere seien heute mutiger und mehr und mehr bereit, ins eigene Markenbild zu investieren, um sich von anderen abzuheben. Ist das auch Ihre Einschätzung? NACHGEHAKT ZU JUWELIER#BUSINESS 2/2024 & 10/2023:GUIDO ABELERCARL ENGELKEMPER MÜNSTER„IDEAL FÜR DIE SHOPPINGMENTALITÄT IN EINKAUFSZENTREN: HIER MAL HINSCHLENDERN,DA MAL GUCKEN.“

Page 49

47BUSINESSJa. Seit Jahrzehnten sagen wir schon, dass sich der Juwelier selbst zur Marke machen soll. Und auch bei so gelungenen Beispie-len wie dem neuen Geschäft von Juwelier Thorn haben wir unseren Partner zu ei-nem Ladenbau mit starker eigener Identi-tät ermutigt. Auch auf die Gefahr hin, ausgetauscht zu werden? Der Ladenbau von Thorn ist sehr exibel. Ausgetauscht wird richtigerweise, was nicht funktioniert. Das sollte jeder Juwe-lier regelmäßig überprüfen. Wir haben schon viele Marken kommen und gehen sehen. Unser Ansporn ist es, so gut zu sein, dass wir als ertragbringender Partner gerne im Geschäft präsentiert werden.Wie wird sich das Sortiment bei Thorn ver-ändern?Er wird sein Lieferanten-Potpourri regel-mäßig anpassen, da bin ich mir sicher. Er wird ausprobieren. Er wird Warenbereiche austauschen. Vor allem aber wird er Herr seines Ladens bleiben! #Hauptlieferant Engelkemper schätzt am neuen Ladenbaukonzept seines Kunden Juwelier Thorn die offene, luftige Gestaltung. Der Kunde werde eingeladen, durchzugehen und sich ganz unverbindlich zu informieren. Ideal fürs Einkaufszentrum.Direkt am Eingang, baut Hemm-schwellen ab: Die Dreierdrehvitrine für Schmuck und Uhren im Preisbereich zwischen 50 und 100 Euro.Ebenfalls von außen erkennbar ist die Servicekompetenz des Juweliers an seinem Standort im neuen Einkaufs-zentrum „Kaufpark“ in Dresden.

Page 50

48BUSINESSJUWELIER#BUSINESS: Herr Barthelmeß, so unübersehbar die farbenfrohe HARIBO-Kol-lektion auf der Inhorgenta war, so unüberseh-bar wird sie auch am P.O.S. sein. Soll die Kol-lektion ganz bewusst ein bunter Farbtupfer, etwas Neues fürs Schaufenster sein?RALF BARTHELMESS: Die Rückmeldungen auf der Inhorgenta zu unserer Kollaboration mit HARIBO waren sehr positiv, das hat uns sehr gefreut. Bei der Kollektion „THOMAS SABO“ x HARIBO verbinden sich zwei füh-rende Marken, um unseren Kundinnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dieser Ef-fekt passiert bereits im Schaufenster mit viel Farbe in den Produkten und in der gesamten Präsentation. Wir brauchen diese Wow-Ef-fekte in den Juwelier- und Uhrengeschäften, damit wir Lust auf Neues machen. Wie wird der Auftritt der Kollektion beim Juwelier aussehen? Gibt es eigenes P.O.S-Material, Vorgaben für die Präsentation etc.?Unsere Handelspartner werden mit speziel-lem Displaymaterial für Schaufenster und Innenraum unterstützt. Unsere Empfeh-lung ist es, das HARIBO-Konzept als kleine, eigenständige Einheit zu präsentieren, um die Aussage auch klar zu kommunizieren. Warum passt die Kollektion zum Juwelier – zumal sich viele Händler stärker in Richtung echt orientieren wollen?„UM EIN LÄCHELN INS GESICHT ZU ZAUBERN“Es war der bunte Hingucker schlechthin auf der diesjährigen Inhorgenta: die Kooperation zwischen THOMAS SABO und HARIBO. Was steckt dahinter? Welche Rolle spielt der Juwelier? Wir haben nachgefragt bei Ralf Barthelmeß, Senior Vice President Wholesale von THOMAS SABO. SILBERSCHMUCK TRIFFT AUF GOLDBÄREN: THOMAS SABO UND HARIBOMit seiner neuesten Kollektion bringt THOMAS SABO Farbe ins Schaufenster. Übrigens: Riesig ist die Zielgruppe, die mit dieser Kooperation angesprochen wird. Getreu dem Haribo-Slogan „Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso".THOMAS SABO rät dazu, das Thema als kleine, eigenständige Einheit zu präsentieren.

Page 51

49BUSINESSFür die Juwelierbranche ist es zwingend notwendig, mit neuen, innovativen und kreativen Konzepten die Kundinnen zu begeistern. Das ist im ersten Moment kei-ne Frage der Preispunkte, aus meiner Sicht muss dies über nahezu alle Materialien und Preislagen erfolgen.Unabhängig davon ist es schon so, dass bei vielen unserer Partner auch die kommerzi-ellen Preispunkte der Kundinnen gesucht werden. Von daher gilt es festzuhalten, dass hier beides gefragt ist: hochpreisige Produkte, um Durchschnittsbons zu er-höhen, sowie auch innovative Produkte zu erschwinglichen Preislagen. Ist die HARIBO-Kooperation für THOMAS SABO das, was für Pandora die Kooperation mit Disney ist, ein Reichweitenvergrößerer und Neukunden-Akquise-Tool?Das Konsumverhalten ändert sich, Kon-sumenten erwarten Neues – in diesem Zusammenhang lassen sich auch interna-tionale Kollaborationen erklären, wie bei-spielsweise Adidas mit Gucci. Wir haben uns hier ganz speziell für HARIBO ent-schieden, da wir einen Trend am Markt feststellen, den wir mit dem Original um-setzen, den HARIBO-Bären. Aufgrund des massiven Bekanntheitsgrades von HARI-BO mit Werten von bis zu 97 Prozent ist das für unser internationales Geschäft auch sehr interessant im Hinblick auf neue Märkte und Neukunden. THOMAS SABO feiert dieses Jahr das 40. Jahre- Jubiläum, HARIBO wurde bereits 1920 von Hans Riegel in Bonn gegründet. Somit dürfen wir hier wohl schon von zwei Big Brands sprechen, mit langer Tradition, die für nachhaltiges Business stehen. Die Kol-laboration ist eine Exklusivlizenz, die wir weltweit vertraglich vereinbart haben und die für mehrere Jahre angelegt ist. Viele HARIBO-Fans wissen nicht, dass die Goldbären immer lächeln. Bei der Schmuck-umsetzung fällt sogar das Bauchfell auf. Was war wichtig bei der Schmuckgestaltung?Wie unsere Partner und Kundinnen dies von THOMAS SABO kennen, wird auch bei der HARIBO-Kollektion jedes einzelne Schmuckstück handgefertigt mit sehr viel Liebe zum Detail. Wir verwenden hierfür recyceltes 925 Sterlingsilver, die HARIBO-Bären werden aus Kristallglas in der Härte-stufe K9 gefertigt.RALF BARTHELMESSTHOMAS SABO„DAS KONSUM-VERHALTEN ÄNDERT SICH, KONSUMENTEN ERWARTEN NEUES. DAS ERKLÄRT AUCH INTERNATIONALE KOLLABORATIONEN WIE ADIDAS UND GUCCI.“ Wo in der bestehenden Kollektion von THOMAS SABO werden die bunten Bären auftauchen – in der „Rebel at heart“-Kollektion wohl eher nicht, in die Charms-Kollektion dagegen passt HARIBO perfekt, oder?Wie Sie richtig vermuten, passen die HA-RIBO-Bären perfekt zu unserer CHARM CLUB-Welt. Hier lassen sie sich wunder-bar integrieren. Wir bieten jedoch nicht nur HARIBO-Charms an, sondern haben ein komplettes Produktkonzept ausge-arbeitet, bestehend aus Halsketten, Arm-bändern, Creolen, in unterschiedlichen Ausführungen, sehr oft auch fertig kon-fektioniert. Von daher empfehlen wir einen eigenständigen Auftritt mit HARI-BO-Display, das für viel Aufmerksamkeit in der Präsentation sorgen wird.Die Preispunkte sind bewusst kommer-ziell ausgerichtet, beginnend bei 49 Euro bei den Charms, für ganz besondere Stü-cke auch bis 399 Euro, im Schwerpunkt bis 150 Euro Verkaufspreislage.Passt knallig-bunt ins Jahr 2024 mit all seinen politischen und nanziellen Heraus- forderungen?Unbedingt. Wir müssen raus aus der Le-thargie. Das geht vor allem über Begeis-terung und positiven Vibe. Ein großes Ereignis hierfür kann die Fußball-EM in Deutschland werden, die im Sommer stattfinden wird – das hat im Jahr 2006 mit dem Sommermärchen schon einmal hervorragend geklappt. #Besonders leicht lassen sich die neuen Schmuckstücke in der Charms-Kollektion integrieren. Sie geben jedem Schmuckstück einen farbenfrohen Touch.

Page 52

50BUSINESSJUWELIER#BUSINESS: Herr Keilmann, wie laufen die Vorbereitungen zur nächsten Gemworld Munich im Herbst?CHRISTOPH KEILMANN: Die positive Entwicklung der Gemworld nach Corona geht auch 2024 weiter. Wir dürfen uns über eine starke Nachfrage seitens der Aussteller national, aber vor allem inter-national freuen und haben bereits jetzt, vor dem Anmeldeschluss Ende April, die Vorjahreszahlen um zehn Prozent über-troffen. Das Wachstum findet in allen Sor-timentsbereichen statt, insbesondere aber legt der hochwertige Schmuck deutlich zu. Mit einem attraktiven Rahmenpro-gramm zu aktuellen Themen möchten wir die Gemworld außerdem für Fachhändler, Großhändler und Hersteller als relevan-te Einkaufs- und Netzwerkplattform im deutschsprachigen Raum präsentieren. Hierbei geht es um Themen wie Nach-wuchsförderung, Nachhaltigkeit, Nach-verfolgbarkeit oder künstliche Edelsteine.Woran machen Sie den guten Zuspruch fest?Wir versuchen ständig, die Messe durch intensiven Austausch mit Ausstellern und Marktteilnehmern nah an den Bedürfnissen der Branche zu halten. Mit der Verlängerung auf vier Tage im vergangenen Jahr haben wir – auch finanziell – einen großen Schritt gemacht. Wir sind dem langgehegten Wunsch nachgekommen, den B2B-Fokus mit zwei expliziten Fachhändlertagen zu stärken. Darüber hinaus ist die Gem-world als eine der führenden Edelstein-messen in Europa und im Zusammenspiel mit dem Rohsteinangebot auf der Mu-nich Show äußerst international in Bezug auf Aussteller und Fachbesucher. Diese Möglichkeit des Zusammentreffens und Handelns mit über 1.000 Ausstellern und 40.000 Besuchern gibt es im Herbst sonst in Europa nicht.2023 war geprägt von einer Marktkonsoli-dierung. Das enorme Wachstum der Nach-Coronajahre hat nachgelassen. Wie sind Ihre Prognosen fürs laufende Jahr?Es stimmt, die aktuell große Unsicher-heit in Bezug auf die weitere politische, wirtschaftliche, aber auch gesellschaft-liche Entwicklung führt zu Vorsicht und Zurückhaltung. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir im Laufe des Jahres aus allen Bereichen positive Si-gnale erhalten. Großereignisse wie die Fußball-EM im eigenen Land oder die Olympischen Spiele in Frankreich wer-den für gute Konsumstimmung sorgen. Die Konsolidierung des Handels und die Entwicklungen im Online-Vertrieb werden weitergehen. Auch hier sehe ich Chancen und Ansätze für diejenigen, die CHRISTOPH KEILMANNGESCHÄFTSFÜHRERGEMWORLD MUNICH„DAS WACHSTUM FINDET IN ALLEN SORTIMENTS-BEREICHEN STATT. INSBESONDERE ABER LEGT DER HOCHWERTIGE SCHMUCK DEUTLICH ZU.“ANMELDEZAHLENBEREITS ÜBERTROFFENGute Nachrichten zum Jubiläum: Die Anmeldezahlen zur 60. Munich Show – Mineralien-tage München inklusive Gemworld vom 24. bis 27. Oktober 2024 liegen bereits vor Ende der Anmeldefrist um zehn Prozent über dem Vorjahr. Im Interview mit Juwelier# Business berichtet Geschäftsführer Christoph Keilmann von seinen Plänen und warum er als Veranstalter der größten Mineralienmesse gelassen auf die Diskussion um synthetische Diamanten blickt.GROSSES INTERESSE AN DER GEMWORLD MUNICH

Page 53

51BUSINESSsich aktiv und mit guten Ideen engagieren. Auf der Inhorgenta waren viele positive Im-pulse zu spüren, und auch die Anmeldun-gen für die Gemworld signalisieren für mich eine optimistische Grundhaltung innerhalb des Marktes.Kern der Munich Show sind natürliche Mi-neralien und Edelsteine. Wie gehen Sie mit dem Thema Labordiamanten um – ein Thema, das auch auf den Frühjahrsmessen groß diskutiert wurde?Auf allen Märkten und zu allen Zeiten gibt es Innovationen in punkto Materia-lien und Prozesse. Künstlich hergestellte Diamanten sind in der Industrie seit Jahr-zehnten bewährte Werkstoffe und werden im Zuge der Nachhaltigkeitsdiskussion und vor allem des Embargos russischer Di-amanten nun auch im Schmuck vermehrt eingesetzt. Das ist nachvollziehbar und nicht verwerflich. Wichtig ist in diesem Stadium aber eine transparente und seriö-se Kennzeichnung sowie eine Aufklärung der Marktteilnehmer über die Unterschie-de. Die Verbände machen das beispielhaft. Gerade in Bezug auf die Preisentwicklung sieht man deutliche Differenzen. Das muss auch dem Verbraucher beim Kauf klar kommuniziert werden. Wie so oft, wenn günstige Alternativen zum Originalprodukt auftauchen, sehe ich langfristig weniger eine Verdrängung als vielmehr das Poten-tial, neue Zielgruppen zu erschließen und an die „echten“ Steine heranzuführen. Als Plattformbetreiber schließen wir nieman-den aus, werden aber sehr genau auf eine klare Abgrenzung achten. #Paradies für alle Freunde von Edel-steinen und Perlen: Die Gemworld ndet zwischen dem 24. und 27. Oktober statt. Bereits jetzt sind die Anmeldezahlen im Vergleich zum starken Vorjahr übertroffen.„ICH SEHE DURCH SYNTHETISCHE DIAMANTEN LANG-FRISTIG WENIGER EINE VERDRÄNGUNG ALS VIELMEHR DAS POTENTIAL, NEUE ZIELGRUPPEN ZU ERSCHLIESSEN.“CHRISTOPH KEILMANN

Page 54

52BUSINESSSeit zwei Jahren kann man über die Wertgarantie auch analoge Uhren versichern. Sie zahlt z. B. für die Reparaturkosten, wenn die Uhr hinunterfällt oder verlorengeht.Wie funktioniert das? Und rentiert sich das auch für den Uhrmacher? Wir habennachgefragt bei Thilo Dröge, Geschäftsführer Vertrieb bei Wertgarantie.JUWELIER#BUSINESS: Herr Dröge, in wel-cher Branche funktioniert die Wertgarantie am besten?THILO DRÖGE: In der Mobilfunkbranche. Dort liegt die Abschlussquote bei rund 60 Prozent. Von zehn verkauften Handys wer-den sechs mit einer Wertgarantie verkauft. Über das Produkt hinaus aber funktioniert sie dort am besten, wo sie der Verkäufer richtig anbietet.Schulen die großen Unternehmen wie Media-Markt/Saturn am besten?Wir arbeiten nicht mit der Großfläche zu-sammen, also etwa mit MediaMarkt/Saturn, auch ganz bewusst nicht mit Amazon. Unse-re Kunden sind ausschließlich der inhaber-geführte Fachhandel. Wir wollen dort sein, wo gute Beratungsleistung möglich ist, dort, wo es gute Serviceleistung geben kann, dort, wo der Verkäufer dem Kunden Leistungen erläutert und auch anbieten kann, bis hin zur Reparatur. Das machen wir beim inha-bergeführten Elektrohandel, beim Fahrrad-handel und bei Uhrmachern und Juwelieren.„DIE BESTEN VERKÄUFERSCHAFFEN 1.000 ABSCHLÜSSE“WAS HINTER DER WERTGARANTIE STECKTWenn es bei Handys eine Abschlussquote von 60 Prozent gibt, müsste bei mechanischen Uhren eigentlich noch mehr drin sein, oder?Das sehe ich auch so. In einer Uhr steckt im Unterschied zum Handy viel mehr Wert im Produkt und auch bei der Repara-tur. Das ist der Punkt der Beratung. In dem Moment, in dem der Verkäufer die Leis-tung gut erläutert und mit Überzeugung anbietet, in dem Moment hat er einen Lö-sungsschlüssel in der Hand.Wofür genau?In dem Moment, in dem die Uhr den Re-paraturkostenschutz der Wertgarantie hat, hat der Kunde nie wieder Kosten für die Reparatur. Dann ist es auch eine vertrauensbildende Maß- nahme des Juweliers für seinen Kunden?Richtig. Der Juwelier wird zu einem ganz wesentlichen Problemlöser. Jeder, der eine mechanische Uhr besitzt, weiß, dass es zu einem Service oder einer Reparatur kom-men wird.THILO DRÖGEWERTGARANTIE„WIR SIND AUSSCHLIESS-LICH IM INHABER- GEFÜHRTEN FACHHANDEL – DORT, WO GUTE BERATUNGSLEISTUNG MÖGLICH IST.“Die Wertgarantie kann bei richtiger Anwendung ein Multifunktions-werkzeug für den Service am P.O.S. werden. Es eignet sich für sehr viele Einsätze.

Page 55

53BUSINESSZunächst aber muss der Kunde für die Wert-garantie-Versicherung mehr Geld aufwenden.Das stimmt. Bei unserem Komplettschutz mit Monatsbeitrag kann er aber selbst ent-scheiden, wie lange er den Schutz nutzen möchte. Und eine Neukaufbeteiligung erhält der Kunde für schadenfreie Jahre ebenfallls. In diesem Sinne ist es risikofrei für ihn.Wie geht der Kunde vor, wenn es ein Problem mit der versicherten Uhr gibt?Es folgt ein ganz einfacher Schritt. Er geht zum Juwelier und sagt: „Lösen Sie mein Problem.“ Im besten Fall hat der Juwelier eine Werkstatt und kann im Haus reparieren und schickt uns die Rechnung zu. Es entsteht also Kunden-bindung, weil der Kunde garantiert zu dem Juwelier zurückkommen wird, bei dem er die Wertgarantie-Versicherung abgeschlossen hat. Der Händler mit Wertgarantie kann seinen Kun-den also mehr anbieten als der Kollege ohne? Ja. In der Realität sieht es so aus: Die Uhr bleibt stehen, der Kunde legt sie beiseite und verwendet sie vorerst mal nicht. Im Fall der Wertgarantieuhr weiß der Kunde, dass er dafür kein Geld ausgeben muss, geht damit zu seinem Uhrmacher und lässt sie reparieren. Es ist ja kein Risiko dabei. Es entstehen für ihn keine Kosten. Aus Gesprächen mit den Juwelieren wissen wir, dass sie ihren Kunden dadurch einen Mehrwert anbieten können und eine Lö-sungskompetenz besitzen, die andere Ju-weliere ohne Wertgarantie oder Online-Händler nicht haben. Global gesehen sind dadurch mehr Uhren im Kreislauf.Richtig. Das Konzept „reparieren statt weg-werfen“, das wir bereits im Consumer Elec-tronic-Handel ganz intensiv leben, ist ein ganz zentraler. Letztlich sprechen wir von Nachhaltigkeit als Business-Konzept?Ja. Wir haben sogar ein aktuelles Beispiel, das so erfolgreich ist, dass wir das Angebot erst verlängert haben und dauerhaft offerie-ren. Im vergangenen Jahr hatten wir Jubilä-um, sind seit 60 Jahren am Markt. Dazu gab es im Elektrohandel den „Geburtstagskom-plettschutz“, bei dem man zusätzlich zu je-dem versicherten Neugerät kostenlos zwei weitere Geräte mitversichern, jedoch nur für ein weiteres den Beitrag bezahlen muss. Hat man sich einen neuen Kühlschrank ge-kauft, konnte man die alte Waschmaschine und den Fernseher dazu versichern. Das Angebot hat dazu geführt, dass wir die Zahl der Gebrauchtgeräte verdoppeln konn-ten. Wegen des großen Erfolgs haben wir das Programm erst um einige Monate ver-längert, ab April wird es ganz regulär den „Komplettschutz 2024“ geben, bei dem gebrauchte oder refurbished Geräte zu glei-chen Konditionen wie Neugeräte versichert werden können. Dadurch wird mehr repa-riert und weniger weggeworfen.Wie oft lohnt sich das Reparieren?Dazu haben wir aktuelle Zahlen der Bi-lanz von 2023. Im Elektrobereich wurden 68 Prozent der Geräte repariert, bei den E-Bikes sogar 97 %. Bei mechanischen Uhren dürfte die Quote noch höher sein.Wie viel kann man als Handelspartner mit Wertgarantie verdienen, zumal bei Ab-schlussquoten von 60 %?Jeder Juwelier und Uhrmacher weiß, wie viel Uhren er im Jahr verkauft. Für einen normalen Vertrag erhält er 50 Euro Ab-schlussprovision von uns. Bei unserem Ak-tionsangebot „3 für 2“, bei dem der Kunde zwei Produkte bezahlt, aber drei schützen kann, erhält er 100 Euro Provision. Und auch Uhrmacher, die weniger neue Uhren verkaufen und mehr reparieren, können mit dem „Komplettschutz 2024“ künftig Verträ-ge für gebrauchte Uhren verkaufen. >> Kann jedem mal passieren: Mit der Wertgarantie gibt es nun eine Uhrenversicherung gegen Missgeschick. Absicherung gegen Diebstahl gibtes ebenfalls.„DER UHRMACHER LEGT DIE HÖHE DER RECHNUNG SELBST FEST, EINSCHLIESSLICH HANDWERKERSTUNDE.“THILO DRÖGE

Page 56

54BUSINESSWas können die angestellten Verkäufer ver-dienen?Wir zahlen die Provision ans Unterneh-men, ein guter Chef aber gibt sie anteilig an den Verkäufer weiter. Gute Verkäu-fer verdienen im Monat mehrere 100 bis zu 1.000 Euro mehr als in einem Unter-nehmen, das Wertgarantie nicht anbietet. Das lässt den Mitarbeiter lieber in diesem Unternehmen arbeiten. Die Arbeitgeber-attraktivität steigt, es ist eine fairere Ent-lohnung, und letztlich ist der Mitarbeiter abwerbesicherer. Im CE-Handel gibt es Ver-käufer, die im Jahr mehr als 1.000 Wert-garantien verkaufen. Sie sind vor zwei Jahren in der Uhrenbran-che gestartet. Wie geht es dem Uhrmacher mit der Wertgarantie?Auf jeden Fall besser als ohne (lacht). Es dauert seine Zeit, weil die Wertgarantie für den Uhrenhandel ein neues Thema ist. Derzeit sind es rund 50 Händler in Deutschland. Sie aber sind sehr glücklich über dieses neue Angebot.Wie genau werden die Reparaturpreise de-niert und berechnet?Der Juwelier oder Uhrmacher selbst legt die Höhe der Rechnung fest, so wie er sie dem Kunden auch ohne Wertgarangtie stellen würde.Und wenn er für den Batteriewechsel 100 Euro in Rechnung stellt?Wir sind zwar neu in der Branche, aber un-sere sechzigjährige Erfahrung aus anderen Branchen und unsere Datensätze geben uns Sicherheit. Beispiel Batteriewechsel: Bislang berechnet der Händler in der Regel nur die Batterie, bei uns kann er auch die Lohnkos-ten mit einberechnen, wir zahlen also auch die Handwerkerstunde mit. Da tauscht man gern auch das Uhrband oder das Glas aus, weil Lohnkosten und Material mitberech-net werden. Außerdem hat der Uhrmacher keine ungeplanten Kosten. Letztlich subven-tioniert er damit die Werkstatt – und genau das ist von uns so gewollt. Wir wollen Werk-stätten stärken. In anderen Branchen ist es längst normal, dass die Werkstätten Profit-center sind und sich selbst tragen müssen.„Reparieren statt wegwerfen“: Auf der Jahrespressekonferenz hat Patrick Döring (Foto), Wertgarantie-Vorstandsvorsitzender, interessante Zahlen zur Nachhaltigkeit geliefert. Bei der Unterhaltungselektronik (Consumer Electronic) werden 68 Prozent der Produkte repariert. In der Fahrradbranche sind es 97 Prozent. Bei analogen Uhren wird die Quote vermutlich noch höher sein.„GUTE VERKÄUFER VERDIENEN IM MONAT BIS ZU 1.000 EURO MEHR ALS IN UNTER-NEHMEN OHNE WERTGARANTIE."THILO DRÖGEViele Juweliere sehen die Werkstatt als Image.Mit der Wertgarantie kann Dienstleistung auch Ertragsquelle sein. Zudem gibt es Frequenz. Wenn man das Wertgarantie-Angebot konsequent umsetzt, hat man einen festen Durchlauf und feste Kunden, die durch die Versicherung immer wieder ins Geschäft kommen. Wie viele Minuten für den Bandwechsel sind in Ordnung?Wir geben nichts vor. Der Uhrmacher stellt uns eine Rechnung, die er für richtig erachtet. Und wenn er mal 20 Minuten in Rechnung stellt, dann wird das so sein. Es ist ein Geben und Nehmen, wie in jeder Partnerschaft. Wir haben ja auch unsere Erfahrungswerte. 92,6 %Combined Ratio68 %Reparatur-quote CE97 %Reparatur-quote Bike188 Mio. €Summe Schaden-aufwendungen

Page 57

55BUSINESS„WENN ICH 20 PROZENT RABATTGEBE, SIGNALISIERE ICH DEM KUNDEN, DASS ICH EINEN HOHEN SPIELRAUM BEI DER MARGE HABE.“THILO DRÖGERechnet sich das Geschäft mit dem Juwelier für Sie?Definitiv. Wir gehen nicht davon aus, dass es höhere Schadenquoten als in der Elek-trobranche geben wird. Ein Handy fällt schneller mal runter als eine Uhr. Dafür ist die Uhrenreparatur im Schnitt etwas teurer. Wir sind zwar erst zwei Jahre in diesem Markt, gehen aber davon aus, dass sich unser Angebot für alle Beteiligten rechnet. Thema Verlust: Sie versichern Uhren gegen Diebstahl! Wie funktioniert das?Auch das ist ganz unproblematisch. Bei-spiel Hörgeräte. Der Hörgerätehändler kann mit der Wertgarantie seinen Kun-den einen Verlustschutz mitversichern, so wie man das bei der Uhr mit Dieb-stahlschutz tun kann. Wenn das Hörgerät dann tatsächlich mal verlorengeht und nicht wiedergefunden wird – denken Sie an Kinder im Sportunterricht, an ältere, vergessliche Menschen, an Corona-Mas-ken, an die Gartenarbeit – dann würde die Krankenkasse nicht bezahlen und man müsste wieder Geld aufnehmen, nicht selten vierstellige Beträge. Kann man sich das nicht leisten, hat man eine echte Beeinträchtigung im Leben.Welcher Hörgerätehändler verkauft nicht die Wertgarantie dazu, es ist doch jedem Hörgeräteträger klar, dass so etwas mal passieren wird?Es rechnet sich für alle Seiten. Wir arbei-ten in Deutschland mit mehr als 400 Hörgeräteakustikern zusammen, weil die Argumente einfach auf der Hand liegen. Ähnlich sehen wir das beim Juwelier. Der Kunde sieht, man hat sich Gedanken darü-ber gemacht, dass etwas passieren könnte, was Geld kostet, und man bietet eine Lö-sung an, sich vor hohen Kosten zu schüt-zen. Zu einer guten Verkaufsleistung ge-sellt sich eine gute Serviceleistung hinzu. Die Zahlen mal beiseite geschoben, warum ist das Produkt Wertgarantie gut?Weil der Kunde eher bereit ist, die kaputte Uhr reparieren zu lassen beziehungsweise in den Service zu geben. Er gibt sie seinem lokalen Händler, der wiederum seine Kos-ten abrechnen kann und keine Kulanz-diskussion hat. Er hat Umsatz im Verkauf durch die Provision, und wir übernehmen die Servicekosten. Wir sagen, Wertgarantie ist das nach-haltigste und ertragreichste Kundenbin-dungsinstrument der Branche. Mit wel-chem anderen Produkt kann er die Punkte Nachhaltigkeit, Ertrag und Kundenbin-dung abdecken? Mir fällt keines ein. Zu-mal das alles den Juwelier nichts kostet. Er muss ja nicht dafür investieren. Er muss nur anbieten.Eignet sich Wertgarantie zur Rabatt-Abwehr?Auch. Wir hatten unlängst ein Gespräch mit einem Juwelier, der sein Jubiläum vor-bereitet. Statt Rabatt bietet er mit uns einen Mehrwert: Zum Jubiläum wird jede Uhr mit einer 5-Jahres-Garantie ausgestattet.Rolex wurde 2015 für diesen Schritt von der ganzen Branche gefeiert. Mittlerweile sind die meisten Mitbewerber nachgezogen. Im Kleingedruckten steht aber auch, dass von dieser Garantie Verschleiß, Verlust, Diebstahl oder Beschädigungen, die auf unsachgemäße Behandlung zurückzu-führen sind, ausgeschlossen sind. Bei uns ist das anders. Zurück zum Jubiläum: Mit einem Rabatt signalisiere ich dem Kunden, dass ich einen hohen Spielraum bei der Marge habe, wenn ich es mir leisten kann, 20 Prozent zu geben. Biete ich aber eine Versicherung an, mache ich den Kunden darauf aufmerksam, eine hochwertige Uhr zu haben, die kaputt gehen oder gestohlen werden kann und man sie deswegen ver-sichern sollte. Wenn der Händler in einer Jubiläumsaktion diese Versicherung kos-tenlos dazugibt, schafft er für den Kunden einen Mehrwert. #FAZIT Warum wird man beim Handykauf grundsätzlich im-mer auf eine Garantieverlängerung angesprochen? Weil es sich für den Verkäufer lohnt und weil der Konsu-ment einen Mehrwert erhält, der ihm zum Zeitpunkt des Kaufs wichtig ist. Mit der Wertgarantie hat nun auch der Uhrmacher und Juwelier die Chance, dieses Zusatz-Tool anzuwenden.

Page 58

56BUSINESS #LAB-GROWNLAB-GROWN________0,50 CT = 260 EURO VKPRO & CONTRALAB-GROWNDER LUPENREINE BUSINESS-CHECK

Page 59

57BUSINESS #LAB-GROWNDER MARKT TEILT SICH ES WAR DAS BESTIMMENDE THEMA AUF DER DIESJÄHRIGEN INHORGENTA, GERN VERKNÜPFT MIT EIGENMARKE: DER SYNTHETISCHE DIAMANT, AUCH GENANNT LAB-GROWN ODER MANUFAKTURDIAMANT ODER MENSCHGEMACHTEPERFEKTION. AN DIESEM THEMA GEHT KEIN WEG VORBEI.Soll man bei synthetischen Diamanten einsteigen oder eher nicht? Gerhard Schreiner hat sein Fazit gezogen und lehnt mit wehenden Fahnen ab. Der High-End- Diamant-Spezialist, der zur diesjährigen 50. Inhorgenta mit zwei 50-Karätern angereist kam, ist froh, keinen einzigen Dollar in den synthetischen Diamanten in-vestiert zu haben. Denn zumindest im Topsegment der Investmentsteine ist das Thema wegen des fehlenden Werterhalts durch.Im Einstiegssegment spricht der niedrige Preis eine entscheidende Rolle. Goldschmuck mit Diamanten für 300 bis 800 Euro bekommt man mit 9- oder auch 14-karätigem Gold und synthetischen Steinen locker hin. Doch wie geht es weiter? Kauft der Synthese-Kunde morgen echt? Oder gilt das Gegenteil: einmal Synthese, immer Synthese?Zwei Welten prallen also beim Juwelier aufeinander. Manchmal gibt es klare Befürworter der Lab-Growns. Sie sind am gelben Logo zu erkennen. Andere lehnen vehement ab. Sie sind am blauen Logo zu erkennen.DER LAB-GROWN-ÜBERBLICKDER BEFÜRWORTER:LUTZ REUERSeite 60DER GEGNER: CHRISTOPH PAUKNERSeite 62WIE SICH MARKEN ENTSCHEIDENSeite 64TIPPS FÜR DEN VERKAUFSeite 66WIE HEISST ES EIGENTLICH?Seite 74WARUM NICHT BEIDES?: TRAUMWERKSeite 83DER DRITTE WEG – WIRKLICH NACHHALTIG!Seite 84CONTRALAB-GROWNPROLAB-GROWN

Page 60

58BUSINESS #LAB-GROWNDas Thema synthetischer Diamant ist hochaktuell, hochumstritten und steht bei vielen Juwelieren auf der Tagesordnung. Sie über-legen, ob sie jetzt einsteigen sollen oder nicht. Zum Ja oder Nein und den richtigen Zeitpunkt sind allerdings noch viele Fragen offen. Wir haben die derzeit wichtigsten K.O.-Kriterien beleuchtet.DIE K.O.-KRITERIENFÜR DEN EINSTIEGWORAUF GEACHTET WERDEN SOLLTEPREIS-ENTWICKLUNG––––––––Warum sollte man in ein Produkt investieren, dessen Preiskurve konstant und rapide nach unten zeigt? Der Markt wurde in den vergangenen Jahren damit regelrecht überschwemmt, unter anderem auch, weil die neuen Herstellungstechniken immer erschwinglicher werden. Die Kritiker gehen davon aus, dass die Preise weiter sinken, die Befür-worter dagegen, dass die Talsohle des Preises erreicht ist.WERTERHALT––––––––Das zentrale Argument beim Kauf eines Diamanten war bislang Werterhalt. Nicht von ungefähr spricht man vom größten Wert auf kleinstem Raum. Das ist nun bei Lab-Grown nicht der Fall. Als Wertanlage taugt das neue Produkt keinesfalls. Stand heute gibt es niemanden, der gebrauchte synthetische Diamanten kaufen würde.PREISPUNKTE––––––––Synthetische Diamanten ermöglichen derzeit VK-Preise von 535 Euro ein-schließlich Händlermarge von 2,4 für einen Halbkaräter-Solitär, in 14 wkt-Gelbgold gefasst (JMC). Das neue Produkt schafft also eine neue Preisregion und somit auch eine neue Zielgruppe.

Page 61

59BUSINESS #LAB-GROWNZIELGRUPPE––––––––Lab-Grown spricht Menschen an, die weniger Geld ausgeben, aber trotzdem Luxus und Bling haben wollen. Gesucht wird auch eine absolut klimaneutrale Alter-native, die zudem das Thema Blutdiamanten ausschließt. Die Befürworter heben deshalb genau diese Aspekte hervor. KOEXISTENZ AM P.O.S.––––––––Kontrovers diskutiert wird und bleibt die Frage, ob es eine Koexistenz von natürlichen und synthetischen Diamanten am P.O.S. geben kann. Die Gefahr besteht darin, dass das neue Produkt den Verkauf des arrivier-ten Produkts verhindert und die bisherigen Preislagen nicht mehr realisierbar erscheinen.MARKT-ENTWICKLUNG––––––––Der gesamte Diamantmarkt istim Umbruch, zahlreiche große Marken sprechen sich für Lab-Grown aus. Damit beeinussen sie das Marktgeschehen. Wir haben die deutlichsten Aussagen der Industrie zusammengefasst.WORDING––––––––Streng genommen sollte sogar das Wort Lab-Grown vermieden werden. Wie aber heißt nun das Produkt und wie soll es beworben werden? Frankreich ist einen Schritt weiter: Alles, was nicht synthetischer Diamant genannt wird, ist künftig abmahnfähig.NACHFRAGE––––––––Bislang spielt das Themasynthetischer Diamant vor allem bei Konsumenten im US-amerikanischen und britischen Markt eine Rolle. Kritiker hier-zulande, aber auch Umfragen argumentieren, dass bisher kaum eine nennenswerte Nachfrage nach synthetischen Diamanten im Verkaufsgespräch wahrzunehmen ist. Kann man das Thema also einfach aussitzen? NACHHALTIGKEIT––––––––Es scheint, als ob die synthe-tische Diamantindustrie in der Nachhaltigkeit ein Lieblings-argument gefunden hat. Obdie Produktion tatsächlich nachhaltigen Gesichtspunkten entspricht, ist aber umstritten. Die wahrlich nachhaltige Alter-native ist der „dritte Weg“: Vintage-Diamanten wieder neu aufbereitet in Umlauf zu bringen.

Page 62

60BUSINESS #LAB-GROWNEin kleiner Traum? Synthetische Diamanten erlauben Verbrauchern mit schmalerem Budget, Brillanten zu erschwinglichen Preisen zu kaufen. Sehr groß, in Pink oder Blau und manchmal auch richtig nachhaltig. An Werterhalt denken da die wenigsten.

Page 63

61BUSINESS #LAB-GROWNPROLAB-GROWNNatürliche wie synthetische Diamanten zu führen: Ist das nicht ein Widerspruch? Und leidet nicht auf Dauer das Geschäft darunter? Juwelier Lutz Reuer aus Berlin tritt den Gegenbeweis an, dass Koexistenz am P.O.S funktionieren kann. JUWELIER#BUSINESS: Herr Reuer, Sie pro-duzieren und vertreiben seit zwei Jahren Ih-ren eigenen synthetischen Diamantschmuck im Geschäft – und verkaufen weiterhin klas-sischen Diamantschmuck. Wie klappt diese Koexistenz? LUTZ REUER: Es gibt keine Kanniba-lisierung. Wir sind stark im klassischen Diamanten-Segment vertreten – und der Umsatz ist deshalb nicht eingebrochen. Der synthetische Diamant eröffnet ein-fach einen neuen Markt. Viele träumen von einem Diamanten, den sie sich nun leisten können. Das ist eine Realität. Es ist auch nicht vergleichbar mit dem Kauf-verhalten bei Zirkonia. Verdienen Sie mit den synthetischen Dia-manten schon Geld? Natürlich waren die Startkosten erst ein-mal hoch, aber wir sind sehr zufrieden mit dem Umsatz. Im Juweliergeschäft ist die Marke unter den fünf bestverkauften. Einige Juweliere fürchten, sich falsch zu positionieren, wenn sie synthetische Dia-manten führen. Können Sie diese Sorge ver-stehen?Natürlich überlegen viele, ob sie synthe-tische Diamanten ins Programm aufneh-men oder nicht. Aber aus meiner Sicht müssen die Juweliere es machen, weil der Kunde entscheidet. Und weil an den Käufern von morgen, der jüngeren Ge-neration, kein Weg vorbeiführt. Wenn es „WIR MACHENTRÄUME WAHR“KOEXISTENZ: JUWELIER LUTZ REUER SIEHT KEIN PROBLEMeine Nachfrage gibt, die der Juwelier heu-te nicht bedienen kann, wird der Kunde zum Mitbewerber abwandern. Die Preise für synthetische Diamanten sinken seit geraumer Zeit rapide. Das steigert den Wertverlust. Wie kommunizieren Sie das?Die kleineren Steine werden sich irgend-wann auf einen Preis einpendeln, bei den größeren wird das vermutlich noch länger dauern, aber auch da wird sich der Markt stabilisieren. Natürlich ist der synthetische Diamant keine klassische Wertanlage, das kommunizieren wir auch ganz offen. Ande-rerseits behält das wiederaufbereitete Gold ja seinen Wert. Ich sehe das anders: Die meisten Produkte, auch im Luxussegment, sinken im Wert, ob das ein Sportwagen ist oder ein Gucci-Gürtel. Die Käufer von syn-thetischen Diamanten haben hier eine ganz andere Einstellung zum Luxus. Der Werter-halt spielt dabei eher eine Nebenrolle. Und wie nden Ihre Lieferanten, die eher im klassischen Diamanten zuhause sind wie Messika, eigentlich ihr Engagement für das synthetische Pendant?Es hat bisher noch keiner der Lieferanten negativ aufgefasst, was wir tun. Im Gegen-teil, es gab sogar Lob. #LUTZ REUERJUWELIER REUER, BERLIN„DER SYNTHETISCHE DIAMANT ERÖFFNET EINFACH EINEN NEUEN MARKT. VIELE TRÄUMEN VON EINEM DIAMANTEN, DEN SIE SICH NUN LEISTEN KÖNNEN.“

Page 64

62BUSINESS #LAB-GROWNDie Disruption, sprich die Verdrängung des klassischen Diamanten durch den synthetischen, ndet so nicht statt. Am P.O.S. dagegen wird befürchtet, dass Lab-Grown den Verkauf des Echtschmucks obsolet machen könnte.

Page 65

63BUSINESS #LAB-GROWNChristoph Paukner ist ein angesehener Vollsortimenter. Synthetische Diamanten gehören allerdings nicht zu seinem Programm. Juwelieren, die über einen Einstieg nachdenken, rät er, sich dringend eine Verkaufsstrategie zurechtzulegen. Sonst könnten die Folgen verheerend sein.Während manche Hersteller über-legen, in den neuen Markt ein-zusteigen, um mit einem im Einkauf günstigen Stein wie dem synthetischen Diamanten eine gute Marge zu erzielen, stellt sich für den Juwe-lier die Frage anders: Kann eine Koexistenz von synthetischen und natürlichen Dia-manten am P.O.S. funktionieren? Oder ist die Gefahr zu groß, Vertrauen zu verspie-len? Es gebe nur dann eine Koexistenz, so Palido-Chef Christoph Paukner, wenn man den synthetischen Diamanten als Pendant zu Zirkonia betrachten würde. „Es ist ein schöner, aber wertloser Schmuckstein.“ Paukner begründet das mit dem enormen Preisverfall des synthetischen Diamanten. In Hongkong habe er kürzlich syntheti-sche Halbkaräter für 15 bis 20 Dollar gese-hen. „Jedem Juwelier, der über das Thema nachdenkt, muss klar sein, dass er damit kein wertvolles Produkt verkauft. Es ent-hält auch keinerlei Wertsteigerung.“ Der Palido-Chef rät Juwelieren daher, lieber ein bis zwei Jahre die Preisentwicklung abzuwarten, bevor sie in den neuen Markt einsteigen. „Wenn man jetzt Lab-Grown-Schmuck für 2.000 Euro verkauft, der in einem Jahr nicht mal die Hälfte kostet: Da wird sich der Verbraucher fragen, ob er nicht verschaukelt wurde.“ Für diejenigen, die schon eingestiegen sei-en, so Paukner, sei es existenziell, bei dem Thema sattelfest und ehrlich zu sein. Dazu gehöre, den Preisverfall in der Beratung nicht zu unterschlagen und das Produkt nicht als nachhaltig zu bewerben. „Es wer-den Unmengen an Strom für die Produk-„ECHTSCHMUCK IST IN GEFAHR“KOEXISTENZ: CHRISTOPH PAUKNER LEHNT SIE KATEGORISCH ABtion benötigt, der zu 90 Prozent nicht grün ist.“ Paukner erzählt, er habe ein Mystery-Shopping in Auftrag gegeben, um zu se-hen, wie die Koexistenz dieser beiden Pro-dukttypen in der Juwelierpraxis gelänge. Das Ergebnis sei teilweise erschreckend gewesen. „Viele Juweliere ruinieren sich CONTRALAB-GROWNgerade ihre Echtschmuckkollektion, weil sie keine ordentliche Verkaufsstrategie und keine Argumente haben.“ Auf die Frage, warum das im Prinzip glei-che Kohlenstoffprodukt im einen Fall meh-rere hundert Euro teurer sei, hätten einige Händler nur halbherzige Antworten. Für Paukner sei daher die Lösung, den synthe-tischen Diamanten wie Zirkonia zu verkau-fen: als Fashionprodukt. Im Modebereich habe Lab-Grown durchaus eine Zukunft, allerdings müssten dafür die Preise, die für die geschliffenen Steine bezahlt werden, auch im Produkt sichtbar sein. „Das ist bis-lang nicht der Fall. Lab-Grown-Einkaräter für 2.000 Euro VK anzubieten – das ergibt zwar eine schöne Marge, ist aber Betrug am Kunden und wird sich später rächen “ Schmackhaft erscheint der Einstieg in den neuen Markt auch deshalb, weil die synthetische Diamantbranche verspricht, einen Preisbereich im Goldschmuck zwi-schen 250 und 800 Euro abzudecken, der mit natürlichen Diamanten nicht machbar sei. Dem widerspricht Christoph Paukner vehement. „Wir haben einen Solitärring mit einem natürlichen Diamanten für 229 Euro. Je nach Steingröße können wir auch mit natürlichen Diamanten diesen Preis-bereich bedienen.“ Ginge es nur um das in den USA beliebte Prinzip „The bigger, the better“, würde sicher der synthetische Diamant den Vor-zug erhalten. „Früher hat man in diesen Fällen billigen und großen Zirkonia ver-wendet. Und genau auf diesem Niveau bewegen wir uns.“ #CHRISTOPH PAUKNERPALIDO„VIELE JUWELIERERUINIEREN SICH GERADE IHRE ECHTSCHMUCK-KOLLEKTION, WEIL SIE KEINE ORDENTLICHE VERKAUFSSTRATEGIE UND KEINE ARGUMENTE HABEN.“

Page 66

64BUSINESS #LAB-GROWNWIE SICH DIE INDUSTRIEENTSCHEIDETCONTRALAB-GROWNPROLAB-GROWNMarken sind für den Juwelier immer ein Gradmesser. Im Fall von synthetischen Diamanten haben sich einige von Ihnen längst entschieden: Auf den ersten Blick bleibt der Luxusbereich bei klassischen Diamanten, während Lifestyle von synthetischen protiert. Aber ist die Aufteilung tatsächlich so klar? Ein kurzer Überblick. Der synthetische Diamant in Schmuckqualität hat in den ver-gangenen Jahren reichlich Dynamik in einen eher statischen Markt ge-bracht. Immer mehr Hersteller verwenden die alternativen Edelsteine, in unterschied-licher Ausrichtung. Auch Finanzinvesto-ren, beispielsweise Black Rock, steigen in den Markt ein oder stocken ihre Anteile an Schmuckfirmen auf. Eine disruptive Verdrängung des natürlich gewonnenen Diamanten blieb allerdings bislang aus. Lu-xusmarken wie Cartier oder Tiffany setzen nach wie vor auf natürliche Diamanten, weil ihre Kunden die Exklusivität schätzen.Modemarken wie Pandora oder Swarovski dagegen profitieren offenbar von der Ent-wicklung des synthetischen Diamanten. Swarovski führt das Segment schon seit acht Jahren, in bester Koexistenz mit Kris-tallschmuck. Pandora hat seine Kollektion MARKTENTWICKLUNG: ZAHLREICHE MARKEN BEZIEHEN KLAR STELLUNGseit 2021 sogar ganz auf synthetische Dia-manten umgestellt und wirbt entsprechend laut. Mit Erfolg: Nach eigenen Angaben er-wirtschaftete Pandora 2023 in diesem Seg-ment ein Umsatzplus von 83 Prozent. Branchenkenner wie der Handelsvertreter und ehemalige bastian-Chef Axel Fritsch führen das darauf zurück, dass diese Unternehmen im Diamantgeschäft nahe-zu von null kommen. „Sie hatten kein Diamantlager und können deshalb ganz entspannt auftreten und wachsen.“ Der derzeitige Preisverfall der synthetischen Diamanten – laut Rapaport zahlt man seit Jahresbeginn 90 Prozent weniger für einen synthetischen Einkaräter als für einen aus natürlicher Quelle – spielt dem Lifestyle-bereich offenbar in die Hände, schließlich liegt der Fokus hier nicht auf Werterhalt, sondern auf Bandbreite und erschwing- lichem Luxus. „WIR HABEN DIE ART UND WEISE, WIE WIR UNSER GOLD UND UNSERE DIAMANTEN BEZIEHEN, NEU GESTALTET. DAS ERGEBNIS SIND DIE UHREN MIT DEM ORIGINS LABEL VON BREITLING, MIT ‚BESSEREM GOLD‘ UND ‚BESSEREN DIAMANTEN‘ HERGESTELLT.“WEBSITE BREITLINGKonkurrenz belebt das Geschäft, heißt es. Aber was sind die Argumente des neuen Produkts synthetischer Diamant? Und welche Marken sind unter den Frühstartern dabei?

Page 67

65BUSINESS #LAB-GROWNDie Lager und die Produkte scheinen also sauber aufgeteilt: klassische Diamanten für den Luxus, synthetische für Lifestyle. So weit, so einfach. Dass große Player wie der Luxuskonzern LVMH oder De Beers in das Thema investieren, Letzterer sogar mit der Tochtermarke Lightbox selbst Diaman-ten im Labor herstellt, zeigt aber, dass die Rechnung nicht ganz so eindeutig ist (siehe auch Seite 71). Einen Trend verpassen will keiner – eine gute Marge auch nicht. Zudem muss man auf die Argumentation der neuen Konkurrenz reagieren und eige-ne Antworten darauf haben: Nachhaltig-keit, Transparenz, Arbeits- und Menschen-rechte sind positiv besetzte Aspekte, die von der Synthesen-Branche im Marken-auftritt stark betont werden und zu ihrem Aufstieg beitragen. So setzt beispielsweise die Schweizer Uhrenmarke Breitling in die-sem Jahr komplett auf den „besseren Dia-manten“. Auf ein Produkt, das laut Website jegliche Verbindung mit politischen Kon-flikten, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung ausschließe. Aus Sicht des Verbrauchers liegen die Vor-teile des synthetischen Diamanten auf der Hand: Man bekommt einen größeren Stein für weniger Geld. Ein Unterschied ist mit bloßem Auge nicht festzustellen, denn che-misch, physikalisch und optisch haben syn-thetische Diamanten dieselben Eigenschaf-ten wie ihr natürliches Pendant. Außerdem sind sie in wenigen Tagen herstellbar, auch in äußerst seltenen Farbtönen wie Blau oder Pink, die nun durch das Verfahren er-schwinglich geworden sind. Während das Publikum hierzulande beim synthetischen Diamanten noch zu zögern scheint, fühlt sich dieses in den USA, einem der größten weltweiten Abnehmer von geschliffenen Diamanten, und in Groß-britannien sehr von diesen Vorteilen ange-sprochen. Deshalb orderte die weltgrößte Juwelierkette Signet im vergangenen Jahr für eben diese Märkte fleißig Diamanten aus dem Labor. Das bestätigt auch Axel Fritsch. In Juwe-liergeschäften in den USA und Kanada, be-richtet er, habe der synthetische Diamant eine Art Mitnahmeeffekt. Kundinnen, die Trauringe mit natürlichen Diamanten oder Modeschmuck mit Zirkonia erwerben, würden synthetische Diamanten noch als Extra dazu kaufen. „Die Lieferzeit ist schnell und unkompliziert, und das Pro-dukt verspricht Prestige, weil es äußer-lich nicht von einem Minendiamanten zu unterscheiden ist.“ # Synthetische Diamanten: Die einen sind Überzeugungstäter, andere lehnen sie klar ab. Und dann gibt es diejenigen Marken, die den Trend nicht verpassen möchten – oder ihn gleich mitbestimmen. NEVER EVER! UNBEDINGT! UNBEDINGT! WARUM NICHT?

Page 68

66BUSINESS #LAB-GROWNOb echt oder nicht, ob möglichst günstig oder werterhaltend? Synthetische Diamanten krempeln den Markt derzeit um und lassen viele Fragen offen. Aber wie sollte man im Beratungsgespräch mit diesem heißen Eisen umgehen? Mit Offenheit, rät Axel Fritsch. Und mit einem kleinen Sortiment zur Anschauung. Deutschen Juwelieren rät Vertriebs-spezialist Axel Fritsch, zweigleisig zu fahren und ein kleines Lager mit losen synthetischen Diamanten anzu-legen. Mit einem Viertelkaräter, einem Halb-karäter, einem Einkaräter. „Einfach, um eine mögliche Nachfrage bedienen zu können. Denn die meisten haben diesbezüglich keine Lagerware.“ Sich aus dem Thema syntheti-scher Diamant komplett herauszuhalten, sei dagegen keine Option, meint Fritsch. „Ha-ben wir nicht, wollen wir nicht – das kommt nie gut an. Wer das Thema totschweigt und keine kompetente Antwort geben kann, wird Kunden verlieren“, sagt Fritsch, der als umtriebiger Handelsvertreter, ehemaliger bastian-Chef und Produzent seiner eigenen Marke Fritsch Sterling alle Marktentwick-lungen der vergangenen vier Jahrzehnte mit-erlebt hat. Für ihn steht außer Fragen, dass der Preisverfall des synthetischen Diaman-ten im Beratungsgespräch offen kommuni-ziert werden muss. „Der Juwelier sollte die Nachfrage bedienen, fachlich informieren, aber keine Verantwortung für den Wertver-lust übernehmen. Das ist seriös“, so Fritsch. Die Achillesferse ist freilich der Werterhalt. „Im Gegensatz zum natürlichen Diamanten kann heute niemand garantieren, was ein Schmuckstück mit einem Diamanten aus dem Labor morgen noch wert ist“, sagt Axel Fritsch. Eigentlich spiele der Wert-erhalt bei Käufern von synthetischen Dia-manten keine Rolle. „Wenn der Schmuck in einem Jahr aber nur noch halb so viel kostet, dann schon.“ # Zeigen, aber nichts verheimlichen. Axel Fritsch rät seinen Juwelieren dazu, ein kleines Sortiment von drei synthetischen Diamanten vorzuhalten, den Kunden aber unbedingt auf den Knackpunkt des Werterhalts aufmerksam zu machen, beispielsweise mit dem Satz: „Ich arbeite Ihnen die synthetischen Steine gern in jedes Schmuckstück ein, aber ich kann Ihnen nicht sagen, was dieses Produkt nächstes Jahr wert ist.“ WIE VERKAUFT MAN SYNTHETISCHE DIAMANTEN?TIPP VON AXEL FRITSCH: OFFENHEIT UND DREI STEINCHENPROLAB-GROWN„HABEN WIR NICHT, WOLLEN WIR NICHT – DAS KOMMT NIE GUT AN.“AXEL FRITSCHVERTRIEBSSPEZIALIST

Page 69

67BUSINESS #LAB-GROWNAus einem zentralen Grund bietet Großhändler Engelkemper keine synthetischen Diamanten an. Die Unterscheidbarkeit zum echten Diamanten sei im Vergleich zumZirkonia nicht gegeben. Solange es keine nanziell erschwinglichen Testmöglichkeiten auch für den Handel gebe, sei die Gefahr der Täuschung einfach zu groß. Das Vertrauen in den Juwelier stehe auf dem Spiel. Seit rund fünf Jahren beschäftigt sich der größte Schmuckgroßhändler Deutschlands, Carl Engelkemper Münster, mit dem Thema. Zuletzt in Hongkong, erzählt Geschäftsführer Guido Abeler, seien es eineinhalb dieser riesigen Messehallen gewesen. Voll mit diesem The-ma. Und auch auf dem deutschen Markt würden einige Firmen aus unterschiedlichs-ter Motivation heraus Angebote zeigen, bis-weilen in den Markt drücken. Engelkemper aber wird, stand heute, nichts davon anbie-ten. Wichtigster Grund: Die Unterscheidbar-keit zum echten Diamanten sei im Vergleich zum Zirkonia nicht gegeben. Und solange dies nicht geklärt ist – und darüber hinaus das Thema einen unseriösen Touch habe –, macht Engelkemper nicht mit. Die bisher auf dem Markt erhältlichen Test-geräte, die einfach und sicher zu bedienen sind, liegen zwischen 6.000 und 15.000 Euro. Doch auch die kleine Lösung sei für den Juwelier noch immer weit außer Sicht. Damit ist die Sache für Engelkemper geges-sen. Was aber bleibe, seien die großen Täu-schungsmöglichkeiten. Es sei ein riesiger Markt entstanden – mit derzeit großem Ab-nahmedruck und erdrutschartig sinkenden Preisen. Diese Entwicklung wolle er in kei-ner Weise unterstützen.„Der Juwelier lebt vom Vertrauen des Kunden“, sagt Abeler. Wenn auf einem Schmuckstück 585 steht, vertraut der Ver-EIN KLARES NEIN MIT BEGRÜNDUNGWARUM ENGELKEMPER KEINE LAB-GROWNS VERKAUFTElemente auf der Erde. Doch die besonde-ren Eigenschaften des natürlichen Diaman-ten in Kombination mit der Exklusivität hätten den besonderen Edelstein nach jahr-zehntelangem Engagement aller Beteiligten zu einem außerordentlichen Wertsymbol gemacht. Der Preisverfalll der syntheti-schen Diamanten, die von ursprünglich 90 % des Wertes von natürlichen auf unter 10 % gefallen sind bedingt, dass der Juwelier den Verbraucher über den geringen Wert der Synthesen auch wirklich aufklärt. Ak-tuell wird mit den Wertargument des natür-lichen Steins geworben. Das ist dem Kon-sumenten gegenüber nicht ehrlich. Solange die Unterscheidbarkeit zu synthetischen Diamanten nicht einfacher und eindeutiger werde, sei die Gefahr für den Konsumenten zu groß, wissentlich oder nichtwissentlich falsch aufgeklärt zu werden.Abeler fordert auch vom Juwelier eine glas-klare, lupenreine Kommunikation in dieser Sache. Schaufensteraussagen, wie „Diaman-ten! Einkaräter! Sprechen Sie uns an!“ wür-den nicht ausreichen. Damit sei es für den Juwelier nicht getan. „Ich habe keine Proble-me mit Zirkonia, weil die Testmöglichkeiten klar sind, aber mit dem synthetischen Dia-manten“, sagt Abeler. Zumal, wenn Wort-schöpfungen wie „Manufakturdiamanten“ verwendet werden. „Wir werden das Thema nicht voranbringen. Bis jetzt haben wir von unseren Kunden keine ernsthafte Nachfrage zu dem Thema.“ # CONTRALAB-GROWNGUIDO ABELERCARL ENGELKEMPER MÜNSTER„DER JUWELIER BRAUCHT EINE GLASKLARE, LUPEN-REINE KOMMUNIKATION. WERBEAUSSAGEN WIE ‚DIAMANTEN! EIN- KARÄTER! SPRECHEN SIE UNS AN!‘ REICHEN NICHT AUS.“braucher auf die Werthaltigkeit und die Richtigkeit der Angabe. Ja, auch natürliche Diamanten bestünden nur aus Kohlenstoff, einem der am häufigsten vorkommenden

Page 70

68BUSINESS #LAB-GROWNPROLAB-GROWN„DAMIT ES HOCHKARÄTIG WIRD“Corona war für einige Einzelhändler ein Crashkurs in Sachen Digitalisierung. Beim Berliner Juwelier Lutz Reuer führte das gleich zu einem neuen Geschäfts-modell: Seit zwei Jahren produziert er synthetischen Diamantschmuck – so nachhaltig wie möglich. Die Neukunden holt er sich dabei online ins Juweliergeschäft. Als ein Lockdown nach dem ande-ren das Tagesgeschäft lahmlegte, wurde Lutz Reuer eines klar, „dass wir die Käufer, vor allem die jün-geren, nicht mehr übers Schaufenster und über Printwerbung erreichen und, dass wir ein neues Thema brauchen.“ Warum also nicht eine Firma gründen? Eine mit einem nachhaltigen Thema, an der Mit-arbeiter Anteile besitzen und die für die nächste Generation gedacht ist? Seit 2022 produzieren Reuer und seine beiden Mitgründerinnen Juliane Dumjahn und Wiebke Stade synthetischen Diamant-schmuck. Der Name, The Good Bling, ist dabei Programm. Die Rohdiamanten wer-den aus zwei Laboren bezogen: das eine verwendet ausschließlich Sonnenenergie, das andere Wasserkraft. Das fair gewon-nene Gold stammt aus der Pforzheimer Scheideanstalt C. Hafner. Die Kollektion wird nur auf direkte Anfrage hin in Reuers Goldschmiedewerkstatt produziert. Ein Lager gibt es nicht. Man will es richtig machen mit der Nach-haltigkeit, auch um sich von der großen Konkurrenz aus China, Indien oder den USA abzusetzen. „Am synthetischen Dia-mantmarkt gibt es sehr viel Greenwashing, denn zu 80 Prozent werden die Diamanten nicht nachhaltig produziert“, sagt Reuer. Dass der eigene Anspruch ein schnelles NEUE ZIELGRUPPE: JUWELIER LUTZ REUER SETZT AUF NACHHALTIGKEITWachstum seiner Eigenmarke verhindert, wird dabei in Kauf genommen. „Beim indi-schen Lieferanten würden wir alle Kompo-nenten auf Knopfdruck bekommen. Aber diese Authentizität ist uns wichtig.“ Die neuen Kunden werden fast ausschließ-lich online angesprochen. Also über In-stragram, Pinterest und den Shop, auch kleinere Videos gehören dazu. Zur Anprobe und Abholung kommen sie dann ins Juwe-liergeschäft von Lutz Reuer. Hier zählt die Eigenmarke neben Messika, Tamara Co-molli und Pomellato mittlerweile zu den bestverkauften. „Natürlich waren die Start-kosten erst einmal hoch, aber mit dem bis-herigen Umsatz sind wir hochzufrieden“, sagt Reuer. Künftig will man auch ins B2B-Geschäft einsteigen und steht bereits in Ge-sprächen mit Konzessionären. Und wer kauft nun synthetischen Diamant-schmuck? Es gebe zwei Käufergruppen, so Reuer. Zum einen die junge Generation, die alles nachhaltig und sauber haben will; zum anderen diejenigen, die vom 6-Karä-ter träumen. „Viele dieser Kunden haben schon natürliche Diamanten und kaufen sich synthetische, weil sie sich mit diesen eher trauen, zu verreisen.“ # Die Gründer der neuen Lab-Grown-Marke The Good Bling: Juliane Dumjahn, Lutz Reuer und Wiebke Stade.„AM SYNTHETISCHENDIAMANTMARKT GIBT ES SEHR VIEL GREENWASHING, DENN ZU 80 PROZENT WERDEN DIE DIAMENTEN NICHT NACHHALTIG PRODUZIERT.“ LUTZ REUERJUWELIER REUER, BERLIN

Page 71

69BUSINESS #LAB-GROWNWAS SAGT DER HANDEL?Welchen Aussagen zu synthetischen Diamanten im Fachhandel stimmen Sie zu? (Mehrfachnennungen möglich)Bislang scheinen synthetische Diamanten im Schmuckfachhandel keine große Rolle zu spielen. Die Hälfte aller Umfrageteilnehmer ist sich sicher, auch künftig keine synthetischen Diamanten verkaufen zu wollen. Rund ein Viertel ist noch unentschlossen.Zusatzinformation zur Statistik: Goldschmiede sehen synthetische Diamanten grundsätzlich skeptischer als Juweliere oder Galeristen.Ich werde keine synthetischen Diamanten verkaufenIch beschäftige mich derzeit mit dem Thema, habe abernoch nicht entschiedenIch beobachte besonders die Preis- und WertentwicklungIst nichts für den FachhandelBiete ich bereits anWir können es uns nicht erlauben, auf diese Zielgruppe zu verzichtenTrifft das Interesse meiner KundenBringt NeukundenWerde ich aufnehmenWerde ich als „nachhaltiges Produkt“ vermarktenWerde ich nur indirekt über die Lieferantenkommunizieren50 %26 %19 %12 %10%7 %6 %6 %6 %5 %4 %Bei der großen Online-Umfrage der Inhorgenta, an der 630 Juweliere, Goldschmiede und Galeristen im Herbst 2023 teilnahmen, wurde auch gefragt, wie man zum synthetischen Diamanten steht. Hier die Antworten.NACHFRAGE VORHANDEN? WIE JUWELIERE DEN LAB GROWN SEHENIM FOKUSLAB-GROWN

Page 72

70BUSINESS #LAB-GROWNDER PREIS IST HEISSPREISENTWICKLUNG: DER MARKT WIRD AKTUELL ÜBERSCHWEMMTEuroJahr2020 2021 2022 2023 2024Die Preisentwicklung der synthetischen Diamanten kennt seit Jahren nur eine Richtung: abwärts. Nach Rapaport lag der Preis für einen synthetischen Diamanten vor rund zehn Jahren noch um etwa zehn Prozent unter dem eines natürlichen. Heute sind es mehr als neunzig Prozent. Ob es noch weiter runtergeht oder die Talsohle erreicht ist, bleibt offen. Bislang gab es bei der Preisentwicklung von Diamanten eigentlich nur eine Richtung: nach oben. Je größer die Steine, desto deutlicher war der langfristige Wertanstieg. Bei synthetischen Steinen dagegen gibt es einen deutlichen Rückgang, gemessen an Rapaport. Wie die Preisentwicklung weitergeht, ist nicht klar. Die Lab-Grown-Befürworter sehen die Talsohle des Preisrückgangs erreicht, die Kritiker einen weiteren Preisverfall.IM FOKUSLAB-GROWNKernfrage 2024: Talsohle erreichtoder weiterer Preisverfall?

Page 73

71BUSINESS #LAB-GROWNLightbox von De Beers lockt mit hohen Rabatten. Manche interpretieren diese Preisan-passung als Kannibalisierung des Kerngeschäfts, andere als bewusste Strategie.Wer unlängst mal kurz nach ei-nem Einkaräter Lab-Grown ge-googelt hat, wird nicht schlecht gestaunt haben, was indische oder chinesische Onlineshops für lose Steine verlangen: um die 50 Euro! Seit 2016 sind die Preise für synthetische Dia-manten um 75 Prozent gesunken. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum fielen die Preise für natürliche Diamanten um 21 Prozent. Laut Marktanalysten wird aller-dings in diesem Jahr mit einem Preisan-stieg bis zu zehn Prozent für Diamanten, die in Minen abgebaut wurden, gerechnet. Einer der Gründe ist der abflauende Boom der synthetischen Diamanten. Aber was hat überhaupt zu ihrem Boom geführt? Synthetische Diamanten gibt es in der Industrie schon seit den 1950er Jahren. Doch erst seit über gut zehn Jah-ren besitzen sie dank des technologischen Fortschritts auch Schmuckqualität. Seit-dem herrscht Goldgräberstimmung. Das neue Produkt ist ein Spekulationsobjekt, das diverse Finanzinvestoren und Kapital-geber anzieht. So ist zumindest zu erklä-ren, dass die Produktion und die Exporte von im Labor gefertigten Diamanten stetig zunehmen. Zu Maschinen, die noch vor wenigen Jahren um die 200.000 Euro kos-teten, gibt es heute Alternativen ab 30.000 Euro. Der Markt wird überschwemmt. Dem Schmuckanalyseunternehmen Teno-ris zufolge nahmen die Verkäufe von Lab-Grown in 2023 um knapp 50 Prozent zu. Aus Sicht des Verbrauchers ist es der Reiz des Neuen sowie der Preis. Diamanten aus dem Labor sind chemisch und für das Auge praktisch identisch mit jenen aus einer Mine – nur wesentlich günstiger. Doch je mehr die Preise fallen, desto mehr kommt der synthetische Diamant im Mainstream an – und wird dadurch wieder unattrakti-ver. Experten rechnen in diesem Jahr nur mit einem einstelligen Wachstum. Einen nicht unerheblichen Grund, war-um die Preise sich derart im freien Fall befinden und die Disruption ausbleibt, schreiben einige auch dem Branchenrie-sen De Beers zu. Der mischt mit seiner Tochterfirma Lightbox seit Beginn der Spekulationsblase mit. Vermutet wird, dass De Beers die Preise mitdiktiert, da-mit der synthetische Diamant als bil-lig wahrgenommen und der natürliche Diamant wieder aufgewertet wird. Oder wie es ein Ansprechpartner in diesem Themenschwerpunkt formuliert: Wenn De Beers bei Lightbox die Preise senkt – aktuell werden Frühjahrsrabatte von 65 Prozent auf Lab-Grown ausgerufen –, ist es gleichzeitig ein Investment in das eige-ne Kerngeschäft. Damit werde die ganze Branche unter Druck gesetzt. Befürworter des synthetischen Diaman-ten, wie JMC-Chef Jörg Patotschka aus Pforzheim oder Juwelier und Lab-Grown-Produzent Lutz Reuer aus Berlin, meinen, die Preise werden sich bald stabilisieren. Die Frage ist nur, ob das Produkt bis da-hin noch als eine Alternative zum klassi-schen Minendiamanten wahrgenommen wird – oder beispielsweise in den Mode-sektor abwandert. # DIE VERKÄUFE VON LAB-GROWN IN 2023 NAHMEN UM 50 PROZENT ZU.

Page 74

72BUSINESS #LAB-GROWNIM FOKUSLAB-GROWN„HALBWISSEN BESEITIGEN,KLARER KOMMUNIZIEREN“MEHR FAKTEN ZU SYNTHETISCHEN DIAMANTENZum synthetischen Diamanten kursieren viele Informationen und Gerüchte. Der Verbraucher, aber auch der Juwelier sind verunsichert. Ist Lab-Grown umwelt-freundlicher oder besser, ist er „echt“? Und soll man ihn überhaupt so bezeichnen?Die Schmuckverbände klären hierzu online auf: Die gemeinsame Website Diamant-Wissen.de versteht sich als Kompass für Verbraucher. Die Hauptmotivation, erklärt Dr. Gui-do Grohmann, Hauptgeschäftsfüh-rer des Bundesverbands Schmuck und Uhren, sei im Allgemeinen das Vertrauen des Verbrauchers beim Thema Diamant zu stärken und im Speziellen über den synthetischen Diamanten aufzuklären. „Wir sehen synthetische Diamanten als le-gitimes Produkt. Die Diskussionen um sei-ne Eigenschaften und seinen Wert sorgen aber für reichlich Unsicherheit – bei den Verbrauchern, aber auch den Juwelieren. Der Zeitpunkt ist also genau richtig.“ Die kostenlose Info-Site Diamant-Wis-sen.de ist eine gemeinsame Initiative des Bundesverbands für Schmuck, Uhren, Silberwaren und verwandte Industrien (BVSU), des Bundesverbands der Juwe-liere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte (Handelsverband Juweliere BVJ) und des Bundesverbands Edelstein- und Diamant-industrie. Seit Februar ist diese online. Alle relevanten Aspekte sind hier darge-stellt, darunter die richtige Terminologie, die Rechtssituation, Wertbestimmung, Marktentwicklung und Nachhaltigkeit. Grohmann: „Es ist ein digitales Nach-schlagewerk. Nicht von Marketingspra-che durchsetzt, sondern faktenbasiert und neutral. Wir wollen gefährliches Halbwissen beseitigen und unsere Bran-che insgesamt dazu anhalten, klarer und eindeutiger zu kommunizieren.“ Die Verbände monieren, dass bei syn-thetischen Diamanten allzu oft mit irre-führenden Begriffen argumentiert werde. Um die Verbraucher zu schützen, fordert man beispielsweise, einheitliche Be-zeichnungen zu verwenden. „Die Bran-che hat längst Regeln festgelegt – man muss sich nur an diese halten.“ In einer eigenen Rubrik wird mit Mythen auf-geräumt. Dazu zählen, dass beide Dia-manten praktisch dasselbe seien, dass beide einen ähnlichen monetären Wert besitzen oder dass synthetische Diaman-ten nachhaltiger seien. „Der Diamant ist ein Mineral, ein endlicher Rohstoff. Der synthetische Diamant dagegen ein industrielles Massenprodukt, endlos re-produzierbar. Der synthetische Diamant hat, im Gegensatz zum natürlichen, praktisch keinen Wiederverkaufswert, und über zwei Drittel des weltweiten Angebots werden nicht nachhaltig pro-duziert“, erklärt Guido Grohmann.Letztlich wolle man dem Juwelier etwas an die Hand geben, damit der Verbrau-cher diesem vertrauen könne, was er für ein Produkt einkauft. „Genau das ist unser Anspruch.“ # GUIDO GROHMANNBUNDESVERBANDSCHMUCK UND UHREN„WIR SEHEN SYNTHETISCHE DIAMANTEN ALS LEGITIMES PRODUKT. DIE DISKUSSIONEN UM SEINE EIGENSCHAFTEN UND SEINEN WERT SORGEN ABER FÜR REICH-LICH UNSICHERHEIT."

Page 75

73BUSINESS #LAB-GROWNDie Website Diamant-Wissen.de soll Verbraucher zum Thema natürlicher und synthetischer Diamant unabhängig informieren und sie bei der Kaufentscheidung unterstützen.„DER SYNTHETISCHE DIAMANT HAT, IM GEGENSATZ ZUM NATÜRLICHEN, PRAKTISCH KEINEN WIEDERVERKAUFSWERT, UND ÜBER ZWEI DRITTEL DES WELTWEITEN ANGEBOTS WERDEN NICHT NACHHALTIG PRODUZIERT.“ GUIDO GROHMANN

Page 76

74BUSINESS #LAB-GROWNLAB-GROWN: KORREKT ODER IRREFÜHREND?WIE DAS PRODUKT BEZEICHNET UND BEWORBEN WERDEN SOLLTEEin Diamant kann heute aus dem Reaktor kommen, mit den gleichen qualitativen Eigenschaften wie sein natürliches Pendant. Für manche Juweliere ist er ein interessantes Produkt. Aber wie heißt es eigentlich richtig? Es kursieren mehrere Begriffe, die mehr oder weniger stimmen, andere sind schlichtweg falsch. Wir klären auf. Synthetischer Diamant Auf diesen Begriff hat sich die Branche längst geeinigt. Neun der weltweit führenden Organisationen der Diamantindustrie, dar-unter CIBJO oder RJC, haben die internationale Diamond Termin-ology Guideline erstellt, die sich darin auf „synthetisch“ festlegt. Eine Version der Guideline für den deutschen Handel ist seit 2018 in Umlauf. Auch die Bezeichnung „echt“ oder „original“ gilt nur für Mineralien, die in der Natur entstehen.Lab-Grown Neben der Bezeichnung synthetic dia-mond ist im Englischen auch laborato-ry-created und laboratory-grown zu-lässig. Lab-Grown ist die Abkürzung von letzterem, also demnach in Ordnung. Das „grown“ (deutsch: gewachsen) bezieht sich auf einen der beiden Herstellungsprozes-se. Beim Vakuumverfahren mit Methangas werden – nach dem Prinzip der Mikrowelle – Plättchen mit Kristallgitterstruktur ultra-hocherhitzt (bis 900 Grad C). Der über einen Zeitraum abgelagerte Kohlenstoff ergibt dann den synthetischen Diamanten. Die besagten Plättchen werden auch Samen genannt. Das Material suggeriert also na-mentlich einen natürlichen Prozess – was denitiv nicht stimmt. Im zweiten Verfah-ren wird übrigens Graphit unter viel Druck und Hitze (bis 1500 Grad C) in die richtige Form gepresst. Nix mit Wachstum.Zuchtdiamant Bei der Herstellung synthetischer Diamanten von einer Zucht zu sprechen, ist zumindest fantasievoll. Eine Zucht bezieht sich im-mer auf organische, biogene Produkte oder Lebewesen. Syntheti-sche Diamanten dagegen werden durch ein rein technisches Ver-fahren in einem industriellen Prozess fabriziert (siehe Lab-Grown). IM FOKUSLAB-GROWN

Page 77

75BUSINESS #LAB-GROWNLabordiamant Der synthetische Diamant entsteht im La-bor. Ihn als Labordiamanten zu bezeichnen, ist daher nicht falsch. Für den Berliner Ju-welier Lutz Reuer, seit kurzem auch selbst Hersteller von synthetischen Diamanten, ist der Begriff deshalb sauber: „Ein Verfahren der Natur wird im Labor technisch nachge-ahmt – nur wesentlich schneller.“Manufakturdiamant Klar, ein synthetischer Rohdiamant wird letztlich genauso ge-schliffen und bearbeitet wie ein natürlicher. Aber das Bild ist schief: Manufaktur, das suggeriert durch und durch Werkstatt und Handwerk – und eben nicht serielle Vervielfältigung aus dem Labor, die aber letztlich dahintersteckt. Fun Fact: Synthetische Rohdiamanten werden in der Regel maschinell geschliffen, da sie deutlich günstiger sind als natürliche und der Materialverlust hier-bei kaum ins Gewicht fällt.Schluss mit Lab-Grown! Frankreich setzt ein Ausrufezeichen und schreibt den Begriff „synthetischer Dia-mant“ gesetzlich vor. Wer das Produkt an-ders bewirbt, kann dort wegen Verbraucher-täuschung verklagt werden. In Deutschland ist man noch nicht so weit. Vielleicht nur eine Zeitfrage: „Der nächste Schritt wäre ein Gesetz auf EU-Ebene. Die Franzosen könnten hier Vorreiter sein“, meint TV-Gut-achterin und Gemmologin Jeanette Fiedler vom Deutschen Diamant Institut Pforzheim.Diamant – ohne Zusätze Diamant = natürlich = echt. So lautet die Denition auf der neu-en Informationsplattform „Diamant-Wissen.de“, die seit Februar zugänglich ist und von den drei führenden Schmuckverbänden initiiert wurde. Die Bezeichnung „Diamant“, heißt es dort weiter, sei ohne weitere Zusätze nicht für synthetische Diamanten oder andere Produkte erlaubt. Oder anders gesagt: Der Diamant ist selbsterklärend. Zusätze wie „natürlich“, „echt“ oder „Mine“ sind für die Interessenvertreter überüssig.

Page 78

76BUSINESS #LAB-GROWNORIGINAL ODER TÄUSCHUNG:WAS TUN GEGEN DIE UNSICHERHEIT?JEANETTE FIEDLER IM INTERVIEWBei synthetischen Diamanten zögern viele Juweliere. Dafür gibt es scheinbar einige Gründe, wie den Preisverfall oder fehlenden Werterhalt. Zudem wird befürchtet, dass Großhandelspakete beide Produktgruppen enthalten – und es nicht bemerkt wird. Wie berechtigt ist die Sorge? Wir haben bei der Gemmologin und TV-Gutachterin Jeanette Fiedler nachgefragt. JUWELIER#BUSINESS: Frau Fiedler, sorgt der synthetische Diamant für mehr Unsi-cherheit in der Schmuckbranche? JEANETTE FIEDLER: Grundsätzlich nein. Die Deklarierung, sprich die Kenn-zeichnung, allerdings schon. Seit fünf Jah-ren beobachten wir, wie der Markt mit un-terschiedlichen Begriffen und Attributen um sich wirft: Zuchtdiamant, Lab-Grown, Man-Made, Green Diamond oder Manu-fakturdiamant – es ist ein heilloses Durch-einander. Das führt meiner Meinung nach zur Verunsicherung. Frankreich hat gera-de eine Verordnung erlassen, dass nur der Begriff „synthetischer Diamant“ rechtsgül-tig ist, sowohl für B2C als auch B2B. Hier ist der Gesetzgeber seiner Verpflichtung nachgekommen, für Klarheit zu sorgen. Der nächste Schritt wäre eine ähnliche Lö-sung in Form eines Gesetzes auf EU-Ebe-ne, vielleicht sind die Franzosen hier Vor-reiter. Das wäre wünschenswert. Spielen synthetische Diamanten eine Rolle in Ihrem Alltag als Gutachterin?Absolut ja. Wir haben seit etwa vier Jahren technisch aufgerüstet, weil wir von Juwe-lieren und Konsumenten immer wieder Synthesen auf den Tisch bekommen. Lieferanten und Juweliere befürchten, dass ihre Diamantlager bereits „unterwandert“ sind. Wie berechtigt ist diese Sorge? Wer ein schlechtes Screening macht, also eine unzulängliche Eingangskontrolle, und seine Lieferkette nicht überprüft, dem kann das passieren. Sonst eigentlich nicht. Mir ist jedenfalls kein Fall bekannt. Es wird gerade eine ISO-Norm für Kleindiamanten auf Betreiben der Schweizer Luxusuhren-marken wie Patek Philippe verabschie-det, an der ich mitgewirkt habe, und die sicherstellen soll, dass nicht fälschlicher-weise synthetische Diamanten verarbeitet werden. In dieser Norm ist festgelegt, dass jeder Stein in puncto Authentizität geprüft sein muss. Es ist aber auch die Verpflich-tung des Herstellers, sorgfältig zu sein und sich nicht nur auf seinen Vorlieferanten zu verlassen. Wie das Sprichwort besagt: Un-wissenheit schützt vor Strafe nicht. Was heißt das für die Praxis: Sind Testgeräte für Juweliere künftig unumgänglich? Wer selbst qualifiziert genug ist oder ent-sprechend qualifizierte Mitarbeiter hat, benötigt nicht zwingend externe Gut-achten von Prüfungsinstituten. Aber: Man muss wissen, was man tut. Man-che Synthesen verhalten sich bei einer oberflächlichen Messung wie natürliche Diamanten. Sich nur auf eine Ultra-violett-Lichtmessung zu verlassen, kann problematisch sein, da auch synthetische Diamanten fluoreszieren können. Bei Überprüfung mit speziellen Geräten, die JEANETTE FIEDLERGEMMOLOGIN„MAN MUSS WISSEN, WAS MAN TUT. MANCHE SYNTHESEN VERHALTEN SICH BEI EINER OBER-FLÄCHLICHEN MESSUNG WIE NATÜRLICHE DIAMANTEN.“IM FOKUSLAB-GROWN

Page 79

77BUSINESS #LAB-GROWNauf der Messung des Fluoreszenzverhal-tens basieren, gehen über 90 Prozent der natürlichen Steine als natürliche durch, ein kleiner Prozentsatz muss also noch eingehender geprüft werden. Geräte ab 1.000 Euro können bis zu einem gewis-sen Grad synthetische Steine erkennen. Bevor man einem Kunden erklärt, was echt oder synthetisch ist, sollte man al-lerdings hundertprozentig sicher sein. Lieber im Zweifelsfall noch mal eine zu-sätzliche Überprüfung in einem Spezial-labor vornehmen lassen. Sollten sich Juweliere synthetische Dia-manten ins Portfolio holen oder eher davon absehen?Das hängt auch von der Kundenstruktur ab. Im Gegensatz zu Europa oder Japan genießen Händler und Hersteller von syn-thetischen Diamanten in den USA großen Zulauf, wie ich auf der Messe in Tucson erleben konnte. Das liegt aber auch an der Käufermentalität: Hier glaubt man eben prinzipiell, dass ein neues Produkt auch das bessere ist. Das ist hierzulande nicht so eindeutig. Ich habe also Verständnis dafür, wenn sich deutsche Juweliere von diesem Thema abgrenzen. Wer ein Ange-bot hat, positioniert sich auch gleichzeitig. Ob man es braucht, muss letztlich jeder für sich persönlich entscheiden. Es muss einfach zum Unternehmen passen – oder eben nicht. Sie plädieren also allgemein für weniger Ver-teufelung als für einen bewussteren Umgang mit dem synthetischen Diamanten?Richtig. Dazu habe ich ein schönes Bei-spiel: Ich habe ein Gutachten erstellt für ein Schmuckstück, einen Ring mit einem Zweikaräter, der einen gelblichen Farb-ton hatte. Die Kundin hat diesen letztlich durch einen synthetischen Diamanten er-setzen lassen – weil ihr die Farbe in der Weißgoldfassung nicht mehr gefiel und weil sie für einen neuen Stein nicht zu viel Können natürliche von synthetischen Diamanten mit Handgeräten unterschieden werden, und wenn ja, wie teuer sind die Testgeräte? Wir haben nachgefragt. Ernst & Friends, Exklusivvertrieb von Smartpro, rät zu einem Zweiphasentest mit zwei Testgeräten zum Kombipreis von unter 1.250 Euro.„BEVOR MAN EINEM KUNDEN ERKLÄRT, WAS ECHT ODER SYNTHETISCH IST, SOLLTE MAN ALLERDINGS HUNDERTPRO-ZENTIG SICHER SEIN. LIEBER IM ZWEIFELSFALL NOCH MAL EINE ZUSÄTZLICHE ÜBERPRÜFUNG IN EINEM SPEZIALLABOR VORNEHMEN LASSEN.“JEANETTE FIEDLERinvestieren wollte. Die Kundin hat sich also ganz bewusst für einen synthetischen Diamanten entschieden, der Tausch wurde über einen hochwertigen Juwelier abgewi-ckelt, es wurde sogar ein neues Schmuck-stück angefertigt. Das finde ich ein posi-tives Signal: Wenn alle Beteiligten wissen, was sie tun, ist die Synthese ein hochinter-essantes Produkt. #

Page 80

78BUSINESS #LAB-GROWNKLARE AUSSAGENZU TESTGERÄTENPROLAB-GROWNGibt es für den Juwelier alltagstaugliche Testgeräte, die natürliche von synthetischen Diamanten unterscheiden können? ERNST & FRIENDS, weltweit exklusiver Vertriebspartner der gemmologischen Prüfgeräte von Smartpro, sagt ja und schlägt einen Zweiphasentest vor. ERNST & FRIENDS GIBT TIPPS FÜR TESTGERÄTEVoraussichtlich Mitte 2024 kommt das Gerät Smartpro Max auf den deutschen Markt, das mit nur einer Messspitze Diamanten, synthetische Diamanten (CVD, HPHT), Moissanite, Simulanten und Cubik Zirkonia identizieren kann. Ganze Partien loser oder gefasster Steine können mit dem Gerät Smartpro Aura (2856) in kürzester Zeit analysiert werden. Im Markt gibt es teilweise Berührungs-ängste mit professionellen Testgeräten zur Identifikation von Diamanten. „Wir ha-ben uns zur Aufgabe gemacht, über dieses Thema aufzuklären und mit den zum Teil hartnäckigen Mythen aufzuräumen“, sagt Torben Meyer, Geschäftsführer bei ERNST & FRIENDS. Mit der Marke Smartpro bietet seine Fir-ma professionelle und nutzerfreundliche Testgeräte. Die Handhabung, verspricht Meyer, sei in wenigen Minuten gelernt. Das Ergebnis erfolge in Sekundenschnelle. Für ein möglichst sicheres Ergebnis emp-fiehlt ERNST & FRIENDS den Zweiphasen-test mit unterschiedlichen technischen Prüf-verfahren. Beim ersten Schritt werden mit mittels UV-Transparenz analysiert, ob es sich bei dem geprüften Stein um einen natür-lichen oder synthetischen Diamanten han-delt. Kostenpunkt: 1.095 Euro. Der Kombi-preis für beide Geräte liegt bei 1.245 Euro. Wer ganze Partien analysieren will, kann dies mit dem Gerät Smartpro Aura (2856) tun. Es scannt lose und gefasste Steine in Se-kundenschnelle. Coming Soon: Voraussichtlich ab Mitte 2024 wird es bei ERNST & FRIENDS eine Weltneuheit geben. Das Gerät Smartpro Max kombiniert beide Prüfverfahren und kann mit nur einer Messspitze Diamanten, synthetische Diamanten (CVD, HPHT), Moissanite, Simulanten und Zirkonia identifizieren. Das kombinierte Prüfver-fahren ist patentiert. Es werden Vorbestel-lungen entgegengenommen. #TORBEN MEYER, GESCHÄFTS-FÜHRER ERNST & FRIENDS„WIR MÜSSEN ZUMTEIL HARTNÄCKIGE MYTHEN RUND UM DIAMANTPRÜFGERÄTE AUSRÄUMEN.“dem Smartpro Multi Reader (2850) Diaman-ten von Moissaniten, Simulanten und Cu-bik Zirkonia mittels thermischer und elek-trischer Leitfähigkeit unterschieden. Beim Ergebnis „Diamant“ kann es sich um einen natürlichen oder synthetischen Stein (CVD oder HPHT) handeln. Kostenpunkt des Test-geräts: 220 Euro. Beim zweiten Schritt wird dann mit dem Smartpro Optimum (2855)

Page 81

79BUSINESS #LAB-GROWNTECHNIK, DIE HILFTPROLAB-GROWNERNST & FRIENDS bietet Uhren- und Schmucktechnik, Uhrwerke und Mikrobatterien aus einer Hand – bis hin zur kompletten Werkstatteinrichtung. Insbesondere mit seinen Exklusivmarken setzt das norddeutsche Unternehmen neue Standards, z.B. mit den innovativen Diamantprüfgeräten von SmartPro.Pls. visit our Website / Bitte besuchen Sie uns auf unserer Homepage: www.ernst-friends.comPRÜFGERÄTE & CO. VON ERNST & FRIENDSERNST & FRIENDS ist exklusiver Distributor von Miyota Uhrwerken in Europa – Quartz und mechanisch. Die japanische Qualitätsmarke Miyota steht seit vielen Jahrzenten für Präzision und Zuverlässigkeit zu fairen Preisen. Weitere Marken wie Sellita, Epson oder Ronda auf Anfrage. Exklusiv: Mit Seizaiken präsentiert ERNST & FRIENDS eine Topalter-native im Markt. Denn qualitativ spielen die Uhrenzellen in der Topliga – 100 % made in Japan. Weitere Marken wie Varta, Maxell, Murata, Energizer oder Renata gehören ebenfalls zum ERNST & FRIENDS Portfolio. Die Marke SmartPro setzt Standards im Bereich der gemmologischen Prüfgräte. Einfach in der Bedienung und in Sekundenschnelle können na-türliche Diamanten, CVDs und HPHTs identiziert werden. Coming Soon: Der neue SmartPro Max erkennt zusätzlich Moissanite und Cubik Zirkonia mit nur einer Messspitze im kombinierten Verfahren. Ein weiteres High-light aus dem Hause SmartPro: der neue AIR DO X – ein pneumatisches Gravier-Gerät zum Steine fassen, gravieren (Version X auch zum Bohren und Polieren mit Mikromotor), mit eingebautem Kompressor! Ergolifter by swisotech: Uhrmacherwerktische made in Germany aus eigener Manufaktur. Für höchste ergonomische Ansprüche, u.a. elektri-sche, stufenlose Höhenverstellbarkeit und gepolsterte 3D-Armauagen. Weiteres Zubehör und Equipment wie Stühle, Lampen, Vakuum- und Druckluftverteiler gehören ebenfalls zum Programm.

Page 82

80BUSINESS #LAB-GROWNMartin Rapaport, Herr der Rapaport-Liste, alarmiert: Synthetische Diamanten würden den Ruf von natürlichen Diamanten derart schädigen, dass der Umsatz kurz- bis mittelfristig um 30 Prozent sinken werde. Er nimmt bei seiner Kritik kein Blatt vor den Mund.Martin Rapaport schreibt: „Das Busi-ness mit synthetischen Diaman-ten als Ersatz für natürliche Dia-manten wird von Gier getrieben. Händler und Juweliere konnten unerwar-tete Gewinne erzielen, indem sie den Wert synthetischer Diamanten unfair mit dem Wert natürlicher Diamanten vergleichen. Führende Unternehmen im Diamanten-handel, von De Beers über GIA bis hin zur Juwelierkette Signet, unterstützen synthe-tische Diamanten, obwohl sie wissen, dass ihr Preis aufgrund des unbegrenzten An-gebots abstürzen würde.Der starke Rückgang der Preise für synthe-tische Diamanten wird Verbraucher enttäu-schen, die synthetische Diamanten zu ho-hen Preisen gekauft haben. Sie werden dem Diamantenhandel nicht mehr vertrauen. Es wird eine Gegenreaktion der Verbraucher geben. Dadurch wird der Ruf des Diamant- und Schmuckhandels geschädigt. Eine Fabrik für synthetische Diamanten. (Diamond Producers Association/Natural Diamond Council) Mitte März setzt Martin Rapaport auf seiner Home-page ein Statement ab, das an Deutlichkeit nichts zu wünschen übriglässt. MARTIN RAPAPORT TEILT AUS FUNDAMENTALKRITIK AN SYNTHETISCHEN DIAMANTEN Wir gehen davon aus, dass die Nachfra-ge nach Naturdiamanten aufgrund der negativen Auswirkungen synthetischer Diamanten kurzfristig bis mittelfristig um 30 Prozent sinken wird. Es wird Jah-re dauern, bis sich die Nachfrage nach Naturdiamanten erholt. Der Traum, bei dem eine Braut als Gegen-leistung für die Verpflichtung einer exklu-siven Beziehung ein besonderes, seltenes und teures Geschenk erhält, wurde durch Diamanten symbolisiert. Dieses Geschenk wurde nun entwertet durch die Bewerbung von billigen synthetischen Diamanten. Da die Preise für synthetische Diamanten weiterhin sinken, werden sie keinen Ersatz mehr für Verlobungsringe mit natürlichen Diamanten darstellen. Die Vorstellung, dass dieses Geschenk wertvoll sein muss, wird weiterhin vorherrschen – und vie-le traditionelle Frauen, die synthetische CONTRALAB-GROWNDiamanten erhalten haben, werden sich betrogen fühlen. Die wohlhabende Klasse könnte sich jetzt, da der Ruf von Diaman-ten getrübt ist, anderen natürlichen Edel-steinen zuwenden. Der Wert natürlicher Diamanten basiert auf ihrem Ruf. Diejenigen, die den Traum des Diamanten zerstören, verdienen seine Vor-teile nicht.“ (Homepage Martin Rapaport)

Page 83

81BUSINESS #LAB-GROWN … indem sie den Wert synthe- tischer Diamanten unfair mit dem Wert natürlicher Diamanten vergleichen … … obwohl sie wissen, dass ihr Preis aufgrund des unbe- grenzten Angebots abstürzen würde … … Sie werden dem Diamanten- handel nicht mehr vertrauen … … Dieses Geschenk wurde nun entwertet … … Die wohlhabende Klasse könnte sich jetzt, da der Ruf von Diamanten getrübt ist, anderen natürlichen Edel- steinen zuwenden … … um 30 Prozent sinken … KLARTEXT VON MARTIN RAPAPORT:Martin Rapaport unterstellt den Herstellern von synthetischen Diamanten eine Systematik. Angetrieben von Gier wollen sie Gewinne machen, indem sie das Image des Diamanten nutzen, das Jahrzehntelang mühsam aufgebaut wurde. Mit anderen Worten: Sie legen sich ins gemachte Nest und feiern, bis die Preise abstürzen.Szenario 1: Martin Rapaport liebt markige Worte. Doch das, was er hier anspricht, klingt geradezu alarmierend. Der Vertrauens-verlust durch synthetische Diamanten sei so groß, dass auch das klassische Geschäft leiden wird, und zwar mit Umsatzrück-gängen von rund 30 Prozent. Deutliche Worte. Martin Rapaport spricht offen aus, was viele Marktbeobachter nur andeuten, eine mögliche Doppelstrategie von De Beers. Der weltgrößte Diamantproduzent und -händler würde in den neuen Markt investieren, obwohl bekannt sei, dass er zusammenbrechen wird. Warum? Vermutlich, um die Marktentwicklung weiter beeinussen zu können und nicht an Bedeutung zu verlieren. Das Hauptproblem: Vertrauen! Der aktuelle Preisverfall bei synthetischen Diamanten würde die Konsumenten enttäu-schen, die bereits investiert haben. Das fünfte C, „Condence“, Vertrauen, ist in Gefahr. Das Problem trifft den Konsumenten. Martin Rapaport geht da-von aus, dass die beschenkte Frau enttäuscht sein wird, wenn sie herausbekommt, dass der Verlobungsring keinen „echten“ Diamanten hat. Sie wird sich sogar „betrogen fühlen“, eine Wortwahl, die man im Zusammenhang mit der Verlobung eher nicht hören will. Szenario 2: Der wohlhabende Konsument wird sich von Diaman-ten verabschieden und stattdessen den Farbedelsteinen zuwen-den. Ein Szenario, das nicht unrealistisch klingt. In der Vor-De Beers-Zeit spielte der Diamant eine weniger wichtige Rolle als beispielsweise die Perle – als es noch keine Zuchtperlen gab!

Page 84

82BUSINESS #LAB-GROWN„ICH BIN FROH, DASS ICH NICHT INVESTIERT HABE“CONTRALAB-GROWNDer Markt für synthetische Diamanten lockt immer mehr neue Kapitalgeber an. Für den Münchner Highend-Schmuckhersteller Gerhard Schreiner war die Alternative aus dem Labor dagegen nie ein Investment wert. In der Topklasse der Schmuckindustrie scheint das Thema durch zu sein.Zur diesjährigen Jubiläumsausgabe der Inhorgenta kam Gerhard Schrei-ner mit zwei 50-Karätern angereist. Das passte nicht nur zum Event, sondern zu seinem Image. Der Münch-ner ist seit rund dreißig Jahren im High-end-Schmuckbereich unterwegs, verkauft Edelschmuckstücke für siebenstellige Summen. Für Schreiner ist Schmuck in erster Linie eine Wertanlage. Als er vor zwei Jahren von Sightholdern auf das Boom-Produkt synthetischer Diamant an-gesprochen wurde, winkte er indes gleich ab: „Wir investieren nicht einen Dollar.“ Der Wert der synthetischen Diamanten lag seinerzeit bei 29 Prozent gegenüber seinem natürlichen Pendant. Doch für Schreiner war ein anderes Argument aus-schlaggebend: der Wiederverkaufswert. „Den synthetischen Diamanten kann man nicht profitabel weiterverkaufen oder ver-steigern. Das kommunizieren wir seit Jah-ren, auch wenn wir dabei für blöd verkauft wurden“, erklärt Schreiner. Dass im Oktober 2023 der zweitgrößte US-Hersteller von synthetischen Diaman-ten, WD Lab Grown Diamonds, bankrott ging, sieht Schreiner als Bestätigung dieser Meinung. Im Topsegment habe längst der große Preisverfall eingesetzt. In den USA erlebe er es mittlerweile so, dass es beim Kauf eines natürlichen Diamanten den synthetischen als kostenlose Dreingabe WARUM GERHARD SCHREINER DEN LAB-GROWN KATEGORISCH ABLEHNTGERHARD SCHREINERDIAMANTSPEZIALIST„WIR INVESTIEREN NICHT EINEN DOLLAR. DEN SYNTHETISCHEN DIA-MANTEN KANN MAN NICHT PROFITABEL WEITERVERKAUFEN ODER VERSTEIGERN. DAS KOMMUNIZIEREN WIR SEIT JAHREN, AUCH WENN WIR DABEI FÜR BLÖD VERKAUFT WURDEN.“Passend zum 50. Jubiläum der Inhorgenta präsentierte Gerhard Schreiner einen weißen Diamanten in 50,50 Karat (D, lupenrein).dazu gebe. „Das sagt doch alles. Ich bin froh, dass ich nicht investiert habe“, meint Schreiner.Gerhard Schreiner kann mit gutem Ge-wissen das Thema Lab-Grown ad acta le-gen. Der Werterhalt, der für ihn von zen-traler Bedeutung für sein Business ist, ist hier schlicht nicht vorhanden. Die Preise purzeln. Niemand wird Aussagen treffen wollen, ob synthetische Diamanten als Wertanlage taugen und einen langfristigen Werterhalt haben. Zum einen liegt dies am unbegrenzten Angebot, zum anderen gibt es schlicht niemanden, der alte Lab-Growns kaufen würde, sollte man ganz schnell Geld brauchen. Lab-Growns als Wertanlage? Ein klares Nein. #

Page 85

83BUSINESS #LAB-GROWNTraumwerk hat kein Problem mit synthetischen Diamanten – und bietet einfach beides an. Wenn das Wunschprodukt am Kongurator entwickelt wird, bleibt ganz zum Schluss die Option, den natürlichen Diamanten mit Lab-Grown zu tauschen. Der Juwelier entscheidet, ob er diesen Joker zieht. Für Traumwerk ist klar, dass das The-ma Lab-Grown gekommen ist, um zu bleiben. Auch wenn mancher Händler kritisch ist, entscheidend ist doch, was der Konsument will. „Wir sind Produzent und Lieferant. Wir bieten unseren Kunden Optionen an“, bringt es Jörg Fiedler, Sales Director der Traumwerk Group, auf den Punkt. Traumwerk gehört weder der Fraktion Pro noch der Fraktion Contra an, son-dern versteht sich als neutraler Lieferant und Dienstleister seiner Kunden. Will der Konsument aus welchen Gründen auch immer synthetische Diamanten haben, be-kommt er sie. Der Konfigurator lässt ganz zum Schluss die Option des Wechsels zu. Um dem Juwelier diese Freiheit zu ermög-lichen, hat Traumwerk in ein doppeltes Lager investiert. Tatsächlich werden im Konfigurator nur die Produkte angezeigt, die tatsächlich in der Zentrale in Gütersloh lagernd sind und sofort eingesetzt werden können, dies gilt sowohl für natürliche als auch für synthetische Diamanten. Übrigens kann der Handelspartner seine Kalkulation und damit den VK selbst bestimmen. # WARUM ENTWEDER - ODER?TRAUMWERK BIETET NATÜRLICHE UND SYNTHETISCHE DIAMANTEN ANIM FOKUSLAB-GROWNWer bei Traumwerk einen Ring konguriert, hat am Schluss die Wahl, den Diamanten auch als Lab-Grown zu bestellen.NATURAL LAB-GROWNAls Grundeinstellung wird dem Konsumenten immer der natürliche Diamant vorgeschlagen. Und zwar nur die Steine, die tatsächlich lagernd sind.Als fünften von sechs Schritten kann auf den Lab Grown gewechselt werden. Somit entschei-det nicht der Lieferant, sondern der Juwelier, ob er synthetische Diamanten anbietet.„WIR SIND NICHT PRO ODER CONTRA, SONDERN NEUTRALER LIEFERANT UND DIENSTLEISTER UNSERER KUNDEN.“JÖRG FIEDLER

Page 86

84BUSINESS #LAB-GROWNDER DRITTE WEGCONTRALAB-GROWNÖko-Schokolade, Fair-Trade-Kleidung, Fairmined-Gold: Für nachhaltige Produkte zahlt man eigentlich mehr. Bei Vintage-Diamanten nicht. Das Unternehmen Breuer Diamonds handelt mit wiederaufbereiteten natürlichen Diamanten –und bietet eine echte Alternative zu Lab-Grown an.Weder der Abbau von natür-lichen noch die Herstellung von synthetischen Diamanten ist an sich nachhaltig. Dazu sind schon explizit ökologische Förder-methoden oder viel grüne Energie von-nöten. Ein dritter Weg ist, bereits vor-handene Edelsteine wieder in den Markt zu bringen. Eben diesen geht die Firma Breuer Diamonds aus Keltern bei Pforz-heim. „Letztlich tun wir genau das, was BREUER: NACHHALTIG GEHT AUCH GÜNSTIGERbei Gold seit Jahrhunderten gemacht wird: Wir bringen den Wert wieder in den Kreislauf“, so Matthias Breuer. „Urban Diamonds“ nennt seine Ehefrau und Firmeninhaberin Alexandra Breuer diese Linie. Die Bezeichnung ist dem Be-griff „Urban Mining“ entlehnt, bei dem es um die Rohstoffgewinnung aus lokalen Infrastrukturen geht, also um bereits vor-handene Ressourcen. Das 2011 gegründe-„LETZTLICH TUN WIR GENAU DAS, WAS BEI GOLD SEIT JAHRHUNDERTEN GEMACHT WIRD: WIR BRINGEN DEN WERT WIEDER IN DEN KREISLAUF.“ MATTHIAS BREUERDie meisten synthetischen und in Minen geförderten Diamanten haben keine besonders gute Klimabilanz. Bereits vorhandene Vintage-Diamanten wieder zu nutzen, ist deutlich nachhaltiger.

Page 87

85BUSINESS #LAB-GROWN„ES MUSS NICHT NEU GESCHÜRFT UND NICHT NEU PRODUZIERT WERDEN. INSOFERN BIETEN WIR EINE NACHHALTIGE, ABER NATÜRLICHE ALTERNATIVE ZU LAB-GROWN.“ MATTHIAS BREUERte Unternehmen startete zunächst als rei-ner Dienstleister, der Diamanten sortiert und graduiert. Inzwischen ist man darü-ber hinaus ein klassischer Diamanthänd-ler, kauft Diamanten ab Siebgröße 0-11 an. Die Bandbreite im Einkauf ist groß: Rückläufer, Ausfassware und gebrochene Steine in sämtlichen Schliffarten – alles wird gereinigt, sortiert, neu kalibriert und bedarfsweise neu geschliffen. Der Wiederverkauf ist ein wachsender Teil ihres Geschäfts. In diesem Punkt besäßen natürliche Vintage-Diamanten gegen-über synthetischen einen klaren Vorteil, meint Matthias Breuer: „Echter Diamant-schmuck lässt sich wieder zu Geld ma-chen. Bei Lab-Grown bleibt nur der Mate-rialwert für das Gold übrig. Für den Stein gibt’s nichts – einfach weil kein Abnehmer da ist.“ Der synthetische Diamant sei im Einkaufspreis so günstig, dass er für den Zweitmarkt völlig uninteressant sei. Juwelieren rät Matthias Breuer noch aus einem anderen Grund vom Lab-Grown-Ankauf ab: Aufgrund des mit bloßem Auge nicht sichtbaren Unterschieds laufe man Gefahr, eine Fälschung einzukaufen. „Wer kein entsprechendes Testgerät hat, setzt vielleicht mehrere tausend Euro in den Sand, weil er statt natürlichen fälsch-licherweise Lab-Grown eingekauft hat.“ Einer der häufig vorgebrachten Einwän-de gegen Vintage-Diamanten ist, dass sie die von der Industrie benötigte Stückzahl nicht abdecken können. Das bestätigt auch Matthias Breuer, wendet aber ein: „Im Nor-malfall reichen die Stückzahlen, manchmal ist bei den Siebgrößen aber mehr Flexibili-tät gefragt.“ Zu den Kunden, die regelmä-ßig beliefert werden, gehört beispielsweise die Schmuckmanufaktur Noën, die dafür bekannt ist, Gold und Edelsteine aus fair betriebenen Minen zu beziehen. Der wiederaufbereitete Diamant ist derzeit noch günstiger als ein neuer Diamant aus der Mine. Mit synthetischen Diamanten kann man preislich trotzdem nicht mithal-ten. Dafür seien die Vorleistungen und der Aufwand zu hoch, meint Matthias Breuer. „Wenn ich online lose Lab-Grown-Einka-räter für 200 Dollar sehe, tut mir das in der Händlerseele weh.“ Hundertprozentig nachhaltig sind Vin-tage-Diamanten freilich nicht. Denn auch diese wurden einmal abgebaut und wahr-scheinlich nicht unbedingt nachhaltig. Doch vorhandene Diamanten wieder in den Kreislauf zu bringen, dürfte trotzdem eine deutlich bessere CO2-Bilanz aufweisen. Alexandra Breuer: „Es muss nicht neu ge-schürft und nicht neu produziert werden. Insofern bieten wir eine nachhaltige, aber natürliche Alternative zu Lab-Grown.“ # Familienunternehmen: Das Ehepaar Alexandra und Matthias Breuer auf der diesjährigen Inhorgenta.

Page 88

86BUSINESS #LAB-GROWNPROLAB-GROWNLAB-GROWNMACHT’S MÖGLICHLab-Grown bietet dem Edelstahlspezialisten Ernstes Design erstmals die Chance, in das Segment 14-Karat-Goldschmuck einzusteigen. Im Vordergrund steht trotzdem nicht der Stein, sondern das Design.Seit mittlerweile 30 Jahren steht die Schmuckmanufaktur Ernstes De-sign für das Thema Edelstahl, ent-wirft aus diesem Material Schmuck mit über 90 Prozent Fertigungstiefe und ist beim Juwelier als Marke etabliert. Jetzt geht es noch einen Schritt weiter: Mit der neuen Linie Sharvin (der Name setzt sich aus den jeweiligen Vornamen seiner beiden Kinder zusammen) wird erstmals eine Kollektion ohne Edelstahl präsen-tiert – dafür mit 14-Karat-Gold und syn-thetischen Diamanten. Der geringere Einkaufspreis des synthe-tischen Diamanten und die angegebene Transparenz in der Wertschöpfung sind für das Unternehmen ein Türöffner in das Segment Goldschmuck und Brillanten. Dennoch ist der Stein nicht zentral, son-dern nur ein Element in einem ganzheit-lichen Konzept. „Wir wollten keinen Ba-sisschmuck, sondern haben uns im Design Ziele gesetzt“, meint Andreas Ernst. Laut dem Firmenchef geht es weniger darum, möglichst viele Brillanten unterzubringen. Im Zentrum steht ein innovatives Wech-selsystem mit Bajonettverschluss, das viele Kombinationen zulässt. „Das wird auch das Verkaufsargument im Laden sein – we-niger der Stein.“ Der Herstellungsprozess ist diesmal grundlegend anders: Es wird in 3D entworfen und konstruiert, bevor das Modell gegossen wird.NEUE ZIELGRUPPE: ERNSTES DESIGN ERWEITERT SEIN SPEKTRUMDie Zeiten ändern sich. Der Edelstahl-spezialist Ernstes Design hat darauf seine eigene Antwort gefunden: eine neue Marke mit 14-Karat-Gold und synthetischen Diamanten. Zentral ist aber das Design und das innovative Wechselsystem.„VIELE JUWELIERESIND FROH, DASS WIR NUN EIN LAB-GROWN-ANGEBOT HABEN.“ANDREAS ERNSTERNSTES DESIGN Auf der diesjährigen Inhorgenta hatte die neue Marke ihre Premiere. Und die verlief bestens. Die Juweliere seien sehr investiti-onswillig gewesen, erzählt Firmenchef An-dreas Ernst. „Unsere übliche Bestellmenge wurde weit überschritten. Einige Male hat-ten wir, ohne mit der Wimper zu zucken, 10.000 Euro auf dem Zettel.“ Die Investi-tionen sieht Ernst als Vertrauensvorschuss und Kompliment für das bisher Geleistete. Viele Juweliere seien regelrecht froh und erleichtert gewesen, dass Ernstes Design in diesem Bereich nun ein Lab-Grown-Ange-bot hat. „Ich denke, weil wir grundsolide arbeiten und in Deutschland produzieren.“ Das hat auch seinen Preis. Die Preislage, der neuen Linie bewegt sich zwischen 300 und 2.300 Euro ab. Obwohl viele Mitbewerber im Basic-Bereich synthetische Diamanten anbieten, will Ernst mit Sharvin Qualität und Design liefern. „Das Design ist uns nun mal sehr wichtig. Aber auch das Thema Nachhaltigkeit hat einen hohen Stellenwert für uns, dem wir auch mit der Produktion in Deutschland Rechnung tragen.“ Dieser Anspruch schließt auch den synthetischen Diamanten mit ein. Die Qualität der verar-beiteten synthetischen Diamanten ist nahe-zu lupenrein. „Eine bessere Qualität gibt es kaum“, meint Andreas Ernst. Vom Produkt selbst ist er daher vollkommen überzeugt. „Wenn es fertiggestellt und geschliffen ist, gibt es für mich keinen qualitativen Unter-schied zum Minendiamanten.“ #

Page 89

87BUSINESS #LAB-GROWNErnstes Design hat auf der Inhorgenta seine neue Marke Sharvin vorgestellt. Besonders daran ist, dass es sich um 14-Karat-Goldschmuck handelt – aus dem Hause des Edelstahlspezialisten.SHARVIN – NEUSTART DES ALTMEISTERSPROLAB-GROWNAusschließlich 585-er-Gelbgold, Lab-Grown-Brillanten der Qualitätsstufe D-F VVS2-VS1, ab 0,5 ct mit IGI-Zertikat – vor allem aber Designschmuck mit höchsten Ansprüchen: die neue Schmuckmarke Sharvin aus dem Hause Ernstes Design.

Page 90

88BUSINESS #LAB-GROWNPROLAB-GROWN„DER BRILLANT-LIEFERANTIST NICHT MEIN MITBEWERBER“Goldschmuck mit Brillanten im Bereich zwischen 200 und 800 Euro – das war bisher kaum vorstellbar. Mit dem synthetischen Diamanten schon. Das Unternehmen JMC aus Neumarkt kann hiermit überzeugen. Das Eigenmarkenkonzept verspricht zusätzlich Erfolg am P.O.S. NEUE ZIELGRUPPE: JMC SETZT AUF EIGENMARKE UND SCHAFFT NEUEN PREISBEREICHVK-Preise wie 535 Euro einschließlich Händlermarge von 2,4 für einen Halbkarätersolitär in 14-Karat Gelbgold: Solche Preisregionen sind für das Unternehmen JMC erst mit Lab-Grown möglich.

Page 91

89BUSINESS #LAB-GROWNWenn ein neues Produkt Dyna-mik in den Markt bringt, sprie-ßen oft auch neue Firmen wie Pilze aus dem Boden. Für das vor drei Jahren gegründete Unternehmen JMC Die Schmuckmacher aus Neumarkt ist der synthetische Diamant ebenso das primäre Geschäftsmodell. Doch während sich die meisten darüber definieren, eine Alternative zum klassischen Diamanten darzustellen, vor allem im Sektor Hochzeit und Verlobung, fährt JMC bewusst eine etwas andere Strategie. „Unser Schmuck ist eine Alternative zu Zirkonia, in 585er-Gold. Hochwertig, aber bezahlbar“, sagt Geschäftsführer Jörg Patotschka. Der Schmuck wende sich an eine Zielgrup-pe, die nur über ein schmales Budget ver-füge, zwischen 500 und 1.500 Euro, aber trotzdem anspruchsvoll sei, so Patotschka. Diese Kunden seien nach wie vor Juwelier-kunden. Deshalb wird der Schmuck auch ausschließlich an den Fachhandel vertrie-ben, nicht auf Kommission. Die Preislage beginnt bei JMC ab 280 Euro und geht bis 2.200 Euro VK. Ein in 585er-Gold gefasster Halbkaräterso-litär kostet beispielsweise 535 Euro VK, einschließlich Händlermarge von 2,4. In Konkurrenz zu natürlichen Minendia-manten sieht Jörg Patotschka seine Pro-dukte daher nicht. Eher als einen neuen Preisbereich: „Schmuck mit echten Bril-lanten fängt in der Regel erst ab 600, 800 Euro an. Insofern ist der Brillantlieferant nicht mein Mitbewerber.“ Zum Erfolg am P.O.S soll auch das Eigen-markenkonzept des Unternehmens bei-tragen. So erhält der Juwelier alle nötigen Marketingtools an die Hand, damit er das Produkt unter seinem Namen bewerben kann. Auch die Lagerung übernimmt das Start-up. „Das wird gut angenommen“, meint Patotschka. Für eine Mär hingegen hält der Firmenchef, dass eine Koexistenz am P.O.S beim Juwelier nicht funktionieren könne. „Diese Aufregung gab es auch bei Zirkonia. Und, hat Zirkonia dem Juwelier geschadet? Nein. Es hat 8-Karat-Gold er-obert, weil der Verbraucher das so wollte.“ Der eigene Anteil an Zirkonia bei 585er- Gold wird übrigens bis 2025 vollständig durch synthetische Diamanten ersetzt. Auch Silber soll bei JMC bis dahin aus dem Sortiment verschwinden. „Wir wol-len den Durchschnittsbon beim Juwelier hochziehen.“ Geht das auch, wenn die Produktionskosten für synthetische Roh-diamanten immer weiter sinken und die Preise fallen? „Ja. Zum einen ist die Tal-sohle erreicht, die Preise stabilisieren sich. Zum anderen haben wir trotzdem den glei-chen Bearbeitungsaufwand wie die klassi-schen Brillantlieferanten. Wer nur lose Steine online verkauft, hat den nicht. Wir verkaufen aber ein Gesamtkonzept. Und das hat immer seinen Preis.“ # JÖRG PATOTSCHKAJMC DIE SCHMUCKMACHER„ZIRKONIA HAT DEM JUWELIER NICHT GESCHADET. LAB-GROWN WIRD DAS AUCH NICHT TUN.“Alle Diamanten von JMC sind mit dem gelaserten Zeichen für „Lab-Grown“ punziert. Außerdem liegt jedem Schmuckstück ein Zertikat bei, das auf seine Herkunft hinweist.Die JMC-Produktpalette reicht von Ohrringen und -steckern, diversen Kreuzanhängern bis zu Ringen und Verlobungsringen. Kleine Ringe sind schon ab 300 Euro zu haben.

Page 92

90BUSINESS #LAB-GROWNIM FOKUSLAB-GROWNÜberangebot, zunehmende Verkäufe, rapid fallende Preise: Der synthetische Diamant kommt immer mehr im Mainstream an. Damit sinkt die Chance, sich als Alternative zum natürlichen Diamanten zu positionieren. Droht ein ähnliches Szenario wie bei Farbedelsteinen? Oder ersetzt Lab-Grown bald Zirkonia? Dazu einige Meinungen. Es ist von Anfang an das Argument der klassischen Diamantindustrie: Lab-Grown wird sich im Mode-segment etablieren, aber kein Er-satz für natürliche Diamanten werden. Das scheint sich aktuell zu bewahrheiten. Durch den rapiden Preisverfall wird der synthetische Diamant immer weniger als Alternative wahrgenommen, sondern als günstiges Modeprodukt. Das Positive aus Sicht des Synthesen-Gewerbes: Mehr Kos-tensenkung und erhöhte Verfügbarkeit vergrößern die Verbraucherbasis. Aller-dings verliert das neue Produkt auch das „Besondere“, wird gewöhnlicher. Gewöhnlicher wie etwa synthetische Farb-edelsteine. Ein synthetischer Saphir ist seit Jahren mehr als 90 Prozent günstiger als ein natürlicher. Derzeit gilt das auch für synthe-tische Diamanten. Schon auf der Inhorgen-ta 2023 zog Stephan Lindner, Präsident des Handelsverbands Juweliere (BVJ), daher den Vergleich: „Für den Markt sind natürliche Edelsteine entscheidend, der Hype um die synthetischen Steine ist längst vorbei.“ Andere sehen die Zukunft des Lab-Grown im Zirkonia-Ersatz. Denn: Es ist günstig, aber das bessere Produkt. Einige Hersteller stellen daher ihre Produktion entsprechend um. Die erst drei Jahre alte Firma JMC aus Neumarkt in der Oberpfalz, die sich ganz dem Schmuck mit synthetischen Diaman-ten verschrieben hat, will in ihrem Sorti-ment Zirkonia bis 2025 grundsätzlich durch Lab-Grown ersetzen. „Wir wollen damit den Durchschnittsbon beim Fachhändler hoch-ziehen“, erklärt Firmenchef Jörg Patotschka. KLASSE FÜR DIE MASSE?MARKTENTWICKLUNG: ÜBER DIE ZUKUNFT DES LAB-GROWN Auch die Diamantschleiferei Michael Bonke aus Deggendorf wird in naher Zukunft die Zirkonia-Muster von Verlobungsringen und anderen Schmuckmodellen mit Zirkonia auf Lab-Grown umstellen. In das Schmuckpro-gramm nimmt Bonke die synthetischen Dia-manten indes ganz bewusst nicht auf – we-gen des Preisgefüges. „Wir empfehlen auch allen Handelskunden, es nicht zu tun“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Stadler. Stattdes-sen arbeitet das Unternehmen derzeit daran, das Rohmaterial für synthetische Diamanten in Indien selbst herzustellen. Allerdings aus-schließlich für den Uhrenmarkt. Zirkonia also? Der Weg dahin wäre weit. Zwar fallen die Preise des synthetischen Diamanten ins Bodenlose, doch ein per-fekt geschliffener Zirkonia kostet nur einen Euro. Branchenkenner Axel Fritsch glaubt deshalb eher an einen Nebenmarkt. „Zirkonia ist zu günstig und Synthesen zu hochwertig. Sie werden eher eine er-gänzende Produktkategorie sein und in einer Zwischenpreislage platziert werden – zwischen Zirkonia und natürlichen Dia-manten.“ Ein eigenes Segment also. Eines zwischen Luxus und Lifestyle? Fritsch: „Vielleicht. Es gibt jedenfalls kein Schwarz oder Weiß. Entscheidend ist letztlich: Sieht der Schmuck gut aus? Und gefällt er so gut, dass er gut verkauft wird? Nur das zählt.“ # The bigger the better: Vor allem auf dem US-amerikanischen Markt zählt die Größe des Steins, deswegen spielen synthetische Diamanten eine größere Rolle als bei uns. Derzeit kostet ein synthetischer 4-Karäter, lupenrein, rund 15.000 Euro VK.„ZIRKONIA IST ZU GÜNSTIG, LAB-GROWN ZU HOCHWERTIG. ER WIRD EHER IN EINER PREISLAGE ZWISCHEN ZIRKONIA UND MINEN-DIAMANT STATTFINDEN.“AXEL FRITSCH

Page 93

91BUSINESS #LAB-GROWNZahlreiche Anbieter berichten, dass durch die Verwendung von synthetischen Diamanten neue Preislagen für Echtschmuck möglich seien. Vor allem der Preisbereich unter 1.000 Euro VK bei handelsüblicher Händlermarge sei mit natürlichen Diamanten kaum machbar. Ist das so? Wir haben uns bei BEDRA erkundigt, was sie mit natürlichen Diamanten bei einer Marge von 2.5 in diesem Preisbereich anbieten. DAS GIBT ES UNTER1.000 EURO VKÜBERBLICK: BEDRA CHECKT DIE DREISTELLIGE PREISLAGE CONTRALAB-GROWNAnhänger 6er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,25 ct (Brillant, W/SI), UVP 999 Euroinkl. IGI-ZertikatRing 6er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,20 ct (Brillant, W/SI), UVP 1.079 Euroinkl. IGI-ZertikatCreole aus 585 Gelbgold, 0,10 ct (Brillant, W/SI), UVP 909 Euro inkl. IGI-ZertikatDurchzieher Zarge aus 585 Gelbgold, 0,25 ct (Brillant, W/SI), UVP 969 Euro inkl. IGI-ZertikatDurchzieher 6er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,25 ct (Brillant, W/SI), UVP 969 Euro inkl. IGI-ZertikatOhrstecker 6er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,30 ct (Brillant, W/SI), UVP 1.019 Euro inkl. IGI-ZertikatOhrstecker 4er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,30 ct (Brillant, W/SI), UVP 1.019 Euroinkl. IGI-ZertikatAnhänger 4er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,25 ct (Brillant, W/SI), UVP 969 Euro inkl. IGI-ZertikatRing 4er-Krappe aus 585 Gelbgold, 0,20 ct (Brillant, W/SI), UVP 969 Euroinkl. IGI-Zertikat

Page 94

92BUSINESS #LAB-GROWNRing Gold 585, 0,38 ct, UVP 649 EuroRing Gold 585, 0,10 ct, UVP 459 EuroRing Gold 585, 0,50 ct, UVP 535 EuroRing Gold 585, 0,13 ct, UVP 369 EuroRing Gold 585, 0,20 ct, UVP 535 EuroJMC Die Schmuckmacher präsentiert ein attraktives Bestsellersortiment aus Schmuckstücken mit Labordiamanten, das vom Handelspartner als Eigenmarke realisiert werden kann. Alle Weißgoldartikel haben einen hohen Palladiumanteil, die Steinqualität ist mindestens W/VSI, der Händler erhält trotz aller mitgelieferten P.O.S.-Unterstützungen eine Marge von 2,40.LAB-GROWN PLUS EIGENMARKENEUES KONZEPT VON JMC DIE SCHMUCKMACHERSet: Anhänger: Gold 585, 0,20 ct, UVP 245 Euro / Ring: Gold 585, 0,20 ct, UVP 439 Euro / Ohrstecker: Gold 585, 0,40 ct, UVP 499 Euro „DIE ZIELGRUPPE IST EINE KOMPLETT ANDERE ALS BEI KLASSISCHEM DIAMANTSCHMUCK.“JÖRG PATOTSCHKAPROLAB-GROWN

Page 95

93BUSINESS #LAB-GROWN

Page 96

94BUSINESS #LAB-GROWNOFFENE FRAGENIM FOKUSLAB-GROWNERSETZT LAB-GROWN DEN ZIRKONIA?Einige Hersteller fangen an, Zirkonia durch synthe-tische Diamanten zu ersetzen. Weil die Preise fallen, aber vor allem, weil das Prestige und die Qualität besser sind. Ob der Verbraucher bereit ist, mitzu-spielen und mehr als für Zirkonia zu zahlen, wird der Markt entscheiden. WIE GÜNSTIG WIRD ES NOCH?Die einen sagen, die Preise werden sich bald stabili-sieren, die anderen gehen davon aus, dass syntheti-sche Diamanten in Richtung Ramsch steuern. Eines lässt sich konstatieren: Günstig wie Zirkonia wird es wohl nicht. Aber wird Lab-Grown jemals Werterhalt haben? Denn unabhängig wie teuer man den Stein eingekauft hat: Noch gibt es niemanden, der synthetische Diamanten dazu ankaufen würde.WELCHE BEZEICHNUNG IST JURISTISCH BINDEND?Wer als synthetischer Diamantanbieter nicht direkt an Konsumenten vertreibt, sondern B2B, kann für eine fantasievolle Bezeichnung hierzulande nicht belangt werden. Das Beispiel Frankreich zeigt: Das könnte sich ändern. Damit wären die Tage des „Manufakturdiamanten“ gezählt. DARF LAB-GROWN MIT NACHHALTIGKEIT ARGUMENTIEREN?Es gibt keine Kennzeichnungspicht dafür, dass der synthetische Diamant mit Ökostrom produziert wurde oder nicht. Transparenz sieht anders aus. Auch manchen Produzenten dieses Zweigs ge-fällt das nicht. Doch solange kein ozielles Label kommt, wird Nachhaltigkeit wohl das große Argument bleiben. Der Makel ebenso. LEIDET DAS KERNGESCHÄFT?Zirkonia und Diamanten – das ging bisher beim Juwelier. Schwierig wird es bei einem künstlich hergestellten Produkt, das chemisch, optisch und physikalisch dem Premiumprodukt entspricht. Und genau das betont. Wer hier keine wasserdichte Lösung am P.O.S. ndet, wird im Kerngeschäft Probleme haben.

Page 97

95BUSINESS #LAB-GROWNIM FOKUSLAB-GROWNNUR NICHTS ÜBERSTÜRZEN#FAZITEs ist wie so oft. Es gibt unter den Juwelieren und Goldschmieden die Befürworter der syntheti-schen Diamanten, es gibt die Gegner, also all jene, die sich mit dem Thema auseinandergesetzt haben und zu einem Ergebnis gekommen sind, und es gibt die noch unentschlossene Mehr-heit. Sollen sie ins Thema einsteigen und wenn ja, wann? Zumindest sollten sie nichts überstürzen. Zu viel, nämlich das Image, die Glaubwürdigkeit, das fünfte C, das Vertrauen, stehen auf dem Spiel – auch wenn die Pro-Fraktion gern mit dem Argument kommt, dass der Konsument längst danach fragt. Verständlich ist auch die Argumentation von Axel Fritsch, dass sich der Juwelier nicht wegducken darf und Antworten geben sollte, sonst wirkt er inkompe-tent. Das heißt aber nicht, dass er ins Thema einsteigen sollte, wenn er sich nicht sicher ist und nicht alle Optionen bis zum Ende durchdacht hat. Denn die-se Entscheidung ist elementarer als die Aufnahme einer neuen Lifestylemarke oder einer neuen Kollektion.Wie so oft gibt es einen Mittelweg, den Weg der offenen Kommunikation. Man darf dem Kunden durchaus sagen, dass man noch nicht sicher sei, eben weil in dieser Sache noch so viele Dinge in der Schwebe blieben. Der synthetische Diamant habe einen neuen Prozess in Gang gesetzt, der den bisherigen Weg Dilemma oder Gamechanger, Chance oder kurzfristiger Trend? Lab-Growns bewegen den Markt und zeigen – wie der Brillant selbst – viele Facetten. ÜBER LAB-GROWNS IM FACHHANDELkomplett verändern könnte. Deswegen könne man noch kein Urteil abgeben und warte die aktuellen Entwicklun-gen ab. Noch biete man synthetische Diamanten nicht an, weil es eventuell nicht gut sein könnte, schließen es für die Zukunft aber nicht aus.Aktuelles Beispiel: Gibt es verlässliche und für den Händleralltag geeignete Testgeräte? Guido Abeler sagt nein, nicht zu einem Preis, den der Händler bereit wäre zu bezahlen. Technikaus-statter ERNST & FRIENDS sagt ja, zwei Testgeräte würden Sicherheit geben, die zusammen 1.250 Euro kosten. Tatsache ist, es braucht unbedingt Testgeräte, um glaubhaft zu sein. So gesehen ist der synthetische Diamant ein Dilemma, eine Zwickmühle, eine Marktveränderung, die jedem erstmal ein Investment aufdrückt. Er ist aber auch eine Chance für diejenigen, die neue Preislagen suchen, oder für dieje-nigen, die Argumente für die alten Preis-lagen benötigen. Also alles in Butter? Alle zufrieden? Nicht ganz. Die Kenn-zeichnung ist noch offen. Beim Kunstbe-griff „Manufakturdiamant“ als Synonym für synthetische Diamanten schwillt zahlreichen Branchenteilnehmern der Kamm. Sie fordern eine Lösung, wie sie in Frankreich bereits umgesetzt ist. Dort ist alles abmahnfähig, was nicht „syn-thetischer Diamant“ genannt wird. Zum Schutz des natürlichen Diamanten. # ULRICH VOSSCHEFREDAKTEUR„DIE KENNZEICHNUNGS-PFLICHT MUSS KOMMEN. ES KANN NICHT SEIN, DASS MAN SYNTHETISCHE DIAMANTEN ALS MANUFAKTURDIAMANTEN VERKAUFEN DARF.“

Page 98

96PARTNERWIR GLAUBEN AN PARTNERSCHAFTGerade in herausfordernden Zeiten sind Vertrauen und Verlässlich-keit ein Erfolgsgarant. Unser neues Konzept zeigt, wie echte Part-nerschaft funktioniert.Ab sofort wird es in dieser Publikation echte Partner geben, die wir auf besonde-ren Seiten vorstellen. Dies sind Firmen aus dem Bereich Service & Dienstleister so-wie klassische Lieferanten, die wie wir an die Idee der Partnerschaft glauben und auch interessiert sind an einem offenen und konstruktiven Miteinander mit ihren Handelspartnern. Sie unterstützen mit ihrem Namen und ihren Werten. Partner aus Überzeugung eben.SO FUNKTIONIERT PARTNERSCHAFTSERVICEPARTNERSO FUNKTIONIERT PARTNERSCHAFTVERLÄSSLICHE MARKEN

Page 99

97PARTNERKURZ & BÜNDIG #PARTNERVON WISSEN PROFITIERENServicethemen werden in Zukunft wich-tiger Bestandteil sein, es gibt mehr Pra-xisbezug, vor allem aber Tipps und Erfahrungsberichte. Das neue Juwe-lier#Business setzt auf Themen, die den Handel bewegen. Künftig konzentrieren wir uns noch stärker auf unsere Leser und bieten ihnen, was sie für ihre tagtägliche Arbeit brauchen. Das Heft ist zu 100 % für den Händler geschrieben.„ES GEHT UM SCHMUCK UND KUNDENZUFRIEDEN-HEIT. WER DIESE BEIDEN FELDER BEHERRSCHT, HAT ZUKUNFT.“ STEPHAN LINDNERJUWELIER (S. 20)Auch die Berichterstattung im Haupt- heft hat sich mit dem Relaunch ver-ändert. Der Alltag im Schmuck- und Uhrenhandel steht im Zentrum.SPASS AN/UND AKTIONENDas Vorteilsheft, das künftig auf jedem Titelblatt der Ausgabe klebt, ist das auffälligste Element des veränderten Juwelier#Business – aber auch das vergnüglichste.Das Vorteilsheft ist zum Durchblättern gedacht. Die Angebote unserer Partner sind manchmal kleine, nette Ideen, manchmal aber auch größere Kampagnen. Immer im Fokus – das Profitieren. Der Leser soll mit diesen Aktionen über-rascht werden und Neues ausprobieren.OHNE SERVICE GEHT NICHTSOhne Service braucht es keinen Juwelier und keinen Goldschmied. Deswegen rücken wir diejenigen Lieferanten ins Rampenlicht, die Handel und Handwerk stärken und in ihrer eigenen Entwicklung und Eigenständigkeit fördern.Die vergangenen Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, was es braucht, um im Einzelhandel erfolgreich zu sein. Im Kern haben all die Krisen eine Entwick-lung verdeutlicht: Es geht um den Service. Zum einen den klassischen Service der Werkstatt, zum anderen auch den Service am Kunden. Wie es Stephan Lindner, Juwelier und Präsident des Bundesverbands der Juweliere (siehe Seite 20), so schön zusammengefasst hat: „Es geht um Schmuck und Kundenzufrie-denheit. Wer diese beiden Felder beherrscht, hat Zukunft.“

Page 100

98PARTNERSO FUNKTIONIERT PARTNERSCHAFTSERVICEPARTNER

Page 101

99PARTNERSO FUNKTIONIERT PARTNERSCHAFTVERLÄSSLICHE MARKEN

Page 102

100PARTNERCITIZENLEGT NACHNach der überaus populären Tsuyosa-Kol-lektion folgt nun – Citizen feiert in diesem Jahr den 100. Geburtstag seiner ersten Uhr – eine neue Sportuhr mit integriertem Band. Die Super-Titanium-Kollektion startet mit drei Modellen: einem Eco-Drive Chrono, ei-ner Eco-Drive Dreizeigervariante und einem Mechanikmodell mit dezentraler Sekunde.Citizen legt nach, und zwar in seiner Spezi-aldisziplin Titan. Nach den großen Erfolgen der Tsuyosa-Kollektion, die es übrigens nun auch in einer neuen Variante mit Art-Deco-Zifferblatt und dezentraler Sekunde auf der 6 für 399 Euro VK gibt, folgt erneut eine Kollektion mit integrierten Bandanstößen, starken Farben und – ganz Citizen-like – Super-Titanium.Neue Sportuhr mit integriertem Band in Super-Titanium.Wie immer bei Citizen ist das Preis-Leis-tungs-Verhältnis optimiert. Der Chrono kostet 449 Euro VK (Analogwerk B620, 42,5 Millimeter Durchmesser, Saphirglas, verschraubter Boden, 100 ATM, 270 Tage Gangreserve), die klassische Dreizeiger-variante mit Day-Date 349 Euro VK (Ana-logwerk J800, 39,5 Millimeter Durchmes-ser, Saphirglas, verschraubter Glasboden, 100 ATM), und die Dreizeigervariante mit dezentraler Sekunde, Datum und Automatikwerk 429 Euro VK (Mechanik-werk 8213, 40,5 Millimeter Durchmes-ser, Saphirglas, verschraubter Glasboden, 100 ATM). Das Besondere bei allen drei Varianten ist das einzigartige Zifferblatt-muster, das die Kristallstruktur von Titan widerspiegelt. Schlicht, sportlich, kräftig: die neue „Super-Titanium“-Kollektion von Citizen in drei Varianten und fünf Farben.WUNDERBAR WANDELBARCarl Engelkemper Münster hat sich den Exklusivvertrieb von Rosella Bloomin Deutschland gesichert. Die junge dänische Marke hat ein Wechselsystem für Uhren und Schmuck mit patentierter Entriegelung erfunden.der Uhr. Selbst mit spitzen und lackierten Fingernägeln kann man den kleinen Zapfen auf dem Gehäuseboden umlegen und somit den Dekoring und den Topring wechseln. Selbstverständlich lassen sich auch die Uhr-bänder durch ein Schnellwechselsystem in wenigen Sekunden tauschen. Passend zur Lünetten-Zifferblatt-Kombination gibt es auch Ketten mit Anhängern. All dies gibt es in einem extra entwickelten Koffer, in dem die 95 Elemente des Starterpakets sicher und praktisch untergebracht sind. Ebenso erhält man Dekomaterial für den P.O.S. so-wie Marketingmaterial. Die Preise für die Uhren liegen zwischen 219 und 249 Euro VK, die Ketten (Kette mit Anhänger) zwi-schen 169 und 199 Euro VK.Es ist und bleibt ein Wunsch vieler Frau-en: Wie kann man leicht die Farbe und den Look wechseln und beispielsweise auf die Kleidung oder die Stimmung anpassen? Das System von Rosella Bloom, das Engel-kemper nun auf der Inhorgenta vorgestellt hat, kann genau das. Der Clou ist die pa-tentierte Entriegelung auf der Rückseite Neuer Look ganz einfach: Durch eine patentierte Ent-riegelung an der Unterseite des Uhrengehäuses lassen sich ganz schnell Lünette und Dekoring tauschen.

Page 103

FriedrichshafenDie ZEPPELIN Friedrichshafen Automatic ist ein edler Zeitmesser „Made in Germany“ mit Schweizer Qualitätswerk, gefertigt vom familiengeführten Uhrenspezialisten aus Ismaning bei München mit über 35 Jahren Erfahrung im Uhrenbau. Die Friedrichshafen-Serie wird voraussichtlich in Q3 erhältlich sein – jetzt vorbestellen!Ref: 8556-3 | Kaliber: Sellita SW200 | SaphirglasErleben Sie die gesamte Friedrichshafen-Serie und viele andere spannende Modelle – vereinbaren Sie einen Termin mit unserem Außendienst! Stefanie Killinger | sk@pointtec.de | tel.: 089 923 066 71-15 #PioneersOfTheSky | www.zeppelin-uhr.de8556-3_Anzeige_230x300mm.indd 18556-3_Anzeige_230x300mm.indd 1 04.04.2024 15:31:1204.04.2024 15:31:12

Page 104

102PARTNERBEDRA ZÜNDETDIE RABATT-RAKETEDIE RENAISSANCE DERKLASSISCHEN UHREN Recycling-Spezialist BEDRA hat sich fürs lau-fende Jahr eine besondere Promotion-aktion für Scheidgutanlieferungen einfallen lassen. Jeder Neukunde, der an dieser Aktion teil-nehmen will, erhält vier Coupon-Gutscheine mit wachsenden Rabattstaffelung – und zwar steigend von 10 bis 25 %. Gültig ist die Ak-tion bis 20. Dezember 2024. Der prozentua-le Abzug bezieht sich auf die Scheide- und Analysekosten der Edelmetalleinsendungen, ausgenommen Aufarbeitung Gekrätz. Start der Aktion ist in diesen Tagen. Jeder teilneh-mende Händler erhält von BEDRA die vier Coupons und kann sie seinen Altgoldeinsen-dungen beifügen. Die Coupons können an-gefordert werden per Mail an info@bedra.de, Stichwort: „Kurs auf profitable Galaxien!“.Seit dem Geschäftsführerwechsel im Jahr 2023 legt DUGENA wieder einen starken Fokus auf den Fachhandel. Die strate-gische Neuausrichtung kommt zu einer Zeit, in der klassische Produkte wieder stark im Trend liegen. Die wiederbelebte Konzentration von DUGENA auf den Fachhandel wird an zahlreichen Vorteilen für den Partner-händler deutlich. Es gibt keine Mindest-abnahmemengen, eine freie Auswahl aus dem Sortiment, umfangreiche Ver-kaufsförderungsmaßnahmen, ein fester Ansprechpartner im Außendienst sowie der deutsche Service mit eigenen Uhr-machern in Meisenheim. DUGENA, als angesehene Marke mit einer traditions-Wachsende Rabattstaffelung auf ScheidekostenDUGENA und die wiederbelebte Konzentration auf den Fachhandel Das 1988 gegründete Unternehmen bietet auch sonst jede Menge rund ums Edelme-tall. Vom Edelmetallrecycling mit hoch-modernem Labor und eigener Schmelzerei über den Edelmetallhandel, Halbzeuge und Ringrohlinge, Gold-, Silber- und Diamant-schmuck, Ketten, Furnituren und Trau-ringe bis hin zu Verkaufs- und Werbe-unterstützung. Alle Leistungen gibt es bei BEDRA aus einer Hand.reichen Geschichte, bietet eine breite Auswahl an zeitlosen und modernen Armbanduhren mit dem Schwerpunkt auf gute Ablesbarkeit, hohe Qualität so-wie ausgezeichneten Service. Mit einer Garantie von drei Jahren vermittelt das Unternehmen seinen Kunden zusätzlich Sicherheit und Vertrauen. Die Zielgruppe sind Menschen, die trotz der globalen Vernetzung und digitalen Möglichkeiten den Fachhandel vor Ort schätzen. Zusätzlich setzt DUGENA ver-stärkt auf moderne Medien, um jüngere Zielgruppen anzusprechen. Neben Arm-banduhren (Quarz, Funk und Mechanik) gibt es auch Taschenuhren und eine breite Auswahl an Weckern und Wanduhren.Für die erste Altgoldeinsendung gibt es 10 % Rabatt, dann 15 %, 20 % und schließlich 25 % – BEDRA zündet in diesem Jahr eine Rabatt-Rakete.Mal elegant, mal sportlich, immer aber typisch DUGENA. Die Marke konzentriert sich wieder stärker auf den Facheinzelhandel.

Page 105

Page 106

104HERSTELLERLISTEBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deDESIGNSCHMUCKBREUNING GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@breuning.dewww.breuning.deSAINT MAURICE GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@saintmaurice.dewww.saintmaurice.deAMOR GROUP63450 Hanau+49 6181 30090-0info@amorgroup.dewww.amorgroup.deM&M GERMANY41460 Neuss+49 2131-20 52 70info@mm-germany.com www.mm-germany.comCARDILLAC Carla & Paul SteenbrinkNL-6800 Arnhem+31 263335155info@cardillac.nlwww.cardillacjewelry.comSPIRIT ICONSDK-5500 Middelfart +45 64 40 18 18info@spiriticons.comwww.spiriticons.com ANNELIE FRÖHLING75175 Pforzheim+49 7231 204381-0info@annelie-froehling.dewww.annelie-froehling.deSABINE MÜLLERDipl. Schmuckkünstlerin06493 Harzgerode, +493 9484 8346info@sabine-mueller.comwww.sabine-mueller.comCARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.deBERND WOLF GMBH79252 Stegen+49 7661 98 66 0info@berndwolf.dewww.berndwolf.deSCHMUCK DESIGN OBJEKTE BY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deELYSEE GROUP40549 Düsseldorf+49 211 5228940info@elysee-watches.comwww.elyseegroup.deCAMPUR73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171 8078072post@campur.de www.campur.deSPIRIT ICONSDK-5500 Middelfart +45 64 40 18 18info@spiriticons.comwww.spiriticons.com HOCHKARATBY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deCARDILLAC Carla & Paul SteenbrinkNL-6800 Arnhem+31 263335155info@cardillac.nlwww.cardillacjewelry.comTEZER GMBH60596 Frankfurt+49 69 30850716info@tezer-design.dewww.tezer-design.deDUR SCHMUCK GMBH26125 Oldenburg+49 441 9984330info@dur-schmuck.dewww.dur-schmuck.deTRIANGEL SCHMUCKDESIGN 27616 Beverstedt+49 4747-1346kontakt@triangel-schmuck.dewww.triangel-schmuck.de ERNST STEIN KG55743 Idar-Oberstein+49 06781 404-277info@ernststein.comwww.ernststein.comDIAMANTSCHMUCKERNSTES DESIGN48529 Nordhorn+49 5921 72729200vertrieb@ernstesdesign.dewww.ernstesdesign.deANNELIE FRÖHLING75175 Pforzheim+49 7231 204381-0info@annelie-froehling.dewww.annelie-froehling.deSCHMUCKFISCHER TRAURINGE75177 Pforzheim+49 7231 92880info@scher-trauringe.dewww.scher-trauringe.de AMOR GROUP63450 Hanau+49 6181 30090-0info@amorgroup.dewww.amorgroup.deFRITSCH STERLINGAxel Fritsch GMBH28211 Bremen, +49 421 408 959 02info@fritsch-sterling.comwww.fritsch-sterling.comMANU SCHMUCKWERKSTATT GMBH31785 Hameln+49 5151 7872200info@manuschmuck.dewww.manuschmuck.de HERBERT GILOY & SÖHNE GMBH & CO. KG55743 Idar-Oberstein+49 (0) 6781 409-0info@giloy.netwww.giloy.net ELYSEE GROUP40549 Düsseldorf+49 211 5228940info@elysee-watches.comwww.elyseegroup.deMAX KEMPER GMBH & CO. KG32756 Detmold+49 5231 50083info@max-kemper.dewww.max-kemper.deKLECKOW GMBH75172 Pforzheim, +49 7231 9225-0jung@kleckow.dewww.schmuckkauf.dewww.kleckow.deMAX COLLECTION GMBH32756 Detmold+49 5231 50083welcome@maxcollection.dewww.maxcollection.deMAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deERNSTES DESIGN48529 Nordhorn+49 5921 72729200vertrieb@ernstesdesign.dewww.ernstesdesign.deWILH. MÜLLER GMBH & CO. KG73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171-356-0info@wilhelmmueller.dewww.wilhelmmueller.de1001 BASICS MAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deEDELSTAHLSCHMUCKBEZUGSQUELLEN

Page 107

105HERSTELLERLISTEHOCHKARATBY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deWILH. MÜLLER GMBH & CO. KG73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171-356-0info@wilhelmmueller.dewww.wilhelmmueller.deKONTAKTE #HERSTELLERLISTEMAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deFARBSTEINEBERND WOLF GMBH79252 Stegen+49 7661 98 66 0info@berndwolf.dewww.berndwolf.deKLECKOW GMBH75172 Pforzheim, +49 7231 9225-0jung@kleckow.dewww.schmuckkauf.dewww.kleckow.deA. RUPPENTHAL KG55743 Idar-Oberstein+49 6781 404-0info@ruppenthal.comwww.ruppenthal.comMAX KEMPER GMBH & CO. KG32756 Detmold+49 5231 50083info@max-kemper.dewww.max-kemper.deTRAURINGE NEUKIND GMBHUntere Wörthstraße 1690403 Nürnberg, +49 911 4102 4431info@trauringe-neukind.dewww.trauringe-neukind.de1001 BASICS MAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deANNELIE FRÖHLING75175 Pforzheim+49 7231 204381-0info@annelie-froehling.dewww.annelie-froehling.deBREUNING GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@breuning.dewww.breuning.dePETER FISCHER – FEINE JUWELEN75331 Engelsbrand+49 7235 980198scher@peter-scher-juwelen.dewww.peter-scher-juwelen.deGOLDSCHMUCKBERND WOLF GMBH79252 Stegen+49 7661 98 66 0info@berndwolf.dewww.berndwolf.deFARBSTEINSCHMUCKHERBERT GILOY & SÖHNE GMBH & CO. KG55743 Idar-Oberstein+49 (0) 6781 409-0info@giloy.netwww.giloy.netFREUNDSCHAFTSRINGEDER RINGROHLING75203 Königsbach-Stein+49 7232 1398435info@derringrohling.dewww.derringrohling.de BEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deCARDILLAC Carla & Paul SteenbrinkNL-6800 Arnhem+31 263335155info@cardillac.nlwww.cardillacjewelry.comDER RINGROHLING75203 Königsbach-Stein+49 7232 1398435info@derringrohling.dewww.derringrohling.de A. RUPPENTHAL KG55743 Idar-Oberstein+49 6781 404-0info@ruppenthal.comwww.ruppenthal.comANNELIE FRÖHLING75175 Pforzheim+49 7231 204381-0info@annelie-froehling.dewww.annelie-froehling.deBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deFISCHER TRAURINGE75177 Pforzheim+49 7231 92880info@scher-trauringe.dewww.scher-trauringe.de CARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de DUR SCHMUCK GMBH26125 Oldenburg+49 441 9984330info@dur-schmuck.dewww.dur-schmuck.deM&M GERMANY41460 Neuss+49 2131-20 52 70info@mm-germany.com www.mm-germany.comLOTUS STYLE / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comKISS ME MAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deFINE JEWELRYBREUNING GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@breuning.dewww.breuning.dePETER FISCHER – FEINE JUWELEN75331 Engelsbrand+49 7235 980198scher@peter-scher-juwelen.dewww.peter-scher-juwelen.deCAMPUR73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171 8078072post@campur.de www.campur.deERNST STEIN KG55743 Idar-Oberstein+49 06781 404-277info@ernststein.comwww.ernststein.comFRITSCH STERLINGAxel Fritsch GMBH28211 Bremen, +49 421 408 959 02info@fritsch-sterling.comwww.fritsch-sterling.comTRIANGEL SCHMUCKDESIGN 27616 Beverstedt+49 4747-1346kontakt@triangel-schmuck.dewww.triangel-schmuck.de GLANZ UND GLORIABY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deBREUNING GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@breuning.dewww.breuning.de

Page 108

106HERZENGELSCHMUCKZEIT EUROPE GMBH91126 Schwabach, +49 9122 18 87-0kontakt@schmuckzeiteurope.comwww.schmuckzeiteurope.comKONTAKTE #HERSTELLERLISTEBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.deMÄNNERSCHMUCKLEO MARCO MAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deCAI JEWELS75172 Pforzheim+49 7231 9225-0cai@kleckow.dewww.cai-jewels.comBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.deYABANCI GMBH75180 Pforzheim+49 7231 5854312info@yabanci-gmbh.dewww.yabanci-gmbh.deENGELSRUFER SCHMUCKZEIT EUROPE GMBH91126 Schwabach, +49 9122 18 87-0kontakt@schmuckzeiteurope.comwww.schmuckzeiteurope.comBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.de X-DESIGNBY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deELYSEE GROUP40549 Düsseldorf+49 211 5228940info@elysee-watches.comwww.elyseegroup.deLOTUS SILVER / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comLOTUS SILVER / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comHERSTELLERLISTEKLECKOW GMBH75172 Pforzheim, +49 7231 9225-0jung@kleckow.dewww.schmuckkauf.dewww.kleckow.deLOTUS STYLE / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comMAX KEMPER GMBH & CO. KG32756 Detmold+49 5231 50083info@max-kemper.dewww.max-kemper.deSPIRIT ICONSDK-5500 Middelfart +45 64 40 18 18info@spiriticons.comwww.spiriticons.com TRIANGEL SCHMUCKDESIGN 27616 Beverstedt+49 4747-1346kontakt@triangel-schmuck.dewww.triangel-schmuck.deYABANCI GMBH75180 Pforzheim+49 7231 5854312info@yabanci-gmbh.dewww.yabanci-gmbh.de LIFESTYLE- UNDFASHIONSCHMUCKMAX COLLECTION GMBH32756 Detmold+49 5231 50083welcome@maxcollection.dewww.maxcollection.deCUNZ-XBY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.dePETER FISCHER – FEINE JUWELEN75331 Engelsbrand+49 7235 980198scher@peter-scher-juwelen.dewww.peter-scher-juwelen.deLOTUS SILVER / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comWILH. MÜLLER GMBH & CO. KG73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171-356-0info@wilhelmmueller.dewww.wilhelmmueller.deKETTENM&M GERMANY41460 Neuss+49 2131-20 52 70info@mm-germany.com www.mm-germany.comTEZER GMBH60596 Frankfurt+49 69 30850716info@tezer-design.dewww.tezer-design.deMAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deFAIREVER GMBH04347 Leipzig+49 341 2182 9080info@fairever.goldwww.fairever.goldKOOS EDELMETALLE GMBH71272 Renningen+49 7159 9274-54schmuck@koos.dewww.koos.deYABANCI GMBH75180 Pforzheim+49 7231 5854312info@yabanci-gmbh.dewww.yabanci-gmbh.deAMOR GROUP63450 Hanau+49 6181 30090-0info@amorgroup.dewww.amorgroup.deCARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de LOTUS STYLE / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comKINDERSCHMUCKBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deSAVE BRAVESCHMUCKZEIT EUROPE GMBH91126 Schwabach, +49 9122 18 87-0kontakt@schmuckzeiteurope.comwww.schmuckzeiteurope.comKLECKOW GMBH75172 Pforzheim, +49 7231 9225-0jung@kleckow.dewww.schmuckkauf.dewww.kleckow.de

Page 109

107SPIRIT ICONSDK-5500 Middelfart +45 64 40 18 18info@spiriticons.comwww.spiriticons.comAUGUST GERSTNERRingfabrik GmbH & Co.KG75175 Pforzheim, +49 7231 9620-0info@gerstner-trauringe.dewww.gerstner-trauringe.deBERND WOLF GMBH79252 Stegen+49 7661 98 66 0info@berndwolf.dewww.berndwolf.deFRITSCH STERLINGAxel Fritsch GMBH28211 Bremen, +49 421 408 959 02info@fritsch-sterling.comwww.fritsch-sterling.comLOTUS SILVER / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comERNSTES DESIGN48529 Nordhorn+49 5921 72729200vertrieb@ernstesdesign.dewww.ernstesdesign.deMAX KEMPER GMBH & CO. KG32756 Detmold+49 5231 50083info@max-kemper.dewww.max-kemper.deA. RUPPENTHAL KG55743 Idar-Oberstein+49 6781 404-0info@ruppenthal.comwww.ruppenthal.comERNST STEIN KG55743 Idar-Oberstein+49 06781 404-277info@ernststein.comwww.ernststein.comBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deCARDILLAC Carla & Paul SteenbrinkNL-6800 Arnhem+31 263335155info@cardillac.nlwww.cardillacjewelry.comGLANZ UND GLORIABY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deANNELIE FRÖHLING75175 Pforzheim+49 7231 204381-0info@annelie-froehling.dewww.annelie-froehling.deERNSTES DESIGN48529 Nordhorn+49 5921 72729200vertrieb@ernstesdesign.dewww.ernstesdesign.deKLECKOW GMBH75172 Pforzheim, +49 7231 9225-0jung@kleckow.dewww.schmuckkauf.dewww.kleckow.deBREUER DIAMONDS GMBH75210 Keltern+49 7082 41 69 271oce@breuer.diamonds www.breuer.diamonds PERLENSCHMUCKWILH. MÜLLER GMBH & CO. KG73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171-356-0info@wilhelmmueller.dewww.wilhelmmueller.deDUR SCHMUCK GMBH26125 Oldenburg+49 441 9984330info@dur-schmuck.dewww.dur-schmuck.deERNST STEIN KG55743 Idar-Oberstein+49 06781 404-277info@ernststein.comwww.ernststein.comCARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de HERSTELLERLISTEKONTAKTE #HERSTELLERLISTEDER RINGROHLING75203 Königsbach-Stein+49 7232 1398435info@derringrohling.dewww.derringrohling.de GOLDSCHMIEDEATELIER UWE FÜTTERER75217 Birkenfeld +49 7231 60 19 555info@goldschmiedeatelier-fuetterer.dewww.goldschmiedeatelier-fuetterer.deHERBERT GILOY & SÖHNE GMBH & CO. KG55743 Idar-Oberstein+49 (0) 6781 409-0info@giloy.netwww.giloy.netMANUFAKTURMEMOIRE-RINGEHOCHKARATBY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.dePERLENSCHMUCK DESIGN OBJEKTE BY BEATRICE MÜLLER90547 Stein, +49 911 674958info@schmuck-design-objekte.dewww.beatrice-mueller.deNATÜRLICHE DIAMANTENSCHMUCKRINGESILBERSCHMUCKAMOR GROUP63450 Hanau+49 6181 30090-0info@amorgroup.dewww.amorgroup.dePLATINSCHMUCKLOTUS STYLE / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.com ASTRATH HUNDE-MOTIVSCHMUCK75180 Pforzheim+49 7231 585 38 10nicole.astrath@imusotti.de www.imusotti.deBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.deCAMPUR73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171 8078072post@campur.de www.campur.deAUGUST GERSTNERRingfabrik GmbH & Co.KG75175 Pforzheim, +49 7231 9620-0info@gerstner-trauringe.dewww.gerstner-trauringe.de1001 BASICS MAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.de

Page 110

108BOCCIA TITANIUM / TUTIMA GMBH27777 Ganderkesee+49 4221 98830info@bocciatitanium.dewww.bocciatitanium.deBREUNING GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@breuning.dewww.breuning.deERNSTES DESIGN48529 Nordhorn+49 5921 72729200vertrieb@ernstesdesign.dewww.ernstesdesign.deDUR SCHMUCK GMBH26125 Oldenburg+49 441 9984330info@dur-schmuck.dewww.dur-schmuck.deDUR SCHMUCK GMBH26125 Oldenburg+49 441 9984330info@dur-schmuck.dewww.dur-schmuck.deBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deHERSTELLERLISTEKONTAKTE #HERSTELLERLISTEMAX FRÖHLICH GMBH45127 Essen+49 201 820 820info@maxfroehlich.dewww.maxfroehlich.deFISCHER TRAURINGE75177 Pforzheim+49 7231 92880info@scher-trauringe.dewww.scher-trauringe.deMAX KEMPER GMBH & CO. KG32756 Detmold+49 5231 50083info@max-kemper.dewww.max-kemper.deVERLOBUNGSRINGEAUGUST GERSTNERRingfabrik GmbH & Co.KG75175 Pforzheim, +49 7231 9620-0info@gerstner-trauringe.dewww.gerstner-trauringe.deGOLDSCHMIEDEATELIER UWE FÜTTERER75217 Birkenfeld +49 7231 60 19 555info@goldschmiedeatelier-fuetterer.dewww.goldschmiedeatelier-fuetterer.deBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deSAINT MAURICE GMBH75177 Pforzheim+49 7231 9320info@saintmaurice.dewww.saintmaurice.deDER RINGROHLING75203 Königsbach-Stein+49 7232 1398435info@derringrohling.dewww.derringrohling.de AUGUST GERSTNERRingfabrik GmbH & Co.KG75175 Pforzheim, +49 7231 9620-0info@gerstner-trauringe.dewww.gerstner-trauringe.deMAX COLLECTION GMBH32756 Detmold+49 5231 50083welcome@maxcollection.dewww.maxcollection.deTRAURINGE NEUKIND GMBHUntere Wörthstraße 1690403 Nürnberg, +49 911 4102 4431info@trauringe-neukind.dewww.trauringe-neukind.deABENTEUERUHRENAUGUST GERSTNERRingfabrik GmbH & Co.KG75175 Pforzheim, +49 7231 9620-0info@gerstner-trauringe.dewww.gerstner-trauringe.deSONDERGOLDFARBENTRAURINGEFISCHER TRAURINGE75177 Pforzheim+49 7231 92880info@scher-trauringe.dewww.scher-trauringe.de HERBERT GILOY & SÖHNE GMBH & CO. KG55743 Idar-Oberstein+49 (0) 6781 409-0info@giloy.netwww.giloy.netTRIANGEL SCHMUCKDESIGN 27616 Beverstedt+49 4747-1346kontakt@triangel-schmuck.dewww.triangel-schmuck.deYABANCI GMBH75180 Pforzheim+49 7231 5854312info@yabanci-gmbh.dewww.yabanci-gmbh.de TRAURINGEHERBERT GILOY & SÖHNE GMBH & CO. KG55743 Idar-Oberstein+49 (0) 6781 409-0info@giloy.netwww.giloy.netBOCCIA TITANIUM / TUTIMA GMBH27777 Ganderkesee+49 4221 98830info@bocciatitanium.dewww.bocciatitanium.de WILH. MÜLLER GMBH & CO. KG73525 Schwäbisch Gmünd+49 7171-356-0info@wilhelmmueller.dewww.wilhelmmueller.deDER RINGROHLING75203 Königsbach-Stein+49 7232 1398435info@derringrohling.dewww.derringrohling.deMANU SCHMUCKWERKSTATT GMBH31785 Hameln+49 5151 7872200info@manuschmuck.dewww.manuschmuck.de SPIRIT ICONSDK-5500 Middelfart +45 64 40 18 18info@spiriticons.comwww.spiriticons.com UHRENTEZER GMBH60596 Frankfurt+49 69 30850716info@tezer-design.dewww.tezer-design.deSTADTSCHMUCKTRIANGEL SCHMUCKDESIGN 27616 Beverstedt+49 4747-1346kontakt@triangel-schmuck.dewww.triangel-schmuck.de TITANSCHMUCKCALYPSO / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comAUTOMATIKUHRENCASIO EUROPE GMBH22848 NorderstedtCasio-Platz 1uhrenvertrieb@casio.dewww.casio-europe.com

Page 111

109BULOVA CITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.bulova.comKRONABY / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comFESTINA / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comDESIGNUHRENCITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.citizenwatch.eu/ CHRONOGRAPHENZEPPELIN POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deBAUHAUS POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deTUTIMA UHRENFABRIK GMBH Niederlassung Glashütte+49 35053 320 20info@tutima.comwww.tutima.comAMOR GROUP63450 Hanau+49 6181 30090-0info@amorgroup.dewww.amorgroup.dePOINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deBULOVA CITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.bulova.comPOINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deTUTIMA UHRENFABRIK GMBH Niederlassung Glashütte+49 35053 320 20info@tutima.comwww.tutima.com CONNECTED/HYBRIDICE-WATCH6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.ice-watch.comECO-DRIVE UHRENWATCH PEOPLE6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.watchpeople.comFILIUS ZEITDESIGN GMBH & CO KG 33607 Bielefeld+49 521 9282511info@lius-zeitdesign.de www.lius-zeitdesign.deRUHLA POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deARISTO VOLLMER GMBH75175 Pforzheim+49 7231 17031 info@aristo-vollmer.dewww.aristo-vollmer.deALEXANDER SHOROKHOFF63755 Alzenau+49 89 923066710 info@alexander-shorokhoff.dewww.alexander-shorokhoff.de HERSTELLERLISTELOTUS / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comFESTINA / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comJAGUAR / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comALEXANDER SHOROKHOFF63755 Alzenau+49 89 923066710 info@alexander-shorokhoff.dewww.alexander-shorokhoff.deABELER & SÖHNECARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG 48155 Münster, +49 251 6603-0 info@engelkemper.dewww.engelkemper.de KONTAKTE #HERSTELLERLISTERUHLA POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deALEXANDER SHOROKHOFF63755 Alzenau+49 89 923066710 info@alexander-shorokhoff.dewww.alexander-shorokhoff.de IRON ANNIE POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deELYSEE GROUP40549 Düsseldorf+49 211 5228940info@elysee-watches.comwww.elyseegroup.deUMR UHREN MANUFAKTUR RUHLA99842 Ruhla+49 36921 3099-0info@umr-ruhla.dewww.umr-ruhla.deM&M GERMANY41460 Neuss+49 2131-20 52 70info@mm-germany.com www.mm-germany.comELYSEE GROUP40549 Düsseldorf+49 211 5228940info@elysee-watches.comwww.elyseegroup.deZEPPELIN POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deBAUHAUS POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deCASIO EUROPE GMBHCasio-Platz 122848 Norderstedtuhrenvertrieb@casio.dewww.casio-europe.comABELER & SÖHNECARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG 48155 Münster, +49 251 6603-0 info@engelkemper.dewww.engelkemper.de BAUHAUS POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deDIGITALUHREN

Page 112

110CALYPSO / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comARISTO VOLLMER GMBH75175 Pforzheim+49 7231 17031 info@aristo-vollmer.dewww.aristo-vollmer.deADORACARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster,+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de ICE-WATCH6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.ice-watch.comCARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de CALYPSO / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comGOLDUHRENBOCCIA TITANIUM / TUTIMA GMBH27777 Ganderkesee+49 4221 98830info@bocciatitanium.dewww.bocciatitanium.de ICE-WATCH6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.ice-watch.comTUTIMA UHRENFABRIK GMBH Niederlassung Glashütte+49 35053 320 20info@tutima.comwww.tutima.comCITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.citizenwatch.eu/ ASTRATH75180 Pforzheim+49 7231 585 38 10info@hfbauer-astrath.dewww.hfbauer-astrath.deFILIUS ZEITDESIGN GMBH & CO KG 33607 Bielefeld+49 521 9282511info@lius-zeitdesign.de www.lius-zeitdesign.deFLIEGERUHRENFESTINA / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comLOTUS / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.com CASIO EUROPE GMBHCasio-Platz 122848 Norderstedtuhrenvertrieb@casio.dewww.casio-europe.com ENGELSRUFERSCHMUCKZEIT EUROPE GMBH91126 Schwabach, +49 9122 18 87-0kontakt@schmuckzeiteurope.comwww.schmuckzeiteurope.comUMR UHREN MANUFAKTUR RUHLA99842 Ruhla+49 36921 3099-0info@umr-ruhla.dewww.umr-ruhla.deM&M GERMANY41460 Neuss+49 2131-20 52 70info@mm-germany.com www.mm-germany.comABELER & SÖHNECARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG 48155 Münster, +49 251 6603-0 info@engelkemper.dewww.engelkemper.de LIFESTYLE- UNDFASHIONUHRENKINDERUHRENFUNKUHRENSAVE BRAVESCHMUCKZEIT EUROPE GMBH91126 Schwabach, +49 9122 18 87-0kontakt@schmuckzeiteurope.comwww.schmuckzeiteurope.com MECHANISCHE UHRENICE-WATCH6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.ice-watch.comGROSSUHRENBULOVA CITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.bulova.comFILIUS ZEITDESIGN GMBH & CO KG 33607 Bielefeld+49 521 9282511info@lius-zeitdesign.de www.lius-zeitdesign.deJAGUAR / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comPOINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deSTERNGLAS GMBH20259 Hamburg+49 40 99 999 598retail@sternglas.dewww.sternglas.deWATCH PEOPLE6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.watchpeople.comHERSTELLERLISTEKONTAKTE #HERSTELLERLISTERUHLA POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.de CITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.citizenwatch.eu/ IRON ANNIE POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deBAUHAUS POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deARISTO VOLLMER GMBH75175 Pforzheim+49 7231 17031 info@aristo-vollmer.dewww.aristo-vollmer.deALEXANDER SHOROKHOFF63755 Alzenau+49 89 923066710 info@alexander-shorokhoff.dewww.alexander-shorokhoff.de

Page 113

111HERSTELLERLISTEKONTAKTE #HERSTELLERLISTETUTIMA UHRENFABRIK GMBH Niederlassung Glashütte+49 35053 320 20info@tutima.comwww.tutima.com SPORTUHRENZEPPELIN POINTTEC GMBH 80336 München+49 89 923066710info@pointtec.dewww.pointtec.deBULOVA CITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.bulova.comCASIO EUROPE GMBHCasio-Platz 122848 Norderstedtuhrenvertrieb@casio.dewww.casio-europe.com FESTINA / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comCARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.deUMR UHREN MANUFAKTUR RUHLA99842 Ruhla+49 36921 3099-0info@umr-ruhla.dewww.umr-ruhla.deTAUCHERUHRENICE-WATCH6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.ice-watch.comUMR UHREN MANUFAKTUR RUHLA99842 Ruhla+49 36921 3099-0info@umr-ruhla.dewww.umr-ruhla.deSCHREIBGERÄTEASTRATH - WALDMANN75180 Pforzheim+49 7231 585 38 10rainer.astrath@hfbauer-astrath.de www.hfbauer-astrath.de BENCHALIST09526 Olbernhau+49 37360 72114contact@benchalist.comwww.benchalist.comBATTERIENBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.com CARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de BELEUCHTUNGMÜLLERKÄLBER GMBH 71546 Aspach+49 7191 36712-0info@muellerkaelber.de www.muellerkaelber.deFILIUS ZEITDESIGN GMBH & CO KG 33607 Bielefeld+49 521 9282511info@lius-zeitdesign.de www.lius-zeitdesign.deTASCHENUHRENWECKERARBEITSTISCHEBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.com WATCH PEOPLE6600 Bastogne, Belgien+49 157 92 39 44 95kundendienst@ice-watch.comwww.watchpeople.comCANDINO / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comSWISS MADEBOCCIA TITANIUM / TUTIMA GMBH27777 Ganderkesee+49 4221 98830info@bocciatitanium.dewww.bocciatitanium.de3D SCANNER, 3D DRUCKER,3D FASSUNGSBAU,3D MODELLBAU SERVICE, TECHNIK &DIENSTLEISTUNGARISTO VOLLMER GMBH75175 Pforzheim+49 7231 17031 info@aristo-vollmer.dewww.aristo-vollmer.deDUR SCHMUCK GMBH26125 Oldenburg+49 441 9984330info@dur-schmuck.dewww.dur-schmuck.deCITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.citizenwatch.eu/ FELIX MÜLLERDipl. Metallkünstler06493 Harzgerode, +49 39484 8346mail@felix-mueller.comhttps://cargocollective.com/felixmuellerUMR UHREN MANUFAKTUR RUHLA99842 Ruhla+49 36921 3099-0info@umr-ruhla.dewww.umr-ruhla.de HORBACH TECHNIK GMBH55743 Idar-Oberstein+49 6781 45897-0info@horbach-technik.de www.horbach-technik.de LOTUS / FESTINA UHREN GMBH83404 Ainring+49 8654 4848-0info-festina@festina.dewww.festina.comSTADTUHRENCITITZEN WATCH EUROPE GMBH21035 Hamburg+49 40 734 62-800verkauf@citizenwatch.dehttps://de.citizenwatch.eu/ TITANUHREN

Page 114

112DIAMANTSERVICEBREUER DIAMONDS GMBH75210 Keltern+49 7082 41 69 271oce@breuer.diamonds www.breuer.diamonds DISPLAYSDAHLINGER GMBH77933 Lahr+49 7821 289-400ger@dahlinger.comwww.dahlinger.comEDELMETALLRECYCLINGBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deC. HAFNER GMBH + CO. KG71299 Wimsheim+49 7044 90333-0info@c-hafner.dewww.c-hafner.deEDVR & G IT-BERATUNG74564 Crailsheim +49 7951 955174rg-wawi@t-online.dewww.wawi.rug-it.deETIKETTENEXTRA4 LABELLING SYSTEMSFERDINAND EISELE GMBH75217 Birkenfeld+49 7231 9479-0www.extra4.com FAIRES GOLDFAIREVER GMBH04347 Leipzig+49 341 2182 9080info@fairever.goldwww.fairever.goldFAIRES SILBERFAIREVER GMBH04347 Leipzig+49 341 2182 9080info@fairever.goldwww.fairever.goldGIESSTECHNIK,FEINGUSS HORBACH TECHNIK GMBH55743 Idar-Oberstein+49 6781 45897-0info@horbach-technik.de www.horbach-technik.de GOLDANSATZBÄNDERASTRATH75180 Pforzheim+49 7231 585 38 10info@hfbauer-astrath.dewww.hfbauer-astrath.de GRAVURENEB LASERTECHNIK GMBH75179 Pforzheim+49 7231 7766110info@eb-lasertechnik.dewww.eb-lasertechnik.de GRAVURSCHMUCKBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.deHALBZEUGEBEDRA GMBH71263 Weil der Stadt+49 7033 69360info@bedra.dewww.bedra.deC. HAFNER GMBH + CO. KG71299 Wimsheim+49 7044 90333-0info@c-hafner.dewww.c-hafner.deFAIREVER GMBH04347 Leipzig+49 341 2182 9080info@fairever.goldwww.fairever.gold HALBZEUG MANUFAKTUR DE E.K.75203 Königsbach-Stein+49 7232 319508info@derringrohling.dewww.derringrohling.deHOCHZEITSCOUNTDOWN- KALENDERBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.deINNENARCHITEKTUR/PLANUNGINNENAUSBAUINNENAUSSTATTUNGKASSENSYSTEMELADENBAUMÖBEL UND RAUM GMBH64720 Michelstadt+49 6061-7018-0kontakt@moebelundraum.dewww.moebelundraum.deKONTAKTE #HERSTELLERLISTEHERSTELLERLISTEBENCHALIST09526 Olbernhau+49 37360 72114contact@benchalist.comwww.benchalist.comR & G IT-BERATUNG74564 Crailsheim +49 7951 955174rg-wawi@t-online.dewww.wawi.rug-it.deMÖBEL UND RAUM GMBH64720 Michelstadt+49 6061-7018-0kontakt@moebelundraum.dewww.moebelundraum.deMÖBEL UND RAUM GMBH64720 Michelstadt+49 6061-7018-0kontakt@moebelundraum.dewww.moebelundraum.de

Page 115

113LASERBEARBEITUNGEB LASERTECHNIK GMBH75179 Pforzheim+49 7231 7766110info@eb-lasertechnik.dewww.eb-lasertechnik.deLOHNARBEITEB LASERTECHNIK GMBH75179 Pforzheim+49 7231 7766110info@eb-lasertechnik.dewww.eb-lasertechnik.de GOLDSCHMIEDEATELIER UWE FÜTTERER75217 Birkenfeld +49 7231 60 19 555info@goldschmiedeatelier-fuetterer.dewww.goldschmiedeatelier-fuetterer.deMASCHINEN BECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.com CARL ENGELKEMPER GMBH & CO. KG48155 Münster+49 251 6603-0info@engelkemper.dewww.engelkemper.de FLUME TECHNIK45127 Essen+49 201-1899-0info@ume.dewww.ume.de HORBACH TECHNIK GMBH55743 Idar-Oberstein+49 6781 45897-0info@horbach-technik.de www.horbach-technik.de MASCHINEN- UNDWERKZEUGREPARATUR HORBACH TECHNIK GMBH55743 Idar-Oberstein+49 6781 45897-0info@horbach-technik.de www.horbach-technik.de BENCHALIST09526 Olbernhau+49 37360 72114contact@benchalist.comwww.benchalist.comBEKA&BELL GMBH75173 Pforzheim+49 7231 4140381a.bogner@beka-bell.dewww.beka-bell.deOBERFLÄCHEN-BEARBEITUNGEB LASERTECHNIK GMBH75179 Pforzheim+49 7231 7766110info@eb-lasertechnik.dewww.eb-lasertechnik.deOHRLOCHSTECHSYSTEMESTUDEX DEUTSCHLAND GMBH90542 Eckental+49 9126 2563-0info@studex.dewww.studex.deREINRAUMARBEITSPLÄTZEBENCHALIST09526 Olbernhau+49 37360 72114contact@benchalist.comwww.benchalist.comREPARATURBEUTELE. WILHELM GMBH77966 Kappel-Grafenhausen+49 07822 769 0info@wilhelm-etuis.comwww.wilhelm-etuis.comGOLDSCHMIEDEATELIER UWE FÜTTERER75217 Birkenfeld +49 7231 60 19 555info@goldschmiedeatelier-fuetterer.dewww.goldschmiedeatelier-fuetterer.deC. HAFNER GMBH + CO. KG71299 Wimsheim+49 7044 90333-0info@c-hafner.dewww.c-hafner.deFAIREVER GMBH04347 Leipzig+49 341 2182 9080info@fairever.goldwww.fairever.goldSCHMUCKFOTOGRAFIEKOMET JEWELLERY32657 Lemgo+49 15151696538info@kometjewellery.de www.komet-jewellery.comSCHMUCKVERSICHERUNGBERTRAM VERSICHERUNGSMAKLER GMBH + CO. KG, 50931 Köln+49 221 40 63 14-0info@bertram-versmakler.dewww.bertram-versicherungsmakler.de HARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH40476 Düsseldorf, +49 211 91524-0info@schwardt.com www.schwardt.comHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH55743 Idar-Oberstein, +49 6781 9830-0info@schwardt.com www.schwardt.comSOFTWARE/HARDWAREFÜR ETIKETTENEXTRA4 LABELLING SYSTEMSFERDINAND EISELE GMBH75217 Birkenfeld+49 7231 9479-0www.extra4.comSONDERANFERTIGUNGENEB LASERTECHNIK GMBH75179 Pforzheim+49 7231 7766110info@eb-lasertechnik.dewww.eb-lasertechnik.de GOLDSCHMIEDEATELIER UWE FÜTTERER75217 Birkenfeld +49 7231 60 19 555info@goldschmiedeatelier-fuetterer.dewww.goldschmiedeatelier-fuetterer.deKONTAKTE #HERSTELLERLISTEHERSTELLERLISTEMETERWARE LEDER MÖBELMANUFAKTURSCHEIDEANSTALTENREPARATUREN

Page 116

114FILIUS ZEITDESIGN GMBH & CO KG 33607 Bielefeld+49 521 9282511info@lius-zeitdesign.de www.lius-zeitdesign.deTRANSPORTVERSICHERUNGTRAGETASCHENBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.com E. WILHELM GMBH77966 Kappel-Grafenhausen+49 07822 769 0info@wilhelm-etuis.comwww.wilhelm-etuis.comTABLETTSBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.comHAPPEL FLUME TECHNIK45127 Essen+49 201 1899-0info@ume.dewww.ume.deBERTRAM VERSICHERUNGSMAKLER GMBH + CO. KG, 50931 Köln+49 221 40 63 14-0info@bertram-versmakler.dewww.bertram-versicherungsmakler.de DAHLINGER GMBH77933 Lahr+49 7821 289-400ger@dahlinger.comwww.dahlinger.comR & G IT-BERATUNG74564 Crailsheim +49 7951 955174rg-wawi@t-online.dewww.wawi.rug-it.deTECHNIKDAHLINGER GMBH77933 Lahr+49 7821 289-400ger@dahlinger.comwww.dahlinger.comBERTRAM VERSICHERUNGSMAKLER GMBH + CO. KG, 50931 Köln+49 221 40 63 14-0info@bertram-versmakler.dewww.bertram-versicherungsmakler.de BERTRAM JUWELIER SERVICE GMBH + CO. KG, 50931 Köln+49 221 42 49 79 88-0info@bertram-versmakler.dewww.bertram-juwelierservice.de VALORIMAMannheimer Versicherung AG+49 621 4 57 19 40valorima@mannheimer.dewww.valorima.deHERSTELLERLISTEKONTAKTE #HERSTELLERLISTEEULIT STAUDE GMBH & CO. KG86971 Peiting +49 8861 685-0info@eulit.de www.eulit.deHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH55743 Idar-Oberstein, +49 6781 9830-0info@schwardt.com www.schwardt.comUHRENBÄNDERBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.comUHRENBÄNDER AUS LEDERVERSAND VON UHREN UND SCHMUCKBERTRAM VERSICHERUNGSMAKLER GMBH + CO. KG, 50931 Köln+49 221 40 63 14-0info@bertram-versmakler.dewww.bertram-versicherungsmakler.de VERSICHERUNGS- UNTERNEHMENHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH40476 Düsseldorf, +49 211 91524-0info@schwardt.com www.schwardt.comEULIT STAUDE GMBH & CO. KG86971 Peiting +49 8861 685-0info@eulit.de www.eulit.de Anfertigung von Mineral-und Kunststoff-Uhrgläsernach und gewölbtin allen FormenSEIFERT UHRGLÄSERDIENSTAuer Straße 18, 08344 Grünhain-Beierfeld, +49 3774 62401info@uhren-seifert.dewww.uhren-seifert.deARISTO VOLLMER GMBH75175 Pforzheim+49 7231 17031 info@aristo-vollmer.dewww.aristo-vollmer.deUHRENGLÄSERVERPACKUNGVERSICHERUNGS- MAKLERE. WILHELM GMBH77966 Kappel-Grafenhausen+49 07822 769 0info@wilhelm-etuis.comwww.wilhelm-etuis.comURSEL BECK Bleichstraße 8175173 Pforzheim +49 7231 4140381 info@urselbeck.deHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH55743 Idar-Oberstein, +49 6781 9830-0info@schwardt.com www.schwardt.comHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH55743 Idar-Oberstein, +49 6781 9830-0info@schwardt.com www.schwardt.comHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH40476 Düsseldorf, +49 211 91524-0info@schwardt.com www.schwardt.comDAHLINGER GMBH77933 Lahr+49 7821 289-400ger@dahlinger.comwww.dahlinger.comHARALD SCHWARDTVERSICHERUNGSMAKLER GMBH40476 Düsseldorf, +49 211 91524-0info@schwardt.com www.schwardt.com

Page 117

115DAHLINGER GMBH77933 Lahr+49 7821 289-400ger@dahlinger.comwww.dahlinger.comWERKSTATTBEDARFMÖBEL UND RAUM GMBH64720 Michelstadt+49 6061-7018-0kontakt@moebelundraum.dewww.moebelundraum.deMESSE MÜNCHEN GMBH81829 München+49 89 949 20720inhorgenta@messe-muenchen.dewww.messe-muenchen.deMESSENMIDORA LEIPZIGLeipziger Messe GmbH 04356 Leipzig, +49 341 678-8273 info@midora.dewww.midora.deKOMET JEWELLERY32657 Lemgo+49 15151696538info@kometjewellery.de www.komet-jewellery.comHERSTELLERLISTEKONTAKTE #HERSTELLERLISTEHinweis für alle Leser, Lieferanten, Distributoren, Messeveranstalter und Verbände: Diese Liste ist noch im Aufbau und nicht vollständig. Ergänzungen und Änderungen werden monatlich angepasst. Sofern Sie bei der nächsten Ausgabe 05/2024 dabei sein möchten, senden Sie uns bitte Ihre Kontaktdaten und Kategorien per Mail an: c.jansch@juwelierbusiness.deVITRINENWARENBLÖCKEWARENWIRTSCHAFTBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.com BENCHALIST09526 Olbernhau+49 37360 72114contact@benchalist.comwww.benchalist.comBECO TECHNIC GMBH21502 Geesthacht+49 4152 8096-0service@beco-technic.com www.beco-technic.com HORBACH TECHNIK GMBH55743 Idar-Oberstein+49 6781 45897-0info@horbach-technik.de www.horbach-technik.deMESSE FRANKFURT60327 Frankfurt am Main+49 69 75 75-0ambiente@messefrankfurt.comwww.ambiente.messefrankfurt.comBENCHALIST09526 Olbernhau+49 37360 72114contact@benchalist.comwww.benchalist.comR & G IT-BERATUNG74564 Crailsheim +49 7951 955174rg-wawi@t-online.dewww.wawi.rug-it.deMÜLLERKÄLBER GMBH 71546 Aspach+49 7191 36712-0info@muellerkaelber.de www.muellerkaelber.deE. WILHELM GMBH77966 Kappel-Grafenhausen+49 07822 769 0info@wilhelm-etuis.comwww.wilhelm-etuis.comFLUME TECHNIK45127 Essen+49 201 1899-0info@ume.dewww.ume.deWERKSTATTAUSSTATTUNGWERKZEUGE

Page 118

116AM SCHLUSSJUWELIER#BUSINESS: Herr Strehle, wenn man einigen Juwelieren zuhört, läuft bei den Uhren gerade alles schlecht. Finden Sie das auch?KAI-ERIK STREHLE: Um ein wenig spitz-findig zu sein … nein, ein Uhrenproblem haben wir nicht. Aber der Markt ist es, der uns allen sicherlich ein wenig Sorgen be-reitet. Viele Marken – nicht nur wir – ma-chen ihre Hausaufgaben und haben gute Kollektionen. Insofern muss man genau hinschauen, wo und was schlecht läuft. Wo genau kommt Ihr Plus derzeit her, ist es nur die „Tsuyosa“?Die „Tsuyosa“-Kollektion ist sicherlich einer der Treiber aktuell. Dennoch stecken in einem solchen Boom auch Risiken. An-dere Kollektionsbereiche haben gelitten. Daher ist die diesjährige Inhorgenta für uns auch so erfolgreich gewesen. Der Er-folg war breiter aufgestellt. Für Citizen-Verhältnisse ist das „Tsuyosa“-Mo-dell sehr modisch – so schlicht, so wenig tech-nisch. Spricht das für einen kurzen Trend? Immerhin hält dieser Trend seit 2021 an. Und „Tsuyosa“ steht ja nicht nur für Far-be. Das Modell hat das Zeug dazu, dauer-haft in der Kollektion zu sein und dem Kunden eine gute und verlässliche Mecha-nikuhr zu bieten. Zudem versuchen wir, das Thema weiter zu entwickeln als nur durch eine neue Blattvariante. Die neue Automatikversion „Small Second“ mit de-zentraler Sekunde auf der 6 für 399 Euro VK ist ein solches Beispiel. Was wünschen Sie sich vom ordernden Juwelier? Wichtig ist für uns alle, den Optimismus beizubehalten. Manchmal fällt es sicherlich schwer, aber am Ende führt uns nur das aus der Krise. Wir müssen uns trauen und nicht immer nur abwarten. Bestes Beispiel ist auch hier wieder die „Tsuyosa“. Als wir die Kollektion vorgestellt hatten, damals im Sommer 2021 mit vier Modellen, waren ei-nige Handelskunden zurückhaltend – und als der Erfolg da war, mussten sie lange warten. Sich etwas trauen und mitgestalten, das ist, glaube ich, wichtig. #HABEN WIR EIN UHRENPROBLEM, HERR STREHLE?KAI-ERIK STREHLECITIZEN WATCH EUROPEDas beste Jahr ever übertroffen. Citizen Hamburg hat erneut eine erfolgreiche Inhorgenta hinter sich gebracht und Aufträge geschrieben wie nie. Andere Aussteller der Uhrenhalle winken ab. Wie steht es um die Uhr im Fachhandel? Wir haben bei Kai-Erik Strehle, Product & Marketing Manager bei Citizen Watch Europe, nachgefragt. Nicht alle Uhrenlieferanten sind derzeit im Minus. Citizen hat eine der besten Inhorgenta-Messen überhaupt hingelegt. Liegt es nur am aktuellen Erfolgsmodell „Tsuyosa“ (hier die neue Automatikversion „Small Second“)?

Page 119

Für Informationen kontaktieren Sie bitte Frau Christina Jansch:Telefon: +49 (7159) 16 78 049 // Mobil: +49 (151) 25 09 28 60E-Mail: c.jansch@juwelierbusiness.de Wir gestalten Ihre Anzeige! SIE SUCHEN MITARBEITERFÜR IHR JUWELIERGESCHÄFT ODER IHRE WERKSTATT?WIR HELFEN IHNEN DABEI – MIT EINEM INSERAT INIST DAS IHRZUKÜNFTIGERMITARBEITER?BERUFLICHEVERÄNDERUNGFINDET OFTERST NACHEINER REALEN MÖGLICHKEIT STATTMACHENSIE IHRESUCHESICHTBARGOLDSCHMIED/IN (M/W/D)GESUCHTJuwelier MustermannMustermannplatz 1 // D-007 Musterstadtwww.mustermann.deinfo@mustermann.deWir kreieren schönen, außerge-wöhnlichen und anspruchsvollen Schmuck. Schmuck, der Freude bereitet und den man gerne trägt. Kreatives Handwerk auf hohem Niveau ist unsere Leidenschaft. Wir sind ein familiengeführter Juwelier im Herzen der Stadt Mus-terstadt. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.BEISPIELINSERAT

Page 120

SERVICE PARTNER NO. 1FÜR UHREN- UND SCHMUCKTECHNIKFÜR UHREN- UND SCHMUCKTECHNIKERNST & FRIENDS GMBH+49 (0)4151-879 46 72 info@ernst-friends.comwww.ernst-friends.com SWISOTECHUhrmacherwerktischeExklusiv bei ERNST & FRIENDSSWISOTECHLapidiermaschinenSMARTPRODiamant-Testgeräte